Idowu führt Tübingen zum Sieg in Münster
Die Tigers Tübingen haben das Auswärtsspiel bei den Uni Baskets Münster vor 2.875 Zuschauer in der Sporthalle am Berg Fidel mit 87:80 (45:40) gewonnen. Damit halten die Schützlinge von Trainer Eric Detlev die Hoffnungen im Kampf um die Playoffs weiter am Leben. Die Begegnung war über das gesamte Spiel nahezu ausgeglichen. Beide Kontrahenten lagen immer mal wieder mit ein paar Zählern in Front. Die ersten Halbzeit gehört grundsätzlich den Gästen. Nach 17 Minuten hatten die Raubkatzen beim Stand von 41:33 die höchste Führung inne. In der zweiten Hälfte drehte das Team von Trainer Götz Rohdewald die Begegnung, verkürzte Punkt um Punkt und ging schließlich nach 27 Minuten durch Jonas Weitzel mit 56:55 – nach der bisher ersten Führung in der zweiten Minute beim 3:2 – wieder in Front. In Minute 33 führten die Uni Baskets Münster mit 73:64 und waren auf dem besten Weg, die Partie zu gewinnen. Die Raubkatzen blieben im letzten Viertel fast fünf Minuten ohne Zähler. Samuel Idowu brachte sein Team mit wichtigen Treffern zurück ins Spiel und gleichzeitig auf die Siegerstraße. 57 Sekunden vor dem Ende verwandelte der 28-Jährige einen Dreier zur 83:80-Führung aus Tübinger Sicht. Kenny Cooper brachte den Sieg mit vier Freiwürfen nach Hause. Idowu war mit 24 Punkten Topscorer der Begegnung, dazu sicherte sich der Big Man gute elf Rebounds und kam so auf ein Double Double. Alle elf eingesetzten Tübinger Spieler konnten sich in die Punkteliste eintragen. Für die Rohdewald-Truppe kam Adam Touray als bester Schütze auf 15 Punkte. Die Rebounds gingen mit 46:41 an den Gastgeber. Die Schwaben präsentierten sich gut jenseits der 6,75 Meter-Linie. 13 von 31 Treffer gelangen (42 Prozent). Beide Kontrahenten leisteten sich nur zehn Ballverluste.
In der Tabelle springen die Tigers Tübingen mit 18:13-Siegen vorerst auf den siebten Tabellenplatz. Die Uni Baskets Münster nehmen bei 16:15-Erfolgen Rang zehn ein.
Schiedsrichter: Sven Rosenbaum, Stefan Fingerling, Nils Kremer
Kommissar: Hans-Jürgen Nilson
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Nach zuletzt zwei Auswärtsspielen in Folge treten die Tigers Tübingen am kommenden Wochenende wieder vor eigenem Publikum an. Gegner sind am Samstag, den 12. April 2025, die Artland Dragons aus Quakenbrück. Hochball ist um 19:30 Uhr in der Paul Horn-Arena. Die Niedersachsen stecken tief im Abstiegskampf fest. Am Sonntag gelang den Artland Dragons jedoch ein 91:82-Erfolg gegen die EPG Guardians Koblenz. Mit sieben Siegen und 24 Niederlagen steht der kommende Gegner der Schwaben weiter auf dem 17. und vorletzten Tabellenplatz. Tickets für die Begegnung gibt es im Onlineshop sowie am Spieltag ab 18:15 Uhr an der Abendkasse.
