Bild: Pressefoto Ulmer / Markus Ulmer

Mut, Leidenschaft, Kampf und Wille sichern 89:76-Erfolg gegen Trier

02 Jan 2022

Perfekter Auftakt für die Tigers Tübingen im neuen Jahr 2022. Vor 500 begeisterten Zuschauern in der Paul Horn-Arena setzten sich die Schützlinge von Trainer Danny Jansson gegen die RÖMERSTROM Gladiators Trier mit 89:76 (46:40) durch. Über nahezu die gesamte Spieldauer lagen die Raubkatzen gegen den personell gut aufgestellten Kontrahenten in Front. Doch mit Mut,  Leidenschaft, Kampf und Wille wurde die deutlich körperliche Unterlegenheit gegen den Gegner kompensiert. Von Beginn setzten die Hausherren eine Duftmarke an beiden Enden des Feldes. So kam es, dass die Schützlinge von Trainer Marco van den Berg in Halbzeit eins gar nicht in Führung lagen.

Im dritten Viertel kämpften sich die Trierer zurück ins Spiel. Ex-Kapitän Enosch Wolf sorgte in Minute 25 für die erste Führung (51:50) für die Gäste. Den Moselstädtern gehörte der dritte Abschnitt, welcher mit 19:13 gestaltet wurde. Mit 59:59 ging es in die finalen zehn Minuten. Vier Dreier in Serie der Raubkatzen bis zur 23. Minute (71:61) brachten die Schwaben dann auf die Siegerstraße. Tübingen spielte das Spiel clever und mit viel Energie nach Hause. Sämtliche Versuche des Gegners, eine letzte Aufholjagd zu starten, scheiterten. Timo Lanmüller setzte per Dreier den 89:76-Schlusspunkt – es war gleichzeitig der höchste Vorsprung in der Partie. Erneut war Ryan Mikesell mit 18 Zählern und sieben Rebounds bester Punktesammler bei den Schwaben. Glanzlichter setzten auch Spielmacher Aatu Kivimäki mit zwölf Zählern und neun Assists sowie Joanic Grüttner Bacoul mit seinem bisher besten Spiel im Trikot der Tigers. 15 Punkte, sechs Rebounds und eine gute Defense lieferte der 26-Jährige ab. Die Trierer leisteten sich satte 21 Ballverluste an diesem Tag, zu viel um ein Spiel gegen diese Tübinger Mannschaft zu gewinnen. Positiv: Gegen das beste Team bei den Rebounds in der Liga wurde das Duell nur mit 36:38 verloren. Bei den Gästen überzeugten mit Austin Wiley mit 25 Punkten und 14 Rebounds, auch Spielmacher gelang mit elf Zählern und elf Assists ein Double Double.

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Weiter geht es für die Tigers Tübingen bereits am kommenden Freitag mit dem Auswärtsspiel bei den BAYER GIANTS Leverkusen. Hochball ist um 19:30 Uhr in der Ostermann Arena.

Erstes Viertel (27:20):

Die Tigers starteten mit Aatu Kivimäki, Timo Lanmüller, Ryan Mikesell, Daniel Keppeler und Mateo Šerić in die Partie. Und die Schwaben begannen wie die Feuerwehr, in Offense und Defense. Nach drei Minuten lag man schnell mit 11:2 in Front. Leider kassierte Šerić eine Minute später bereits sein zweites Foul und musste auf die Bank. Mit Blick auf die lange Garde der Gäste kein gutes Zeichen. Das Spiel der Moselstädter ging fast ausschließlich über die großen Positionen. Austin Wiley verkürzte per Dunking auf 10:15 nach sechs Minuten. Die Tigers kompensierten die körperliche Unterlegenheit mit hohem Einsatzwillen. Triers Trainer Marco van den Berg hatte nach sieben Minuten beim Stand von 10:19 ausreichend Redebedarf und nahm das erste Timeout. Joanic Grüttner Bacoul netzte jedoch den nächsten Dreier (achte Minute) zum 22:10-Vorsprung in die gegnerische Reuse ein – die bislang höchste Führung im Spiel. Final endete der erste Abschnitt mit 27:20 für die Tübinger. Die Raubkatzen trafen bereits fünf Distanzwürfe bei elf Versuchen (45 Prozent). Topscorer war Grüttner Bacoul mit sieben Zählern. Auf beiden Seiten konnten sich bereits sechs Akteure in die Punkteliste eintragen.

