Knappe Niederlage in Gießen, trotzdem weiter im Playoff-Rennen
Die Tigers Tübingen haben das Auswärtsspiel bei den GIESSEN 46ers vor 2.963 Zuschauern, darunter 30 Fans aus Tübingen, in der Sporthalle Ost in Gießen mit 81:85 (44:40) verloren. Vor dem letzten Spieltag ergibt sich nun eine spannende Konstellation (siehe Dschungelgeflüster) bezüglich den Playoffs. Die Partie im Hessischen gestaltete sich bis in die Schlussphase äußerst spannend. Die Mannschaft von Trainer Eric Detlev hatte nach 16 Minuten beim Stand von 39:31 die höchste Führung inne, der Gastgeber nach 33 Minuten beim Stand von 74:64, vorausgegangen war ein 16:0-Lauf für das Team von 46ers-Coach Branislav Ignjatović. Die Raubkatzen blieben im Schlussabschnitt 5:42 Minuten ohne einen Punkt, zu viel für eine bessere Ausgangslage. Dennoch kämpften sich die Tigers in den Schlussminuten nochmals heran. Samuel Idowu gelang 51 Sekunden vor dem Ende der 79:80-Anschlusstreffer, zu mehr sollte es aus Sicht der Schwaben aber nicht mehr reichen. Topscorer der Partie war Idowu mit 26 Punkten, der für ein Double Double zudem noch zehn Rebounds sicherte. Miles Tention punktete mit 17 Zählern ebenfalls zweistellig für Tübingen. Bei den Hessen war Mladen Vujić mit 20 Punkten und acht Rebounds auffälligster Akteur im Spiel. Kenny Cooper hatte einen gebrauchten Tag erwischt, der 26-Jährige kam nur auf zwei Zähler und fünf Rebounds. So wenige Punkte waren dem US-Amerikaner nur bei der 80:92-Niederlage gegen die Bozic Estriche Knights Kirchheim gelungen. Die Rebounds gestalteten sich mit 37:37 ausgeglichen. Gießen leistete sich nur neun Ballverluste, Tübingen deren 17. Dazu vergaben die Detlev-Schützlinge zezhn Freiwürfe bei 24 Versuchen (58 Prozent Erfolgsquote). Zwei Gründe für die eigene Niederlage. Da half auch eine gute Quote aus der Distanz (elf Treffer bei 23 Versuchen, 48 Prozenz) nicht aus.
Schiedsrichter: Aleksander Rogic, Milutin Jelenic, Vytautas Steckas
Kommissar: Marco Kapitz
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Am kommenden Wochenende steht das große Finale in der BARMER 2. Basketball Bundesliga an. Am 34. und letzten Spieltag der Hauptrunde werden die finalen Entscheidungen um die Playoffs sowie den zweiten Absteiger nach RASTA Vechta II ermittelt. Die Raubkatzen treten dabei vor heimischer Kulisse gegen den BBC Bayreuth an. Gespielt wird am Samstag, den 26. April 2025, um 19:30 Uhr in der Paul Horn-Arena. Alle Partien werden zeitlich ausgetragen. Tickets gibt es im Onlineshop sowie am Spieltag ab 18:15 Uhr an der Abendkasse.
Erstes Viertel (25:22):
Die Raubkatzen kamen zunächst gut in die Partie. Nach 90 Sekunden führten die Schwaben mit 7:2. Idowu war dabei mit fünf Zählern erfolgreich. Und Idowu hatte ein gutes Händchen an diesem Tag: Nach vier Minuten hatte der Tübinger Big Man bereits zehn Punkte gesammelt, die Schwaben führten in einem schnellen Spiel mit 12:6. Negativ: Cooper kassierte früh sein zweites Foul und musste auf die Bank, für den US-Amerikaner kam Landsmann David Cohn ins Spiel. Auf der anderen Seite war Viktor Kovacević der Spieler der Anfangsphase bei den Hessen. Der Serbe kam seinerseits nach fünf Minuten auf acht Zähler und verkürzte auf 10:12. Vujić besorgte mit einem Dreipunktspiel die erste Führung für den Gastgeber zum 16:14 nach sechs Minuten. Es ging hoch und runter, das Spiel war sehr schnell. Die Hessen präsentierten sich vor allem unter den Körben aufmerksam mit einigen Punkten und Rebounds. Die Partie gestaltete sich dennoch auf Augenhöhe. Nach acht Minuten stand ein 18:18-Zwischenstand auf der Anzeigetafel. Spannend blieb es auch bis zum Ende des ersten Viertels. Šimon Krajčovič erzielte den letzten Korb im ersten Viertel zum 25:22. Topscorer war Idowu mit zwölf Zählern, für Gießen war Kovacević mit acht Punkten bester Schütze. Die Rebounds gestalteten sich mit 7:7 komplett ausgeglichen.
