Basketball 2. Bundesliga 2024/2025 22. Spieltag 07.02.2025 Tigers Tuebingen – Eisbaeren Bremerhaven Melkisedek Moreaux (Mitte, Tigers) gegen Anzac Rissetto (re, Eisbaeren Bremerhaven) und Daniel Norl (li, Eisbaeren Bremerhaven) FOTO: Pressefoto ULMER / Axel Grundler xxNOxMODELxRELEASExx

Kleiner Befreiungsschlag gegen die Eisbären Bremerhaven

07 Feb. 2025

Eine Verunsicherung war den Tigers Tübingen vor 1.854 Zuschauern, darunter eine kleine Delegation aus Bremerhaven, nach zuletzt drei teilweise heftigen Niederlagen nicht anzumerken. Gegen den bisherigen Tabellensechsten Eisbären Bremerhaven kam die Mannschaft von Trainer Domenik Reinboth dieses Mal von Beginn an gut ins Spiel, lag nur beim 2:3 nach 70 Sekunden zurück und fuhr ansonsten einen souveränen 74:59 (36:28)-Heimsieg ein. Dies war gleichzeitig die höchste Führung in der Begegnung. Herausragend auf Tübinger Seite war Samuel Idowu, der nicht nur mit Melkisedek Moreaux mit 19 Punkten Topscorer der Begegnung wurde, sondern durch seine Präsenz unter beiden Körben den Unterschied ausmachte. Nur kurzzeitig zitterten die Schwaben, nachdem die Seestädter in der 32. Minute beim 52:56 nochmals gefährlich in Schlagdistanz gekommen waren. Mit einer engagierten Verteidigungsleistung überstanden die Tigers jedoch diese kritische Phase und sorgten mit einem eigenen 10:0-Lauf zum 66:52 nach 34 Minute letztlich für die Vorentscheidung. Neben Idowu und Moreaux war es eine überzeugende mannschaftliche und kämpferische Leistung der Tigers Tübingen, was nicht zuletzt die Überlegenheit bei den Rebounds (40:31) und Assists (21:13) zeigte. Bei den Eisbären Bremerhaven um Trainer Steven Esterkamp war Elijah Miller mit 18 Zählern bester Punktesammler. In der Tabelle bleiben die Schwaben mit 13:9-Erfolgen auf Rang neun, Bremerhaven nimmt mit der gleichen sportlichen Bilanz Rang sieben ein.

Schiedsrichter: Nicolai Bohn, Peter Wolff, Hessam Khorassani

Kommissar: Christian Grupp

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Bereits am Sonntag, den 9. Februar 2025, treffen die Reinboth-Schützlinge im zweiten Heimspiel innerhalb von 45 Stunden auf die EPG Guardians Koblenz. Spielbeginn ist dann um 17 Uhr in der Paul Horn-Arena. Tickets gibt es im Onlineshop sowie am Spieltag ab 15:45 Uhr an der Abendkasse. Koblenz musste sich bereits am Donnerstag vor eigenem Publikum mit 60:89 gegen die GIESSEN 46ers geschlagen geben. Mit 6:16-Siegen liegen die Gäste aktuell auf dem 16. Tabellenplatz.

Erstes Viertel (17:13):

Tigers-Trainer Reinboth schickte als Starting-Five David Cohn, Philipp Hecker, Till Jönke, Moreaux und Idowu zu Beginn auf das Feld. Neuzugang Jamison Overton kam erwartungsgemäß zunächst von der Bank. Der Start in die Partie gelang den Hausherren besser als in den letzten Begegnungen. Zwar wollte offensiv zunächst nicht viel gelingen, aber insbesondere bei den Rebounds waren die Schwaben in den ersten Minuten hellwach. Allein Hecker sammelte gleich drei offensive Abpraller ein. Die vielen zweiten Chancen sorgten letztlich auch für die 10:3-Führung der Tigers nach gut fünf Minuten, wobei vor allem Idowu seine körperliche Überlegenheit in Zählbares ummünzen konnte. Kurz nach seiner Einwechslung zeigte Overton dann gleich seine Schnelligkeit in der Transition und erzielte nach einem Foul per Freiwurf seinen ersten Punkt für sein neues Team (11:3, siebte Minute). Die Gäste zeigten sich allerdings unbeeindruckt und versenkten zwei Dreier durch Miller und Jacob Biss zum 9:11-Zwischenstand nach acht Minuten. Bis zur ersten Pause blieb es nach einem unterhaltsamen ersten Viertel mit dem 17:13 dann relativ knapp.

