Foto: Pressefoto Ulmer / Markus Ulmer

Nach der Pause eingebrochen – deutliche Niederlage in Trier

15 Dez 2019

Zweite Niederlage in Folge. Die Tigers Tübingen haben am 15. Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga ihr Gastspiel bei den Römerstrom Gladiators Trier mit 64:87 (43:48) verloren. Waren beide Mannschaften zur Halbzeit noch auf Augenhöhe, brachen die Schwaben nach der Pause völlig ein und erzielten bis zum Ende des Spiels nur noch 21 Zähler. Mit jeweils zehn Punkten waren Kris Davis und Sven Stammberger die besten Punktesammler der Tübinger. Auf Seiten der Gastgeber war Till Gloger (14) am erfolgreichsten.

Nach der mehr als unnötigen Niederlage gegen die Kirchheim Knights reisten die Tigers Tübingen mit etwas Wut, aber auch einer extraportion Motivation nach Trier.Vor knapp 40 Fans der Neckar Tigers sowie der Supporters Tübingen. und insgesamt 2651 Fans in der Arena Trier zeigten die Schwaben auch durchaus, dass sie bei den starken Gladiatoren bestehen können. Die Tübinger trafen gut, machten es Trier defensiv insgesamt aber zu leicht. Mit 45 erzielten Zählern konnte Head Coach Doug Spradley folglich auch zufrieden sein, mit den 48 Gegenpunkten jedoch nicht. Immer wieder gelangen die Trierer durch einfache Cuts zum Korb zu leichten Korberfolgen.

Tigers brechen offensiv ein

Diese defensiven Lücken konnten auch in der zweiten Halbzeit nicht geschlossen werden. Stattdessen ging die Wurfquote deutlich nach unten. Die Tigers versuchten es meist über Einzelaktionen – meist ohne Glück. Nur 21 Punkte gelangen den Tübingern in der zweiten Halbzeit, Trier hingegen 39. „Uns hat es an Energie und Kampf gefehlt. Klar war manchmal auch Pech dabei, aber wir haben nicht unsere Leistung gezeigt“, berichtet Sven Stammberger nach dem Spiel. Ein großer Dank für die tolle Unterstützung an der Mosel geht an alle mitgereisten Fans. Weiter geht es für die Spradley-Truppe am 23. Dezember mit einem Heimspiel gegen das TEAM EHINGEN URSPRING. Hochball ist um 20 Uhr in der Paul Horn-Arena. (Tickets)

Die Stimmen

Doug Spradley (Trainer Tigers Tübingen): “Glückwunsch an Christian Held und seine Mannschaft. Ich möchte mich in erster Linie bei unseren Fans entschuldigen, die den weiten Weg nach Trier angetreten sind! Sie haben uns die ganze Zeit toll unterstützt, wir konnten das nicht zurückgeben. Wir sind mit uns selbst nicht zufrieden. Sie haben bereits in der Kabine über ihre Leistung diskutiert. Wichtig ist nun, dass die Mannschaft jetzt eine Reaktion zeigen kann uns muss. Wenn wir diese aber nicht zeigen, dann wird es kritisch.”

Christian Held (Trainer Römerstrom Gladiators Trier): “Für mich war die zweite Halbzeit ausschlaggebend. Dass wir nach der Pause nur 21 Punkte zugelassen haben, zeigt, dass wir defensiv besser in die Situationen gekommen sind, in die wir kommen wollten. Wir waren aber offensiv vom Kopf her sehr müde und haben nicht das umsetzen können, was wir wollten. Da hilft es dann natürlich, wenn man die Dreier trifft. Ich bin mit der zweiten Halbzeit sehr zufrieden und bin stolz darauf, dass wir einen Gang höher schalten konnten, als wir es gebraucht haben. “

Der Spielfilm

Erste Halbzeit

Erstes Viertel

1. Minute: Starting Five: Diante Baldwin, Kris Davis, Roland Nyama, Justin Strings und Enosch Wolf.

3. Minute: Ausgeglichener Start beider Kontrahenten. Die Tigers führen mit 10:9, jedoch haben die Trierer noch einige Asse auf der Bank. Die Arena Trier ist gut gefüllt.

5. Minute: Im Angriff läuft es erneut recht gut, in der Verteidigung sind jedoch schon wieder einige Lücken offen. Spielstand: 14:12.

