Mindestens Zweiter! Tübingen gewinnt zum Abschluss der Hauptrunde mit 98:85 gegen Jena
Die Tigers Tübingen beendeten eine beinahe perfekte “Heimspielrunde” vor 1200 Zuschauern mit einem 99:85 (46:36)-Erfolg über Medipolis SC Jena. In einer ausgeglichenen Begegnung war es ein Tübinger Lauf kurz vor der Halbzeitpause, der am Ende den Ausschlag geben sollte. Nach dem 15. Erfolg im 16. Heimspiel ist den Schwaben der zweite Tabellenplatz nicht mehr zu nehmen. Mit der Partie gegen Medipolis SC Jena beendeten die Tigers Tübingen die Hauptrunde. Weiter geht es nun in die Playoffs ab Gründonnerstag. Der Gegner wird erst nach den letzten Spielen ermittelt. Fest steht schon jetzt, dass sich die Tigers das Heimrecht im Viertelfinale und in einem möglichen Halbfinale gesichert haben. Der höchste Vorsprung ereignete sich in Minute 27 beim Stand von 69:52. Alle zehn eingesetzten Tübinger Akteure konnten sich in die Punkteliste eintragen. Topscorer der Partie war erneut Ryan Miksell mit 20 Zählern, bei den Gästen kamen Davonté Lacy und Brandon Thomas auf jeweils 18 Punkte.
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Erstes Viertel (26:21):
Der Start ins Spitzenspiel war ausgeglichen. Auf Seiten der Gäste startete Brandon Thomas heiß wie Frittenfett und traf in der Anfangsphase zwei Dreier. Die Tigers hingegen traten gewohnt ausgeglichen auf, so dass es nach drei Minuten 8:8 stand. Die Mannschaft von Trainer Domenik Reinboth war zunächst äußerst treffsicher und traf jeden der ersten vier Feldwürfe. Da die Raubkatzen aus der Distanz ebenfalls stark waren, vermochte sich keines der Teams abzusetzen. Nach fünf schnellen Punkten in Serie von Joanic Grüttner Bacoul konnten die Hausherren in der sechsten Minute mit 16:12 in Führung gehen. Allerdings ließen sich die Gäste aus Thüringen nicht aus der Ruhe bringen und glichen erneut aus (16:16, siebte Minute). Grüttner Bacoul hatte nun Spaß am Punkten gefunden und netzte auch den nächsten Dreierversuch zum 19:16 in der gleichen Minute ein. Aber auch der Tübinger Kontrahent fand stets eine passende Antwort, sodass beide Teams absolut auf Augenhöhe agierten. Zähler von Isaiah Crawley und Erol Ersek zum 26:21 in Minute zehn ließ Jena dann unbeantwortet, Reinboth bat 49 Sekunden vor der Viertelpause um eine Auszeit. Beide Teams produzierten bis zur Pause nichts Zählbares mehr, sodass die Tigers die Fünf-Punkte-Führung mit ins zweite Viertel nahmen.
Zweites Viertel (20:15):
Auch der Start in den zweiten Abschnitt war ausgeglichen. Jena blieb aus der Distanz gefährlich, aber die Tigers blieben ebenfalls cool und netzten immer wieder ein. Nach 13 Minuten hatte die Fünf-Punkte-Führung (31:26) immer noch Bestand. Es folgten einige wilde Minuten mit Ballverlusten hüben wie drüben – auch hier schenkten sich beide Teams nichts. Bis dahin erlaubten sich die Schwaben bereits zehn Ballverluste, allerdings unterliefen auch Jena deren neun. Ein Dreier von Julius Wolf beantwortete Mateo Šerić postwendend – Spielstand 34:29 nach 15 Minuten für Tübingen. Es blieb eng. Die 1200 Zuschauer wurden bestens unterhalten, wenngleich das zweite Viertel auf beiden Seiten etwas wild wirkte. Drei Minuten vor dem Pausentee bat dann Tiger-Dompteur Danny Jansson beim Stande von 36:34 zur Auszeit. Bakary Dibba und Crawley sorgten anschließend für einen schnellen 6:0-Lauf zum 42:34 nach 18 Minuten. Den Gästen wollte nach der Tübinger Auszeit nicht mehr viel gelingen. Aatu Kivimäki sorgte eine Minute vor der Halbzeit erstmals für eine zweistellige Führung (44:34). Kurz darauf nahmen die Tigers nach einem 10:2-Lauf eine verdiente 46:36-Führung in die Pause.
