Basketball 2. Bundesliga 2022/2023 6. Spieltag 04.11.2022 Tigers Tuebingen – VfL SparkassenStars Bochum Jonathan Andre (li, Bochum) gegen Zac Seljaas (re, Tigers) FOTO: ULMER Pressebildagentur xxNOxMODELxRELEASExx

Mit 14 Punkten geführt, zehn Zähler zurück, wieder geführt und am Ende doch verloren – 76:79-Niederlage gegen Bochum

04 Nov 2022

Die Tigers Tübingen haben nach fünf Siegen in Serie das erste Spiel verloren. Vor 1.691 Zuschauern setzte es gegen die dezimiert angetretenen Gäste der VfL SparkassenStars Bochum eine 76:79 (40:31)-Niederlage. Die Raubkatzen konnten erneut nicht an die guten Leistungen zum Saisonstart anknüpfen. Gegen die Zone hatten die Schwaben immer wieder Probleme, in der Offensive Akzente zu setzen. Die Partie war über die gesamte Spieldauer spannend. In der 25. Minute führten die Schützlinge von Trainer Danny Jansson bereits mit 14 Zählern (55:41), in der 33. Minute lagen die Hausherren ihrerseits mit zehn Zählern (60:70) zurück. Ein 20:0-Lauf brachte die Gäste um Trainer Felix Banobre auf die Siegerstraße. Die Schwaben konnten sich in der Schlussphase nochmals zurückkämpfen. Aatu Kivimäki brachte die Raubkatzen 104 Sekunden vor dem Ende mit 76:74 in Führung, die Halle tobte. Die letzten fünf Zähler gingen jedoch an Bochum. Bei den Rebounds hatte das Banobre-Team mit 41:34 die Lufthoheit, dazu traf man nur 29 Prozent (zehn von 34 Würfen) aus der Distanz. Topscorer der Partie war Bochum Tom Alte mit 18 Punkten, bei den Schwaben traf Zac Seljaas mit 17 Zählern am häufigsten.

Weiter geht es für die Raubkatzen bereits am Sonntag mit dem Auswärtsspiel bei den ART Giants Düsseldorf, die am Freitag eine 67:96-Niederlage bei den WWU Baskets Münster einstecken mussten.  Hochball ist um 16 Uhr im CASTELLO. Mit der Tübinger Niederlage ist nun nur noch RASTA Vechta nach dem 107:78-Erfolg gegen die Dresden Titans ungeschlagen.

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Erstes Viertel (18:22):

Die Partie ging rasant für die Schwaben los. Bereits in den ersten 60 Sekunden führte die Jansson-Truppe nach drei Zählern von Mateo Šerić und Seljaas mit 5:0. Die Gäste berapelten sich aber schnell und nahmen das Spiel umgehend auf. Nach drei Freiwürfen des guten Spielmachers Niklas Geske gingen die VfL SparkassenStars Bochum in Minute vier erstmals mit 9:7 in Führung. Das Spiel ging intensiv hin und her, wobei bei den Raubkatzen einige Bälle immer wieder aus dem Korb sprangen. Nach fünf Minuten lag die Banobre-Truppe mit 14:9 in Front. Geske war stets die erste Anspielstation, der Spielmacher musste aber früh mit zwei Fouls auf der Bank Platz nehmen. Wie in den letzten Spielen auch, stockte der Motor in der Offensive bei den Raubkatzen. In Minute acht konnte Erol Ersek mit einem Dreier zum 14:14 ausgleichen. Die Gäste agierten bei den Rebounds effektiver und erarbeiteten sich immer wieder zweite Wurfchancen. Bochum spielte in den ersten Minuten eine Zone, gegen die sich die Schwaben schwertaten. Mit einem 6:0-Lauf bis zur neunten Minute schafften sich die Gäste beim Stand von 20:14 wieder ein kleines Polster. Alte war für die Bochumer mit sechs Zählern Topscorer der Partie, bei den Tübingern kam Ersek auf fünf Punkte. Die Rebounds lagen mit 13:7 beim Gegner aus Sicht der Raubkatzen. Dazu ging nur ein von acht Dreiern durch die gegnerische Reuse (13 Prozent). Die Tigers hatten noch viel Luft nach oben.