Zweites Viertel (19:15):

Die Offensivaktionen zu Beginn des zweiten Abschnitts glichen sich auf beiden Seiten. Die Partie gestaltete sich weiter ausgeglichen mit einem kleinen Vorteil für die Schwaben. Overton traf in Minute zwölf einen Dreier zum 22:18. Danach taten sich die Tigers offensiv wieder etwas schwerer, hielten durch eine gute Defensive den knappen Vorsprung jedoch, indem sie die Eisbären Bremerhaven zwei Mal zu einer 24-Sekunden-Regelübertretung zwangen. Mit der Einwechslung von Idowu besserte sich dann auch wieder die offensive Schlagkraft wieder ein wenig, doch David Cohn handelte sich kurz darauf beim Stand von 24:21 wegen Floppings beim Dreier ein technisches Foul ein, den fälligen Freiwurf verwarfen die Gäste aber. Cohn netzte in der 17. Minute einen Dreier zum 27:23 ein, dies war der Startschuss zu einem kleinen 8:0-Lauf der Tigers. Dem US-Amerikaner gelang nach genau 18 Minuten einen weiteren Distanzwurf zum 32:23. Eisbären-Coach Esterkamp nahm in der 18. Minute die erste Auszeit des Spiels. Aus dieser kamen seine Schützlinge ihrerseits mit einem Dreier durch Miller zum 26:32 in Minute 19 zurück, doch die Schwaben konterten dies und gingen beim 36:26 gut 24 Sekunden vor dem Ende erstmals zweistellig in Führung. Nach einem schnellen Gegenkorb der Gäste durch Zhach Richmond zum 28:36 nahm dann auch Tigers-Trainer Reinboth knapp 20 Sekunden vor der Sirene seine erste Auszeit. Zählbares sprang im letzten Angriff nicht mehr raus. So ging es mit einem 36:28-Zwischenstand für den Gastgeber in die Kabinen.

Drittes Viertel (18:14):

Zu Beginn der zweiten Hälfte kamen die Gäste mit deutlichem Schwung auf das Parkett. Leidtragender war Hecker, der schnelle zwei Fouls sammelte und nach 50 Sekunden mit seinem insgesamt dritten Foul Miles Tention weichen musste. Idowu hingegen ließ sich nicht beeindrucken und legte nun auch noch einen Dreier zum 43:32 ins Bremerhavener Nest, gespielt waren 23 Minuten. In gerade einmal 16 Minuten Spielzeit hatte er bis dahin beeindruckende 17 Punkte bei 80 Prozent Trefferquote gesammelt. Kurz darauf bekam er seine verdiente Pause, sofort merkte man jedoch eine fehlende Präsenz unter beiden Körben. Seine Mannschaftskameraden machten dies jedoch durch eine kämpferische Teamleistung mehr als wett. So konnten die Raubkatzen den Vorsprung leicht ausbauen. Nach den ersten Punkten von Jonas Niedermanner (49:38, 28. Minute), einem Block von Vincent Neugebauer und zwei erfolgreichen Freiwürfen von Jay Nagle (51:38, 28. Minute) nahm Esterkamp die nächste Auszeit. In den letzten 120 Sekunden vergaben die Gäste zwar noch weitere gute Chancen unter dem Korb, doch Nagle sorgte mit einem Dreier für die komfortable 54:42-Führung vor dem Schlussabschnitt.

Viertes Viertel (20:17):

Hier erwischten die Nordlichter den besseren Start und verkürzten in Person von Miller zum 46:54 nach 50 Sekunden, ehe Nagle mit einem feinen Mitteldistanzwurf  (56:46, 32. Minute) und einem sauberen Block das Momentum kurzzeitig wieder auf die richtige Seite zog. Das darauf folgende unsportliche Foul von Marvin Heckel, garniert mit einem technischen Foul gegen Coach Reinboth, brachte die Bremerhavener nach drei erfolgreichen Freiwürfen von Miller und einem Dreier von Biss wieder voll ins Spiel zurück. Folgerichtig nahm Coach Reinboth beim Stand von nur noch 56:52 eine Auszeit, gespielt waren 32 Minute. Sollte die Partie noch kippen? Der erste Tigers-Angriff ging noch in die Binsen, doch nach einem weiteren Block von Nagle beim Dreier von Biss versenkte Cohn seinen dritten Dreier zum 59:52 nach 33 Minuten. Erleichterung auf den Rängen machte sich breit. Nach einem weiteren Tübinger Block von Idowu gegen David Norl und fünf Punkte von Moreaux war der Abstand wieder zweistellig (64:52). Nun bat Gäste-Coach Esterkamp in Minute 35 zur Auszeit. Dieses Mal fruchtete die Maßnahme jedoch nicht, die Tigers spielten die letzten fünf Minuten recht routiniert herunter. Am Ende stand ein auch in der Höhe verdienter 74:59-Sieg, inklusive dem Gewinn des direkten Vergleichs, auf der Anzeigetafel in der Paul Horn-Arena.