7. Minute: Die Gladiators wechseln munter durch, die Raubkatzen spielen immer noch in der Anfangsformation. Beide Kontrahenten leisten sich viele Schrittfehler, der Spielstand ist mit 17:17 ausgeglichen. Davis ist bereits bei sieben Zählern angelangt.

10. Minute: Das erste Viertel ist rum, der Gastgeber führt knapp mit 26:25. Ein gutes Zusammenspiel der Held-Truppe stehen Einzelleistungen bei den Gästen gegenüber. Zu leicht lassen sich die Raubkatzen ausspielen. Bei den Gladiators sind bereits bei acht Spielern Punkte auf der Anzeigetafel eingetragen, Chase Adams führt die Moselstädter mit fünf Punkten an. Davis ist mit zehn Zählern bisheriger Toscorer.

Zweites Viertel

13. Minute: Es ist nicht zu erklären, welche Lücken die Schwaben unter dem eigenen Korb zulassen. Das muss besser werden! Ein Pass in die Zone, und ein Trierer Spieler kann leicht abschließen. Wolf gleich mit einem Freiwurf zum 30:30 aus.

15. Minute: Triers Topscorer Jordan Geist kommt so langsam in Fahrt. Der 22-Jährige schließt ein Drei-Punkt-Spiel zum 35:32 ab. Weiter ist der Gastgeber die bessere Mannschaft, was sich jedoch nicht am Ergebnis wiederspiegelt. Die Raubkatzen versuchen es nun mit einer Zonenverteidigung.

16. Minute: Bei den Tigers zeigt Sven Stammberger eine beherzte Leistung mit viel Einsatz. Fünf Punkte, einige Vorlagen und eine gute Defense präsentiert der Flügelspieler. Die Pfälzer führen mit 39:36.

17. Minute: Ein 7:0-Lauf des Kontrahenten zwingt Spradley zu seiner zweiten Auszeit. Es ist die bislang höchste Führung im Spiel. Die Trierer präsentieren sich leider als das bessere Team im Gesamten.

18. Minute: Mit einer 2:3-Zone gleichen die Schwaben das Spiel innerhalb kürzester Zeit zum 42:42 wieder aus. Auszeit Trier.

20. Minute: Adams sorgt mit fünf Zählern in der Schlussminute für die 48:43-Führung. Die Partie ist zwar noch komplett offen, doch mit dem Spielverlauf können die Schwaben nicht zufrieden sein. Allein fünf Freiwürfe lassen die Gäste liegen. Die Quoten auf dem Anschreibebogen sind eigentlich nicht schlecht, doch die Defense lässt schon wieder 48 Zähler zu. Adams ist mit 13 Zählern Topscorer der Partie, während bei den Tigers für Davis bei zehn Zählern schon drei Fouls angezeigt werden.

Zweite Halbzeit

Drittes Viertel

21. Minute: Wolf und Nyama mit jeweils zwei Zählern verkürzen nach Wiederanpfiff auf 47:48. Weiter so!

23. Minute: Die Trierer sind weiter viel giftiger in der Defense. Gloger lässt beide Freiwürfe liegen, holt sich jedoch den Rebound und schließt zum 54:49 ab. Eine Situation, die weite Teil der Partie kennzeichnen. Spradley nimmt seine nächste Auszeit.

25. Minute: Gloger trifft mit Ablauf der 24-Sekunden-Uhr zum 58:51. In der nächsten Situation knickt Geist um und muss vorerst auf der Bank Platz nehmen. Die Trierer lassen den Ball insgesamt besser und schneller laufen. Kevin Smit erhöht per Korbleger auf 60:51.

28. Minute: Jermaine Bucknor erhöht per Dreier auf 63:53 – erstmals liegen die Trierer zweistellig in Führung. Das Spiel nimmt so langsam seinen Lauf.

30. Minute: Der nächste Ballverlust der Schwaben führt zur nächsten Auszeit der Raubkatzen. Die Gladiators sind nun die dominierende Mannschaft, auch vom Spielergebnis her. Spielstand: 68:55 für die Pfälzer. Wenig später ist der dritte Abschnitt vorbei. Mit einem 70:55 für die Held-Schützlinge geht es in die finalen zehn Minuten.

