Kein Sieg zum Abschluss! 78:93-Niederlage gegen die Veolia Towers Hamburg
Nach dem gestrigen Sieg der HAKRO Merlins Crailsheim war der Abstieg der Tigers Tübingen schon vor dem Spiel besiegelt. In der ersten Halbzeit sah es allerdings so aus, dass für die Mannschaft von Trainer Danny Jansson im letzten Heimspiel der easyCredit BBL vielleicht doch noch ein Sieg herausspringen könnte. Mit 43:47 lagen die Tigers nach einer engagierten Vorstellung zur Halbzeitpause zurück. Im zweiten Viertel führten die Tübinger zunächst längere Zeit knapp, konnten die Führung aber nie auf mehr als drei Punkte ausbauen (28:25, zwölfte Minute). Doch ein 0:11-Start in der zweiten Halbzeit (43:58, 23. Minute) sorgte dann letztlich doch für klare Verhältnisse. Bis auf 21 Punkte bauten die Schützlinge von Trainer Benka Barloschky den Vorsprung in Abschnitt drei aus (50:71, 28 Minute). Von diesem Nackenschlag erholten sich die Schwaben nicht mehr und konnten so auch im letzten Heimspiel den 2.286 Fans und dem scheidenden General Manager Jascha Maus den ersehnten Heimsieg nicht schenken. Am Ende stand eine 78:93 (43:47) auf der Anzeigetafel. Wie schon die gesamte Saison waren die Tigers allerdings auch personell arg gebeutelt (siehe Dschungelgeflüster), Coach Jansson machte allerdings das Beste aus der Misere und gab allen Spielern inklusive Eigengewächs Joshua Schwaibold Einsatzzeit, der in der 30. Minute seinen ersten Punkt in der BBL zum 59:75-Zwischenstand erzielte. Topscorer der Partie wurde Tübingens Frank Gaines mit 20 Zählern. Bei Hamburg war Vincent King mit 19 Punkten der fleißigste Punktesammler. Am Ende feierten die Fans dennoch die Tigers Tübingen für eine Saison in der easyCredit BBL, in der sie sich trotz zahlreicher Nackenschläge nie aufgegeben hatten. Die Rebounds gingen mit 34:27 an den Sieger. Für die Schwaben war es die zehnte Niederlage in Serie. Hamburg bleibt auf Rang zehn der Tabelle und kann am letzten Spieltag mit einem Heimsieg gegen die BG Göttingen die Play-Ins erreichen.
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Bereits am kommenden Sonntag, den 12. Mai 2024, steht der letzte Spieltag der Saison 2023/2024 in der easyCredit BBL auf dem Programm. Zu Gast sind die Raubkatzen dann bei den MLP Academics Heidelberg, die den Klassenerhalt noch nicht final geschafft haben. Hochball ist um 15:30 Uhr SNP dome zu Heidelberg.
Erstes Viertel (25:23):
Die Gäste starteten gut ins Spiel und konnten sich nach 50 Sekunden eine 5:0-Führung erspielen. Der zuletzt unglücklich agierende Mateo Šerić erzielte nach 71 Sekunden die ersten Zähler für die Tigers zum 2:5. Den Gastgebern wollten zunächst keine defensiven Stopps gelingen, weshalb die Gäste in der Anfangsphase munter Punkte sammeln konnten. Nach vier Minuten lagen die Jansson-Schützlinge mit 7:15 im Hintertreffen – das Barloschky-Team brachte alle ihrer bis dahin sieben Wurfversuche im Tübinger Korb unter. Es sollte bis zur fünften Minute dauern, ehe die Hamburger einen Wurf neben den Ring setzen. Ein starker Šerić sorgte dafür, dass die Tübinger in Schlagdistanz blieben. Vier der ersten elf Zähler (11:15; vierte Minute) gingen auf sein Konto. In der siebten Minute erzielte Aatu Kivimäki zur Begeisterung der Zuschauer aus der Distanz den 18:18-Ausgleich, nachdem sich die Tigers in diesem Angriff durch eine starke Arbeit beim Rebound gleich drei Wurfversuche erspielten. Die Defensive der Schwaben war nun deutlich aggressiver, weshalb die Gäste nicht mehr so einfach zu Zählern kamen. Christoph Philipps sorgte dann für ein wahres Highlight zum Viertelende. Quasi vom Parkplatz versenkte er mit Ablauf der Uhr einen Wurf zum 25:23 – zugleich die erste Tübinger Führung.
