Herzlichen Dank, Hans Kreß!

27 Apr 2021

Der zweite Beitrag über einen ehrenamtlichen Helfer erfolgt heute mit und über Hans Kreß. Im Interview spricht der 69-Jährige über seine Faszination für den Basketball in Tübingen, seine Tätigkeiten bei den Raubkatzen und blickt gleichzeitig auf einige Höhepunkte seines Mitwirkens zurück. Wir wünschen beim Lesen viel Spaß!

Hans, seit wann bist du als ehrenamtlicher Helfer für die Tigers Tübingen aktiv? Wie kam dies damals zustande?

Seit 2006 verfolge ich die Raubkatzen sehr aktiv. Dagmar Hagenlocher hat mich damals angesprochen, ob ich nicht Lust hätte, als ehrenamtlicher Helfer den Tübinger Basketball zu unterstützen. Da musste ich gar nicht lange überlegen und habe sofort zugesagt. Seither bin ich als Ordner bei fast jedem Heimspiel aktiv und verfolge alles sehr genau. Es macht Spaß, dabei zu sein! In den 15 Jahren habe ich sehr viel erlebt.

Was begeistert dich so an der Sportart Basketball?

Ganz klar die Schnelligkeit des Spiels. Aber auch die technischen Fähigkeiten sind beeindruckend, wie Spieler den Ball behandeln, aus der Distanz werfen und spektakuläre Spielzüge mit Dunkings abschließen können. Dazu spielt die Fairness auch ein wesentlicher Faktor. Die Mannschaften bekämpfen sich im Spiel intensiv, aber immer fair. Jeder gibt alles, will gewinnen und am Ende klatscht man sich ab. Das gefällt mir.

Die Heimspiele sind fest bei dir im Kalender notiert. Wie sieht es bei den Auswärtsspielen der Tigers aus?

Die Auswärtsspiele gehören natürlich auch dazu, das ist doch klar. In dieser Corona-Saison war es leider nicht möglich, die Spiele vor Ort zu verfolgen. In den ersten zwei Jahren in der BARMER 2. Basketball Bundesliga habe ich aber bis auf Bremerhaven und Rostock jeden Standort gesehen und von den Zuschauerrängen mit gefiebert. Auch zu den zahlreichen Jahren in der BBL habe ich fast jede Arena besucht und die Tigers-Spiele emotional verfolgt. Ob Ulm, Ludwigsburg, München, Berlin, Vechta, Bonn, Frankfurt, Weißenfels, Crailsheim, Braunschweig, Bayreuth oder Würzburg – ich war fast überall dabei, nur wenige Standort fehlen in meiner Sammlung. Es waren immer tolle Erlebnisse, auch wenn unsere Mannschaft nicht als Sieger vom Platz ging. Meistens bin ich mit dem eigenen PKW gefahren, habe oftmals auch Spieler, Spielerfrauen oder sonstige Fans mitgenommen. Von meinen 160.000 gefahrenen Kilometern mit dem Auto gehen sicherlich knapp die Hälfte für die Auswärtsspiele oder sonstigen Fahrdiensten drauf.

Welche Geschichten kommen dir sofort in den Kopf, wenn du an die Tigers denkst?

(lacht) Da gibt es natürlich sehr viele Erinnerungen. Ich versuche mal drei Geschichten in Kürze zu erzählen.

  1. Sportlich war das Auswärtsspiel in Bonn in der Saison 2011/2012 ein unvergessliches Erlebnis. Am 27. Dezember 2012 haben wir in Bonn mit 96:94 gewonnen. 87 Sekunden vor dem Ende traf Bonns Jared Jordan zwei Freiwürfe zum 94:84. Die Partie schien entschieden. Doch mit einem starken 12:0-Lauf haben wir die Begegnung doch noch gedreht. Das werde ich nie vergessen! Der Jubel unserer Mannschaft und der mitgereisten Fans war immens.
  2. In der Saison 2016/2017 haben wir am 12. November 2016 in Hagen gespielt. Die Mannschaft ist bereits am Vortag nach Hagen gefahren. Trainer Tyron McCoy ist selbst mit dem Auto angereist, da er Nachwuchs erwartete. Im Hotel angekommen, kam der Anruf, dass es bei seiner Frau nun losgeht. McCoy ist daraufhin am späten Abend wieder zurück nach Tübingen gefahren. Er musste aber am nächsten Abend beim Spiel sein. Also, habe ich gesagt: “Ich fahre zum Spiel und nehme ihn mit.” Obwohl McCoy die Nacht sicher kaum geschlafen hat, war er auf der Fahrt nur am Telefon und musste die freudige Nachricht jedem erzählen. Das war schön. Auch die Partie hat unsere Mannschaft dann noch mit 98:76 gewonnen. Auch auf der Rückfahrt war McCoy nicht müde und hat weiter fleißig telefoniert.
  3. Das Auswärtsspiel beim FC Bayern München Basketball am 15. Dezember 2012 habe ich ebenfalls besucht. Vor dem Spiel war ich meiner Frau noch in der Stadt. Vor dem Hofbräuhaus haben wir dann plötzlich ein Tigers-Auto gesichtet und die Frauen der Spieler Vaughn Duggins und Kenny Frease getroffen. Daraufhin haben ich wir zusammen im Hofbräuhaus ein Bier getrunken. Die zwei Frauen haben wir dann sicherheitshalber mit dem Tigers-Auto mitgenommen und sind zum Spiel gefahren. Zeitlich war es aber schon etwas knapp. Die Parkplätze am Audi Dome waren bereits belegt. Mit dem Tigers-Auto bin ich dann direkt an die Halle gefahren. Es waren noch zwei Parkplätze frei. Die Ordner sagten jedoch, dass diese zwei Plätze für Uli Hoeneß und Edmund Stoiber reserviert sind. “Stoiber kommt heute nicht zum Spiel”, habe ich den Ordnern gesagt. Daraufhin durfte ich diesen Parkplatz nutzen. Wir kamen noch rechtzeitig zum Spiel, das war ein ereignisreicher Tag.

In der vergangenen Spielzeit 2020/2021 hast du den Tigers zusätzlich unter die Arme gegriffen. Wie kam das zustande?

Es war von vorneherein klar, dass die Organisation mit dem Ortswechsel von Tübingen nach Rottenburg Unterstützung gebrauchen kann. Ich bin Rentner und wollte dem Verein helfen. Da ich in Remmingsheim wohne, habe ich angeboten, die Mannschaft beim Training zu unterstützen. Der Boden wurde gereinigt, Wasser bereitgestellt, die Spieler in die Halle gelassen und sonstige Arbeiten erledigt. Das hat Spaß gemacht, weil man mit allen in Kontakt tritt. Die Jahre zuvor habe ich schon die Wäsche aus den Wohnungen gewaschen. Für den Verein war es eine Hilfe und ich hatte eine Aufgabe.

Für seinen großen Einsatz möchten wir uns bei Hans Kreß ganz herzlich bedanken und hoffen gleichzeitig, dass er uns auch in den kommenden Jahren weiterhin tatkräftig zur Seite steht. Als kleine Anerkennung für seine großen Dienste erhält Kreß einen Sack Nudeln von unserem Partner Tress – feinste Nudeltradition. Wir wünschen guten Appetit! Für uns war er über die gesamte Saison auch ein “Man of the Match”.