Zweites Viertel (19:20):

Auch zu Beginn des zweiten Viertels präsentierten sich die Schützlinge von Trainer Danny Jansson vor allem in der Defense hervorragend. Parker van Dyke knallte aber seinen dritten Dreier in der Partie zum 25:31 aus Sicht der Gäste in den Tübinger Korb – gespielt waren 13 Minuten. Es war beeindruckend, wie die Raubkatzen gegen die gute Mannschaft der Trierer in der Defense dagegenhielten. Und die Moselstädter nahmen in der gleichen Minute bereits die nächste Auszeit, van den Berg war mit dem Auftritt seines Teams nicht zufrieden. Der Gastgeber lag immer noch mit 34:25 in Front, und dies ohne Isaiah Crawley (siehe Dschungelgeflüster). Doch die Trierer kamen so langsam aber sicher in die Begegnung, die offensive Power war gut genug. Ein Dreier von Erol Ersek zum 37:30 in Minute 15 sorgte für etwas Erleichterung im weiten Rund. Bitter: Šerić holte sich schon sein drittes Foul ab. Die Partie gestaltete sich nun ausgeglichen, die Tübinger mussten auch dem hohen Einsatz etwas Tribut zollen. Jansson holte seine Spieler in Minute 16 beim Stand von 37:32 erstmals auf die Bank zum Gespräch. Trier durfte nach fünf Tübinger Teamfouls nun öfters an die Linie, einige Würfe ließ der Gegner aber liegen. Knapp drei Minuten vor der Halbzeit verkürzte Garai Zeeb auf 36:43. Und dennoch, die Vorstellung der Raubkatzen war sehr erfrischend und toll anzusehen. Die Hausherren hielten den Vorsprung bis zur Halbzeit beim Stand von 46:40. Triers Topscorer Brody Clarke war noch ohne einen Zähler im Spiel. Topscorer war van Dyke mit zwölf Zählern, bei den Tigers trafen Mikesell und Grüttner Bacoul mit zehn Punkten am besten. Die meisten Statistiken präsentierten sich ausgeglichen, Trier musste bereits zehn Ballverluste beklagen. Positiv: Das Duell um die Rebounds ging mit 18:16 an Tübingen.

Drittes Viertel (13:19):

Clarke verkürzte nach Wiederanpfiff mit seinen ersten zwei Zählern zum 46:50 nach 23 Minuten. Die Gäste kamen motiviert aus der Kabine und waren bestrebt, den kleinen Rückstand aufzuholen. Das Spiel war nun absolut ausgeglichen, kein Wunder bei der Stärke des Kaders der Rheinland-Pfälzer. Nach einem Zweier von Zeeb zum 50:50 stand es seit dem Hochball wieder bei einem Remis, Jansson nahm nach 24 Minuten die erste Auszeit in Halbzeit zwei. Vor allem unter den Körben griffen die Gäste nun besser zu. Enosch Wolf war es, der mit einem Freiwurf die erste Führung (51:50) für die Trierer erzielte. Nach 25 Minuten kassierte Keppeler jedoch sein viertes Foul. Das Wurfglück hatte die Raubkatzen kurzfristig verlassen. Gegen die lange Trierer Garde konnte sich die Jansson-Truppe zumeist nur mit Fouls helfen. Wolf holte sich gegen Ersek das erste unsportliche Foul und ein persönliches Foul ab, der Österreicher verwandelte drei von vier Freiwürfen zum 55:55 nach 27 Minuten. Das Spiel war nun hart umkämpft, van den Berg holte seinen Mannen wenige Momente später erneut auf die Bank. 62 Sekunden vor dem Ende des dritten Abschnitt traf Šerić einen Dreier mit Foul, mit einem Vier-Punkt-Spiel drehte die Führung (59:57) wieder auf Tübinger Seite. Es war enorm spannend. Nach 30 Minuten ging es mit 59:59 in den finalen Abschnitt. Topscorer war nun Wiley mit 14 Zählern, bei den Raubkatzen führte Mikesell mit zwölf Punkten die Wertung an. Bei den Rebounds (29:26) hatten nun der Kontrahent die Nase vorn.

Viertes Viertel (30:17):

Grüttner Bacoul eröffnete die letzten zehn Minuten per Dreier zum 62:59. Und seine Teamkameraden machten es ihm nach. Dreier Ersek, Dreier Kivimäki, Tübingen führte in Minute 32 mit 68:61. Was war denn hier los? Mikesell traf sogar den vierten Dreier in Folge zum 71:61 – Auszeit Trier nach 33 Minuten. Es war überragend, was diese Tübinger Mannschaft trotz absoluter körperlicher Unterlegenheit leistete. Hut ab! Doch Trier hielt dagegen. Lanmüller schloss ein Drei-Punkt-Spiel erfolgreich zum 74:65 ab – noch waren viereinhalb Minuten zu gehen. Der Kampf war da, die Kräfte ließen aber immer mehr nach. Jansson ließ nun eine Zone als letztes Mittel spielen. Die Trierer stimmten sich mit einer letzten Auszeit auf die finalen 168 Sekunden ein. Tübingen führte mit 75:70. Die Raubkatzen gingen nun auch vermehrt an die Linie. Keppeler verwandelte einen Freiwurf zum 79:70 – noch waren 91 Sekunden zu spielen. Im Gegenzug räumte der Big Man Thomas Grün posterreif ab. Jedoch war 72 Sekunden vor Rambo für Keppeler die Partie mit seinem fünften Foul beendet. Dank des Vorsprungs brachten die Raubkatzen den Sieg über die Zeit. Kivimäki machte mit zwei Freiwürfen 24 Sekunden vor dem Ende zum 84:74 den Deckel drauf. Die Fans feierten. Die Tigers waren bis zum Schluss giftig, Steal Kivimäki, Korbleger Grüttner Bacoul (86:74) bei noch 15 zu spielenden Sekunden. Die Krone setzte Timo Lanmüller mit einem Buzzer Beater aus der Distanz zum 89:76-Erfolg auf.

