“Jedes Spiel ist in unserer Situation wichtig” – Robert Oehle vom kommenden Gegner (Artland Dragons) der Tigers im Interview
Am kommenden Samstag (20 Uhr, Paul Horn-Arena) treffen die Tigers Tübingen auf die Artland Dragons aus Quakenbrück. Gegen die Niedersachsen bekommen es die Tübinger Raubkatzen auch mit einem ehemaligen Spieler zu tun. Robert Oehle spielte von 2012 bis 2014 in Tübingen. Im Interview spricht der 31-Jährige über seinen neuen Verein, seine persönliche Zukunft und das Duell gegen Tübingen.
Robert du bist im Sommer von den Nürnberg Falcons BC nach Quakenbrück zu den Artland Dragons gewechselt. Was waren die Gründe für diesen Wechsel?
Mir war es sehr wichtig näher an meiner Familie zu sein, die circa 100 Kilometer von Quakenbrück entfernt wohnen. Somit haben auch die Großeltern die Möglichkeit, ihr Enkelkind häufiger zu sehen. Im Sommer kam das Interesse aus Quakenbrück auf, welches natürlich sehr interessant für mich war. Die Artland Dragons sind weiter ein ambitionierter Verein mit tollen Trainingsmöglichkeiten und Fans. Der Wechsel war für mich im Gesamtpaket sehr logisch.
Die Dragons kämpfen derzeit gegen den Abstieg. Was sind deiner Meinung nach die Gründe dafür?
Das hat sicherlich mehrere Gründe. Zu Saisonbeginn hatten wir einige verletzte Spieler auf den großen Positionen. Das hat uns extrem weh getan. Dazu war die Einstellung im Team zu Beginn nicht die, welche es sein sollte. Wenn man viele Spieler verliert, ist auch kein Selbstvertrauen mehr vorhanden. So ist es dann schwer, aus dem Sumpf wieder herauszukommen. Mit dem Trainerwechsel ist es uns jedoch gelungen, vor allem in der heimischen Artland Arena gute Spiele und wichtige Siege gegen Bremerhaven, Jena und Leverkusen zu laden. Ich bin überzeugt, dass wir den Klassenerhalt schaffen werden.
Wie geht man als Profi-Sportler mental mit so vielen Niederlagen um?
Natürlich ärgert es einen, aber man sollte nie in der Vergangenheit leben. Wichtig ist, dass man weiter nach vorne schaut und die gemachten Fehler aufarbeitet. Jedes Training und Spiel positiv anzugehen, ist ebenfalls sehr wichtig. Irgendwann ist es eine Kopfsache und dann ist eine positive Grundeinstellung von enormer Bedeutung.
Robert, du bist mittlerweile 31 Jahre alt und Familienvater. Wie soll dein Leben nach deiner Karriere aussehen, in welche Richtung möchtest du danach etwas machen?
Primär geht es darum, irgendwann sesshaft zu werden. Nach so vielen Jahren als Profi mit vielen Umzügen, möchte man endlich auch mal im Leben ankommen. Da ich ein Wirtschafts-Abschluss in der Tasche habe, möchte in diese Richtung zeitnah auch etwas machen. Trainer oder ähnliches ist für mich keine Option.Jedoch habe ich auch noch in der kommenden Saison Vertrag in Quakenbrück. Darüber bin ich sehr froh und zufrieden.
Du hast von 2012 bis 2014 bei den Tigers Tübingen gespielt. Was sind rückblickend deine Erinnerungen an diese Zeit?
Nun gut, sportlich war die Zeit in Tübingen leider nicht sehr erfolgreich. In der ersten Saison habe ich wenig Spielzeit bekommen. Im zweiten Jahr war ich lange Zeit verletzt. Das war alles natürlich schwer zu verkraften, weswegen ich dann auch eine neue Herausforderung gesucht habe. Positiv festhalten bleibt, dass ich im Umfeld viele nette Menschen kennengelernt habe, auf welche ich mich bei einer Rückkehr nach Tübingen immer wieder freue.
Kommen wir zum Spiel zwischen Tigers Tübingen und den Artland Dragons. Was erwartest du von dieser Partie an diesem Samstag?
Wir stecken weiter im Tabellenkeller fest und wollen natürlich schnellstmöglich den Klassenerhalt sichern. Zu Hause konnten wir zuletzt wichtige Erfolg feiern, auswärts tun wir uns noch etwas schwer. Dennoch bin ich optimistisch, dass wir uns auf jeden Fall besser als bei der 59:74-Niederlage im Hinspiel verkaufen werden. Jedes Spiel ist in unserer Situation wichtig. Wir wissen auch, dass die Tigers gerade nicht in bester Verfassung sind. Dies müssen wir ausnutzen.
Robert Oehle, vielen Dank für das Gespräch.