Kein Befreiungsschlag! 76:97-Niederlage in Bamberg
Die Tigers Tübingen haben das Auswärtsspiel bei den Bamberg Baskets vor 4.471 Zuschauern in der brose ARENA mit 76:97 (39:45) verloren. Für die Mannschaft von Trainer Danny Jansson war es somit die vierte Niederlage in Serie. Alle Spiele im Februar gingen an den jeweiligen Gegner. Die Schwaben mussten auf Jimmy Boeheim (siehe Dschungelgeflüster) verzichten. Mit dem neunten Saisonsieg nahmen die Schützlinge von Trainer Arne Woltmann damit erfolgreich Revanche für die 92:99-Niederlage aus dem Hinspiel. Die Bamberg Baskets feierten zudem den neunten Saisonsieg und haben sich vom tiefen Keller der Tabelle verabschiedet. Für den Interimstrainer der Franken war es der zweite Sieg in Serie in der easyCredit BBL nach Amtsübernahme. Bis auf das erste Viertel (25:24) gingen alle drei weitere Abschnitte an den Gastgeber. Die Raubkatzen versuchten es insgesamt mit zu vielen Würfen aus der Distanz. Dabei fanden nur zehn von 33 Würfen das Ziel, die Quote von 30 Prozent war letztendlich zu wenig für einen spannenderen Spielverlauf. Bis auf drei Blocks für die Schwaben gingen alle Statistiken an die Franken. Vor allem die Rebounds (31:42) schmerzten erneut massiv. Nach dem ersten Viertel zogen die Bamberg Baskets Schritt für Schritt davon. Erneut war das dritte Viertel (18:30) der Knackpunkt im Tübinger Spiel. Von diesem Rückstand (57:75, 30. Minute) konnte sich die Jansson-Truppe nicht mehr erholen. Der Endstand von 76:97 war gleichzeitig der höchste Vorsprung für den Sieger. Die Tigers lagen ihrerseits nach einem Dreier von Erol Ersek zum 28:24 nach elf Minuten am höchsten in Front. Zach Copeland war mit 24 Zählern Topscorer der Begegnung, gefolgt von Filip Stanić mit 19 Punkten und Adrian Nelson mit 18 Zählern. Für die Raubkatzen Zaccheus Darko-Kelly traf mit zwölf Punkten am besten.
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Für die Tigers Tübingen steht am kommenden Samstag, den 9. März 2024, das Duell gegen den SYNTAINICS MBC aus Weißenfels auf dem Programm. Hochball ist um 20 Uhr in der Paul Horn-Arena. Tickets gibt es im Onlineshop und am Spieltag ab 18:45 Uhr an der Abendkasse.
Erstes Viertel (24:25):
Der Gastgeber kam zunächst besser in die Partie. In der zweiten Minute führten die Woltmann-Schützlinge mit 4:0, ehe Ersek nach 94 Sekunden per Dreier die ersten Tübinger Punkte zum 3:4 erzielte. Auch Mateo Šerić traf aus der Distanz zum 6:7 nach drei Minuten. Die Raubkatzen spielten zunächst mit einer Zone. Gleichzeitig hatte man jedoch schon vier Teamfouls gesammelt. Unter den Körben hatte man zudem Probleme bei den Rebounds. Kriss Helmanis verursachte nach 3:50 gespielten Minuten das fünfte Tübinger Foul, der Lette ersetzte Evan Maxwell nach zwei Foulvergehen. Stanić traf beide Freiwürfe zum 14:8. Nach einem Korbleger von Šerić zum 12:14 nahm Woltmann in Minute fünf die erste Auszeit der Partie. Auch der Freiwurf nach Foul von Nelson zum 13:14 fand sein Ziel. Rückkehrer Šerić war es auch, der in der sechsten Minute per Korbleger zum 15:14 die erste Führung der Gäste markierte. Direkt im Anschluss verwandelte der 24-Jährige einen von zwei Freiwürfen zum 16:14, die Franken hatten in dieser Phase etwas die Linie verloren. Šerić war bereits bei neun Punkten angelangt. Die Bamberger spielten nun auch mit einer Zone. Copeland erzielte bis zur achten Minute zwei Dreier in Serie zum 22:20. Und dennoch: die Raubkatzen waren in der Begegnung angekommen. Fünf Zähler von Darko-Kelly zum 25:24 in der Schlussminute holten den knappen Vorsprung für die Schwaben zurück. Problematisch waren erneut die Fouls, acht an der Zahl für die Raubkatzen. Šerić war mit Zählern Topscorer der Partie, Copeland kam für den Gastgeber auf acht Punkte. Die Rebounds lagen mit 9:7 bei Bamberg.
