Bild: Christoph Worsch

79:59-Sieg in Jena – 19:0-Lauf beendet Partie

18 Feb 2023

Die Tigers Tübingen gehen mit einem Sieg in die Länderspielpause. Vor 1.643 Zuschauern setzte sich die Mannschaft von Trainer Danny Jansson bei Medipolis SC Jena mit 79:59 (40:43) durch. Der Schlüssel zum Sieg war eine gute Leistung in der Defense nach dem Seitenwechsel. Nur 16 Zähler erzielten die Thüringer in den Vierteln drei und vier. Letztendlich viel zu wenig, um ein Spiel zu gewinnen. Im letzten Viertel konnte das Team von Marius Linartas sogar nur magere fünf Zähler eintüten. Dabei sah es zu Beginn noch gut aus für den Gastgeber. Mit einem variablen und schnellem Spiel hatte Medipolis SC Jena zunächst die Oberhand. Nach 14 Minuten führte die Linartas-Truppe sogar mit 32:23. Je länger die Begegnung aber ging, desto mehr baute der Tübinger Gegner ab. Delante Jones erzielte in Minute 18 per Dreier die erste Führung (38:37) für die Gäste. Final beendete Mateo Šerić mit einem 19:0-Lauf die Begegnung. Jena erzielte in den letzten sieben Minuten keinen Zähler mehr. Verzweifelte Dreier und viele Fehler prägten den Auftritt der Hausherren. Seth Allen für Jena und Zac Seljaas für Tübingen waren mit 13 Punkten die beiden Topscorer der Partie. Erneut ging das Duell um die Rebounds mit 40:36 an den Gegner der Schwaben. Doch 21:10 Assists und 9:18-Ballverluste sowie eine gute Quote aus der Distanz (zehn von 21 Versuchen, 48 Prozent) sicherten den 17. Saisonsieg der Schwaben. Kurios: Beide Mannschaften hatten jeweils 16 Freiwürfe, beide Teams tragen elf Würfe (69 Prozent). Die Schwaben bleiben damit weiter auf dem zweiten Tabellenplatz.

Nach der Partie bei Medipolis SC Jena steht für alle Teams in der BARMER 2. Basketball Bundesliga nun die Länderspielpause an. Die Pause benötigen auch die Raubkatzen, um sich von den Strapazen der letzten Wochen zu erholen, zu genesen und gleichzeitig Kraft für das letzte Drittel der Hauptrunde zu sammeln. Weiter geht es für die Jansson-Truppe mit einem Doppelspieltag vor den eigenen Fans. Am Freitag, den 3. März 2023, empfangen die Tigers Tübingen die VfL Kirchheim Knights zum Derby in der Paul Horn-Arena. Spielbeginn ist um 19:30 Uhr. Keine 48 Stunden später geht es gegen den Aufsteiger, die ART Giants Düsseldorf. Hochball ist am Sonntag, den 5. März, um 18 Uhr in der Paul Horn-Arena. Tickets für beide Spiele gibt es im Onlineshop und ab sofort auch beim Schwäbischen Tagblatt in Tübingen.

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Erstes Viertel (24:18):

Der Gastgeber ging mit viel Dampf in die Partie. Nach 62 Sekunden führte die Linartas-Truppe mit 6:2 – alle Zähler gingen auf das Konto von Spielmacher Allen. Das erste Highlights des Spiels setzte aber Daniel Keppeler mit einem krachenden Dunking zum 7:9-Anschlusstreffer an drei Minuten. Die Raubkatzen benötigten etwas Zeit, um im Spiel anzukommen. Die Thüringer bestimmten ganz klar die Anfangsphase. Ein Beispiel: Krišs Helmanis setzte nach vier Minuten beide Freiwürfe daneben – die Schwaben lagen nach vier Minuten mit 7:12 im Hintertreffen. Der Tübinger Gegner zeigte, zu was man eigentlich in der Lage ist. Ein schnelles Spiel mit vielen Abschlüssen, womit sich die Schwaben schwer taten. Im weiteren Verlauf der Begegnung änderte sich nicht viel. Nach sieben Minuten führte der Gastgeber mit 18:11. Schritt für Schritt leistete sich aber auch Jena ein paar Fehler, während die Schwaben den Kampf annahmen. Nach neun Minuten waren die Jansson-Schützlinge trotz einer unterdurchschnittlichen Vorstellung mit 16:20 dran. Kapitän Gianni Otto traf zuvor einen Dreier. Jansson setzte im ersten Abschnitt bereits alle zehn Akteure ein. Final stand es nach zehn Minuten 24:18 für Jena. Allen war mit elf Zählern Topscorer der Partie, bei den Gästen punkteten Helmanis und Šerić mit vier Punkten am besten. Erneut ging das Duell um die Rebounds mit 12:7 an die Hausherren.