32. Minute: Gloger verwandelt zum 75:55 – der Gastgeber führt nun mit 20 Punkten. Die Partie ist entschieden, da die Körpersprache der Gäste zu wünschen übrig lässt.

35. Minute: Held nimmt eine Auszeit, die eigentlich überhaupt keiner Notwendigkeit bedarf. Seine Schützlinge sind das klar bessere Team. Die Tigers bekommen an beiden Enden des Feldes jetzt überhaupt nichts mehr hin. Dieser Auftritt macht nachdenklich. Trier führt mit 78:57.

37. Minute: Der Spielstand ist unverändert – die Tigers haben erst zwei kümmerliche Punkte erzielt. Das darf nicht wahr sein.

38. Minute: Spradley ist konsterniert und sprachlos. Beim Stand von 57:83 erfolgt die nächste Auszeit. Es geht jetzt nur noch um Schadensbegrenzung. Das Trierer Publikum feiert das eigene Team mit einer La-Ola-Welle durch die Arena Trier.

40. Minute: Das Spiel ist aus. Trier gewinnt eine einseitige Partie mit 87:64. Thomas Grün vollendet den letzten Angriff mit einem Dunking.

Viertes Viertel

Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel

Größte Halle in der ProA

Die Arena Trier ist mit bis zu 5.900 Zuschauerplätzen die größte Spielstätte in der BARMER 2. Basketball Bundesliga. In der Arena finden neben den Heimspielen der RÖMERSTROM Gladiators Trier auch die Heimspiele des Damen-Handballteams der Trierer Miezen statt. Zudem kommen viele Konzerte, Comedys und TV-Shows. Mit der Eröffnung im Jahr 2003 ist die Arena Trier damit nur ein Jahr älter als die Paul Horn-Arena in Tübingen. Die inzwischen 16 Jahre andauernde Betriebsführung hat auch Spuren hinterlassen, vor allem am blauen Hallenboden. Doch die Trierer Spielstätte ist Vorläufer für die neuen Arenen in Bonn, Ulm oder auch in Oldenburg, die in ähnlicher Bauweise und Größenverhältnisse errichtet wurde.

Axel „Aggy“ Mock weiter in Dienst und Ehren

Wenn man deutschlandweit über den Trierer Basketball spricht, fällt einem vor jedem Trainer und Spieler sicher Masseur Axel „Aggy“ Mock ein. Der inzwischen 60-Jährige ist seit dem Jahr 1985 als Masseur, Physiotherapeut, Betreuer und seit einigen Jahren auch als eigenes Maskottchen tätig. Gastfreundschaft wird bei Mock groß geschrieben. Bananen, Riegel, Wasser und die Nachfrage nach Eis im Training sind für die Trierer Kultlegende Standard. Die Pokalsiege in den Jahren 1998 und 2001 sowie die Aufstiege in die zweite und erste Bundesliga sind nach eigener Aussage im Trierer Hallenmagazin die größten Erfolge in seiner nun schon 34 Jahre dauernden Schaffenskraft an der Mosel. Ein Ende ist vorerst noch nicht in Sicht. „Ein Aufstieg in die BBL wäre in den nächsten Jahren schön. Erreiche ich meinen 1111. Einsatz, dann höre auf“, gab Mock im Arenamagazin zu wissen.

News von unseren anderen Teams

Bereits am Samstagnachmittag spielten die Regionalliga-Basketballer des SV 03 Tigers Tübingen gegen die HAKRO Merlin Crailsheim II. Bis in die Schlussminute war die Begegnung spannend, am Ende setzte sich jedoch die zweite Garde des Erstligisten durch. Bei der 70:76-Niederlage war Matti Sorgius mit 27 Punkten und sieben Rebounds bester Spieler des Gastgebers. Damit bleibt die Truppe von Trainer Manu Pasios mit drei Siegen aus 13 Begegnungen weiter Schlusslicht der Regionalliga Südwest. Das JBBL-Team der Young Tigers Tübingen traf am Sonntagmittag auf Augsburg. Gegen die baramundi basketball akademie gewann die Mannschaft von Trainer Jan Gipperich mit 95:78. Das NBBL-Team der Raubkatzen greift erst im neuen Jahr wieder in das Spielgeschehen ein.