Bild: Pressefoto Ulmer / Markus Ulmer

83:70-Sieg in Karlsruhe bedeutet das 2:0 – Finaleinzug am Dienstag möglich

20 Mai 2023

Die Tigers Tübingen stehen einen Sieg vor dem Finaleinzug in der Saison 2022/2023 der BARMER 2. Basketball Bundesliga. Vor 1.500 Zuschauern, darunter 150 toll unterstützende Tübinger Fans, in der abermals ausverkauften Lina-Radke-Halle zu Karlsruhe bezwang die Mannschaft von Trainer Danny Jansson die PS Karlsruhe LIONS mit 83:70 (41:39). Im Gegensatz zum ersten Duell gestaltete sich das Spiel aber deutlich enger. Erst im letzten Viertel konnten sich die Schwaben auf die Siegerstraße bringen. Nach 30 Minuten führten die Tübinger mit 58:50. Als Mateo Šerić in Minute 38 das 78:65 per Dreier erzielte, war die Entscheidung gefallen. Die hächste Führung betrugen 18 Zähler beim Stand vin 83:65 in der Schlussminute. Karlsruhe hatte seinerseits den größten Vorsprung nach drei Minuten beim Stand von 8:0. Die schwäbischen Raubkatzen holten sich mit dem zweiten Sieg im Playoff-Halbfinale gegen das Team von Trainer Aleksandar Šćepanović drei Matchbälle für die Runde der besten zwei Mannschaften der Liga. Seljaas war mit 18 Zählern Topscorer der Begegnung. Beim Gastgeber traf Lorenzo Cugini mit 16 Zählern am besten. Problematisch aus Tübinger Sicht war, dass nur acht von 29 Dreiern (28 Prozent) fallen sollten. Jedoch konnte man die Rebounds mit 45:37 holen, dazu stand die Defense der Schwaben. Bei den LIONS konnten diverse Leistungsträger nicht an ihre Normalform anknüpfen. Dazu ließ man zwölf Freiwürfe unnötig (18 von 30 Würfen, 60 Prozent) liegen.

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Für beide Teams geht es bereits in drei Tagen weiter. Am Dienstag, den 23. Mai 2023, steigt das dritte Duell zwischen beiden Kontrahenten. Hochball ist um 19:30 Uhr in der Paul Horn-Arena. Tickets gibt es im Onlineshop, beim Schwäbischen Tagblatt und am Spieltag ab 18:30 Uhr an der Abendkasse.

Erstes Viertel (16:15):

Der Gastgeber hatte den besseren Start in die Partie. Nach drei Minuten führte die Šćepanović-Truppe mit 8:0, ehe Zac Seljaas nach 162 Sekunden die ersten zwei Zähler zum 2:8 aus Tübinger erzielte. Die Badener traten anders als im ersten Duell mit viel Energie und Entschlossenheit auf. Das Tübinger Spiel war zu Beginn noch schlampig und zahlreichen Fehlern behaftet. Vor allem in der Offensive hatte man noch kein Wurfglück. Nach sechs Minuten stand es 6:10 aus Sicht der Gäste. Alle Zähler für das Jansson-Team erzielte Seljaas. Šćepanović nahm gut vier Minuten vor dem Ende der ersten Zwischenpause sein erstes Timeout. So langsam kamen die Schwaben aber ins Spiel. Die Defense stand recht gut. Ein erstes Highlight setzte jedoch Lorenzo Cugini, der in Minute acht einen langen Zweier mit Foul von Erol Ersek das 12:8 verwandelte. Der Extrawurf ging jedoch daneben. Unerklärlich erlaubten sich die Tübinger in der Offensive aber zu viele Fehler, sodass man in keinen Rhythmus kam. Eine Minute vor dem ersten Ende des ersten Viertels stand es 8:15. Kapitän Gianni Otto ging voran und erzielte vier schnelle Zähler zum 12:15. Mit dem letzten Tübinger Angriff erzielte Spielmacher den ersten Dreier zum 15:16. So ging es auch in die Viertelpause. Cugini war mit neun Zählern Topscorer der Begegnung, Seljaas traf mit sechs Punkten bei den Tigers am besten. Das Problem war, dass nur ein von sechs Dreiern (17 Prozent) saß, dazu stand man noch nicht an der Linie.