Zweites Viertel (15:22):
Robin Benzing eröffnete den zweiten Abschnitt nach 68 Sekunden per Dreier zum 28:22. Auf der Gegenseite zeigte auch Silas Oriane, dass er aus der Distanz treffen kann. Der 20-Jährige verwandelte zwei Würfe jenseits der 6,75-Meter-Linie zum 28:28-Ausgleich. Ignjatović nahm bei 8:08 Minuten auf der Uhr die erste Auszeit der Begegnung. In Minute 14 holte Idowu die Führung nach Tübingen zurück, natürlich wie Oriane per Dreier zum 31:28. In der Defense standen die Schwaben recht gut und machten es dem Offensivspiel der GIESSEN 46ers nicht wirklich einfach. Detlev nahm nach fast exakt 15 Minuten ebenfalls seine erste Auszeit, seine Schützlinge lagen zu diesem Zeitpunkt knapp mit 32:30 in Front. Viel bemängeln konnte der 49-Jährige bis dato aber nicht. Idowu hatte weiter einen guten Tag und legte bis zur 16. Minute fünf Zähler zum 37:31 für die Gäste nach. Der 27-Jährige war inzwischen bei 20 Punkten angelangt und der somit der auffälligste Akteur auf dem Spielfeld. Tention erhöhte Sekunden später sogar auf 39:31. Die Raubkatzen waren insgesamt das leicht bessere Team in dieser Phase der Partie. Philip Hecker traf 1:59 Minuten vor der Halbzeitpause den nächsten Dreier zum 42:34, was Ignjatović zu einer erneuten Auszeit zwang. Die Hessen vergaben schlichtweg zu viele Würfe, was aber auch an der guten Defense der Tigers lag. 51 Sekunden vor der Halbzeitpause erzielte Cooper seine ersten Punkte im Spiel, der 26-Jährige verwandelte zwei Freiwürfe zum 44:36. Final gingen die Schwaben mit einem knappen 44:40-Vorsprung in die Kabine. Topscorer der Begegnung war weiterhin Idowu mit 20 Punkten, Kovacević war bei den Hessen mit neun Zählern weiter bester Schütze. Die Rebounds lagen mit 19:14 bei den Gästen. Positiv war, dass sieben von zwölf Versuchen (58 Prozent) aus der Distanz im Korb der GIESSEN 46ers landeten.
