Nicht entschlossen genug – 79:86-Niederlage in Leverkusen
Vor leeren Rängen in der Leverkusener Ostermann-Arena müssen sich die Tigers Tübingen den BAYER GIANTS Leverkusen geschlagen geben. Gegen die Mannschaft von Trainer Hansi Gnad verloren die Schützlinge von Trainer Danny Jansson mit 76:89 (40:45). Quasi das gesamte Spiel lagen die Rheinländer in Front und konnten sich im entscheidenden vierten Viertel in den wichtigen Momenten durchsetzen. Auf zwei Leverkusener Akteure war dabei besonders Verlass: Quentin Goodin und Spencer Reaves kamen auf jeweils 16 Punkte, beide Spieler knackten die Verteidigung der Schwaben auf verschiedene Arten. Die ersten zwei Viertel konnten die Hausherren dabei für sich entscheiden, vor allem an der Freiwurflinie wurde zahlreiche Zähler eingefahren (zwölf von 15 Freiwürfen).
Erst im dritten Viertel tauten die Raubkatzen so richtig auf und machten das Spiel wieder eng. Nachdem Leverkusen auf zwölf Punkte (52:40, 22. Minute) weggeeilt war, waren es verschiedene Läufe, die das Spiel auf 66:64 aus Sicht des Gastgebers nach 30 Minuten stellten. Im Schlussabschnitt konnte zwischenzeitlich zwar die Führung (68:67, 32. Minute) übernommen werden, jedoch ging der Jansson-Truppe am Ende die Puste aus. Die Hausherren trafen wichtige Würfe und hielten Tübingen bei nur 15 Punkten im gesamten Viertel.
Am Ende der Partie wurde der direkte Vergleich aus dem Hinspiel noch ein Faktor. Beide Trainer wollten diesen zu ihren Gunsten entscheiden, was die beherzten Angriffe in den Schlusssekunden erklärt. Schlussendlich können sich die Raubkatzen diesen direkten Vergleich durch den Elf-Punkte-Sieg (87:76) in der Hinrunde sichern.
Neben Mateo Šerić, der 21 Punkte auflegte, konnten sich die Tigers ebenso auf Daniel Keppeler (15 Punkte) und Timo Lanmüller (zehn Punkte) in der Offensive verlassen. Dazu lieferte Point Guard Aatu Kivimäki fünf Assists. Topscorer Ryan Mikesell hatte früh mit Foulproblemen zu kämpfen und kam am Ende nur auf fünf Punkte und vier Assists.
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Weiter geht es für die Tigers Tübingen bereits am kommenden Freitag (14. Januar 2022) mit dem Heimspiel gegen dir Kirchheim Knights. Hochball ist um 20 Uhr in der Paul Horn-Arena. Das Spiel kann wie immer über den Livestream auf Sportdeutschland verfolgt werden.
Erstes Viertel (24:20):
Die Tigers starteten wie auch schon gegen Trier mit Aatu Kivimäki, Timo Lanmüller, Ryan Mikesell, Daniel Keppeler und Mateo Šerić in die Partie. Dazu konnte sich Trainer Danny Jansson auf die Rückkehr von Isaiah Crawley freuen. Der Start in das Spiel verlief dabei weniger nach Tübinger Plan. 5:0 führte Leverkusen nach 79 Sekunden, was die Tübinger aber durch Šerić und Kivimäki nach toller Passstafette zum 5:5 nach drei Minuten ausgleichen konnten. Im Allgemeinen konnte man die ersten Minuten als zerfahren bezeichnen, drei Ballverluste für beide Teams nach nur 2:30 Minuten. Nach einem Dreier von Šerić konnten die Raubkatzen mit 10:9 nach vier Minuten in Führung gehen, was aber prompt durch einen 6:0-Lauf der Heimmannschaft gekontert wurde, knapp fünf Minuten waren zu diesem Zeitpunkt gespielt. Diese Führung gaben die Leverkusener nicht mehr her und sorgten besonders innerhalb der Zone für Unruhe. 2,16-Meter-Mann Dennis Heinzmann konnte mit einem persönlichen 5:0-Lauf die Tübinger Verteidigung brechen und zwei Minuten vor Viertelende auf 22:18 stellen. Durch eine 50 Prozentquote von hinter der Dreierlinie (vier von acht Würfen) konnten die Tigers jedoch im Spiel bleiben und dieses eng gestalten. Dennoch endete der erste Abschnitt mit 24:20 für Leverkusen.