Zweites Viertel (19:22):

Seljaas per Zweier und Timo Lanmüller per Dreier brachten die Raubkatzen nach elf Minuten mit 23:24 heran. Doch Jena konterte mit einem 8:0-Lauf zum 32:23 nach 13 Minuten. Jansson nahm seine erste Auszeit in der Begegnung. Auch bei den Fouls sah es für die Tübinger nicht besonders gut aus. Helmanis, Seljaas, Keppeler und Till Jönke hatten nach 14 Minuten bereits zwei Fouls angesammelt. So überzeugend Jena teilweise spielte, so fährlässig leistete man sich aber auch Fehler. Nach jeweils zwei schnellen Zählern von Aatu Kivimäki und Jönke nahm Linartas beim Stand von 32:27 in der gleichen Minute sein erstes Timeout. In der Folgezeit hatten beide Kontrahenten Ladehemmung, sodass kaum Körbe fallen sollten. Bis Delante Jones kam: Der US-Amerikaner sorgte mit zwei Dreiern in Serie für die erste Führung der Schwaben. Nach 18 Minuten stand es 38:37 für die Gäste. Bis dahin lief die Jansson-Truppe dem Kontrahenten stets einem kleinen Rückstand hinterher. Final ging es durch einen Dreier von Stephan Haukohl mit 43:40 für die Thüringer in die Halbzeitpause. Allen war mit elf Punkten weiter Topscorer der Begegnung, auf Tübinger Seite kam Jones als bester Schütze auf acht Zähler. Das Duell um die Rebounds lag mit 23:18 weiter beim Gastgeber. Die Tigers Tübingen spielten bisher kein gutes Spiel, dennoch war man voll im in der Begegnung. Die meisten Punkte von Medipolis SC Jena basierten auf Einzelaktionen.

Drittes Viertel (11:15):

Alex Herrera eröffnete den zweiten Durchgang mit zwei Punkten zum 45:40 nach 21 Minuten. Dazu sammelte der US-Amerikaner bereits frühzeitig seinen zehnten Rebound. Mit der Nummer 41 des Gastgebers hatten die Schwaben auch in der ersten Halbzeit unter den Körben wieder Probleme. Nach einem Steal von Kivimäki, den Seljaas per Korbleger zum 46:45 für die Jansson-Truppe vollendete, nahm Linaratas in Minute 24 sein zweites Timeout. Das Spiel seiner Mannschaft war nun seit geraumer Zeit zu statisch. Dazu wurden auch zahlreiche offene Würfe und Freiwürfe nicht verwertet. Spielten etwa die Nerven wieder eine Rolle? Die Partie blieb weiter eng, auch weil die Gäste nicht so richtig im Flow waren. Nach 16 Minuten stand es 49:49-Unentschieden. Insgesamt zeigten beide Kontrahenten kein gutes Spiel in dieser Phase des dritten Viertels. Fehler und Fehlwürfe auf beiden Seiten prägten das Spielgeschehen. Kivimäki konnte 122 Sekunden vor dem Ende dieses Abschnitts per Dreier erneut zum 52:52 ausgleichen. Und weil es so gut klappte, knallte der Finne in Diensten der Schwaben den nächsten Dreier ganze 36 Sekunden vor dem Viertelende zum 55:52 in die gegnerische Reuse. Schlussendlich gingen beide Kontrahenten mit einer 55:54 für die Gäste in den Schlussabschnitt. Allen war mit 13 Zählern weiter Topscorer der Partie, bei den Schwaben lag nun Kivimäki mit zehn Punkten an der Spitze der Tübinger Punkteliste. Die Rebounds lagen mit 32:28 weiter bei Medipolis SC Jena. Positiv: Sieben von 16 Tübinger Versuchen aus der Distanz (44 Prozent) landeten im Korb von Jena.

Viertes Viertel (5:24)