Zweites Viertel (22:9):

Die Westdeutschen spielten weiter konsequent die Zone, das Jansson-Team hatte Probleme in der Offensive. Nach einem Dreier von Seljaas zum 21:22 in Minute zwölf testete Alte per Dunking den Tübinger Korb zum 24:21 nur eine Minute später. Fortan spielten die Raubkatzen etwas besser in der Defense und holten sich so Selbstvertrauen für die Offense. Auch die Dreier fielen nun besser. Mit einem 10:0-Lauf zum 31:24 bis zur 16. Minute legten die Tigers ein erstes Ausrufezeichen auf das Spielfeld hin. Banobre nahm daraufhin seine erste Auszeit. Schwächen zeigten die Raubkatzen weiterhin bei den Rebounds, dazu war der Gegner oftmals nur mit Fouls zu stoppen. Daniel Keppeler war inzwischen bei drei Fouls angelangt und musste zwangsweise eine Pause machen. Die Gäste spielten die Zone effektiv, jeden Zähler mussten sich die Tigers richtig hart erarbeiten. Die Begegnung blieb weiterhin eng. Mit einem 9:0-Lauf zum 40:31 bis 56 Sekunden vor der Halbzeitpause konnten die Raubkatzen wieder eine kleine Distanz zwischen beiden Mannschaften setzen. Dabei gelangen Miles Osei die letzten vier Zähler. Baonbore nahm für die letzte Minute nochmals ein Timeout. Es sollten auf beiden Seiten aber keine Zähler mehr fallen. Beide Kontrahenten gingen mit dem Zwischenstand von 40:31 in die Kabinen. Alte war mit zehn Zählern weiterhin Topscorer des Spiels, bei den Tigers traf Ersek mit acht Punkten am besten. Positiv: Bereits neun Tübinger Spieler konnten sich in die Punkteliste eintragen. Die Rebounds lagen mit 22:17 weiterhin bei den Gästen.

Drittes Viertel (20:28):

Beide Mannschaften kamen offensiv gut aus der Pause. Die Defensiven beider Teams standen noch nicht gut. Punkte für Tübingen und Punkte für Bochum waren die Folge. Nach 23 Minuten führten die Schwaben mit 48:39. Die Raubkatzen zeigten offensiv nun wieder bessere Ansätze. Der Ball lief besser durch die eigenen Reihen, immer wieder konnte ein freier Mann gefunden werden, welcher dann auch abschließen konnte. In Minute 24 führte die Jansson-Truppe mit 52:39, die VfL SparkassenStars nahmen in Person von Banobre ein weiteres Timeout. Auch der Gastgeber wechselte nun auf eine Zone in der Defense. Problematisch war weiterhin, dass man sich beim Kampf um die Rebounds immer wieder nur mit Fouls zu helfen wusste. Ein Dreier von Kapitän Gianni Otto führte nach 25 Minuten zur bisher höchsten Führung (55:41) im Duell der beiden Kontrahenten. Doch die Gäste zeigten Moral und ließen nicht abreißen. Mit einem 7:0-Lauf zum 50:58 konnte man das Duell wieder unter die magische Grenze von zehn Zählern drücken. Jansson nahm starke zwei Minuten vor dem Ende des dritten Abschnitts beim Stand von 60:53 seine erste Auszeit. Doch seine Ansprache fruchtete nicht, seine Schützlinge blieben in den letzten 138 Sekunden ohne Zähler. Besser machten es die Gäste, die mit einem 6:0-Lauf bis zum Ende des dritten Abschnitts auf 59:60 verkürzen konnten. Topscorer der Partie war nun Jonathan Andre mit 16 Punkten, bei den Raubkatzen traf Seljaas mit 14 Zählern am häufigsten. Die Rebounds lagen mit 32:23 bei den Bochumern. Das letzte Viertel musste in einem spannenden Spiel die Entscheidung herbeiführen.

Viertes Viertel (16:20):

