Keine Chance gegen Koblenz
Zwei Mannschaften die unterschiedlicher nicht sein können, trafen am Samstagabend zur Primetime in der Regionalliga Südwest um 19 Uhr in der Uhlandhalle aufeinander. Auf der einen Seite das Starensemble aus Koblenz, bestehend aus gleich mehreren ausländischen und deutschen Profis, auf der anderen Seite lauter junge Talente, die ganz am Anfang ihrer basketballerischen Karriere stehen und zumindest am Samstag einiges an Lehrgeld zahlen mussten.
Das Fehlen des kompletten Tübinger Frontcourts um Timo Liebelt, Joshua Schwaibold und Topscorer Rouven Hänig war nicht zu kompensieren. Zudem gingen einige Spieler angeschlagen in die Partie, während Nemanja Nadjfeji und Jeferson Hiller mit dem ProA-Team auf dem Weg nach Rostock waren. Insgesamt keine guten Voraussetzungen für das letzte Heimspiel vor der Weihnachtspause. Während man in Durchgang eins noch einigermaßen mithalten konnte und zur großen Pause „nur“ mit 18 Punkten (32:50) zurücklag, war in der zweiten Halbzeit die Luft raus. Am Ende ging der Sieg, auch in dieser Höhe völlig in Ordnung. „Wir hatten unsere Chancen, nicht unbedingt um das Spiel zu gewinnen, aber um es spannender zu machen“, sagte Trainer Manu Pasios nach der Partie. Aber zu viele Ballverluste und vergebene Wurfchancen, welche der Gegner knallhart bestrafte, sorgten am Ende für die hohe 58:98-Niederlage. Trotz der Klatsche gab es auch Lichtblicke im Tübinger Spiel. Der 17-jährige Daniel Zacek beispielsweise, glänzte nicht nur mit 20 Punkten, sondern traf auch viele richtige Entscheidungen auf dem Feld, während Obed Francisco bei seinem ersten Einsatz in der Regionalliga auf sechs Zähler bei 100 Prozent Wurfquote kam.
Nach dem Ende der Hinrunde lässt sich eines auf jeden Fall festhalten: Der Tübinger Basketballfan kann stolz auf seine Regionalliga-Mannschaft sein. Vor der Saison von vielen nur belächelt und als Abstiegsfavorit Nummer eins gehandelt, steht das Pasios-Team Pasios auf einem sensationellen fünften Platz. Sieben Siege hat man nach 13 Spieltagen auf dem Konto, weitere fünf bis sechs sollen es mindestens noch werden, damit man am Ende im gesicherten Mittelfeld landet. Ganz andere Ziele verfolgt Tabellenführer Koblenz. Die ProB soll nur eine kurze Zwischenstation sein, denn die Rheinländer streben nach mehr- das Ziel ist die ProA. Das Team von Trainer Josip Bosnjak, den Pasios noch aus seiner Zeit als NBBL-Trainer kennen und schätzen gelernt hat, wird am Ende der Saison ganz oben stehen, so Einschätzung von Pasios. „Speyer und Koblenz sind für Regionalligaverhältnisse unglaublich stark aufgestellt. Koblenz hat aber die tiefere Bank und deshalb sehe ich sie leicht im Vorteil“, wagt Pasios eine erste Saisonprognose auf die Frage, wer am Ende Meister wird.
Weiter geht es für die SV 03 Tigers Tübingen am 6. Januar 2018 mit einem Heimspiel gegen Mannheim. Spielbeginn ist um 17 Uhr in der Uhlandhalle.
SV 03 Tigers Tübingen: Zacek 20, Schmitz 11, Skaistlauk 10, Schüler 7, Obed Francisco 6, Sorgius 4, Broening, Emanuel Francisco, Sieghörtner, Schwaibold