Dibba eröffnete die letzten zehn Minuten zum 60:54 aus Sicht der Tigers. Es war gleichzeitig die bisher höchste Führung für die Jansson-Truppe im Spiel. Doch die Begegnung blieb weiter eng. Jenas Routinier Brandon Thomas verkürzte aus der Distanz zum 59:60 nach 33 Minuten. Erneut bahnte sich wieder ein spannendes Finale bis in die Schlussminute an. Es war offensichtlich, Jena hatte Angst vor dem Gewinnen. Mit der Statistik von nur einem Sieg aus den letzten zehn Spielen auch kein Wunder. Nach einem Sprungwurf von Seljaas zum 66:59 nahm Linartas in der 36. Minute eine weitere Auszeit, um seinen Mannen neu einzustellen. Das Selbstvertrauen in seinem Team schwand aber weiter von Minute zu Minute. Anstatt man den Ball unter den Korb brachte, ballerte man ohne Sinn und Verstand aus der Distanz. Die Raubkatzen spielten so gut es ging ihr Spiel, wenngleich man auch nicht richtig überzeugen konnte. Seljaas traf einen weiteren Dreier zum 71:59 nach 38 Minuten. Bei Jena war in den letzten Minuten nichts mehr zu sehen, nur blanke Verzweiflung. Die Partie war doch früher als gedacht entschieden. Šerić vollendete einen 17:0-Lauf zum 77:59 und somit vorzeitigen Sieg für die Raubkatzen. Linartas nahm 61 Sekunden vor dem Ende sein letztes Timeout – letztendlich viel zu spät. Und im nächsten Angriff schaffte man es nicht, innerhalb von 24 Sekunden einen Abschluss zu versuchen. Im Gegenzug erzielte Šerić zwei weitere Zähler und beendete mit einem 19:0-Lauf das Spiel. Final stand ein dann doch noch ungefährdeter 79:59-Erfolg in Jena fest.

Die Stimme zum Spiel:

Danny Jansson (Trainer Tigers Tübingen): „Jena ist jetzt wieder vollständig und es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie wieder Spiele gewinnen. Wir sind froh, dass wir heute nicht das Opfer waren. Jena hat die erste Halbzeit kontrolliert, auch bei den Rebounds hatten wir wieder Probleme. In der zweiten Halbzeit haben wir unsere Intensität hochfahren können und uns in das Spiel hinein gekämpft. Die Defense im letzten Viertel war mit das Beste, was wir in dieser Saison in der Verteidigung gespielt haben.  Dadurch haben wir auch das Spiel gewonnen.“

Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:

Ein Trio ist verletzt: Erol Ersek fehlt bekanntlich seit fast vier Wochen wegen einer Knieverletzung. Die Hoffnung besteht jedoch, dass der 23-Jährige nach der Länderspielpause mit den Heimspielen gegen die VfL Kirchheim Knights (3. März) und die ART Giants Düsseldorf (5. März) sein Comeback geben kann. Unter der Woche traf es zudem noch zwei weitere Spieler: Miles Osei knickte am Dienstagabend mit dem Sprunggelenk um und wird vorerst auch nicht zur Verfügung stehen. Das gleiche sportliche Schicksal widerfuhr auch Jekabs Beck, den es am Donnerstag im Training erwischte. Wir wünschen dem Trio eine schnelle Genesung und die Rückkehr in den Trainings- und Spielbetrieb!

Auf Reisen: Während die meisten Spieler der Tigers Tübingen in den kommenden Tagen Kräfte sammeln können, geht es für Timo Lanmüller und Aatu Kivimäki unvermindert weiter. Lanmüller spielt mit der österreichischen Nationalmannschaft zwei Qualifikationsspiele zur Basketball-Europameisterschaft 2025. Am Donnerstag tritt die Alpenrepublik in Polen (18 Uhr in Sonsnowiec) an, drei Tage später geht es in Split gegen Kroatien (18 Uhr). Für Kivimäki stehen mit Suomi Spiele in Israel (Freitag, 24. Februar 2023, 13:30, Tel Aviv) und in Finnland gegen die deutsche Auswahl auf dem Programm. Spielbeginn ist hier am Montag, den 27. Februar, um 20:30 Uhr in Espoo. Finnland und Deutschland haben sich bereits vor den letzten beiden Qualifikationsspielen für die Basketball-Weltmeisterschaft im September auf den Philippinen, Japan und Indonesien qualifiziert. Wir wünschen beiden Raubkatzen viel Glück und Erfolg bei den anstehenden Aufgaben!

Regionalliga-Mannschaft mit Sieg: Auch ohne Beck und Osei konnten die SV 03 Tigers Tübingen einen wichtigen Sieg im Kampf um den Klassenerhalt in der Regionalliga Südwest einfahren. Mit 96:72 (52:37) setzte sich das Team von Trainer Manu Pasios bei der vamos! TSG Söflingen durch. Spieler des Tages war Rouven Hänig mit 33 Punkten und elf Rebounds. Spielmacher Niklas Schüler kam mit 15 Punkten und zwölf Rebounds ebenfalls auf ein Double Double. Joshi Schwaibold war mit 19 Zählern der dritte Akteur, der zweistellig punkten konnte. Mit starken 30 Assists und einer guten Quote aus der Distanz (neun von 20 Versuchen, 48 Prozent) sicherte sich die Pasios-Truppe den achten Saisonsieg und verschaffte sich etwas Luft im Kampf um den Klassenerhalt.