Marius Dieterle führt die SV 03 Tigers Tübingen zum Heimsieg über die TSG Söflingen
Verkehrte Welt am Samstagabend in der Uhlandhalle. Manu Pasios, seit einigen Jahren als Tigers-Dompteur in der Regionalliga-Mannschaft der Tübinger aktiv, wurde kurzerhand zum Assistenten „degradiert“. „Mir ist es so dermaßen in den Rücken gefahren, dass ich nicht den Hampelmann an der Seitenauslinie machen konnte. Das hat dann Marius Dieterle mit Bravour übernommen“, freut sich Pasios über das gelungene Debüt als Head Coach seines Assistenten. Bereits beim Regionalliga-Saisonauftakt in Langen konnte Dieterle erste Erfahrungen an der Seitenlinie sammeln, als Pasios aus familiären Gründen nicht mit ins Hessische fahren konnte. Die Partie ging damals verloren. Nun also der erste Sieg für Dieterle, der selbst schon für den SV 03 Tübingen und die WALTER Tigers Tübingen auf Korbjagd ging, ehe die Urspring auf ihn aufmerksam wurde. Doch aus dem Traum des Profi-Basketballers sollte final nichts werden, anhaltenden Rückenprobleme machten einen Strich durch die Rechnung. Seit geraumer Zeit hat der Sonderpädagoge seine Stiefel gegen das Taktikbrett ausgetauscht und betreut nun mit Pasios die Tübinger Talente in der “Zwoiden”. Am Ende setzte sich das Tübinger Team mit 96:78 (50:40) durch. Im achten Spiel gelang somit der vierte Sieg.
Gegen den starken Aufsteiger aus Söflingen hatte Dieterle sich einen schönen Schlachtplan ausgedacht, der am Ende voll aufging. „Wir wollten die Guards der Söflinger über das ganze Feld verteidigen und jedes Mal doppeln, wenn es die Situation hergibt. Das haben die Jungs echt gut gemacht“, lobte Dieterle seine Schützlinge. Während Pasios auf der Bank nervös hin und her rutschte, hatte sein Partner die Ruhe weg. „Mein Trainerstuhl wackelt, ich stehe jetzt unter Druck“, scherzte Pasios nach der Partie.
Auch wegen des Mitwirkens der drei Doppellizenz-Spieler Bakary Dibba, Miles Osei und Jekabs Beck hatte Dieterle nicht allzu große Probleme, sein Team zum Sieg zu coachen. Das Tigers-Trio war gut aufgelegt und erzielte 60 der 96 Tübinger Punkte. Der Gegner probierte es mit verschieden Verteidigungstaktikten, doch nichts sollte die Tübinger, bei denen die beiden Guards Niklas Schüler und Louis Thieme glänzend Regie führten, aus der Ruhe bringen. Zwischenzeitlich führte die “Zwoide” mit 30 Punkten Unterschied. Am Ende hatte man mehrfach die Chance, die 100 Punktemarke voll zumachen. In den letzten zwei Minuten ging die Konzentration jedoch ein wenig flöten, sodass der Gegner noch mal einen kleinen Run startete.
SV 03 Tigers Tübingen: Osei 25, Beck 21, Schüler 15, 9 Assists, Dibba 14, Zenkel 7, Charlier 5, Lehe 3, Schwaibold 2, Thieme 2, Toure 2, Schiebelhut, Kienzle (dnp)