Zweites Viertel (23:26):

Krišs Helmanis gelang nach 18 Sekunden per Korbleger die erste Führung (17:16) für das Jansson-Team, welche Mateo Šerić mit einem Jumper in Minute elf zum 19:16 erhöhte. Die Karlsruher beschränkten sich auf Einzelaktionen, die Schwaben setzten weiter auf das bekannte Teamplay. Mit Erfolg: das Spiel war nun ausgeglichen. In Minute 15 führten die Gäste mit 25:22, Šćepanović nahm erneut eine Auszeit. Er konnte mit dem offensiven Auftreten seiner Schützlinge nicht zufrieden sein. Zu viele wilde Würfe feuerten seine Spieler ab. Doch es half nichts. Kivimäki mit zwei Freiwürfen und Till Jönke per Dreier erhöhten auf 30:22. Šćepanović tobte an der Außenlinie. Die Tübinger Defense zermürbte den Gegner Schritt für Schritt, die eigenen Fans hatten nun die Oberhand in der Lina-Radke-Halle. Vor allem gegen Karlsruhes Maurice Pluskota machten die Tübinger gute Arbeit und ließen den Center nicht zur Entfaltung kommen. Die Schwaben hatten nun die Kontrolle über das Spiel, auch wenn es zweieinhalb Minuten vor der Halbzeit nur 39:29 stand. Gefühlt war der Unterschied beiden Kontrahenten größer. Im weiteren Verlauf leisteten sich die Schwaben aber diverse Aussetzer, Jansson nahm 54 Sekunden vor dem Ende des zweiten Abschnitts beim Stand von 41:35 seine erste Auszeit wahr. Mit einem 8:0-Lauf zum 39:41-Halbzeitstand kämpfte sich der Gastgeber wieder zurück ins Spiel. Topscorer war weiterhin Cugini mit neun Zählern, bei den Schwaben trafen Seljaas und Otto mit acht Punkten am häufigsten. Die Rebounds lagen mit 22:18 bei den Tigers. Treffsicher war man weiterhin nicht aus der Distanz, nur zwei von elf Versuchen gingen ins Netz (18 Prozent).

Drittes Viertel (14:17):

Helmanis eröffnete den zweiten Durchgang per Buzzer Beater zum 43:39. Das Spiel wurde nun intensiv auf beiden Seiten geführt. Seljaas traf genau in Minute 22 per Dreier zum 46:41. Die LIONS versuchten die Partie schnell zu machen und immer wieder unter den Körben zu Abschlüssen zu kommen. Das Publikum der Hausherren spürte, dass das eigene Team nun Unterstützung benötigte und machte ordentlich Lärm. Bei den Tigers übernahm nun Seljaas vermehrt Verantwortung. Jönke erzielte nach 25 Minuten per Zweier das 51:46. Beide Kontrahenten ließen alles auf dem Feld, an Einsatz gab es keinen Tadel der Coaches. Nach 27 Minuten hatten die Tübinger eine knappe 53:47-Führung inne. Leider vergaben die Tigers weiter zahlreiche gute Möglichkeiten, um besser davonzuziehen. Jansson schimpfte ebenfalls an der Außenlinie über die Fehler seines Teams. Einmal mehr zeigte Jönke, wie wichtig er für die Mannschaft ist. Offensiv wie defensiv war der Routinier eine feste Bank. 96 Sekunden vor Ende des dritten Viertels nahm Šćepanović beim Stand von 50:57 die erste Auszeit in der zweiten Hälfte. Jönke war bereits bei neun Punkten angelangt. Nach Wiederbeginn traf der 31-Jährigen einen von zwei Freiwürfen zum 58:50. Lovell Cabill Jr. beendete den dritten Abschnitt per Buzzer Beater aus der Distanz zum 53:58. Neuer Topscorer war nun Seljaas mit 16 Zählern, bei Karlsruhe kamen Cugini und Cabill Jr. auf jeweils elf Punkte. Weiterhin sollet wenig aus der Distanz fallen. Nur drei Treffer bei 19 Versuchen (16 Prozent) konnten notiert werden. Karlsruhe hatte Probleme von der Linie. Nur 15 Treffer bei 24 Versuchen (63 Prozent) waren stark ausbaufähig.