Drittes Viertel (21:20):
Der bisher beste Gießener Spieler Kovacević eröffnete den dritten Durchgang per Dreier zum 43:44 nach 35 Sekunden. Teamkollege Krajčovič holte weitere 35 Sekunden später mit einem Zweier zum 45:44 die Führung für die Hessen zurück. Der Start gelang dem Gastgeber damit etwas besser. Für ein Tübinger Highlight sorgte Melkisedek Moreaux, der in Minute 23 per Dunking das 46:45 für die Schwaben markierte. Für den 27-Jährigen waren es die ersten Punkte im Spiel. Die Führung wechselte nun regelmäßig hin und her. Der zuletzt gut aufgelegte Tention netzte zwei Dreier in Serie für die Gelb-Schwarzen zum 54:51 nach 25 Minuten ein. Detlev wechselte nun ordentlich durch. Jonas Niedermanner bekam seine ersten Minuten und traf in der 26. Minute gleich zum 56:51. Die Hessen spielten in dieser Phase der Begegnung mit einer Zone. Ein neues Mittel, um die bisher gut treffenden Schwaben vielleicht etwas aus dem Konzept zu bringen. Das Spiel war weiter enorm spannend, kein Kontrahent konnte sich richtig absetzen. So führte die Detlev-Truppe nach 28 Minuten denkbar knapp mit 58:57. Nach einem Dreier von Cohn zum 61:57 nahm Ignjatović 1:49 Minuten vor Ende des dritten Viertels eine weitere Auszeit. Wenig später war das dritte Viertel absolviert, die Schwaben lagen weiter mit 64:61 in Front. Idowu war mit 22 Punkten weiterhin Topscorer der Begegnung, war Gießen war Vujić mit 13 Zählern bester Schütze. Die Rebounds lagen mit 25:24 knapp bei den Gästen.
Viertes Viertel (24:17):
Kyle Castlin glich das Spiel mit einem wilden Dreier nach 17 Sekunden zum 64:64 aus. Auf Tübinger Seite war Cooper weiterhin nicht im Spiel. In Minute 31 kassierte der US-Amerikaner dann sein drittes Foul. Luis Figge traf beide Freiwürfe zum 66:64 für den Hausherren. Der Start gehörte den GIESSEN 46ers. Ein viertelübergreifender 10:0-Lauf folgte in 86 Sekunden zum 68:64. Die Schwaben durften nun nicht abreißen lassen. Nach zwei weiteren Punkten von Vujić zum 70:64 nahm Detlev bei 7:57 Minuten auf der Uhr eine Auszeit. Das Spiel seiner Mannschaft war nun sehr wild und nicht von Erfolg gekrönt. Die Hessen erhöhten nach 34 Minuten mit einem 14:0-Lauf auf 72:64. Die Raubkatzen waren noch ohne einen Punkt im letzten Viertel. Detlev musste schnell eine weitere Unterbrechung in Anspruch nehmen. Benzing erweiterte den Run des Traditionsvereins auf 16:0 – Auszeit Tübingen bei noch 6:14 Minuten auf der Uhr. In kürzester Zeit hatten die Schwaben sehr viel verspielt, es fiel einfach nichts bei den Gästen. Vincent Neugebauer ließ nach genau vier Minuten auch noch zwei Freiwürfe liegen. Die Raubkatzen waren von der Rolle, Gießen hatte die Oberhand über das Spiel gewonnen. Auch Tigers-Kapitän Till Jönke vergab nach fast genau 25 Minuten zwei weitere Freiwürfe. Besser machte es dann Tention, der bei 4:18 Minuten auf der Uhr zumindest zwei von drei Freiwürfen zum 66:74 verwandelte und den 13:0-Lauf der Hessen beendete. Die Raubkatzen gaben alles und verkürzte nach 38 Minuten sogar auf 70:74. Ignjatović nahm nach zwei Zählern von Idowu zum 72:76 bei noch 2:28 Minuten auf der Uhr die nächste Auszeit. Noch war die Begegnung nicht entschieden. Die Schwaben kämpften sich weiter heran. Idowu verkürzte 51 Sekunden vor dem Ende auf 79:80. Cooper hatte bei noch acht zu spielenden Sekunden die Chance zum 81:81-Ausgleich, doch der Ball ging nicht in den Korb. Auf der Gegenseite erhöhte Krajčovič von der Linie auf 83:79. Zwar konnte Moreaux bei noch 3,6 Sekunden und einer Auszeit der Hessen noch auf 81:83 verkürzten, zu mehr sollte es aber nicht mehr reichen. Benzing traf noch zwei Freiwürfe zum 85:81-Endstand.
Die Stimmen zum Spiel:
Eric Detlev (Trainer Tigers Tübingen): “Es war ein heiß umkämpftes und tolles Spiel. Knackpunkt war der Beginn des vierten Viertels, als wir uns in Einzelaktionen verstrickt haben und mit dem Kopf durch die Wand wollten. Der 0:16-Lauf war entscheidend für den Ausgang der Partie.”
