Bild: Pressefoto Ulmer / Markus Ulmer

Kapitän Enosch Wolf verlässt Tübingen – 26 Punkten und elf Rebounds als Bestleistung im Tübinger Trikot – Alles Gute für die Zukunft!

07 Mai 2021

Nach drei Jahren endet die Ära zwischen den Tigers Tübingen und ihrem Kapitän Enosch Wolf. Der 30-Jährige absolvierte insgesamt 74 Pflichtspiele für die Schwaben und wird im besten Alter von 30 Jahren nun eine neue Herausforderung suchen. Der Center hat diverse Höhen und Tiefen in Tübingen miterlebt. Am schwäbischen Standort hat sich Wolf stets wohlgefühlt. “Ich habe die Stadt lieben gelernt. Das ist schon ein schönes Fleckchen Erde hier im Süden”, sagt Wolf, für den klar ist, dass er noch einige Jahre professionellen Basketball weiterbetreiben will. “Ich fühle mich richtig fit und bin bereit, in einem ambitionierten neuen Umfeld mich einzubringen”, so Wolf. In drei Spielzeiten hat der 2,15 Meter große Big Man satte fünf Trainer miterlebt, zuletzt Danny Jansson. “Seine Erfahrung als Spieler war sehr hilfreich für unser sehr junges Team. Auch wenn wir in schwierigen Situationen waren, ist er als Kapitän mit guter Einstellung vorangegangen. Verein und Spieler haben jedoch unterschiedliche Ziele für die Zukunft, deswegen kommt die Trennung für beide Parteien zum richtigen Zeitpunkt. Ich bedanke mich für seinen Einsatz und wünsche ihm gleichzeitig alles Gute für seine Zukunft”, sagt Jansson über seinen scheidenden Kapitän.

Stärkste Vorstellung im ersten Jahr in Tübingen

Der gebürtige Ludwigsburger wechselte nach dem Abstieg aus dem Basketball-Oberhaus im Jahr 2018 von den Hamburg Towers in die Universitätsstadt am Neckar. Unter dem damaligen Trainer Aleksandar Nadjfeji hatte Wolf eine große Rolle als Führungsspieler im Team. Gleichzeitig hat der langjährige BBL-Spieler Nadjfeji den 30-Jährigen bei seiner Schaffenskraft in Tübingen am meisten geprägt. “Ich habe von ihm im Training am meisten gelernt. Es ist natürlich sehr hilfreich, wenn dein Trainer einst die gleiche Position gespielt hat”, weiß Wolf. Insgesamt sieht der Center sein erstes Jahr in Tübingen als seine persönlich beste Spielzeit an. 13,9 Zähler und 8,6 Rebounds erzielte Wolf in 29 von 30 möglichen Begegnungen. Gleichzeitig prägte diese Saison den langjährigen Kapitän am meisten. Das Weihnachtsspiel gegen Trier am 23. Dezember 2018 bleibt für Wolf immer in Erinnerung. “Die Paul Horn-Arena war richtig voll und es hat viel Spaß gemacht, in dieser Halle zu spielen”, so Wolf. Besonders hart zu verkraften war für Wolf die 83:84-Niederlage gegen Rostock am 11. Januar 2019. Nach dem Spiel wurde Nadjfeji von seinen Aufgaben als Trainer der Raubkatzen entbunden. “Es ist schon hart, wenn wegen einer Niederlage von einem Punkt gegen ein Topteam der Liga, der Trainer seinen Job verliert”, berichtet Wolf. Sein persönlich bestes Spiel absolvierte die Nummer acht der Raubkatzen bei der 55:73-Auswärtsniederlage am 5. Januar 2019 in Nürnberg. 26 Punkte und elf Rebounds standen in knapp 28 Minuten Spielzeit auf seinem Arbeitsnachweis. Als härteste Niederlage (94:100, 16. März 2019) bezeichnet Wolf das vorzeitige Aus im Rennen um die Playoffs gegen Karlsruhe am drittletzten Spieltag. Als größten Sieg im Tübinger Trikot sieht Wolf den 104:100-Erfolg gegen den späteren Aufsteiger aus Hamburg am letzten Spieltag der Saison 2018/2019. “Wir haben gezeigt, dass wir Basketball spielen können”, betont Wolf. Für den 30-Jährigen war dieser Sieg aufgrund seiner Hamburger Vergangenheit ein besonderer Erfolg.

Seinen besten Basketball hat Wolf laut eigener Auskunft unter Trainer Georg “Schorsch” Kämpf in Tübingen gespielt. “Hier konnte ich ein Stück weit spielen, wie ich mich als Spieler auf dem Feld wohlfühle”, sagt Wolf, als dieser von Kämpf auf der Position vier und fünf eingesetzt hatte. Die folgenden Jahre waren schwankend. In der vergangenen Spielrunde 2020/2021 war Wolf der mit Abstand erfahrenste Akteur im jungen Tübinger Team. “Es war rückblickend eine wertvolle Erfahrung mit vielen jungen Spielern zu spielen. Uns hat natürlich die Erfahrung in vielen einzelnen Momenten gefehlt. Als junger Spieler machst du eben Fehler, daraus lernt man aber auch für die Zukunft”, beschreibt Wolf seine letzte Spielzeit bei den Raubkatzen. “Ich wünsche Danny, dem neuen Team und dem Verein viel Erfolg in der Zukunft”, betont der 30-Jährige.

Traum, mit Bruder Julius oder für Göttingen zu spielen

Wie es für Wolf genau weitergehen wird, steht noch nicht fest. “Ich möchte auf jeden Fall bei einem guten Team in der ProA spielen. Ich bin nun 30 Jahre alt, da sollte auch das Drumherum für die Karriere nach der Karriere im Blickwinkel sein”, so Wolf. Das Thema BBL hat der Center zwar noch nicht abgehakt, steht jetzt aber auch nicht an erster Stelle. “Ich will spielen und nicht auf der Bank sitzen”, sagt der langjährige Kapitän der Schwaben. In seinem Kopf schwirren zudem noch zwei Gedanken rum, die mit der Realisierung eines persönlichen Traums gleichzusetzen sind. “Entweder mit meinem Bruder Julius in einer Mannschaft spielen oder zum Abschluss der Karriere für Göttingen das Trikot überstreifen, wo die Familie lebt”, skizziert Wolf sein eigenes Wunschdenken. Feststeht, dass es nach der Basketballkarriere in den Norden, genauer gesagt rund um Hamburg, gehen soll.

Wir wünschen dir, lieber Enosch, für die Zukunft privat und sportlich alles Liebe und Gute und freuen uns, dich in irgendeiner Form wiederzusehen!