Viertes Viertel (17:25):

Timo Lanmüller traf in Minute 31 den vierten Tübinger Dreier zum 63:56. Eine Minute später musste Seric jedoch mit seinem vierten Foul auf der Bank Platz nehmen. Nach einem erneuten Zweier von Ersek zum 65:56 in Minute 33 bat Šćepanović seine Schützlinge erneut auf die Bank zum Gespräch. Insgesamt präsentierte sich die LIONS zu wild und mit zahlreichen Fehlern, welche die Tübinger immer wieder nutzen konnten, obwohl man gleichzeitig nicht die beste Vorstellung abliefern konnte. 6:43 Minuten vor dem Ende hatten die Schwaben dann die Teamfoulgrenze erreicht, ein Manko für den weiteren Verlauf der Begegnung. Lanmüller blieb aber cool und netzte einen weiteren Dreier zum 71:61 ein. Noch waren fünf Minuten zu spielen. So langsam bogen die Schwaben auf die Zielgerade ein. Mit einem Jumper von Seljaas erzielte der US-Amerikaner 3:43 Minuten vor Rambo das 75:63 – Šćepanović nahm erneut ein Timeout. Der Spielstand wr gleichzeitig die höchste Führung für das Jansson-Team in dieser Begegnung. Die eigenen Anhänger machten weiterhin ordentlich Rabatz und dominierten den Löwenkäfig. Seric setzte 158 Sekunden vor dem Ende den Sargnagel für Karlsruhe, als die Nummer 17 der Tigers einen Dreier zum 78:65 einnetzte, Als Teamkollege 112 Sekunden vor der finalen Sirene den nächse Distanzwurf zum 81:65 verwandelte, war die Messe endgültig gelesen. Nach 40 Minuten stand ein 83:70-Erfolg auf der Anzeigetafel fest.

Die Stimme zum Spiel:

Danny Jansson (Trainer Tigers Tübingen): “Es war das erwartete Spiel in Karlsruhe. In den ersten fünf Minuten waren wir noch nicht auf dem Platz. Dazu haben die LIONS uns das Leben über lange Zeit des Spiels deutlich schwerer gemacht. Unser System ist darauf ausgelegt, dass es über 40 Minuten funktioniert. Das haben wir heute wieder gesehen. Irgendwann kommen wir ins Spiel. Über eine gute Defense haben wir uns dann Selbstvertrauen für eine etwas schwächelnde Offensive geholt. Im letzten Viertel hatten wir dann auch einfach mehr Sprit im Tank.”

Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:

Erneut nicht vollständig: Bei den Schwaben kehrte Daniel Keppeler nach einer Erklätung zurück ins Team. Weiter pausieren muss Delante Jones mit Knieproblemen. Zwar bessert sich der Zustand des 27-Jährigen, ein Einsatz im zweiten Duell beider Teams kam jedoch noch zu früh. Eventuell kann der US-Amerikaner in den kommenden Spielen nochmals eingreifen. Bei den PS Karlsruhe LIONS fehlte erneut Bazoumana Koné mit Knöchelproblemen. Dazu stand Darko Bajo (Achillessehnenprobleme) für den Gastgeber nicht zur Verfügung.

Happy Birthday! Ausgerechnet beim zweiten Spiel im Playoff-Halbfinale zwischen den PS Karlsruhe LIONS und den Tigers Tübingen feierte der ehemalige Tübinger und aktuelle Akteur der Badener Julian Albus seinen 31. Geburtstag. Wir gratulieren “unserem Juli” zu seinem Ehrentag und wünschen ihm für die Zukunft nur das Beste, viel Glück und Gesundheit. Gegen sein ehemaliges Team kam Albus in 34 Minuten auf acht Punkte und drei Rebounds. Der Jubilar war noch einer der besten LIONS-Spieler, an Einsatz ging der gebürtige Bieringer mustergültig voran.

Stippvisite von Dassouki: Es ist immer schön, wenn ehemalige Spieler und Trainer nach Tübingen zurückkehren. So am Donnerstag Ryan Mikesell und Joanic Grüttner Bacoul, die das erste Spiel im Playoff-Halbfinale gegen die PS Karlsruhe LIONS in Tübingen verfolgten. Beim zweiten Duell beider Kontrahenten weilte der letztjährige Co-Trainer von Danny Jansson, Hussain “Husbo” Dassouki in der Lina-Radke-Halle in Karlsruhe. Der 29-Jährige war zwei Jahre in Tübingen tätig. In der aktuellen Runde betreute Dassouki als Co-Trainer den Vertreter von Tapiolan Honka in Finnland. Dazu war der 29-Jährige im Nachwuchs des Vereins tätig, inklusive der Spielerentwicklung. Auch in der kommenden Spielrunde 2023/2024 hat Dassouki noch einen Vertrag mit dem Verein. Dazu wird sich der ehemalige Tübinger Co-Trainer im kommenden Jahr der FIBA Trainer A-Lizenz annehmen. Dassouki wird auch beim kommenden dritten Spiel am Dienstag zwischen Tübingen und Karlsruhe zugegen sein.

von Tobias Fischer