Bild: Pressefoto Ulmer / Markus Ulmer

Nächstes Ausrufezeichen! Tigers besiegen die Löwen aus Karlsruhe mit 112:85

04 Apr 2022

Die Tigers Tübingen sind vor dem eigenen Publikum nicht zu stoppen. Vor 850 Zuschauern in der Paul Horn-Arena setzte sich die Mannschaft von Trainer Danny Jansson mit 112:85 (56:50) gegen die PS Karlsruhe LIONS durch. Es war der 14. Sieg im 15. Heimspiel. Mit 112 Zählern stellten die Tübinger Basketballer in dieser Spielzeit einen persönlichen Punkterekord auf.

Nach einigen Anlaufschwierigkeiten im ersten Viertel nahm der Tigers-Express Minute für Minute richtig an Fahrt auf. Vor allem nach dem Seitenwechsel war man gegenüber den Badenern um mindestens eine Klasse besser. Giftig in der Defense, effektiv in der Offensiv – es war eine Augenweide, was die Jansson-Truppe abspielte. Mit einem 13:0-Lauf zum 84:64 in Minute 29 stellte man frühzeitig die Weichen auf den nächsten Heimsieg. Den größten Vorsprung erspielten sich die Unistädter in der 36. Minute beim Stand von 106:77. Acht von elf Spielern konnten zweifach punkten. Topscorer des Spiels war Erol Ersek mit 24 Zählern. Eine Quote von 45 Prozent (15 von 33 Würfen) aus der Distanz und 33 Assists belegen eine starke Teamleistung. Die Truppe von LIONS-Trainer Aleksandar Šćepanović konnte nur mit acht Akteuren antreten. Am Ende ist den Gästen die Kraft ausgegangen. Leo Behrend war mit 22 Punkten bester Punktesammler bei den Karlsruhern. Tübingen spielt in Gelb, Karlsruhe in Blau – die Nationalfarben der Ukraine. Ein schöner Nebeneffekt.

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Weiter geht es für die Tigers Tübingen bereits am kommenden Mittwoch mit dem Heimspiel gegen Medipolis SC Jena. Hochball ist um 19:30 Uhr in der Paul Horn-Arena. Es ist gleichzeitig das letzte Spiel der Hauptrunde, bevor die Raubkatzen an Gründonnerstag, den 14. April 2022, in die Playoffs starten. Der Gegner steht noch nicht fest.

Erstes Viertel (29:22):

Die Tigers starteten mit Aatu Kivimäki, Timo Lanmüller, Ryan Mikesell, Mateo Šerić und Daniel Keppeler in die Partie. Und die Gäste aus Karlsruhe starteten besser ins Spiel. Nach zwei Minuten führten die Badener mit 8:2. Besonders Liga-Topscorer Stanley Whittaker stand von Beginn im Mittelpunkt. Der US-Amerikaner riss sofort das eigene Spiel an sich. Lanmüller hatte von der ersten Sekunde an den Auftrag, den Wirkungskreis des 27-Jährigen zu stören. Das Team von Trainer Danny Jansson konnte sich jedoch schnell schütteln. Šerić gelang ein Dreier mit Foul, auch der Bonuswurf saß zum 12:10 in der vierten Minute. Beide Kontrahenten liefen in der Offense schnell heiß, fast jeder Angriff auf beiden Seiten wurde erfolgreich abgeschlossen. Isaiah Crawley gelang eine spektakuläre Aktion unter dem gegnerischen Korb zum 19:15 in Minute sieben. Das Tübinger Spiel war erneut geprägt von intensiver Arbeit in der Defense und guten Abschlüssen in der Offense. LIONS-Trainer Aleksandar Šćepanović nahm in der achten Minute beim Stand von 18:23 das erste Timeout der Begegnung. Der Ball lief bei den Raubkatzen gut in den eigenen Reihen. Die Gäste konnten mit ein paar Zählern auf Distanz gehalten werden. Der erste Abschnitt war geprägt von vielen Punkten auf beiden Seiten. Nach zehn Minuten führte der Gastgeber mit 29:22. Ganze 51 Zähler sahen die Zuschauer in der Paul Horn-Arena.