Branislav Ignjatović (Trainer GIESSEN 46ers): “Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft, wie sie auch weiter ohne Kevin McClain spielt und auftritt. Es war sehr intensives Spiel. Tübingen hatte in der ersten Hälfte eine hohe Dreierquote, das konnten wir nach der Pause etwas stoppen. Ein Hauptziel war es, Kenny Cooper in den Griff zu bekommen. Das haben wir ganz gut geschafft. Wir benötigen eine Top-Leistung, um am letzten Spieltag in Bremerhaven bestehen zu können. Von Platz drei bis fünf ist für uns noch alles möglich.”
Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:
Update zum Personal: Die Tigers Tübingen konnten personell aus dem Vollen schöpfen. Alle 13 Spieler waren einsatzbereit, Trainer Eric Detlev musste einen Akteur im Kader von zwölf Spielern streichen. Die Wahl fiel dabei auf Joshua Schwaibold, der 26-Jährige unterstützte seine Teamkollegen jedoch von der Bank aus. Rechtzeitig fit meldete sich dabei Melkisedek Moreaux, der unter der Woche mit erneuten Rückenbeschwerden pausieren musste. Unterstützung erhielt Detlev dazu im Trainerstab von Troy Culley, der keine anderen Verpflichtungen hatte. Die Hessen konnten ebenfalls mit zwölf Spielern antreten. Krankheitsbedingt fehlte bei den GIESSEN 46ers weiter Topscorer Kevin McClain.
Szenario vor dem letzten Spieltag: Mit der Niederlage in Gießen sind die Tigers Tübingen auf den achten Tabellenplatz abgerutscht. Die Bozic Estriche Knights Kirchheim gewannen ihr Heimspiel erwartungsgemäß gegen RASTA Vechta II mit 98:64, während die VfL SparkassenStars Bochum überraschend gegen die EPG Guardians mit 85:102 das Nachsehen hatten. Kirchheim, Tübingen und Bochum haben jetzt jeweils 19:14-Siege auf dem Konto. Kirchheim ist als bestplatziertes Team auf Rang sieben, es folgen Tübingen und Bochum. Am letzten Spieltag spielt Kirchheim in Dresden, Tübinger gegen Bayreuth und Bochum in Nürnberg. Mit einem Sieg gegen die Franken haben die Schwaben alle Karten in der eigenen Hand für die Playoff-Teilnahme. Theoretisch kann es auch noch noch zu einem Vierervergleich mit Phoenix Hagen (20:13-Siege) kommen, in welcher die Platzierungsfolge Hagen, Tübingen, Bochum und Kirchheim bedeuten würde. Dazu sind weitere Kombinationen mit diesen vier Mannschaften möglich. Die Feuervögel spielen am letzten Spieltag bei Tabellenführer Science City Jena.
Autogrammstunde gegen Bayreuth: Im letzten Heimspiel der Hauptrunde gegen den BBC Bayreuth entfällt der Alpi-Fantalk nach der Begegnung. Unabhängig ob die Schwaben die Playoffs erreichen oder nicht, wird es nach der Partie die Alpi-Autogrammstunde im Innenraum der Paul Horn-Arena geben. Alle kleinen und großen Fans sind herzlich dazu eingeladen. Alle Spieler und Trainer stehen den Fans mit den persönlichen Autogrammkarten zur Verfügung, auch Shirts und eventuell mitgebrachte Bälle können signiert werden. Hinweis im Vorfeld: Bälle oder sonstige größere Gegenstände können erst nach dem Spiel in die Paul Horn-Arena gebracht werden. Egal, wann für die Raubkatzen die Saison zu Ende geht, wird es zum Abschluss noch ein kleines Fanfest geben. Die entsprechenden Informationen folgen umgehend nach dem letzten Pflichtspiel der Raubkatzen in der Saison 2024/2025. Das Fanfest wird in Zusammenarbeit mit den Neckar Tigers e. V. sowie der Gruppierung Massimo 03 durchgeführt.