Zweites Viertel (21:14):
Ersek eröffnete den zweiten Abschnitt nach 20 Sekunden per Dreier zum 28:24. Während auf Tübinger Jhivvan Jackson noch ohne Punkte war, lief das gesamte Spiel der Franken über Copeland. Die Jansson-Truppe hatte den US-Amerikaner aber einigermaßen im Griff. Routinier Patrick Heckmann traf eine Minute später ebenfalls aus der Distanz zum 27:28, was Timo Lanmüller mit seinem zweiten Dreier im Spiel zum 31:27 toll kontern konnte. Auffallend war, dass beide Kontrahenten weiter mit einer Zone agierten und den Ball nicht unter die Körbe brachten, sondern rein aus der Distanz abfeuerten. Nelson durchbrach diesen Spielverlauf per Korbleger und einem Freiwurf nach Foul von Šerić zum 30:31 in Minute 14. Nach vier Zählern in Folge von Nelson zum 34:34-Ausgleich nahm Jansson in Minute 15 ebenfalls seine erste Auszeit. Die Partie war absolut auf Augenhöhe, wobei sich beide Mannschaften immer wieder unnötige Fehler erlaubten. Nelson war zwischenzeitlich mit zehn Punkten neuer Topscorer des Spiels. Eine kuriose Szene ereignete sich 4:05 Minuten vor der Halbzeit. Mehrere Wischer beseitigten das gesamte Spielfeld von Schweiß. Das Spiel war in dieser Phase kein Hingucker, Kampf und Krampf auf beiden Seiten prägten das Geschehen. Auch die Punktausbeute war für beide Kontrahenten mehr als ausbaufähig. Georgios Kalaitzakis glich nach 16 Minuten von der Freiwurflinie zum 36:36 aus. Leide lief die Partie weiter an Jackson vorbei. Der US-Amerikaner war immer noch ohne einen Punkt, dafür bei zwei Fouls angelangt. Viel mehr gab es im zweiten Viertel nicht zu berichten. Copeland erzielte in der Schlussminute noch das 45:39 aus der Distanz. Mit diesem Spielstand ging es auch in die Pause. Nelson war mit 13 Zählern neuer Topscorer der Begegnung, bei den Gästen blieb Šerić bei neun Zählern. Die Rebounds gingen mit 24:14 an die Bamberg Baskets.
Drittes Viertel (30:18):
Jackson erzielte per Dreier nach 31 Sekunden seine ersten Zähler aus der Distanz zum 42:47. Im Gegenzug hatte jedoch Malik Johnson zu einfaches Spiel und legte den Ball per Korbleger zum 49:42 in den Tübinger Korb. Es war bis dato die höchste Führung der Bamberger. Mit drei erfolgreichen Freiwurfen kämpfte sich Jackson nun in die Partie – Spielstand 45:49 nach 65 gespielten Sekunden. Das Spiel der Schwaben war jedoch weiter zu hektisch, viele Würfe aus der Distanz ohne Erfolg prägten das Geschehen. Der Ball wurde gefühlt zu wenig unter den Korb gebracht. Dies machte der Gastgeber besser. Stanić gelang ein Dreipunktspiel zum 54:45 nach 23 Minuten. Punkt für Punkt setzten sich die Woltmann-Schützlinge nun etwas ab. Nach einem Dreier von Nelson zum 59:47 nahm Jansson bei 6:18 Minuten auf der Uhr eine weitere Auszeit. Alle bisherigen acht Tübinger Zähler gingen auf das Konto von Jackson, vom Rest des Teams war sonst weg zu sehen. Bis zur 26. Minute gelang den Franken ein 12:2-Lauf zum 61:47. Leider spielte in dieser Phase fast nur der Gastgeber. Copeland traf in Minute 27 aus der Distanz zum 66:51. War dies etwa schon eine Vorentscheidung? Den Schwaben fiel außer Würfen aus der Distanz weiter zu wenig ein, sodass das eigene Spiel zu einfach auszurechnen war. Karsten Tadda sorgte in der 30. Minute per Dreier für das 74:55 – die höchste Führung für die Bamberg Baskets. Final stand es nach Beendigung des dritten Abschnitts 75:57 für die Franken. Stanić war mit 15 Zählern neuer Topscorer der Partie. Bei den Gästen kam Darko-Kelly auf zwölf Punkte. Die Rebounds lagen mit 32:23 weiter klar beim Gastgeber.
