Bild: Steffen Eirich

Lange Zeit mitgehalten – 73:92-Niederlage in München

28 Apr 2024

Die Tigers Tübingen haben das Auswärtsspiel beim FC Bayern München Basketball vor 5.643 Zuschauern im BMW Park mit 73:92 (40:43) verloren. Für die Schwaben ist es die siebte Niederlage in Serie. Der Gastgeber konnte sich seinerseits von der Niederlage bei den MLP Academics Heidelberg vor einer Woche rehabilitieren. Mit der gleichzeitige Niederlage von ALBA BERLIN bei den Basketball Löwen Braunschweig ist das Team von Trainer Pablo Laso mit 24:5-Siegen alleiniger Tabellenführer der easyCredit BBL vor dem langjährigen Rivalen aus Berlin (23:6-Erfolgen). Beide Kontrahenten spielten in die kommenden Wochen jedoch noch doppelt gegeneinander.

Trotz der Niederlage zeigten die Raubkatzen um Trainer Danny Jansson eine ordentliche Leistung und ärgerten die Münchner über weiter Strecken des Spiels. Nach 27 Minuten verkürzte Frank Gaines mit zwei Zählern zum 51:52 auf einen Punkt Rückstand. In der Schlussphase der Partie setzte sich aber die bessere Qualität der Laso-Truppe durch. Nach 35 Minuten führte seine Mannschaft mit 83:62 – es war der höchste Vorsprung der Begegnung. Die Schwaben lagen ihrerseits nach zwei Minuten mit 4:0 am besten in Front. Evan Maxwell absolvierte für die Tigers Tübingen sein bestes Spiel und war mit 21 Zählern Topscorer der Partie. Beim Sieger kamen sechs Akteure auf zweistellige Punkte, angeführt von Devin Booker mit 14 Zählern. Die Rebounds gingen mit 37:25 an den FC Bayern München Basketball.

Hier geht`s zur Statistik! Hier geht`s zu den Highlights!

Bereits in drei Tagen geht es für die Tigers Tübingen mit dem Heimspiel gegen die Basketball Löwen Braunschweig weiter. Gespielt wird am Mittwoch, den 1. Mai 2024. Hochball ist um 15:30 Uhr in der Paul Horn-Arena. Tickets für die Partie gibt es im Onlineshop sowie am Spieltag ab 14:15 Uhr an der Abendkasse.

Erstes Viertel (21:13):

Der erste Korb gelang den Raubkatzen. Maxwell setzte sich nach 67 Sekunden gegen Serge Ibaka zum 2:0 durch. Mateo Šerić konnte unmittelbar danach per Korbleger sogar auf 4:0 erhöhen. Booker erzielte nach 88 Sekunden per Dunking das 2:4 für das Laso-Team. Die Schwaben starteten mit einer Zonenverteidigung, was den Münchnern Probleme bereitete. Die Partie gestaltete sich in den Anfangsminuten punktearm. Ibaka zeigte in Minute fünf erstmals seine ganze Klasse und legte den Ball nach einem offensiven Rebound zur 7:6-Führung in den Tübinger Korb. Laso war trotzdem nicht wirklich zufrieden und ging wie ein Tigers nervös auf und ab. Erst im weiteren Verlauf des ersten Abschnitts wurde seine Laune besser. Die Schwaben konnten den Gegner zumeist nur mit Fouls stoppen. Nach einem 10:0-Lauf der Bayern zum 14:6 (achte Minute) netzte Gaines aus der Distanz direkt im Anschluss zum 9:14 ein. Daniel Keppeler gelangen vier Zähler in Serie zum 13:14 nach neun Minuten. Doch der Gastgeber konnte nochmals zulegen. Ein 7:0-Lauf sorgte für den 21:13-Zwischenstand. Andreas Obst traf noch per Buzzer Beater – natürlich aus der Distanz. Die Rebounds lagen mit 12:8 beim FC Bayern München Basketball. Šerić, Keppeler für Tübingen sowie Sylvain Francisco, Ibaka und Booker für München kam auf jeweils vier Zähler.

