“Ich freue mich auf ein Duell zweier Teams mit Bundesliga-Geschichte” – Dragons-Spieler Paul Albrecht im Interview
Paul Albrecht ist mit 10,4 Punkten, 6,2 Rebounds und 2,3 Assists ein Leistungsträger bei den Gästen. Im Interview spricht der 25-Jährige über die eigene Entwicklung, die sportliche Situation im bei den Artland Dragons sowie das Spiel in Tübingen.
Paul, im Alter von bereits 16 Jahren bist du für drei Jahre von Oldenburg nach Jena gewechselt. Was waren deine Gründe für diesen Schritt?
Ja, das ist richtig. Es bestand in Jena die Möglichkeit, Leistungssport und Schule an einer Eliteschule für Sport gut kombinieren zu können. Auch Spieler wie Stephan Haukohl (BG Göttingen) waren zu dieser Zeit in diesem Programm. Natürlich war es auch eine schwierige Zeit, da man 600 Kilometer weg von der Familie war. Die Freunde musste man in der Heimat zurücklassen. Unter der Woche wurde gelernt und trainiert, am Wochenende ging es zu den Spielen. Im Nachhinein war es aber eine gute und wichtige Erfahrung: die Selbständigkeit und das Erwachsenwerden wurden gefördert. Außerdem habe ich mein Abitur erfolgreich abgelegt.
Im Sommer bist du von Hanau zu den Artland Dragons gewechselt. Wie kam es dazu?
Zum einen habe ich mit Trainer Florian Hartenstein eine gute Perspektive für mein eigenes Spiel gesehen. Als ehemaliger Center will ich von ihm lernen, kleine Dinge besser und richtig zu machen. Dazu sehe ich Quakenbrück als guten ProA-Standort, der noch BBL-Qualitäten vom Umfeld und den Trainingsbedingungen besitzt. Auch familiär passt es. Mit meiner Freundin und deren Sohn wohne ich in Quakenbrück, die Ruhe vor Ort schätze ich sehr. Abschließend sind es nur 45 Minuten in meine Heimat nach Oldenburg. An einem freien Tag man kann somit kurzentschlossen Freunde und Familie sehen.
Nach drei Siegen zum Saisonstart gingen aus den letzten acht Partien sechs Spiele verloren. Was hat sich verändert?
Das ist schwierig zu sagen. Hätte ich eine Erklärung, hätten wir die gemachten Fehler beheben können. Insgesamt denke ich, dass die Liga furchtbar ausgeglichen ist. Jeder kann jeden schlagen. Es geht in der Tabelle sehr eng zu. Hätten wir das letzte Spiel gegen Rostock gewonnen, wären vier auf Rang vier. Nun sind wir mit einer Bilanz von fünf Siegen aus elf Begegnungen auf Platz zwölf. Insgesamt können wir aber zufrieden sein, auch wenn die jüngsten Ergebnisse die Situation etwas trüben.
Kapitän Max Rockmann hat das Team jüngst verlassen. Wie hat die Mannschaft dies aufgenommen?
Diese Entwicklung kam für uns als Team schon überraschend. Klar, er war unzufrieden mit seinen Einsatzzeiten. Die Folge war, dass er eine neue Herausforderung gesucht hat. Er hatte eine wichtige Rolle im Team, den Abgang eines Kapitäns habe ich so auch noch nie erlebt. Wir wünschen ihm in Kirchheim dennoch alles Gute, da er ein guter Typ ist!
Nun das Spiel in Tübingen, ein Duell zweier ehemaligen Bundesligisten. Was denkst du im Vorfeld über diese Partie?
Ich freue mich auf dieses Spiel, da zwei Teams mit einer Geschichte aus der BBL aufeinandertreffen. Die Hallen in Tübingen, Quakenbrück, oder auch in Hagen und Trier sind einfach größer, das Umfeld ist professioneller. Man merkt hier schon einen wesentlichen Unterschied zu anderen Standorten. Die Fanszenen sind gefestigt, weshalb ich mich auf ein tolles Spiel zweier Teams auf Augenhöhe freue.
Paul Albrecht, vielen Dank für das Gespräch.