Kein erneuter Thriller – Souveräner 87:74-Sieg gegen die Eisbären Bremerhaven
Einen letztlich ungefährdeten 87:74 (46:33)-Erfolg fuhren die Tigers Tübingen vor 800 Zuschauern in der Paul Horn-Arena gegen die Eisbären Bremerhaven ein. Nach dem Herzschlagfinale am Freitag gegen Nürnberg sah es aber auch in diesem Spiel wieder so aus, als würden die die Schützlinge von Trainer Danny Jansson sich um ihre gute erste Halbzeit bringen. Nach dem 46:33-Pausenstand konnten die Gäste von der Nordsee im dritten Viertel wieder auf 51:54 verkürzen. Doch dieses Mal ließen sich die Schwaben die Butter nicht mehr vom Brot nehmen und profitierten schlussendlich auch von der Personalnot der Eisbären. Das soll den verdienten Sieg allerdings in keiner Weise relativieren: Die Tigers präsentierten sich sehr routiniert und spielten zudem sehr mannschaftsdienlich. Der höchste Vorsprung betrug beim Spielstand von 83:65 in Minute 37 ganze 18 Zähler. Der direkte Vergleich (81:100-Niederlage im Hinspiel) konnte aber nicht gewonnen werden. Bester Tigers-Akteur war dieses Mal Daniel Keppeler mit 22 Punkten mit einer 63-prozentigen Wurfquote aus dem Feld (zehn von 16). Punktemäßig die größte Unterstützung leistete heute Ryan Mikesell mit 20 Zählern. Isaiah Crawley absolvierte mit 14 Zählern und sieben Rebounds eine gute Partie, inklusive guten Quoten aus dem Feld bei einer Spielzeit von knapp 25 Minuten. Von den Fans gefeiert wurde nach Spielende aber auch Joanic Grüttner Bacoul, der offensiv wie defensiv viel Energie brachte. Bester Mann bei Bremerhaven war Kevin Yebo mit einem Double Double aus 20 Punkten und zehn Rebounds.
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Weiter geht es für Tübinger Basketballer bereits am kommenden Mittwoch mit dem Nachholspiel gegen die Itzehoe Eagles. Hochball ist um 19:30 Uhr in der Paul Horn-Arena.
Erstes Viertel (19:19):
Die 800 Zuschauer in der Paul-Horn-Arena sahen einen guten Start der Tigers. Vor allem Aatu Kivimäki hatte sich einiges vorgenommen und erzielte schnelle vier Zähler zum 4:2 nach zwei Minuten. Zwei weitere Punkte durch Ryan Mikesell sorgten in der gleichen Minute für eine 6:2-Führung. Die Hausherren bewegten den Ball in der Offensive weiterhin gut und erspielten sich in in der fünften Minute nach einem Kivimäki-Dreier eine 14:5-Führung. Die nächsten fünf Punkte gingen dann auf das Konto der Gäste (10:14), ehe Erol Ersek die kurze Tübinger Durststrecke aus der Distanz beendete und zum 17:10 nach sieben Minuten einnetzte. Dennoch kamen die Gäste immer besser ins Spiel und glichen in der zehnten Minute erstmals aus. Mit einem 19:19 ging es kurz darauf in die erste Viertelpause.