Erstes Viertel (24:26):
Cooper erzielte die ersten zwei Zähler der Partie nach 76 Sekunden zur Tübinger 2:0-Führung. Die Antwort gab Münsters Kapitän Cosmo Grühn 34 Sekunden später mit einem Dreier aus der Ecke zum 3:2 für den Gastgeber. Beide Mannschaften waren offensiv zu Beginn der Begegnung noch nicht im Spiel, vor allem die Rohdewald-Truppe. Mit einem 5:0-Lauf zum 7:3 holten sich die Raubkatzen die Führung nach vier Minuten zurück. Das Spiel gestaltete sich jedoch sehr stockend mit vielen Fehlwürfen auf beiden Seiten. Nach einem Dreier von Cooper zum 10:3 nahm Rohdewald bei 5:36 Minuten auf der Uhr die erste Auszeit im Spiel. Es folgten vier Dreier in Serie: Weitzel, Miles Tention, Seikou Jawara und Jay Nagle. In Minute sechs lagen die Schwaben beim 16:9 weiter mit sieben Zählern in Front. Die Uni Baskets Münster warfen viel von außen. Münsters Nachwuchskraft Paul Viefhus legte in der siebten Minuten einen weiteren Distanzwurf zum 12:16 nach. Nach einem Korbleger von Tyler Groce zum 14:16 nahm auch Detlev bei 3:12 Minuten seine erste Auszeit. In Minute acht gelang Vincent Neugebauer ein Dreipunktspiel zum 22:18, die Schwaben behielten einen knappen Vorsprung inne. Beide Kontrahenten standen bis zum Ende des ersten Abschnitts vermehrt an der Freiwurflinie, dazu agierte man in der Defense mit einer Zone. Final ging die Detlev-Truppe mit einer 26:24-Führung ins zweite Viertel. Topscorer war Viefhues mit sechs Punkten, Cooper erzielte als bester Tübinger Schütze fünf Zähler. Die Rebounds lagen mit 14:11 beim Gastgeber. Positiv: Beide Mannschaften leisteten sich erst einen Ballverlust.
Zweites Viertel (16:19):
Philip Hecker eröffnete das zweite Viertel nach 14 Sekunden per Korbleger zum 28:24. Die Partie nahm nach und nach an Fahrt auf. Münsters Big Man Touray erzielte nach fast zwei gespielten Minuten seine ersten zwei Zähler zum 30:30-Ausgleich. Auch der Gastgeber streute immer wieder mal eine Zone in der Defense ein. So richtig kamen die Uni Baskets Münster aber nicht in das gewohnte Zusammenspiel. Idowu netzte in der 13. Minute den nächsten Dreier zum 33:30 aus Tübinger Sicht ein. Rohdewald war mit dem Auftreten seiner Schützlinge nicht zufrieden und nahm bei 6:44 Minuten auf der Uhr die nächste Auszeit. Bei den Schwaben war Idowu gut im Spiel, der sich immer wieder Rebounds holte und sich in der Defense um Touray kümmerte. Idowu war mit zwei weiteren Zählern zum 35:30 mit neun Punkten nun Topscorer der Begegnung. Das Spiel war weiter hart umkämpft, ein Leckerbissen für die Zuschauer war das Spiel aber (noch) nicht. Bei 4:52 Minuten auf der Uhr musste Melkisedek Moreaux mit seinem dritten Foul auf die Bank. Die Münsteraner ließen auffällig fiel liegen, die Schwaben konnten die zahlreichen Fehler der Rohdewald-Truppe aber nicht so richtig ausnutzen. Silas Oriane erzielte nach 18 Minuten per Korbleger jedoch das 41:33. Die Münsteraner kämpfen sich bis zur Halbzeitpause noch etwas heran. Cooper gelang drei Sekunden vor Ablauf der Uhr der 45:40-Halbzeitstand. Idowu war mit neun Punkten weiter Topscorer der Partie. Positiv: Alle elf eingesetzten Tübinger Akteure konnten sich schon in die Punkteliste eintragen. Für Münster kam Jonas Weitzel als bester Werfer auf acht Zähler. Die Rebounds lagen mit 24:21 weiter knapp beim Gastgeber.