Viertes Viertel (22:19):
Die Schwaben starteten mit einem 6:0-Lauf in die letzten zehn Minuten. Woltmann nahm nach 66 Sekunden beim Stand von 75:63 ein weiteres Timeout. Defensiv hielten die Franken weiter an der Zone fest, was den Tigers trotzdem weiter Kopfzerbrechen bereitete. Der Kampf auf beiden Seiten wurde nochmals erhöht, Tübingen versuchte nochmals alles. Helmanis gelang nach 34 Minuten per Korbleger das 68:81, trotzdem war der Vorsprung von “Freak City” weiter komfortabel. Das Spiel präsentierte sich nun vermehrt wild mit zahlreichen Fehlern auf beiden Seiten. Die Kontrahenten waren nach 35 Minuten jeweils bei vier Teamfouls angelangt. Ganze 4:13 Minuten verabschiedete sich Jackson beim Stand von 72:83 mit zehn Punkten und seinem fünften Foul aus der Begegenung. Dazu kassierte die Tübinger Bank noch ein technisches Foul. Spätestens nach dem nächsten Distanzwurf von Kevin Wohlrath zum 90:76 sah es für die Raubkatzen schlecht mit dem sechsten Saisonsieg aus. Die Franken hatten das Spiel fest im Griff. Auch deshalb, weil die Gäste zu viele einfache Chancen nicht nutzen konnten. Jansson nahm 188 Sekunden vor dem Ende nochmals eine Auszeit. Es sollte jedoch nichts mehr bringen. Bamberg spielte den Vorsprung sicher und souverän nach Hause. Für ein Highlight der Partie sorgte Stanić, der 63 Sekunden vor Rambo ein Alley Oop-Anspiel von Trey Woodbury per Dunking zum 93:76 in den Tübinger Korb hämmerte. Getoppt wurde dies noch von Nelson, der 31 Sekunden vor dem Ende einen krachenden Dunking in postermanier zum 97:76-Endstand verwandelte.
Die Stimmen zum Spiel:
Danny Jansson (Trainer Tigers Tübingen): „Wir hatten gute Momente, aber auch schlechte. Vor allem in der ersten Halbzeit hatten wir gute Angriffe, in denen sich unsere Spieler ohne Ball gut bewegt haben, wir den Ball haben gut laufen lassen und wir hier auch unsere Möglichkeiten in der Offensive genutzt haben. Bis so drei Minuten vor der Halbzeit war unsere Verteidigung auf dem Punkt, doch dann sind wir ein wenig schlampig geworden und haben es den Bambergern gestattet, innerhalb von nur drei Minuten von 36 auf 45 Punkte zu kommen. Dennoch waren wir in der Kabine zur Pause zuversichtlich. Dann aber ist uns wieder einmal alles zusammengebrochen. Und wenn du eben ein Spiel nach dem nächsten verlierst, dann wird man ein wenig negativ im Kopf und so hat man dann heute nicht mehr viel Tübinger Basketball gesehen. In der Offensive haben wir uns nicht mehr bewegt. Wir haben Bamberg im dritten Viertel 24 einfache Punkte gestattet und das ist dann schon fast das Spiel. Für uns heißt es jetzt ganz einfach den Blick nach vorne auf das nächste Spiel zu richten.”