Zweites Viertel (18:24):
Die Tigers verteidigten diese Führung zu Beginn des zweiten Abschnittes, auch wenn die Gäste zunächst immer wieder ausgleichen konnten. Mit zwei guten Defensivsequenzen – darunter ein Monsterblock von Daniel Keppeler gegen Jonas Wohlfarth-Bottermann – hatten die Hausherren sogar die Chance, höher in Führung zu gehen. Doch die Norddeutschen konnten wieder anziehen und nach 13 Minuten mit 31:30 in Front gehen. Gaines konterte umgehend mit einem Dreier zum 33:31 und holte die Führung zurück. In den folgenden Minuten blieb das Spiel knapp, keine Mannschaft konnte sich mehr als zwei Punkte absetzen. Nach einem Ballverlust der Tigers nutzte Lukas Meisner die Gelegenheit, um seine Farben in der 17. Minute mit einem Dunking zum 39:38 wieder in Führung zu bringen. Da die Tigers auch den nächsten Angriff nicht erfolgreich gestalten konnten und die Hamburger erfolgreich waren, nahm Coach Jansson beim Stand von 38:41 gut drei Minuten vor der Halbzeit seine zweite Auszeit. Kurz darauf sorgte Daniel Keppeler mit seinem zweiten Monsterblock für Stimmung auf den Rängen und dafür, dass die Tigers im Spiel blieben. Nach zwei weiteren Blocks von Krišs Helmanis ging es nach einer unterhaltsamen ersten Halbzeit mit einem knappen 43:47-Zwischenstand in die Kabinen.
Drittes Viertel (16:28)
Erneut starteten die Hamburger besser in die Halbzeit. Binnen zwei Minuten gelang den Gästen ein 11:0-Lauf. Plötzlich lagen die Gäste mit 15 Zählern in Führung (58:43; 23. Minute) – Jansson musste eine frühe Auszeit nehmen. Im Anschluss kamen die Tübinger zunächst wieder etwas besser ins Spiel und verkürzten durch vier Zähler von Gianni Otto auf 49:60 nach 24 Minuten. Dennoch waren es die Veolia Towers Hamburg, die in dieser Phase am Drücker blieben und das Spiel bestimmten. Zudem ließen die Schwaben auch einfache Würfe ungenutzt, sodass die Gäste erneut zu einem 9:0-Lauf zum 69:49 nach 27 Minuten ansetzen konnten. Danach durfte dann Eigengewächs Schwaibold weitere BBL-Minuten sammeln – zur Freude des Tübinger Anhangs. Die Hausherren kamen nach einem Gaines-Dreier noch einmal auf 55:71 heran (28. Minute). Schwaibold durfte dann 42 Sekunden vor Viertelende zweimal an die Freiwurflinie und versenkte einen der beiden Würfe zum 59:75. In das letzte Viertel ging es dann mit einem 59:75-Rückstand.
Viertes Viertel (19:18):
Wie im dritten Viertel sollte es einige Zeit dauern, ehe die 2.286 Fans nach dem ersten Korb von Šerić zum 61:79 nach 32 Minuten Platz nehmen konnten. Anders als zuvor hielt aber die Verteidigung Stand. Leider brachten die Tigers in den ersten dreieinhalb Minuten allerdings nichts Zählbares auf die Anzeigetafel und so blieb der Abstand unverändert. Durch viele Fouls der Norddeutschen kamen die Raubkatzen allerdings ab der 34. Minute regelmäßig an die Freiwurflinie und konnten so relativ einfache Punkte erzielen. Das Zusammenspiel war nun durchaus ansehnlich, doch wirklich verkürzen konnten die Schwaben den Rückstand zunächst nicht. Erst in den letzten fünf Minuten kamen die Raubkatzen nach dem sechsten Dreier von Gaines nochmal auf zwölf Zähler zum 72:84 heran, doch mehr war heute nicht drin. Die Hamburger spielten den Stiefel routiniert runter und erhöhten durch sechs Zähler in Folge wieder auf 90:72 nach 39. Minuten. Letztlich war das tatsächliche Endergebnis von 78:93 am Ende aber nebensächlich. Die Fans verabschiedeten in der letzten Minute ihre Mannschaft mit Standing Ovations aus der easyCredit BBL.