Drittes Viertel (25:19):
Touray eröffnete den zweiten Durchgang nach 18 Sekunden per Dunking zum 42:45. Idowu konnte aus Tübinger Sicht jedoch umgehend kontern. Erneut aus der Distanz, nach 41 Sekunden lagen die Schwaben weiter mit 48:42 in Front. Die Raubkatzen spielten weiter mit einer Zone, bei Münster übernahm Touray immer mehr Verantwortung in der Offensive. Vier Zähler von Moreaux führten nach 23 Minuten zum 52:44 für die Gäste aus Tübingen. Das Rohdewald-Team erhöhte in der Defense nun die Intensität, zumeist auch mit einer Zone. Touray erzielte in Minute 24 das 46:52 und war nun bei zehn Zählern angekommen. Das Publikum in Münster merkte, dass das eigene Team mehr Unterstützung benötigte und erhöhte die Lautstärke. Die Schwaben hatten zudem Probleme mit dem Boden. Nach Hecker rutschte auch Tigers-Kapitän Till Jönke beim 53:49 in Minute 25 auf dem Parkettboden aus. Die Raubkatzen schafften es insgesamt nicht, die vielen Fehlern des Gastgebers besser auszunutzen und höher in Führung zu gehen. Gleichzeitig produzierte das Detlev-Team nun auch vermehrt Fehler. Beide Kontrahenten hatten noch massiv Luft nach oben. Die Uni Baskets Münster pirschten sich Stück für Stück an die Tigers heran. Mit einem 7:0-Lauf übernahmen die Münsteraner wieder die Führung. Weitzel traf einen Dreier zum 56:55, Detlev nahm bei 2:37 Minuten auf der Uhr die nächste Auszeit. Das Momentum lag nun beim Gastgeber. Jasper Günther, Bruder von Basketballlegende Per Günther, vernaschte 1:57 Minuten vor dem Ende des dritten Abschnitts David Cohn und netzte aus der Distanz zum 59:57 ein. Groce sorgte elf Sekunden vor Ablauf der Uhr per Dunking für das 65:61, auf der Gegenseite gelang Oriane ein Buzzer Beater aus der Distanz zum 64:65-Anschlusstreffer. Topscorer der Begegnung waren Idowu für Tübingen und Weitzel für Münster mit jeweils 13 Punkte. Die Rebounds lagen nun mit 34:28 beim Gastgeber.
Viertes Viertel (15:23):
Das bisherige Highlight des Spiels setzte Groce nach neun Sekunden, der ein Alley Oop-Anspiel von Jawara zum 67:64 per Dunking verwandelte. Die Schwaben mussten nun aufpassen, das Spiel nicht vorzeitig abzugeben. Cohn kassierte bei 8:52 Minuten auf der Uhr sein viertes Foul und musste auf die Bank. Touray netzte in der Folge beide Freiwürfe zum 70:64 ein. Die Münsteraner hatten das Spiel bis dahin gedreht. Die Detlev-Schützlinge wirkten in dieser Phase etwas instabil und ohne Plan im Angriff. Grühn netzte in Minute 33 aus der Distanz zum 73:64 ein. Rohdewald nahm bei 7:24 Minuten auf der Uhr eine weitere Auszeit. Bisher führte sein Team in diesem Viertel mit 8:0, die Raubkatzen warteten weiterhin auf den ersten Korb. Passend: Neugebauer legte nach Wiederaufnahme der Begegnung zwei Freiwürfe daneben. Es sah nicht gut aus für die Tigers. Es dauerte fast fünf Minuten, bis den Schwaben etwas Zählbares gelang. Bei 5:12 Minuten auf der Uhr traf Neugebauer nach Foul von Groce beide Freiwürfe zum 66:73. Hecker legte 28 Sekunden später den nächsten Dreier zum 69:73 nach, Rohdewald nahm die nächste Auszeit. Das Spiel versprach eine spannende Schlussphase. Idowu glich die Partie mit fünf Zählern in Serie zum 74:74 in der 37. Minute aus. Gleichzeitig war es ein 10:1-Lauf für die Schwaben. Die Führung wechselte nun hin und her. Idowu war bei den Gästen weiter der Spieler des Tages. Bei 2:11 Minuten auf der Uhr traf der 28-Jährige erneut aus der Distanz und holte die Führung zum 80:78 zurück. Der Tübinger Big Man war nun nicht zu halten. 57 Sekunden vor der finalen Serie netzte der 28-Jährige erneut jenseits der 6,75 Meter-Linie zum 83:80 ein. Wenig später nahm Detlev bei Ballbesitz eine Auszeit. Die Raubkatzen spielten das Spiel im weiteren Verlauf nach Hause. In den letzten Sekunden traf Cooper vier Freiwürfe zum 87:80-Auswärtssieg.
