Bild: Pressefoto Ulmer / Markus Ulmer

Im letzten Viertel auseinander gebrochen! Tigers verlieren 100:115 gegen Heidelberg

10 Feb 2021

Mit einem ganz schwachen Schlussviertel brachten sich die Tigers um die Möglichkeit, gegen den Favoriten MLP Academics Heidelberg die Trendwende zu schaffen. Zwar blieb die Defensive erneut schwach, da aber offensiv viel gelang, konnte sich die Mannschaft von Trainer Danny Jansson vor dem Schlussviertel eine knappe 83:82-Führung erspielen. Es folgte der große Bruch. Im letzten Abschnitt spielten nur noch die Gäste, die das Viertel mit 33:17 für sich entscheiden konnten. Einmal mehr kassierten die Tübinger satte 115 Punkte. Da blieben die selbst erzielten, beachtlichen 100 Punkte, Nebensache. Bester Tübinger Werfer war Isaiah Crawley mit 22 Zählern. Bereits am kommenden Samstag (17 Uhr, Volksbank Arena Rottenburg) empfangen die Tübinger das Schlusslicht aus Nürnberg. Hier geht’s zur Statistik. Hier geht’s zum Re-Livestream!

Erstes Viertel

Den Gästen aus Heidelberg gelang zunächst der bessere Start. Zwar gingen die Tigers mit 4:0 nach zwei Minuten in Führung, doch in den nächsten 120 Sekunden folgte ein schneller 11:2-Lauf der Heidelberger, die die Schwächen in der Tübinger Defense gnadenlos ausnutzten. Angeführt von Crawley konnten die Hausherren in der fünften Minute wieder ausgleichen (12:12). Alleine zehn Punkte gingen dabei auf Crawleys Konto. Das Tempo auf beiden Seiten blieb weiterhin hoch, weshalb der Score auf der Anzeigetafel rasch anwuchs. Absetzen konnte sich jedoch keines der beiden Teams. Die nächsten beiden Minuten geschah recht wenig, ehe die Raubkatzen wieder fünf Punkte in Folge erzielen konnten (21:16; achte Minute). Bis dahin trafen die Hausherren starke acht von elf Feldwürfen. Der Außenseiter konnte kurz darauf mit einer 26:22-Führung in die erste Viertelpause gehen.

Zweites Viertel:

Nach einen spektakulären Crawley-Dunk nahm Gäste-Coach Bratislav “Frankie” Ignjatovic eine Auszeit, in der er offenbar den richtigen Nerv seines Teams traf. Anschließend gelangen den Gästen fünf Zähler in Folge. Auch in der Defensive zeigten sich die Heidelberger nun aggressiver und machten es den Hausherren schwer. Angesichts eines 32:38-Rückstands (13. Minute) verlangte nun Tigers-Coach Jansson seinerseits eine Auszeit. Dennoch machten die Kurpfälzer in dieser Phase einen wacheren Eindruck, während die Tübinger Defense unsortiert wirkte. So setzten sich die Gäste auf 44:35 (15. Minute) leicht ab. Die Tigers fuhren nun endlich die Krallen aus und hielten dagegen. Heidelberg bekam nun nur noch wenige einfache Würfe und musste sich die Punkte an der Freiwurflinie verdienen. Ein erfolgreicher Dreier vom glänzend aufgelegten Timo Lanmüller (zwölf Punkte in der ersten Halbzeit) brachte Tübingen wieder auf 46:47 heran. Doch immer, wenn die Hausherren in Schlagdistanz kamen, legten auch die Gäste eine Schippe drauf und nutzten jede Schwäche in der Tübinger Verteidigung gnadenlos aus. So mussten die Tigers erneut einen 1:9-Lauf hinnehmen. Mit einem 52:59-Rückstand ging es kurz darauf in die Halbzeit.