Arne Woltmann (Trainer Bamberg Baskets): „Wir haben in der zweiten Halbzeit deutlich besser auf den Ball aufgepasst und uns nach der Pause dann nur noch zwei Ballverluste geleistet. Im ersten Viertel hatten wir noch zu viele Punkte abgegeben und den Tübingern auch zu viele offene Dreier gestattet. Als wir dann an die Werfer richtig rausgegangen sind und diese Würfe besser verteidigt haben, ging deren Quote runter und unser Selbstvertrauen stieg. Im Laufe des zweiten Viertels haben wir es geschafft, unsere Verteidigung dahin zu bringen, wo wir sie haben wollten, so dann auch langsam einen Weg zu unserem Spiel gefunden und am Ende das Spiel gewonnen.“
Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:
Update zum Personal: Jimmy Boeheim konnte die Reise nach Bamberg nicht mit antreten. Der US-Amerikaner ist kurzfristig krank geworden. Damit wurde Trainer Danny Jansson die Entscheidung abgenommen, welcher Importspieler aussetzen muss. Zusätzlich pausierte Till Jönke. Bei Kaodirichi Akobundu-Ehiogu sind nach seiner Operation an der Hand (SL-Band Ruptur) inzwischen die Fäden gezogen worden. Ab Montag absolviert der 24-Jährige eine “Erweiterte Ambulante Physiotherapie” bei unserem Partner ZAR – Ambulante Reha und Therapie am Universitätsklinikum Tübingen. Ein Dank gilt dem Trio um Jennifer Pfitzer (Käufmannische Leitung), Leonie Traub (Therapeutische Leitung) sowie Tim Helten (Physiotherapeut), die sich mit ihrem Team in den nächsten Wochen intensiv um den Tübinger Center kümmern werden. Eine genaue Rückkehr in den Trainings- und Spielbetrieb kann zum heutigen Stand aber nicht vorhergesagt werden.
Sponorenausflug nach Bamberg: Das Spiel bei den Bamberg Baskets haben die Tigers Tübingen genutzt, um nach vier Jahren erstmals wieder einen Sponsorenausflug anzubieten. Die Corona-Pandemie hatte ein entsprechendes Vorhaben des Tübinger Managements in den vergangenen Jahren erschwert oder gar nicht erst möglich gemacht. Die letzte Ausfahrt war im Januar 2020 in Heidelberg, kurz vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie. Knapp 20 Personen von verschiedenen Partnern verbrachten nun das Wochenende in der fränkischen Stadt an der Regnitz. Los ging es am Samstagmorgen mit der Fahrt in Richtung Bamberg, natürlich in einem Reisebus von unserem Business Partner Hahn Reisen aus Reutlingen. In Bamberg angekommen, hatten alle Teilnehmer den Tag zur freien Verfügung, um einzukaufen, Kaffee zu trinken oder einfach die Seele baumeln zu lassen. Am Abend folgte der Besuch beim Spiel zwischen Bamberg und Tübingen in der brose Arena. Am Sonntag stehen nach einem ausgiebigen Frühstück noch eine Stadtführung sowie ein Mittagessen im Restaurant “Schlenkerla” in der Altstadt von Bamberg auf dem Programm.
Ein Tübinger in Bamberg: In Bamberg gab es zudem ein Wiedersehen mit Alexander Holoch. Der 47-Jährige ist seit Anfang 2012 bei den Franken im Ticketing und in der Administration beschäftigt. Damit gehört der zweifache Familienvater mittlerweile auch zu den dienst-ältesten Mitarbeitern in der Geschäftsstelle der Bamberg Baskets. Von 2008 bis Ende 2011 übte der gelernte Bankkaufmann noch die Funktion bei den Tübinger Basketballern, damals auch noch als Erstligist. Holoch ist mit seiner Familie in Franken richtig heimisch geworden. Über den Basketball in “Freak City” berichtet der gebürtige Tübinger wie folgt: “In Bamberg wird Basketball einfach mit viel Herzblut gelebt.”