Zweites Viertel (27:28):

Auch im zweiten Viertel ging es intensiv weiter. Karlsruhe zeigte sich vor allem bei den Rebounds hellwach, was immer wieder zu zweiten Wurfchancen führte. Und so kämpften sich die LIONS in Minute zwölf auf 28:31 heran. Die Partie war für die Zuschauer gut zu verfolgen. Bakary Dibba traf in der 13. Minute beide Freiwürfe zum 36:30, den ersten Wurf mit etwas Glück des Rings. Behrend zeigte sich bei den Badenern aber treffsicher und netzte bereits seinen vierten Dreier zum 33:36 nach 14 Minuten ein. Doch auch die Raubkatzen konnten werfen, Spielmacher Kivimäki traf im Gegenzug zum 39:35. Unmittelbar danach nahm Jansson seine erste Auszeit, mit der Vorstellung der Defense konnte der Finne noch nicht so richtig zufrieden sein. Die Begegnung war im weiteren Verlauf von vielen Dreiern geprägt. Dreier Behrend (fünfter Treffer), Dreier Mikesell – nach 15 Minuten führten die Raubkatzen knapp mit 42:38. In der Defense ging man in der Folge wieder etwas giftiger zu Werke. Die Šćepanović-Truppe hielt mit acht Spielern aber gut dagegen. Vor allem der ehemalige Tübinger Nils Schmitz präsentierte sich immer wieder mit guten Aktionen – in Defense und Offense. Nach einem Dreier von Erol Ersek mit extrem hoher Flugkurve zum 49:42 nahmen die LIONS in Minute 18 die nächste Auszeit. Die Schwäche bei den Rebounds war der Grund, dass man nicht deutlicher davonziehen konnte. Dies machten die Badener richtig gut. Ein Dunking sowie ein Dreier von Bakary Dibba führten zum 54:44 ganze 110 Sekunden vor der Halbzeitpause. Erstmals führten die Hausherren zweistellig. Den Gästen gelang es durch ein paar Unaufmerksamkeiten den Rückstand bis zur Pause auf 50:56 zu verkürzen. Da war mehr drin! Behrend war mit neun Zählern bester Punktesammler, bei der Jansson-Truppe traf Ersek am häufigsten. Die Tigers hatten bereits 18 Assists gesammelt, das Duell um die Rebounds ging mit 20:16 an die Gäste. Behrend war mit 15 Zählern Topscorer des Spiels, beim Gastgeber traf Mikesell mit zwölf Zählern am häufigsten.

Drittes Viertel (31:16):

Bei beiden Kontrahenten lief der Motor zu Beginn des dritten Abschnitts noch nicht so richtig. Nach 22 Minuten stand es 56:52 für die Unistädter. Keppeler gelang in der Folgeminute mit einem spektakulären Dunking zum 60:52 für die beste Szene des bisherigen Spiels. Dazu konnte die Jansson-Truppe in der Defense immer wieder Ballgewinne erzielen. Und weil es so schön war, knallte Keppeler in Minute 24 den nächsten Ball mit Foul durch die gegnerische Reuse. Auch der Bonusfreiwurf saß zum 63:53. Es ging erneut hin und her, das Spielgeschehen war sehr dynamisch an beiden Enden des Feldes. Nach einem Steal von Kivimäki legte der Finne das Spielgerät per Korbleger in den Korb der LIONS. Šćepanović nahm in Minute 25 beim Stand von 57:68 das nächste Timeout. Es war bisher der höchste Rückstand für die LIONS. Die Schwaben konnten sich an diesem Abend erneut auf Ersek verlassen, der munter punktete. So in Minute 27 per Dreier zum 74:64. Bei den Gästen ging fast alles über Whittaker, der jedoch intensiv beackert wurde. So leistete sich der smarte US-Amerikaner immer wieder Fehler im eigenen Spiel. Šerić sorgte mit drei Freiwürfen zum 79:64 für einen neuen höchsten Vorsprung in der Begegnung – 108 Sekunden waren noch zu spielen. Ein Dreier von Ersek, ein Korbleger von Crawley – die Tigers erhöhten die Führung in Minute 29 auf 20 Zähler (84:64). Final ging es mit 87:66 in die letzten zehn Minuten. Die Jansson-Truppe sorgte für eine Art Vorentscheidung in diesem dritten Abschnitt. Ersek war neuer Topscorer mit 19 Zählern, Behrend war bei den LIONS mit 18 Punkten von der Partie.

Viertes Viertel (25:19):

Lanmüller schloss gleich nach Wiederanpfiff einen schönen Spielzug aus der Distanz zum 89:66 ab. Offensiv war der Gastgeber kaum zu stoppen. Nach dem nächsten Distanzwurf von Ersek zum 95:70 nahm Šćepanović in Minute 32 die nächste Auszeit. Eine neue höchste Führung stand auf der Anzeigentafel. Die 100-Punkte-Marke stand frühzeitig kurz bevor. Getreu nach dem Motto: Wenn es läuft, dann läuft es! Es war erneut sehenswert, wie sich die Tübinger an diesem Abend präsentierten. Fast schon ein wenig unheimlich. Keppeler schloss einen weiteren feinen Spielzug mit einem krachenden Dunking zum 97:74 in Minute 34 ab. Die Begegnung war nun frühzeitig entschieden. Natürlich Keppeler durchbrach die 100-Punkte-Marke per Korbleger zum 101:77 in Minute 35. Es war eine absolute Augenweide, was die Tigers hier auf das Parkett zauberten. Die Neckar Tigers forderten die restlichen Zuschauer zum Aufstehen auf. So stolz war man auf das eigene Team. Šćepanović nahm 201 Sekunden vor Rambo nochmals ein Timeout, um Schadensbegrenzung zu betreiben. Spielstand: 106:77 für Tübingen. Der Rest war ein Schaulaufen. Ersek erzielte mit seinen Punkten 22, 23 und 24 in der Schlussminute für das 112:83 – Die Tigers Tübingen holten den nächsten Heimsieg. Endstand: 112:85.