Zweites Viertel (21:20):
Auch zu Beginn der zweiten zehn Minuten wollten die Hausherren klarmachen, dass der Sieg heute über sie gehen soll. Einem Turnover von Šerić folgten leichte Punkte für Heinzmann zum 26:20 nach elf Minuten. Dass Šerić dies nicht lange auf sich sitzen lassen wollte, zeigte er im Anschluss mit einem erfolgreichen Dreier von weit hinter der Dreierlinie (26:23). Kurz darauf durfte auch Till Jönke seine ersten Minuten in der Partie spielen. Für ihn natürlich etwas besonderes gegen seinen Ex-Verein zu spielen, der 30-Jährige fügte sich direkt mit einem schweren Floater (28:30, 13. Minute) über das Brett mit Ablauf der Wurfuhr ein. Problematisch wurde für die Raubkatzen schnell die Foulthematik. Durch ein Foul von Jönke direkt nach seinem Floater stand man it 7:32 Minuten auf der Uhr bereits bei vier Teamfouls. Bei einem Sechs-Punkte Vorsprung und dem dritten persönlichen Foul von Mikesell war Jansson eine Minute später zu einer Auszeit gezwungen (34:28). Anschließend folgten die Minuten von Keppeler. Nachdem der Tübinger Center vier Minuten vor der Halbzeit den Ball in der Offensive verlor, blockte er kurz darauf seinen Gegenspieler Heinzmann, um 14 Sekunden später einen Dreier zu treffen, sein erst zweiter Treffer in der gesamten Saison (31:37). Die schnellen fünf Teamfouls verhalfen den Leverkusenern zu einfachen Punkten und den Gang an die Freiwurflinie. Freiwurfverhältnis zur Halbzeit: 15:1 aus Sicht des Gastgebers. Den letzten Angriff wollten die Tübinger nochmals für einen Dreier aus der Ecke nutzen, doch Bakary Dibba war nicht erfolgreich. Halbzeitstand: 45:40 für den Kontrahenten.
Drittes Viertel (21:24):
Für den dritten Abschnitt veränderte das Coaching-Team die Starting-Five und brachte Isaiah Crawley für Keppeler in das Startaufgebot. Früchte trug das allerdings anfangs keine. Ein 7:0-Lauf der Leverkusener in den ersten 90 Sekunden zwang Jansson zu einer frühen Auszeit beim Stand von 40:52. Diese zeigte Wirkung, die Schwaben waren dadurch in der zweiten Halbzeit angekommen. Ein 8:0-Lauf (48:52), begleitet durch ein unsportliches Foul von J. J. (John Stuart) Mann, und drei erfolgreichen Freiwürfen von Timo Lanmüller sorgten wieder für ein enges Spiel bei noch 6:47 Minuten auf der Uhr. So groß die Freude bei den Tigers über das frühe fünfte Teamfoul der Gnad-Truppe war, so sehr trübte das vierte persönliche Foul von Mikesell in Minute 25 die Stimmung (50:56). Der Forward war bis dahin noch kein Faktor in dieser Partie und stand bei null Punkten. Das Highlight dieses Viertels und wohl des gesamten Spiels lieferte Keppeler direkt danach mit einem Poster-Dunk über Ferenc Gille, den er sich sicherlich so über das eigene Bett hängen würde. Noch wichtiger war aber, dass Kivimäki nach dem Leverkusener Einwurf schnelle Hände hatte und Lanmüller für einen schnellen 4:0-Lauf bediente (54:56, 26. Minute). Angeführt von Spencer Reaves konnten sich die Hausherren anschließend ein wenig befreien. Bei noch 90 zu spielenden Sekunden zogen die Hausherren auf sieben Punkte (65:68) etwas weg. Coach Jansson ging daraufhin ins Risiko und brachte Mikesell zurück auf das Parkett. Es sollte sich bezahlt machen. Nach seinen ersten zwei Punkten von der Freiwurflinie wollte er direkt mit einem Dreier nachlegen. Der erste Versuch landete zwar am Ring, aber durch den Offensiv-Rebound von Joanic Grüttner Bacoul versenkte der US-Amerikaner direkt den nächsten Versuch (63:65, 30. Minute). Zum Ende des Abschnittes gab es das zweite unsportliche Foul auf Leverkusener Seite. Reaves foulte Gianni Otto 30 Sekunden vor Schluss, der allerdings zwei Mal die Führung verpasste. Einmal per Freiwurf und anschließend durch einen verlegten Korbleger. Somit hieß es 66:64 nach 30 Minuten.
