NBBL-Krimi im Lokalderby gegen Ludwigsburg
Am gestrigen Sonntag ging es für das NBBL-Team der Young Tigers Tübingen zum Auswärtsspiel nach Ludwigsburg. In Bestbesetzung trat die Mannschaft von Trainer Dominik Daub an und stieg gleich mit einer starken Verteidigungsleistung in das Spiel ein. Aber auch der Gegner hatte sich gut vorbereitet und konnten mit seiner Pressverteidigung einige Bälle stehlen und leichte Punkte erzielen. So stand es nach dem ersten Viertel 18:15 für die Tübinger. Im weiteren Verlauf fanden insbesondere Würfe jenseits der Dreierlinie den Weg in den Korb der Gegner – allen voran Daniel Zacek (4/8). Insgesamt konnten sich sechs Spieler in die Liste der „Tübinger Drei-Punkte-Schützen“ eintragen, welche gemeinsam zehn Distanzwürfe trafen und somit nahezu die Hälfte der Punkte erzielten. Bis zur Halbzeit setzen sich beide Teams pausenlos hohem Druck aus, so wie man es bei einem derartigen Derby erwartet. Daraus erfolgten jedoch auf beiden Seiten viele Ballverluste, welche vor allem Ludwigsburg gut nutze, um die Punktedifferenz nicht zu groß werden zu lassen. 32:36 zeigte die Spielanzeige zum Halbzeitpfiff.
„Im dritten Viertel nicht abschalten, sondern zwei Gänge hochschalten“, lautete der Leitsatz von Coach Daub für die zweite Halbzeit. „Mehr Passen und dadurch schneller angreifen, um so die Pressverteidigung auszuhebeln.“ Scheinbar wirksam zogen die Spieler das Tempo weiter an, hielten konstant die Verteidigung aufrecht und konnten so die Führung weiterhin aufrechterhalten. Dennoch fand Ludwigsburg immer wieder den Weg zum Korb, insbesondere von der Innenposition. Mit Beginn des vierten Viertels erwachte der Kampfgeist der Gastgeber noch einmal richtig. Ein schier unaufhaltsamer Lauf der Ludwigsburger brachte die jungen Raubkatzen ins Wanken. Innerhalb von vier Minuten kassierte man trotz Auszeit, Spielerwechseln und verschiedenster taktischer Mittel 15 Punkte und konnte selbst nur einen Treffer erzielen. Es waren noch fünf Minuten zu spielen – und der Gegner mit einem Abstand von sieben Punkten in Führung – zweite Auszeit Tübingen. Ein sehr chaotisches und emotionales Spiel bot sich den Zuschauern nun, in dem das NBBL-Team jedoch die Oberhand wieder an sich reißen und das Spiel in den folgenden fünf Minuten ausgleichen konnte. 45 Sekunden verblieben auf der Spieluhr.
Ludwigsburg stand nach einem unglücklichen Foul an der Freiwurflinie und traf beide Freiwürfe. Die Spannung war hoch und Tübingen im Ballbesitz. Nach der letzten Auszeit spielte die Mannschaft sich einen Drei-Punkte-Wurf heraus, doch leider verfehlte der Ball den Korb. Noch vier Sekunden bis zum Abpfiff und diesmal waren die Gäste nach einem Foul an der Freiwurflinie. Der erste Wurf war ein Treffer, der zweite verfehlte leider den Weg durch das Netz. Ludwigsburg reboundete und gewann haarscharf das Derby mit 69:68.
Coach Dominik Daub: „Wir haben das Spiel fast gänzlich dominiert, aber eben nur fast. Die Niederlage ist auf keinen Fall die Schuld eines einzelnen Spielers, sondern des gesamten Kollektivs. Es gibt keinen Grund den Kopf hängen zu lassen nach solch einer starken Leistung, aber wir können daraus lernen, dass mehrere kleine Fehler, wie beispielsweise die verfehlten Korbleger im letzten Viertel, manchmal eben das ganze Spiel kosten können. Nun sind wir jedoch motivierter denn je, am kommenden Sonntag zu beweisen, dass mit uns noch zu rechnen ist und die Saison gerade erst angefangen hat.“
Young Tigers Tübingen: Zacek 14, Schmitz 12, Sorgius 11, Nadjfeji 10, Obed Francisco 7, Broening 5, Emanuel Francisco 3, Kunst 3, Schmid 2, Kilian Fischer 1, Timo Fischer, Okolie