Drittes Viertel:

Mit einem 8:2-Lauf starteten die Tübinger nach dem Seitenwechsel. Die Gastgeber brachten nun auch Kapitän Enosch Wolf besser ins Spiel. In der 23. Minute übernahmen die Tübinger nach einem Korbleger von Josh Sharkey sogar wieder die Führung. Es entwickelte sich in der Folge ein enges Spiel. Mitte des Viertels kassierte Wolf sein drittes Foul und nahm zunächst auf der Bank Platz. Auch das dritte Viertel schien ein Abbild des bisherigen Spielverlaufs zu werden. Denn kaum waren die Tübinger auf Schlagdistanz, drückten die Gäste wieder ordentlich aufs Tempo und zogen auf 73:65 davon. Bemerkenswert war der Kampfgeist des Gastgebers, der sich nie aufgab und immer wieder zurückkam. In der 25. Minute stopfte Crawley den Ball zum 69:73 durch die Heidelberger Reuse – Auszeit Heidelberg. Stark war am heutigen Abend auch die Ausgeglichenheit der Tigers. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten bereits fünf Spieler zweistellig gepunktet. Die Schwaben blieben weiterhin bissig und übernahmen nach einem Dreier von Troy Simons erneut die Führung (78:76; 27. Minute). Diesen knappen Vorsprung konnten sie in die letzte Viertelpause retten. Der Score blieb auffällig hoch: 83:82.

Viertes Viertel:

Den Start ins Schlussviertel verschliefen die Gastgeber. In knapp zwei Minuten wollte den Schwaben nichts gelingen. Beim Stand von 83:89 nahm Jansson nach einem 0:7-Lauf eine frühe Auszeit und wollte damit einen Heidelberger Run verhindern. Das misslang jedoch gründlich! Bei Tübingen wollte nichts mehr klappen, während die Gäste munter weiter marschierten. Es sollte knapp vier Minuten dauern, ehe den Tigers die ersten Zähler des Viertels gelangen. Die Tübinger drohten nun auseinanderzubrechen. Fünf Minuten vor dem Ende durchbrachen die Gäste bereits die 100-Punkte-Marke (101:87) – das Spiel war gelaufen. Schlussendlich fiel die Niderlage etwas zu hoch aus, schließlich konnten die Raubkatzen lange dagegenhalten.

Die Stimme zum Spiel:

Danny Jansson (Trainer Tigers Tübingen): 70-80 Prozent der täglichen Trainingszeit verwenden wir auf die Verteidigung mit Basics wie Rotationen und Übungen, die wir über die Saison verbessern wollten. Wir wollen etwas erreichen, auf das wir uns jedes Spiel verlassen können. Im Training klappt das schon ganz gut, ich weiß aber ehrlich gesagt nicht, warum das im Spiel nicht klappt. Das bleibt die große Frage.

Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:

Erneuter Wintereinbruch: Um pünktlich in Tübingen zu sein, mussten die Gäste aus Heidelberg frühzeitig anreisen – der Wintereinbruch machte dies nötig. So kamen die Heidelberger – angereist im attraktiven Doppeldecker-Mannschaftsbus des Eishockey-Teams Adler Mannheim – bereits um 16:50 Uhr in Rottenburg an.

Kommentatoren aus der Regionalliga: Die geballte fachliche Kommentatoren-Kompetenz kommt bei den Tübinger Heimspielen aus dem eigenen Regionalligateam. Heute kommentierten Niklas Schüler und Rouven Hänig. Die beiden wechseln sich mit Manuel Pasios und Benedict Hottner ab. Schüler feierte heute übrigens seinen 24. Geburtstag und brachte Kuchen für das ganze Livestream-Team mit. Herzlichen Glückwunsch! Besonders stolz waren Schüler und Hänig übrigens über ein neues Feature: ab sofort gibt es Zeitlupen auch im Tübinger Stream.

Wiedersehen mit Ex-Tiger Phillipp Heyden: In der letzten Erstligasaison der Tigers trug Phillipp Heyden noch das Tübinger Trikot und avancierte zum Publikumsliebling. Nach dem Abstieg wechselte er nach Heidelberg, ist inzwischen Kapitän des Teams und spielt dort inzwischen seine insgesamt vierte Saison. „Es war schön, wieder hier gewesen zu sein und einige bekannte Gesichter gesehen zu haben“, gab Heyden nach dem Spiel zu Protokoll. Gegen seinen alten Arbeitgeber kam Heyden nicht wirklich gut ins Spiel und erzielte in 20 Minuten drei Punkte und blieb ohne Rebound.

von Tobias Fischer