Zweites Viertel (27:14):
In den zweiten Abschnitt starteten die Tigers mit einer guten Defensiv-Sequenz und gestatteten den Gästen keinen Wurf innerhalb von 24 Sekunden. Isaiah Crawley hatte in den nächsten drei Minuten eine bockstarke Phase mit acht Punkten und drei Rebounds und brachte seine Farben mit 27:19 in Führung (13. Minute). Nach diesem 8:0-Lauf leistete der starke Kevin Yebo (sieben Punkte und fünf Rebounds bis dahin) seinem Team einen Eisbären-Dienst: Nach seinem dritten persönlichen Foul winkte er in Richtung der Schiedsrichter ab und kassierte prompt ein zusätzliches technisches Foul (15. Minute). Der Kommissar korrigierte im weiteren Verlauf das technische Foul, welches er gegen die Eisbären-Bank gab – Yebo konnte mit drei Fouls weiterspielen. Die Nummer 53 der Eisbären Bremerhaven war zu diesem Zeitpunkt bereits ein Auswechselspieler, somit ging das Vergehen richtigerweise gegen die Bank. Daniel Keppeler und Mateo Šerić erhöhten den Vorsprung auf erstmals zehn Zähler (38:28, 16. Minute). Noch mehr Platz entstand nach dem vierten Foul des Ex-Tigers Robert Oehle (19. Minute). So konnten die Tigers bis zur Pause ein ums andere Mal einfach Punkte unter dem Korb erzielen und gingen mit einer verdienten 46:33-Führung zum Pausentee.
Drittes Viertel (20:26):
Die Hausherren kamen etwas verschlafen aus der Pause. Bremerhaven nutzte dies aus und legte in den ersten 70 Sekunden einen 6:0-Lauf zum 20:27 hin. Tigers-Trainer Danny Jansson wollte den Gäste-Rhythmus brechen und nahm eine schnelle Auszeit. Es half zunächst nichts, denn kurz darauf zierte nur noch ein knappes 48:44 die Anzeigetafeln nach 23 Minuten in der Paul-Horn-Arena. Mitte des Viertels kamen die Tigers dann wieder in die Spur, zogen das Tempo an und gingen mit 54:47 in Minute 25 in Führung. Beide Teams agierten nun auf Augenhöhe. Ryan Mikesell übernahm offensiv nun viel Verantwortung und sorgte dafür, dass sich der Vorsprung bei fünf bis sieben Punkten einpendelte. Alleine im dritten Durchgang erzielte der US-Amerikaner acht Punkte. Weder vermochte Bremerhaven näher ranzukommen, noch schafften es die Raubkatzen sich ein Polster zu verschaffen. So ging es mit einer 66:59-Führung in den letzten Spielabschnitt.
Viertes Viertel (21:15)
Das vierte Viertel begann nach dem Geschmack der Tübinger Fans, als sich Crawley zum vierten Foul von Yebo durchwühlte. Kurz darauf gab es eine Schrecksekunde für die Tübinger, als erneut Crawley beim Rebound aus gefühlt 3,50 Metern Höhe auf den Boden knallte, aber glücklicherweise weiterspielen konnte. Nach Timo Lanmüller’s Dreier zum 75:65 nach 34 Minuten war der Vorsprung wieder auf zehn Zähler angewachsen und ließ ein Herzschlagfinale wie am Freitag gegen Nürnberg unwahrscheinlich werden. Die Tigers nutzten nun die Personalnot der Gäste gnadenlos aus und schraubten die Führung Punkt um Punkt in die Höhe (87:68, 39. Minute). 30 Sekunden vor dem Ende erschallte dann ein glückliches “So seh’n Sieger aus!” durch die Paul Horn-Arena. Ein Wehrmutstropfen blieb dennoch: Durch das Endergebnis von 87:74 konnte der direkte Vergleich nicht mehr gesichert werden.
Die Stimme zum Spiel:
Danny Jansson (Trainer Tigers Tübingen): “Man merkt, dass die Belastung für beide Teams aufgrund der vielen Spiele sehr hoch ist. Ich hatte das Gefühl, dass wir etwas tiefer besetzt waren und mehr durchwechseln konnten. Das war heute ein entscheidender Faktor. Wir hatten heute auch wieder ein Tief von sechseinhalb Minuten, aber kann gegen ein Team wie Bremerhaven passieren. Im dritten Viertel haben wir unseren Rhythmus verloren, aber am Ende hatten wir einfach mehr Energiereserven und konnten das Spiel erfolgreich nach Hause bringen.”
Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel
Erneute Gedenkminute für die Menschen in der Ukraine: Der Krieg in der Ukraine beschäftigt derzeit die ganze Welt. Es ist schwer, derzeit an etwas anderes zu denken. Um den Menschen in der Ukraine zu gedenken und unsere Anteilnahme für das große Leid auszusprechen, wurde vor der Partie gegen die Eisbären Bremerhaven erneut eine Gedenkminute abgehalten. “Die Situation hat sich ja leider nicht geändert. Deswegen werden wir die kommenden Spiele weiter an die Menschen in der Ukraine denken, die gerade ein wahnsinniges Leid ertragen müssen”, so Tigers-Geschäftsstellenleiter Jascha Maus. Die BARMER 2. Basketball Bundesliga und ihre Vereine verachten jede Form von Krieg und Gewalt in der Welt. Als Liga stehen wir für ein faires und friedliches Miteinander. Krieg ist mit den Werten der BARMER 2. Basketball Bundesliga und derer Vereine unvereinbar! Unsere Gedanken sind bei den Menschen in der Ukraine.“ Die Tigers Tübingen rufen zu Geld- und Sachspenden für die Menschen in der Ukraine auf! In der Paul Horn-Arena gab es am heutigen Spieltag die Möglichkeit, für die Menschen in der Ukraine Geld zu spenden. Der Fanclub Neckar Tigers unterstützte diese Aktion erneut, in dem der Fanblock mit Luftballons in den Nationalfarben Gelb und Blau umrandet wurde.
Mateo Šerić ist zurück: Am Freitag gegen Nürnberg fehlte Mateo Šerić noch krankheitsbedingt. Am Samstag trainierte der 22-Jährige noch individuell, die Rückmeldung des Körpers war gut. Am Sonntag war die Tübinger Nummer 17 dann wieder beim Abschlusstraining dabei, am Ende lief Šerić dann wieder im gelben Trikot auf. Gegen die Eisbären Bremerhaven kam der Big Man in 14 Minuten Einsatzzeit auf neun Punkte und einen Rebound.
Rückkehr von Robert Oehle: Von 2012 bis 2014 trug Robert Oehle noch das Trikot der Raubkatzen, damals noch zu Erstliga-Zeiten. Mitspieler seinerzeit waren Johannes Lischka, Josh Young, Tyrone Nash, Reggie Redding oder auch Vaughn Duggins, die allesamt in Tübingen einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben. Nach diversen Stationen ist der inzwischen 33-Jährige in Bremerhaven gelandet. Der Center ist inzwischen verheiratet und hat eine Tochter. In der Begegnung sein ehemaliges Team kam die Nummer 31 der Gäste auf drei Punkte und zehn Rebounds.
Dezimierter Gegner auf den deutschen Positionen: Die Eisbären Bremerhaven haben die beiden Auswärtsspielen in Ehingen und Tübingen mit nur neun Akteuren bestreiten können. Pikant: Trainer Allen Ray Smith konnte mit Robert Oehle, Kevin Yebo und Elias Baggette nur auf drei deutsche Kräfte zurückgreifen. Jarelle Reischel fehlt aktuell verletzungsbedingt, Konstantin Konga fehlt bereits seit längerer Zeit. Mitja Kruhl, Johannes Heiken und Marc Klesper (verletzt oder in anderen Teams aktiv) traten die Reise in den Süden nicht mit an. Grundsätzlich ein sehr gefährliches Unterfangen wenn man bedenkt, dass immer zwei deutsche Spieler auf dem Feld stehen müssen. Bremerhaven bekam dies am heutigen Tag zu spüren.
NBBL-Team mit Sieg: Die U19-Mannschaft der Young Tigers Tübingen hat einen wichtigen Sieg im Kampf um den Klassenerhalt eingefahren. Gegen die s.Oliver Würzburg Akademie setzten sich die Schützlinge von Trainer Mario Maric am Sonntagnachmittag in der Uhlandhalle mit 107:80 (54:39) durch. Im fünften von insgesamt acht Partien war es inzwischen der dritte Sieg. Weitere Begegnungen stehen gegen die Kontrahenten aus Trier, Bonn/Rhöndorf und Köln an.