Die Stimme zum Spiel:

Danny Jansson (Trainer Tigers Tübingen): “Es war heute ein erneut guter Test für die Playoffs. Vor allem in der zweiten Halbzeit haben wir in der Defense eine gute Leistung gezeigt. Dies war auch notwendig, denn Karlsruhe war bis zur Halbzeit stets gefährlich. Mit der besseren Verteidigung nach der Pause haben wir uns auch in der Offense in einen Rausch gespielt. Vieles hat funktioniert. Jetzt heißt es, durchschnaufen und uns am Mittwoch auf Jena vorbereiten.”

Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:

Jönke noch im Krankenstand: Till Jönke musste vor dem Duell bei den RÖMERSTROM Gladiators Trier kurzfristig krankheitsbedingt passen. Der 30-Jährige ist jedoch auf dem Weg der Besserung. Ein Einsatz gegen die Löwen aus Karlsruhe kam jedoch noch zu früh. Denkbar ist, dass der Routinier am Mittwoch gegen Jena wieder mit von der Partie ist.

MVP-Kandidat Whittaker: Stanley Whittaker jr. spielt bei den PS Karlsruhe LIONS eine herausragende Saison 2021/2022. Der US-Amerikaner ist heißer Kandidat auf den MVP-Titel der Hauptrunde. In den bisherigen 28 Partien kam der 27-Jährige auf starke 22,8 Zähler, 6,7 Assists und 5,1 Rebounds. Gegen die Mannschaft von Trainer Danny Jansson stand Whittaker ebenfalls im Fokus. In knapp 38 Minuten kam die Nummer elf der Löwen auf 20 Punkte, fünf Assists und vier Rebounds.

Ex-Jugendspieler Schmitz an alter Wirkungsstätte: Nils Schmitz durchlief in seiner Jugendzeit mehrere Teams des SV 03 Tübingen. Unter anderem spielte der heute 20-Jährige für die JBBL- und NBBL-Teams der Young Tigers Tübingen. Zur Saison 2019/2020 wechselte der aus Reutlingen stammende Schmitz zum FC Bayern Basketball nach München, wo er noch eine Saison im NBBL-Team sowie in der zweiten Mannschaft auflief. Aktuell trägt der Point Guard im zweiten Jahr das Trikot der LIONS aus Karlsruhe. Bisher bestritt der 20-Jährige 28 Begegnungen für die Badener mit einer bisherigen Ausbeute von 3,8 Punkten, 1,6 Assists und 1,2 Rebounds. Gegen Tübingen kam Schmitz in 37 Minuten auf 14 Zähler und vier Rebounds, was eine persönliche Bestleistung bei den Punkten darstellt.

Zylka steht weiter nicht zur Verfügung: Ferdinand Zylka ist einer der begehrtesten deutschen Spieler in der BARMER 2. Basketball Bundesliga. Mit 18,9 Zählern pro Partie scort kein deutscher Akteur besser als der gebürtige Berliner. Dazu kommen noch 5,0 Rebounds und 3,8 Assists pro Begegnung. Der 23-Jährige wird für die kommenden Spielzeit 2022/2023 sicher auf der Liste von einigen BBL-Teams stehen. Aktuell steht Zylka seinem Team wegen Rückenproblemen nicht zur Verfügung. Ob der Aufbauspieler im letzten Hauptrundenspiel und möglichen Playoffs wieder dabei sein kann, ist noch unklar. An dieser Stelle wünschen wir Ferdinand Zylka eine baldige Rückkehr auf das Spielfeld.

News – Playoff-Shirt und Tickets: Die Tigers Tübingen werden ab nächster Woche erstmals in den Playoffs antreten. Ab sofort gibt es dafür Playoff-Shirts für zehn Euro zu erwerben. Bei den kommenden Spielen werden diese am Merchandising-Verkaufsstand veräußert. Bestellungen werden zudem unter merchandising@tigers-tuebingen.de entgegengenommen. Für die Playoff-Partien werden alle Dauerkarteninhaber in diesen Tagen hinsichtlich der Modalitäten angeschrieben.

von Tobias Fischer