Die Stimmen zum Spiel:

Domenik Reinboth (Trainer Tigers Tübingen): “Es war heute sicherlich nicht das schönste Spiel. Die Partie war sehr von der Defense auf beiden Seiten geprägt. Unsere Woche war nicht so einfach, wir mussten einen neuen Spieler integrieren. Dazu hatten wir zu Beginn einige Probleme gegen die Defense der Eisbären Bremerhaven. Wir konnten uns jedoch im Lauf des Spiels besser zurechtfinden. Schlüssel zu unserem Sieg war unsere Defense, wir haben gut gearbeitet und die Ballbewegung unseres Gegners gut gestört. Positiv war auch, dass wir immer wieder den Ball in die Zone gebracht haben und gute Aktionen hatten. Nach drei Niederlagen bin ich natürlich zufrieden über den Sieg. 21 Assists und nur acht Ballverluste sind ein gute Statistik für uns.”

Steven Esterkamp (Trainer Eisbären Bremerhaven): “Glückwunsch an Coach Domenik Reinboth und seine Tübinger Mannschaft zu diesem Sieg. Es war kein schönes Spiel, die Defense stand auf beiden Seiten im Vordergrund. Vor allem die Defense der Tigers war heute sehr gut, wir hatten heute große Probleme über die gesamte Spielzeit. Meine Mannschaft war heute nicht da. Positiv ist aber, dass wir gekämpft haben. Unsere Quoten aus dem Feld und von der Freiwurflinie waren heute nicht gut genug, um ein Spiel in dieser Liga zu gewinnen. Das ist aber auch der Defense unseres heutigen Gegners geschuldet. Sie haben es heute gut gespielt.”

Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:

Debüt von Neuzugang Overton: Trainer Domenik Reinboth konnte im Spiel gegen die Eisbären Bremerhaven auf Neuzugang Jamison Overton zurückgreifen. Die Spiellizenz für den 25-Jährigen traf am Donnerstagmittag noch rechtzeitig vor dem Wochenende mit zwei Partien ein. Bei seinem Debüt kam der US-Amerikaner in 8:07 Minuten auf vier Punkte. In den kommenden Tagen und Wochen gilt es, den dritten Neuzugang weiter in das Team zu integrieren. “Bremerhaven hat heute viel Zone gespielt, deswegen war seine Einsatzzeit nicht enorm. Er muss erst die Abläufe noch verinnerlichen”, erklärte Reinboth die kurze Spielzeit seines neuen Spielers.

BRAUN Möbel Center bleibt an Bord: In der Halbzeitpause gab es eine positive Nachricht aus dem wirtschaftlichen Bereich der Tigers Tübingen. BRAUN Möbel Center bleibt auch in Zukunft als Premium-Partner ein wichtiger Partner und Unterstützer der Tübinger Zweitliga-Basketballer. Gleichzeitig wird das Engagement ausgebaut. Das Unternehmen, welches jeweils einen Standort in Reutlingen-Betzingen und Tübingen-Jettenburg betreibt, ist seit drei Jahren Partner bei den Raubkatzen. Unter anderem ziert das Logo von BRAUN Möbel Center das Trikot der Schwaben. “Das sind sehr gute Nachrichten. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit in der Zukunft”, so General Manager Philipp Reinhart. Wir bedanken uns bei unserem Premium-Partner BRAUN Möbel Center für die Unterstützung in der Vergangenheit und die Treue in der Zukunft! Insgesamt betreibt BRAUN Möbel Center zehn Standorte in ganz Baden-Württemberg.

Vier Wiedersehen: In der Begegnung zwischen Tübingen und Bremerhaven gab es vier Paare aus beiden Mannschaften mit einer gemeinsamen Vergangenheit. Zum einen Vincent Neugebauer und Peter Hemschemeier. Beide Akteure spielten in der Nachwuchs Basketball Bundesliga (NBBL) in Paderborn in einem Team zusammen. “Er ist wie ein großer Bruder für mich”, berichtete der 21-jährige Hemschemeier, der seit dieser Runde 2024/2025 für die Eisbären Bremerhaven aufläuft. Speziell vor und und nach der Partie tauschten sich die ehemaligen Weggefährten intensiv aus. Zum anderen spielten Tigers-Kapitän Till Jönke und Eisbären-Trainer Steven Esterkamp in Ulm zusammen. Dies in der Saison 2012/2013 in der easyCredit BBL. “Ich war damals noch ein sehr junger Spieler und Steven Esterkamp schon ein erfahrener Hase im Geschäft. Er ist ein sehr guter Typ, von dem ich zu meinen Ulmer Zeiten viel mitgenommen habe, zumal wir auf ähnlichen Positionen gespielt haben”, berichtete Jönke. Zum Dritten Joshua Schwaibold und Nils Schmitz, die beide als junge Spieler in der Regionalliga für die SV 03 Tigers Tübingen gemeinsam um Körbe und Punkte kämpften. Ebenso David Cohn und der bei den Gästen am Kreuzband verletzte Till Isemann, die in der Spielzeit 2021/2022 zusammen bei den wiha Panthers Schwenningen spielten.