Der eigentliche Topscorer der Gäste in Person von Conley Garrison erzielte in Minute 31 seine ersten Zähler des Spiels per Dreier zum 62:60. Beim Gastgeber lief nun überhaupt nichts mehr zusammen. Gegen die Zone fand man kein Mittel, dazu fielen keine Dreier. Mit einem viertelübergreifenden 20:0-Lauf brachten sich die Banobre-Schützlinge mit 70:60 in eine gute Ausgangsposition – Auszeit Tübingen in der 33. Minute. Zwei Minuten zuvor kassierte der Finne an der Tübinger Seitenlinie ein technisches Foul – Jansson war stinksauer über die Leistung seiner Mannschaft. Erst Šerić war es, der eine Minute später diesen grausamen Lauf aus Sicht der Hausherren per Sprungwurf zum 62:70 beenden konnte – Auszeit Bochum. Die Tübinger waren jedoch zudem bei vier Teamfouls angelangt, keine guten Voraussetzungen für die Schlussphase. Mit einem Vierpunktspiel von Ersek zum 69:74 leiteten die Raubkatzen in der 37. Minute den Schlussspurt ein. Als Seljaas eine Minute später den nächsten Dreier zum 73:74 versenkte, tobte die Halle. Und es wurde noch besser, Kivimäki knallte den nächsten Distanzwurf 104 Sekunden vor dem Ende in die Bochumer Reuse – die Tigers führten wieder mit 76:74. Doch die letzten Sekunden spielten die Jansson-Schützlinge nicht gut aus. Die letzten fünf Punkte gingen an die Gäste zum 79:76-Erfolg. Der finale Dreier von Kivimäki ging deutlich daneben.

Die Stimme zum Spiel:

Danny Jansson (Trainer Tigers Tübingen): “Diese Niederlage hat sich in den letzten zwei, drei Wochen angedeutet. Wir haben das Spiel heute im dritten Viertel verloren. Die Niederlage geht auch so in Ordnung. Wir haben es nicht verdient, das Spiel zu gewinnen. Vielleicht benötigt meine Mannschaft einen Tritt in den Hintern, um wieder besser zu spielen. Im dritten Viertel hatten wir das Momentum auf unserer Seite und haben die Partie dann hergegeben. Die Intensität war nicht, dazu haben wir zu viele Fehler gemacht. Jetzt heißt es, dass wir uns morgen auf Düsseldorf vorbereiten, die Lehren aus dem Spiel ziehen und es besser machen.”

Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:

Bochum mit Verletzungssorgen: Nur sieben Profis standen der Mannschaft von Trainer Felix Banobre beim Spiel in Tübingen zur Verfügung. Mit Lars Kamp, Kilian Dietz und Garrett Sams fehlten den Westdeutschen gleich drei Akteure. Aufgefüllt wurde das Team aus dem eigenen Nachwuchs. “Die zwei NBBL-Spieler haben bisher noch keine Minuten in der ProA gesehen”, sagte VfL-Pressesprecher Alexander Mihm. Wir wünschen den verletzten Spielern eine gute Besserung und eine schnelle Rückkehr in den Trainings- und Spielbetrieb.

Bei den Nationalmannschaften: Am kommenden Wochenende steht das erste von zwei Fenstern für die Länderspiele der Nationalmannschaften auf dem Programm. Auch drei Raubkatzen sind in den nächsten Tagen international unterwegs. Timo Lanmüller und Erol Ersek bestreiten mit Österreich in Graz zwei weitere Qualifikationsspiele für die Basketball-Europameisterschaft im Jahr 2025 gegen Kroatien (10. November 2022) und die Schweiz (13. November). Dazu wurde Aatu Kivimäki von Nationaltrainer Lassi Touvi für die finnische Auswahl nominiert. Die Skandinavier spielen in der deutschen Gruppe zur Basketball-Weltmeisterschaft im kommenden Jahr. Am Freitag, den 11. November, empfängt das deutsche Team in Bamberg Finnland mit Kivimäki und dem ehemaligen Tübinger Elias Valtonen. Drei Tage später duellieren sich die Finnen dann mit Estland. Wir wünschen dem Trio der Raubkatzen bei den Länderspielen mit ihren Nationalteams viel Glück und Erfolg!

Happy Birthday, Matthias Löffler!: Am heutigen Spieltag gegen die VfL SparkassenStars Bochum feierte Matthias Löffler seinen runden 40. Geburtstag. Der Geschäftsführer und Inhaber von Orthopädieschuhtechnik Löffler aus Mössingen ist seit vielen Jahren ein treuer und zuverlässiger Partner der Tübinger Raubkatzen. Seinen Ehrentag feierte das Geburtstagskind mit seiner Frau Anna und den drei Söhnen beim Spiel der Raubkatzen im Tübinger Dschungel. Für seinen Sohn Eric gab es ebenfalls ein Highlight: Der Nachwuchsspieler durfte mit der U10-Mannschaft der Young Tigers Tübingen mit den Spielern einlaufen. Wir wünschen Matthias Löffler zum Geburtstag alles Gute, viel Glück und Erfolg und die nötige Portion an Gesundheit. Die Tigers sind froh und glücklich, Matthias Löffler mit seinem Team an der Seite zu haben!

von Tobias Fischer