Drittes Viertel (27:24):
Die Hausherren starteten gut ins dritte Viertel und erhöhten die Führung nach zwei Minuten auf 52:38. Jena rannte jetzt wild an, doch die Raubkatzen behielten die Ruhe. Gianni Otto war in der 24. Minute bereits der zehnte Tigers-Akteur, der sich an diesem Abend im Scoreboard eintragen konnte. Nach seinem Korb zum 56:42 erbaten sich die Gäste eine weitere Auszeit. Der Gastgeber präsentierte sich aber weiterhin konzentriert und willensstark. Ein Dreipunktespiel von Ryan Mikesell brachte Tübingen in der 26. Minute mit 64:48 in Front. Zudem legten die Hausherren mit Thomas den stärksten Gästespieler der ersten Halbzeit an die Kette. Langsam, aber stetig, vergrößerten die Schwaben den Vorsprung. Ein Dreier von Erol Ersek sorgte in der 27. Minute für die bis dahin höchste Führung (69:52). Angeführt von Davonté Lacy und Wolf, und begünstigt von einigen schlechten Entscheidungen der Schwaben, konnte Jena den Rückstand in den letzten Minuten des dritten Viertels dann wieder etwas verkürzen. In die letzte Viertelpause gingen die Tigers dennoch mit einer 73:60-Führung.
Viertes Viertel (25:25):
Die Tigers begannen das letzte Viertel der Hauptrunde mit einem Mikesell-Dreier zum 76:60 nach 31 Minuten. Eine Minute später traf Otto aus der Distanz zum 79:62 – Jena nahm eine frühe Auszeit. Aus der kurzen Unterbrechung meldete sich Jena mit fünf schnellen Punkten in Folge zum 67:79 in Folge in der 33. Minute zurück. Die Gäste waren fest entschlossen, um den zweiten Tabellenplatz zu fighten. Bei Jena übernahm nun Rayshawn Simmons viel Verantwortung. Da Tübingen nun etwas den Rhythmus zu verlieren drohte, nahm Jansson knapp sechs Minuten vor dem Ende beim Stande von 81:69 eine Auszeit. Anders als im zweiten Viertel sollte die Ansprache Janssons nicht so viel Wirkung erzielen. Die Schwaben kamen einfach nicht mehr zu einfachen Körben, während Jena Punkt um Punkt herankam. Nach einem Korb von Alex Herrera waren die Gäste vier Minuten vor dem Ende plötzlich auf sieben Punkte (77:84) an den Tigers dran. Einmal mehr erwiesen sich die Raubkatzen aber als nervenstark. Mikesell und Šerić brachten mit vier Zählern in Folge wieder etwas Ruhe in die Paul Horn-Arena. Riesenjubel kam dann zwei Minuten vor dem Ende auf. Nach einem Ballverlust von Wolf erzielte Crawley das 91:78 – Auszeit Jena. Thomas meldete sich per Dreier mit seinen ersten Punkten in der zweiten Halbzeit zurück – Spielstand 91:81 aus Tübinger Sicht bei noch 115 zu spielenden Sekunden. Aber auch diesen letzten Ansturm der Gäste konnten die Tübinger abwehren. In der letzten Minute wurde es dann in der Paul Horn-Arena immer lauter und die Fans feierten ausgelassen den sich anbahnenden Heimerfolg.
Danny Jansson (Trainer Tigers Tübingen): “Es war heute sicherlich nicht das beste Spiel unserer Mannschaft. 20 Ballverluste auf beiden Seiten belegen dies. Die Beine waren schwer und dennoch haben wir einen Weg gefunden, ein Team wie Jena zu schlagen. Erneut lag der Schlüssel darin, dass wir einen tiefen Kader haben und jeder einen Teil zum Gesamterfolg beitragen kann. Nun ist die Hauptrunde zu Ende. Ich denke, wir können sehr zufrieden sein. Jetzt benötigen wir ein paar Tage Pause und werden uns dann auf die Playoffs vorbereiten. Ich bin gespannt, auf wen wir treffen werden.”
Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:
Ende der Hauptrunde: Die Tigers Tübingen haben als erstes Team der derzeit 17 Mannschaften in der Barmer Liga die Hauptrunde mit 32 Partien beenden können. Nach dem Sieg gegen Medipolis SC Jena können die Raubkatzen eine Bilanz von 23 Siegen und neun Niederlagen aufweisen. Am letzten Spieltag haben die Tübinger Basketballer spielfrei. Final ist jedoch immer noch nicht geklärt, auf welcher Position das Team von Trainer Danny Jansson in die Playoffs geht und auf welchen Kontrahenten man in der Playoff-Serie trifft. Eine Entscheidung ist am Samstagabend möglich, eventuell auch erst am Montagabend nach zwei weiteren Nachholspielen zwischen Schwenningen und Karlsruhe sowie Vechta und Jena. Die bisherige Saison ist jedoch schon jetzt ein großer Erfolg. Nun ist die Vorfreude auf die erste Teilnahme an den Playoffs groß.
BBL-Referee in Tübingen: Die Partie zwischen Tübingen und Jena wurde von Dr. Enrico Streit als erstem Schiedsrichter geleitet. Unterstützt wurde der 46-Jährige aus Heidelberg von Benedikt Loder und Patrick Müller. Dr. Streit war zu langjährigen Bundesligazeiten der Raubkatzen regelmäßiger Gast als Unparteiischer in der Paul Horn-Arena. Nach dem Spiel der Raubkatzen gegen Ehingen am 17. März 2022 nun schon der zweite Auftritt in der Unistadt innerhalb von drei Wochen. Bisher hat der Mediziner über 500 Partien im deutschen Basketball-Oberhaus absolviert.
Phoenix Hagen in Tübingen: Am heutigen Spieltag gegen Medipolis SC Jena war kurzzeitig noch ein weiteres Team der BARMER 2. Basketball Bundesliga in Tübingen gegenwärtig. Phoenix Hagen spielte am Abend ebenso ein Nachholspiel bei den Kirchheim Knights. Da es in der Teckstadt am Spieltag keine Möglichkeit für ein Abschlusstraining gab, kontaktierte Phoenix-Trainer Chris Harris die Raubkatzen hinsichtlich einer Trainingsmöglichkeit. Diesem Wunsch konnte entsprochen werden. Die Feuervögel trainierten in der Spielhalle im Französischen Viertel zur eigentlichen Zeit der Mannschaft von Trainer Danny Jansson. Getreu nach dem Motto: Sportler helfen Sportler! Eine Hilfe hatten die Schwaben erst kürzlich von den Artland Dragons erhalten, als die Tigers nach der Partie bei RASTA Vechta am Folgetag im Dragons Center zu Quakenbrück trainieren konnten. Als Dank werden die Feuervögel eine Spende für die Menschen in der Ukraine tätigen. Herzlichen Dank dafür! Phoenix Hagen verlor jedoch am Abend in Kirchheim mit 79:86. Für die eine Teilnahme in den Playoffs müssen die Feuervögel bei den Artland Dragons gewinnen. Dann ist eventuell auch ein Duell gegen Tübingen möglich.
Regionalliga-Team in Mannheim: Fast parallel spielten die Regionalliga-Basketballer des SV 03 Tübingen bei der SG Mannheim. Nachdem sich Till Jönke wieder fit hat, konnte Jansson Daniel Žáček für das Spiel der “Zwoiden” abstellen. Nach einer schwachen ersten Halbzeit (26:57) konnten sich die Schützlinge von Trainer Manu Pasios nach dem Seitenwechsel steigern. Für einen Sieg hat es aber nicht mehr gereicht. Am Ende ging die Partie mit 75:82 verloren. Bester Scorer für die Tübinger war Rouven Hänig mit einem Double Double aus 20 Zählern und elf Rebounds. Žáček kam auf sechs Punkte und fünf Rebounds.
Happy Birthday, Georg “Schorsch” Kämpf!: Am heutigen Mittwoch feiert unser ehemaliger Trainer Georg “Schorsch” Kämpf seinen 66. Geburtstag. Zu seinem Ehrentag wünschen wir dem Franken alles Gute, viel Glück und Erfolg und noch mehr Gesundheit. Der Jubilar wohnt nach wie vor in Bayreuth. Kämpf war drei Mal Trainer in Tübingen, zuletzt von Januar bis März 2020. Unter seiner Regie konnte sich das Team aus dem Abstiegsstrudel befreien und hat beinahe noch die Playoffs erreicht. Im letzten Saisonspiel wurde zudem der spätere Meister und Aufsteiger ins deutsche Basketball-Oberhaus, die Hamburg Towers, besiegt.