Viertes Viertel (20:15):
Der erste Angriff der Raubkatzen sorgte direkt für den wichtigen Ausgleich durch Šerić zum 66:66 in Minute 31. Nachdem Leverkusens Peter Merz nur einen seiner zwei Freiwürfe versenken konnte, sorgte Daniel Keppeler mit einem Dunk zum 68:67 nach 32 Minuten für die erste Tübinger Führung seit dem 10:9 im ersten Viertel. In Minute 33 holte sich Mikesell beim Stand von 68:68 sein fünftes Foul ab und hatte verfrüht Feierabend. Dieses Momentum nutzen die Leverkusener aus und erspielten sich durch zwei erfolgreiche Dreier von Luis Figge und Reaves einen Sechs-Punkte-Vorsprung bei noch 4:26 Minuten auf der Uhr (78:72). Auf der anderen Seite war es Ersek, der das Spiel durch einen Distanzwurf nach einem schnellen Angriff über Kivimäki auf 77:80 stellte. 2:37 Minuten waren da noch zu spielen. Enger konnten die Schwaben den Schluss aber nicht mehr gestalten. Sechs schnelle Punkte zum 86:77 in der Schlussminute, dazu ein wichtiger Offensiv-Rebound von Melvin Jostmann machten den Sieg für die Hausherren letztendlich klar. Das letzte Wort hatte Šerić, der mit einem Korbleger nur noch Ergebniskosmetik (79:86) betreiben konnte.
Die Stimme zum Spiel:
Danny Jansson (Trainer Tigers Tübingen): “Ich war von Vornherein nicht zufrieden mit der Trainingswoche und ich denke, dass wir deshalb nicht den richtigen Fokus und die richtige Intensität auf das Parkett bringen konnten. Dennoch gilt es jetzt weiterzumachen, ein bisschen Erholung zu bekommen und sich gut auf Kirchheim vorzubereiten.”
Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:
Heimspiele gegen Kirchheim und Rostock ausverkauft: Auf unseren sozialen Kanälen hatten wir es bereits verkündet. Die kommenden beiden Heimspiele gegen die Kirchheim Knights (14. Januar) und die ROSTOCK SEAWOLVES (22. Januar) sind bereits ausverkauft. Nach nur wenigen Stunden waren die restlichen Tickets der maximal 500 erlaubten Zuschauer vergriffen. Die Tigers hoffen, dass die diese beiden Partien auch final mit Fans ausgetragen werden dürfen. Für Ticketinhaber empfehlt es sich, sich regelmäßig über unsere Kanäle zu informieren. Aufgrund der sich immer wieder ändernden Corona-Bestimmungen können auch kurzfristigen Bestimmungen seitens der Politik eintreten.
Frisch getestet zum Spiel nach Leverkusen: Bevor es für den Tross der Tübinger Raubkatzen in Richtung Leverkusen ging, stand eine aktuelle Testung auf dem Programm. In Nordrhein-Westfalen müssen alle Personen bei einer Veranstaltung neben der 2G-Regel getestet werden. Hier werden keine Ausnahmen gemacht, auch nicht bei Auffrischungsimpfungen (Booster), über welche bereits fast alle Tübinger Teammitglieder der Mannschaft, Managements und des Betreuerpersonals verfügen. Unser langjähriger Teamarzt Mstylaw “Bobby” Suchowerskyj sprang erneut ein und nahm sämtliche Testungen vor. Ergebnis: alle Personen negativ getestet! Herzlichen Dank!
Freies Wochenende wird zur Impfung genutzt: Am Samstag und Sonntag haben die Schützlinge von Trainer Danny Jansson frei. Diese kurze Pause wird genutzt, damit einige weitere Spieler die Auffrischungsimpfung am Samstag und Bakary Dibba am Sonntagmorgen, damit der 20-Jährige auch noch das Spiel mit der Regionalliga-Mannschaft des SV 03 Tigers Tübingen bestreiten kann, erhalten können. Die wenigen restlichen Spieler der Raubkatzen erhalten die Auffrischungsimpfung in wenigen Wochen. Das komplette Umfeld der Raubkatzen hat die Drittimpfung bereits seit einigen Wochen erhalten. Die Tigers Tübingen appellieren auch an alle Fans, sich die Erst-, Zweit- oder Drittimpfung zu holen. Termine können hier terminiert werden.