Bild: Pressefoto Ulmer / Markus Ulmer

„Ich habe nach einer neuen Herausforderung gesucht” – Neuzugang Jay Nagle im Interview

07 Nov 2024

Jay Nagle ist die erste Nachverpflichtung der Tigers Tübingen in der Saison 2024/2025 in der BARMER 2. Basketball Bundesliga. Der 24-jährige Forward bringt nicht nur Erfahrung aus den USA, sondern auch aus seiner Zeit in Georgien und in Griechenland mit. Im Interview spricht die neue Raubkatze der Schwaben über seine ersten Eindrücke von Tübingen, seine Beweggründe für den Wechsel und über seinen eigenen Spielstil.

Jay, herzlich willkommen in Tübingen! Wie sind deine ersten Eindrücke von Tübingen und der Mannschaft? Hattest du auch schon die Gelegenheit, die Stadt zu erkunden und mit der Mannschaft zu trainieren?

Ich hatte bisher noch nicht viel Zeit, die Stadt ausführlich zu erkunden, aber was ich gesehen habe, gefällt mir. Tübingen hat eine richtige Wohlfühlatmosphäre, die ich sehr schätze. Ich freue mich darauf, bald mehr davon kennenzulernen. Auch vom Team wurde ich sofort gut aufgenommen. Alle – von den Mitspielern, den Trainern bis zum Management – waren super freundlich und hilfsbereit, wofür ich wirklich dankbar bin. Die ersten Trainingseinheiten waren gut, auch wenn ich noch ein wenig aufholen muss, da die anderen schon länger zusammenspielen. Aber die Jungs unterstützen mich. Es macht Spaß, mit ihnen auf dem Platz zu stehen.

Du bist mitten in der Saison zu den Tigers Tübingen gewechselt. Warum hast du diesen Schritt gemacht?

Ich habe nach einer neuen Herausforderung gesucht. Der Start der Saison lief bei meinem vorherigen Klub in Griechenland nicht ganz so, wie ich es mir gewünscht hatte. Nach Gesprächen mit meinem Agenten haben wir dann festgestellt, dass Tübingen eine tolle Möglichkeit für mich bietet. Die Entscheidung, hierherzukommen und für die Tigers Tübingen zu spielen, war am Ende dann ganz klar – ich musste nicht lange überlegen. Ich habe in meinem ersten Jahr in Europa mit Kenny Cooper zusammengespielt. Deshalb habe ich die Tigers auch schon ein wenig verfolgt, um zu sehen, wie es ihm hier ergeht. Es hat mir definitiv geholfen, dass ich durch ihn schon ein wenig über den Klub und die Spielweise wusste. Das hat den Übergang leichter gemacht.

Deutschland ist nach Georgien und Griechenland deine dritte Auslandsstation. Was hast du aus den beiden anderen Stationen mitgenommen?

Basketball in Europa ist definitiv anders als in den USA, besonders wenn man das erste Mal hier ist. Man ist weit weg von zu Hause, dazu muss man sich an neue Kulturen und Spielweisen gewöhnen. Diese Anpassung ist eine Herausforderung, aber es ist auch genau das, was ich daran liebe. Man wird daran erinnert, warum man den Sport überhaupt spielt, und hat die großartige Gelegenheit, auf hohem Niveau Basketball zu spielen und gleichzeitig die Welt zu entdecken. Alles in allem ist es genau das, was ich mir von diesem Abenteuer erhofft habe.

Was unterscheidet den Basketball in Europa vom Basketball in den USA?

Die Spielweise unterscheidet sich natürlich. Das Spiel in Europa verlangt eine hohe Spielintelligenz und viel strategisches Denken. Die Spieler in Europa sind oft sehr clever und machen auf dem Spielfeld viele kluge Entscheidungen. In den USA ist das Spiel oft schneller und athletischer. Ich würde sagen, das ist der größte Unterschied: Hier geht es mehr um das taktische Verständnis, während in den Staaten die Geschwindigkeit und Athletik stärker im Vordergrund stehen.

Wie würdest du deinen Spielstil beschreiben?

Ich spiele auf der Power Forward-Position und würde meine Stärke in meiner Vielseitigkeit sehen. Ich kann auf meiner Position viele verschiedene Aufgaben übernehmen und bringe durch mein Spielverständnis einiges an Voraussicht und Reaktionsfähigkeit mit. Das sind Eigenschaften, die mir in meinem Spiel helfen und die ich auch immer weiter ausbauen möchte.

Hast du dir für diese Saison bestimmte Ziele gesetzt?

Mein größtes Ziel ist es, jeden Tag besser zu werden – als Team und individuell. Natürlich möchte ich mit dem Team viele Spiele gewinnen und die Playoffs erreichen. Aber vor allem geht es mir darum, die Reise zu genießen und das Beste aus jedem Tag herauszuholen. Ich freue mich schon unglaublich darauf, bald vor den Fans zu spielen! Ich habe gehört, dass die Unterstützung hier enorm ist. Ich kann es kaum erwarten, das live zu erleben und hoffe, dass wir den Fans viele Siege schenken können.