Die Stimmen zum Spiel:
Eric Detlev (Trainer Tigers Tübingen): “Münster hat toll gespielt und uns stark unter Druck gesetzt. Ich hatte nie so richtig das Gefühl, dass wir heute unseren Spielrhythmus haben. Zum Glück haben wir in den letzten Minuten ein paar gute Aktionen gehabt und über Einzelleistungen uns ins Spiel zurückgekämpft. Das brauchst du manchmal, um aus so einem Spiel herauszukommen. Ich bin sehr froh, dass uns dies hier heute gelungen ist und wir weiter im Business um die Playoffs dabei sind. Das ist das, was zählt.”
Götz Rohdewald (Trainer Uni Baskets Münster): “Glückwunsch an Trainer Eric Detlev und seine Tübinger Mannschaft zu diesem Sieg. Ich bin natürlich sehr enttäuscht über die Niederlage. Auch, wie wir das erste Viertel angefangen haben mit vielen Fehlern in der Defense. In so einem Spiel darfst du keine 26 Punkte im ersten Viertel kassieren. Da müssen wir besser reingehen und konzentrierter spielen. Das hat mich gestört. Bis Mitte des letzten Viertels haben wir gut gespielt. Der Gegner ist dann rangekommen. Wir haben zu viel gedribbelt und uns nicht auf unsere Stärke mit der Ballbewegung konzentriert. Das ist das, was uns eigentlich stark macht. Für uns gilt es, die Saison nun gut zu Ende zu spielen. Das werden wir auch tun.”
Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:
Update zum Personal: Die Tigers Tübingen konnten die Partie bei den Uni Baskets Münster mit vollem Kader von zwölf Akteuren bestreiten. Auch Joshua Schwaibold wäre als 13. Spieler einsatzbereit gewesen, der 26-Jährige wurde von Trainer Eric Detlev aufgrund der Grenze von zwölf Spieler auf dem Spielberichtsbogen aber nicht für das Spiel im Münsterland nominiert. Die zuletzt angeschlagenen Marvin Heckel (Rücken, Sprunggelenk) und David Cohn (Kopf) meldeten sich rechtzeitig vor dem Wochenende einsatzbereit. Bei den Uni Baskets Münster fehlte Bo Hodges mit einer Augenverletzung.
Kein Spiel für die “Zwoide”: Die Partie zwischen den SV 03 Tigers Tübingen und vamos! TSG Söflingen in der Regionalliga wurde am Freitagabend kurzfristig abgesagt. Die Gäste aus der Nähe von Ulm brachten personalbedingt kein Team zusammen. Die Begegnung wird nun mit 2:0-Punkten und 20:0-Körben für die Mannschaft von Trainer Troy Culley gewertet. Die “Zwoide” schließt die Saison 2025/2026 in der zweiten Regionalliga mit 14 Siegen und zwölf Niederlagen damit auf Rang sechs ab. Der Klassenerhalt wurde damit geschafft.
Zwei Geburtstage, ein Fahrdienst und ein Heimsieg der Jugend: Am heutigen Sonntag feierte unser ehemaligen Trainer Georg “Schorsch” Kämpf seinen 69. Geburtstag. Wir wünschen dem Franken für das neue Lebensjahr alles Gute und viel Gesundheit. Seinen Ehrentag feierte auch Münsters Co-Trainer Chad Prewitt. Der ehemalige Profi und jetzige Trainer wurde 45 Jahre alt. Ihm gelten die gleichen Wünsche. Zum Spiel in Münster: Ein besonderer Dank gilt Busfahrer Andre Evers, der die Raubkatzen wie bereits beim ersten Spiel in Münster vor zwei Jahren am Vormittag vom Hotel zum Training und wieder zurückbrachte. Für die Mannschaft eine angenehme Sache, anstatt mit mehreren Taxen die Wegstrecke zurückzulegen. Zum Nachwuchs: Am frühen Nachmittags stand für das U16-Team der Young Tigers Tübingen die erste Partie in der zweiten Runde der Playdowns auf dem Programm. Das von Trainer Philipp Braun und Troy Culley trainierte Team bezwang dabei das Team Südhessen mit 91:81. Das zweite Duell findet in einer Woche in der Weiterstadt statt. Wer zwei Spiele gewinnt, bleibt in der Liga. Der Verlierer muss im Sommer in die Qualifikation.