Zweites Viertel (22:27):

Auch im zweiten Viertel gehörten die ersten Punkte Maxwell. Dem US-Amerikaner gelangen in Minute elf in einem Angriff sagenhafte fünf Zähler zum 18:21-Zwischenstand. In der Defense spielte das Jansson-Team weiter die Zone und sorgte für viele nicht durchdachte Aktionen der Bayern. Gaines erzielte eine Minute später einen Dreier sowie drei Punkte von der Freiwurflinie nach Foul von Isaac Bonga. Die Schwaben lagen plötzlich wieder mit 24:23 in Front. Speziell Gaines hatte einen guten Tag erwischt. Der 33-Jährige traf nach 14 Minuten zum 29:26 aus der Distanz. Insgesamt war Gaines schon bei zwölf Zählern angelangt. Nach einem Dreier von Bayern-Kapitän Vladimir Lucić zum 29:29 nahm Laso bei noch 5:43 Minuten auf der Uhr das erste Timeout. Die Begegnung blieb jedoch eng und erzeugte bei Laso weiter keine Zufriedenheit. Nach drei Zählern von Nick Weiler-Babb zum 39:35 nahm auch Jansson 151 Sekunden vor der Halbzeitpause seine erste Auszeit. Seine Mannschaft machte ihre Ausgabe bis dahin ganz gut, man ließ auf jeden Fall nicht abreißen. Erol Ersek verkürzte sogar 70 Sekunden vor der Pause per Dreier zum 38:41. Ganze 24,5 Sekunden vor Ablauf der Uhr nahm Laso bei einer 43:38-Führung sein zweites Timeout. Der Spanier hatte offensichtlich genügend Gesprächsbedarf. Maxwell verwandelte noch zwei Freiwürfe zum 40:43, der Wurf von Weiler-Babb ging daneben. Gaines war mit zwölf Punkten weiterhin Topscorer der Partie, beim Gastgeber kam Lucić auf neun Zähler. Die Rebounds lagen mit 20:14 beim Tabellenführer.

Drittes Viertel (24:17):

Die Bayern starteten den zweiten Durchgang ebenfalls mit einer Zone in der Defense. Jhivvan Jackson erzielte nach 83 Sekunden per Floater das 42:43. Für den Tübinger Point Guard waren es zudem die ersten Punkte im Spiel. Und nach 126 Sekunden holte der US-Amerikaner mit einem langen Dreier zum 45:43 sogar die Führung für die Raubkatzen zurück. Die Schwaben spielten weiter die Zone und ließen die Hausherren im Angriff oft nicht gut aussehen. Erst nach fast vier Minuten konnte Weiler-Babb mit einem Dreier die ersten Punkte im dritten Viertel für das Laso-Team zum 46:45 erzielen. Die Begegnung blieb weiterhin eng. Maxwell verkürzte gegen Ibaka in Minute 26 zum 47:48. Der NBA-Champion blieb kurz am Boden liegen, ging auf die Bank und kam nicht mehr zurück. Der Einsatz der Jansson-Schützlinge stimmte, dazu nahmen die Münchner ihren Gegner offensichtlich auf die leichte Schulter. Die Gäste blieben weiter dran, Maxwell verkürzte starke zwei Minuten vor Ende des Viertels auf 53:56. Der US-Amerikaner machte sein bestes Spiel im Tübinger Dress und war bereits bei 15 Punkten angelangt. Doch in kürzester Zeit gelang es dem Laso-Team etwas Distanz zum Kontrahenten zu schaffen. Elias Harris erzielte in Minute 29 per Korbleger das 63:53 – erstmals lagen die Hausherren zweistellig in Front. Aufgrund der vielen Tübinger Fouls hatten die Münchner zudem immer wieder die Chance, an der Freiwurflinie einfache Punkte zu verwandeln. Final ging es mit einem 57:67-Rückstand in die letzten zehn Minuten. Topscorer der Partie war Gaines mit 16 Punkten, beim FC Bayern München Basketball traf Francisco mit 13 Zählern am besten. Die Rebounds gingen mit 28:20 an den Spitzenreiter der easyCredit BBL.

Viertes Viertel (25:16):

Šerić eröffnete den Schlussabschnitt aus der Distanz zum 60:67. Dass die Schwaben zu diesem Zeitpunkt der Partie noch im Spiel sein sollten, hätten vor der Begegnung nur die kühnsten Optimisten gedacht. Nach fünf Zählern in Serie von Isaac Bonga zum 75:60 nahm Jansson bei noch 6:58 Minuten auf der Uhr eine weitere Auszeit. Im Angriff fielen zuvor einige gute Würfe nicht, auf der anderen Seite bestrafte dies das Laso-Team in kürzester Zeit. Die Differenz von 15 Punkten war der höchste Vorsprung bis dato für den Gastgeber. Weltmeister Obst zeigte in Minute 34, dass er auch noch da war und knallte einen Dreier zum 78:62-Zwischenstand in den Tübinger Korb. Und im nächsten Angriff gleich den nächsten Wurf zum 81:62 in Minute 35. Jansson nahm 77 Sekunden sein nächstes Timeout. Seine Schützlinge hatten sich doch noch in auf die Verliererstraße gebracht, auch weil die Bayern nun immer stärker anzogen. Vier Minuten vor dem Ende war die Partie dann entschieden. Die Bayern führten mit 85:64 der höchste Vorsprung im Duell beider Kontrahenten. Doch der Auftritt der Raubkatzen gibt Hoffnung für die letzten vier Partien in der Liga. Die gute Vorstellung wurde noch mit einem 6:0-Lauf zum 70:85 zwei Minuten vor dem Ende des Spiels belohnt. Final stand ein 92:73-Erfolg für die Münchner auf der Anzeigetafel fest.