Die Stimme zum Spiel:

Danny Jansson (Trainer Tigers Tübingen): “Es waren heute zwei verschiedene Spielstile von den Teams zu sehen. Tübingen mit einem sehr schnellen Spiel, dazu Trier eher langsam, kontrolliert und das Spiel über die großen Positionen suchend. Über die gesamte Spieldauer denke ich, dass wir heute besser waren. Vor allem hat mich der Kampfeswille meiner Mannschaft überzeugt. Bis zur letzten Sekunden haben wir nicht nachgelassen. Die vier Dreier zu Beginn des vierten Viertels waren sicherlich ein großer Faktor zum Sieg. Kompliment an meine Mannschaft, wie sie diese schwierige Aufgabe gelöst hat. Respekt.”

Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:

Hinrunde beendet: Mit dem 17. Spieltag endet die Hinrunde der Saison 2021/2022 in der BARMER 2. Basketball Bundesliga. Von den bisher 16 Begegnungen sind die Schützlinge von Trainer Danny Jansson bereits elf Mal in fremden Hallen angetreten – Bilanz: 7:4-Siege. Vor eigenem Publikum waren es aufgrund des Wasserschadens in der Paul Horn-Arena erst fünf Auftritte. Hier konnten alle Spiele gewonnen werden. Als einziges Team in der Liga ist man vor eigenem Publikum noch ungeschlagen. In der Rückrunde dann das umgekehrte Bild an Begegnungen. Brisant: Mit dem Heimspiel gegen Medipolis SC Jena am 9. Februar 2022 stehen für die Raubkatzen insgesamt sieben Auftritte in Folge in Tübingen an.

Einzelvorverkauf gegen Kirchheim und Rostock: Ab Montag, den 3. Januar 2022, um 18 Uhr startet der Einzelkartenverkauf für die kommenden beiden Heimspiele gegen die Kirchheim Knights (14.1.2022, 20 Uhr) und die ROSTOCK SEAWOLVES (22.1.2022, 19 Uhr). Aufgrund der gegenwärtigen Begrenzung vor maximal 500 Zuschauern pro Partie empfiehlt es sich, rechtzeitig Tickets zu besorgen. Aufgrund der sich immer ändernden Corona-Bestimmungen werden vorerst keine weiteren Spiele freigeschalten. Tickets sind ausschließlich in unserem Onlineshop erhältlich.

Raubkatzen ohne Crawley: Gegen die RÖMERSTROM Gladiators Trier stand Isaiah Crawley nicht im Kader des Gastgebers. Aufgrund von muskulären Problemen erhielt der Spieler mit der Nummer 53 eine Pause. Die Tigers hoffen, dass der 23-Jährige zeitnah wieder in den Trainings- und Spielbetrieb zurückkehren kann.

Rückkehr von Wolf: Gegen die Moselstädter kam es auch zu einem Wiedersehen mit Ex-Kapitän Enosch Wolf. Der 31-Jährige trug in den letzten drei Jahren das Trikot der Unistädter, im Sommer suchte der Center in Trier eine neue sportliche Herausforderung. Sportlich gestaltete sich der Start an neuer Wirkungsstätte holprig. Eine langwierige Gehirnerschütterung zwang Wolf zu einer mehrwöchigen Pause. Gegen Tübingen absovlierte die Nummer acht der Gäste erst sein fünftes Saisonspiel, wo er auf fünf Punkte und fünf Rebounds kam.

Besonderes Aufwärmspiel: Tübingens Trainer Danny Jansson ist dafür bekannt, besondere Aufgaben und Spiele vor jeder Trainingseinheit einzustreuen. Beim finalen Abschlusstraining am Morgen schnappte sich der Finne den AOK-Ball und nutzten diesen als Spielgerät. Zwei Mannschaften mussten versuchen, den Ball über die jeweils gegenüberliegende Seitenauslinie zu befördern. Dies natürlich mit den Basketbällen als Wurfgeschosse. Die junge Mannschaft hatte irre viel Spaß, das Spiel dauert mehrere Minuten, bevor es an die letzten Übungen und taktischen Elemente ging. Der Spaß wurde bis abends zum Spiel übertragen. Mit erfolgreichem Ausgang.