Die Stimmen zum Spiel:
Danny Jansson (Trainer Tigers Tübingen): “Wir können uns heute sicherlich wieder über das dritte Viertel unterhalten. Aber da hat Hamburg richtig gut gespielt und gezeigt, zu was sie in der Lage sind. Im weiteren Verlauf konnten wir uns steigern und haben gezeigt, dass wir ein BBL-Team sind. Jetzt haben wir noch ein Spiel in Heidelberg, wo wir nochmals alles geben werden. Auch wenn wir jetzt abgestiegen sind, ist nicht alles schlecht. Die Saison war sehr schwierig mit vielen Verletzungen. Wenn wir in der Offensive gut abschließen, können wir auf jedem Fall mithalten. Dies gilt auch für die Defense. Insgesamt hat uns Größe und Physis gefehlt, um noch wettbewerbsfähiger zu sein.”
Benka Barloschky (Trainer Veolia Towers Hamburg): “Ich bin extrem glücklich über den Sieg heute. Es war ein schwierige Ausgangslage für uns, nachdem Crailsheim gestern gewonnen hat und Tübingen abgestiegen ist. Für die Tigers ging es heute um nichts mehr und das kann extrem gefährlich sein. Ich habe großes Respekt vor Coach Danny Jansson und seiner Arbeit, der sein Team immer gut gestellt. Deswegen bin ich froh, dass wir den Sieg so deutlich eingefahren haben. Wir sind in beide Halbzeiten sehr gut reingekommen, haben uns aber auch einige Phasen erlaubt, in denen wir es haben schleifen lassen. Nachdem Bamberg auch gewonnen hat, haben wir nun ein richtiges Endspiel gegen Göttingen. Wir haben es selbst in der Hand, die Play-Ins zu erreichen.”
Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:
Update zum Personal: Trainer Danny Jansson konnte im Heimspiel gegen die Veolia Towers Hamburg wieder auf den zuletzt erkrankten Till Jönke zurückgreifen. Weiter nicht zur Verfügung standen Georgios Kalaitzakis (Oberschenkel) sowie Point Guard Jhivvan Jackson (Leiste). Auch ein Einsatz des Duos am Sonntag in Heidelberg ist mehr als fraglich. Für die langzeitverletzten Akteure Jimmy Boeheim (Daumen) und Kaodirichi Akobundu-Ehiogu (Hand) war die laufende Runde bereits vorzeitig beendet.
Die Zuschauerbilanz: Die Partie der Tigers Tübingen gegen die Veolia Towers Hamburg war das 17. und letzte Heimspiel der Saison 2023/2024 in der easyCredit BBL. Die Zuschauerbilanz kann sich trotz des Abstiegs mehr als sehen lassen. Insgesamt sechs Mal war die Paul Horn-Arena mit 3.132 Zuschauern ausverkauft. Die Spiele gegen Ludwigsburg, Ulm, Berlin, Bamberg, München und Crailsheim erzeugten besondere Strahlkraft bei den Tübinger Fans. Die restlichen elf Begegnungen wurden wie folgt besucht: Vechta (3.027 Personen), Oldenburg (2.995 Personen), Göttingen (2.990 Personen), Heidelberg (2.964 Personen), Rostock (2.797 Personen), Chemnitz (2.878 Personen), Weißenfels (2.757 Zuschauer), Braunschweig (2.505 Personen), Würzburg (2.428 Personen), Hamburg (2.286 Personen) und Bonn (2.164 Personen). Total macht dies 48.583 Personen im Tübinger Dschungel, was einem Schnitt von 2858 Fans pro Begegnung entspricht. Herzlichen Dank für die großartige Unterstützung!
Fanausfahrt nach Heidelberg: Zum letzten Spiel der Saison 2023/2024 in der easyCredit BBL bieten die Tigers Tübingen, der Tübinger Fanklub Neckar Tigers sowie die Fangruppierung Massimo 03 eine Fanausfahrt nach Heidelberg an. Zwei Bussen werden sich auf den Weg in die Kurpfalz machen. Abfahrt ist am Sonntag, den 12. Mai 2024, um 11:45 Uhr vom Tübinger Busbahnhof und um 12 Uhr von der Paul Horn-Arena. Erwachsene zahlen für die Busfahrt, das Ticket, Getränke und einem T-Shirt 22 Euro und 16 Euro für den ermäßigten Preis. Wir bedanken uns an dieser Stelle ganz besonders bei unserem Bierpartner Alpirsbacher Klosterbräu, der die Fanausfahrt mit den Bussen, Getränke und T-Shirts unterstützt! Anmeldungen sind per Mail unter tigers-away@mail.de möglich!