Bild: Eisbären Bremerhaven

Nächste Herausforderung: Eisbären Bremerhaven

02 Dez 2021

Nach der Länderspielpause geht es auch in der BARMER 2. Basketball Bundesliga am kommenden Wochenende wieder mit Vereinssport weiter. Dabei führt es die Schützlinge von Trainer Danny Jansson nach Rostock und Itzehoe in kurzer Zeit erneut in den hohen Norden. Neues Ziel ist Bremerhaven, wo die Raubkatzen am Sonntag, den 5. Dezember 2021, um die nächsten zwei Zähler gegen die dort beheimateten Eisbären kämpfen. Hochball ist um 18 Uhr in der Stadthalle Bremerhaven. Die Partie wird wie immer live und exklusiv auf sportdeutschland.tv ausgestrahlt. Im elften Saisonspiel ist es für die Tübinger Basketballer bereits das neunte Duell in der Fremde. Mit derzeit acht Siegen und zwei Niederlagen stehen die Schwaben aktuell auf Rang zwei des Rankings.

Gemeinsamkeiten zwischen beiden Teams

Tübingen und Bremerhaven – aus Basketballsicht begleiten sich die beiden Kontrahenten am südlichen und nördlichen Teil der Republik bereits seit vielen Jahren. Die Tigers stiegen im Jahr 2004 ins deutsche Basketball-Oberhaus auf, die Eisbären ein Jahr später. Es folgten viele Duelle, die Bilanz spricht dabei für Bremerhaven. Vor allem in den Anfangsjahren erreichten die Seestädter mehrfach die Playoffs, was den Schwaben in 14 Jahren leider verwehrt blieb. 2018 folgte der Abstieg in Liga zwei, ein Jahr erwischte es auch den kommenden Kontrahenten der Raubkatzen. Nun trifft man sich zu Spielen im deutschen Basketball-Unterhaus wieder. Mit Trainer Doug Spradley sowie den Spielern Louis Campbell, Robert Oehle, Sid-Marlon Theis oder auch Brian Jones gibt es Persönlichkeiten mit Vergangenheit an beiden Standorten. In der vergangenen Saison 2020/2021 mussten beide Spielhallen auch als Impfzentrum gegen die Corona-Pandemie weichen. Während die Tigers noch in der Rottenburger Volksbank Arena spielen, wurde das Trainingscenter der Eisbären zuletzt zur Spielhalle umfunktioniert. Seit Rundenbeginn steht wieder die Stadthalle Bremerhaven zur Verfügung.

Für die Jansson-Schützlinge kommt es jetzt zu einem erneuten absoluten Härtetest. Die von Michael Mai trainierten Eisbären konnten fünf der letzten sechs Partien siegreich gestalten. Nach drei Niederlagen zum Saisonstart kommen die Eisbären so langsam ins Rollen. Vor allem offensiv ist man mit 95,1 erzielten Punkten das gefährlichste Team unter den gegnerischen Körben. Eine gute Offense zieht aber auch meistens eine schwächere Defense nach sich. Mit durchschnittlich 87,4 kassierten Zählern kann Mai mit dieser Statistik sicher nicht zufrieden sein. Ein Blick auf die Werte der Schwaben: Mit 85,5 erzielten und 76,9 erhaltenen Zählern liegt man mit beiden Zahlen knapp zehn Punkte darunter.

Ein Trio unter den 16 besten Korbschützen

Ein Markenzeichen von Bremerhaven ist es zuletzt geworden, das Team relativ spät zusammenstellen. Coach Mai wurde dafür aber immer wieder mit sehr guten Spielern belohnt. Der tief und qualitativ gut besetzte Kader wird die Eisbären nach fünf Siegen aus neun Partien in den kommenden Wochen noch deutlich nach vorne katapultieren. Für Jansson und Assistenztrainer Husbo Dassouki muss eine gute Strategie in der Verteidigung ausgeklügelt werden, um die Offensivpower des nächsten Gegners zu stoppen. Mit Kevin Yebo (19,0 ppg, 8,9 rpg), Jarelle Reischel (17,1 ppg, 4,4 rpg, 3,4 apg) und Carrington Love (16,8 ppg, 3,4 apg) verfügen die Seestädter über drei überragende Akteure im Angriff. Das Trio gehört derzeit zu den 16 besten Korbjäger der Liga. Vor allem die beiden deutschen Spieler Yebo und Reischel präsentierten sich in beeindruckender Form, Love ist mit 45,8 Prozent jenseits der 6,75-Meter-Linie der beste Distanzschütze.

Prominentester Name in Bremerhaven ist Konstantin Konga, viele Jahre in der easyCredit BBL für Ludwigsburg, Frankfurt und Bonn aktiv. Dazu kommt es zu einem erneuten Aufeinandertreffen mit Oehle, der von 2010 bis 2012 das Trikot der Raubkatzen trug. Der inzwischen 33-jährige Center kommt an alter Wirkungsstätte auf 11,0 Punkte und 5,2 Rebounds kommt. Als Routinier kann man schon den US-Amerikaner Armani Moore bezeichnen, für Bremerhaven und Oldenburg auch schon in der ersten Liga aktiv. Der 27 Jahre alte Flügelspieler spielt aktuell noch unter seinem Leistungspotential. 6,1 Zähler und 4,0 Rebounds sind noch erheblich ausbaufähig. Dassouki schätzte Bremerhaven von der Kragenweite ähnlich wie zuletzt Vechta ein. “Die Eisbären haben enorme Stärken in der Offensive. Eine Mannschaft, die auf jeden Fall ein Kandidat für die Playoffs ist. Yebo und Reischel stechen momentan in besonderer Weise aus der Mannschaft heraus. Sie können ein Albtraum für jeden Gegenspieler und jedes Team werden. Ihre große Stärke liegt zudem auf den Guard-Positionen, wo viele Akteure gefährliche Akzente setzen können. Defensiv agieren sie ähnlich wie Vechta mit frühem Druck. Keine Frage, uns steht die nächste große Herausforderung bevor. Defensiv müssen wir gute Akzente setzen und als Team an beiden Enden des Feldes dagegenhalten.”

Hoffnung auf vollständigen Kader

Personell hofft das Tübinger Trainerteam, dass man mit dem gleichen Personal wie zuletzt antreten kann. Erol Ersek kehrte am Mittwoch von der österreichischen Nationalmannschaft nach Tübingen zurück. Einige Spieler sind (noch) gesundheitlich angeschlagen. Nach dem letzten Spiel gegen Vechta hatte das Team ein paar Tage frei, um die Akkus wieder aufzuladen. Für die Eisbären wird es das erste Spiel nach drei Wochen sein, ein ausgeruhter Kontrahent ist also zu erwarten. Aufgrund positiver Covid19-Fälle bei den PS Karlsruhe LIONS musste die Partie in Baden vor knapp zwei Wochen abgesagt werden.

von Tobias Fischer