Die Stimmen zum Spiel:

Danny Jansson (Trainer Tigers Tübingen): “Wir sind zum ersten Mal in dieser Saison mit einer langen Formation gestartet, um gegen die Physis und Länge der Münchner dagegenzuhalten. Dies war für uns von Beginn an eine große Herausforderung. Ich denke, wir haben insgesamt ein gutes Spiel gemacht. Ein paar Aktionen haben in der ersten Hälfte gefehlt, um noch eine bessere Ausgangslage für die zweite Hälfte zu haben. In der zweiten Halbzeit wussten wir, dass uns die Physis der Bayern entgegenkommen wird. So kam es dann auch. Je länger das Spiel ging, desto mehr übernahm unser Gegner die Kontrolle über die Begegnung. Die Kilos und die Größe haben uns dann Probleme bereitet. Dennoch können wir einige gute Sachen für das Spiel am Mittwoch gegen Braunschweig mitnehmen.”

Pablo Laso (Trainer FC Bayern München Basketball): „Unsere erste Hälfte war nicht sehr gut, wir haben viele Fehler gemacht und das haben sie genutzt, dass es uns wehtat. Von der Energie her waren wir okay, aber ihre Würfe haben es uns schwergemacht. In der zweiten Halbzeit konnten wir mit mehr Konzentration und somit weniger Fehlern spielen, das brachte die klare Führung. Wir wussten, dass beide Spiele schwer sein würden, denn Heidelberg und Tübingen spielen um ihr Leben und hart. Das ganze Jahr haben wir zwei- oder dreimal die Woche gespielt, das war auch eine Umstellung. Aber wir konnten trainieren und uns regenerieren. Wir haben Andi Obst, Devin Booker und Nick Weiler-Babb zurück, Carmen Edwards konnte pausieren. Das ist gut, denn die nächsten anderthalb Monate werden schwer.“

Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:

Update zum Personal: Die Tigers Tübingen konnten das Spiel beim FC Bayern München Basketball mit zwölf Akteuren bestreiten. Das ist die gute Nachricht. Neben den beiden Langzeitverletzten Jimmy Boeheim (Daumenbruch) und Kaodirichi Alobundu-Ehiogu (SL-Band Ruptur) kam aber ein Einsatz für Georgios Kalaitzakis (Muskelverletzung im Oberschenkel) noch zu früh. Eventuell ist ein Einsatz des Griechen am kommenden Mittwoch, den 1. Mai 2024, im Heimspiel gegen die Basketball Löwen Braunschweig möglich. Wir wünschen dem Trio eine schnelle Genesung!

Spannendes Finale um den Ligaverbleib: In der nächsten zwei Wochen entscheidet sich, welche zwei Mannschaften in die BARMER 2. Basketball Bundesliga absteigen müssen. Die Tigers Tübingen haben mit sechs Siegen aus 30 Partien die schlechteste Ausgangsposition. Und dennoch ist noch nicht alles verloren. Durch die Niederlagen der direkten Konkurrenten aus Crailsheim, Heidelberg und Rostock ist der Klassenerhalt rechnerisch immer noch möglich. Auch der SYNTAINICS MBC aus Weißenfels und die BG Göttingen sind mit neun Siegen noch nicht final geretett, jedoch auf einem sehr guten Weg zum Ligaverbleib. Die Schwaben müssen ihrerseits aber auf jeden Fall drei Begegnungen siegreich gestalten. Die kommenden Gegner heißen Braunschweig (H), Oldenburg (A), Hamburg (H) und Heidelberg (A).

Klassenerhalt gesichert!: Die Young Tigers Tübingen haben den Klassenerhalt in der Jugend Basketball Bundesliga (JBBL) geschafft. Im alles entscheidenden Spiel der zweiten Runde in den Playdowns gelang der Mannschaft von Trainer Sergey Tsvetkov gegen die TG Hanau White Wings ein 81:63 (39:36)-Erfolg. Damit geht die Serie mit 2:1-Siegen an das U16-Team der Tübinger Basketballer. Herzlichen Glückwunsch an das gesamte Team zum Klassenerhalt. Die Hessen müssen im Sommer in die Qualifikationsrunde für die neue Spielrunde 2024/2025 in der höchsten deutschen Spielklasse.