Neustart geglückt! Tübingen gewinnt in Bochum Spiel und direkten Vergleich
Die Tigers Tübingen haben das Auswärtsspiel bei den VfL SparkassenStars Bochum vor 1.200 Zuschauern in der Rundsporthalle, darunter eine kleine Tübinger Fraktion, mit 103:92 (51:36) gewonnen. Damit ist der Neustart nach der Trennung vom bisherigen Trainer Domenik Reinboth unter der Woche etwas geglückt. Dazu sicherten sich die Raubkatzen auch den direkten Vergleich. Nur in der Anfangsphase hatten die Gäste Probleme. Nach fünf Minuten lagen die Schwaben mit 6:12 im Hintertreffen, was gleichzeitig die höchste Führung der Westdeutschen um Trainer Felix Bañobre war. Mit einem 17:0-Lauf zum 24:15-Zwischenstand nach dem ersten Viertel drehten die Raubkatzen die Partie. Den Vorsprung gaben die Detlev-Schützlinge nicht mehr her. In Minute 31 lagen die Tigers beim 78:55 am höchsten in Front. In der Schlussphase war die Begegnung dann frühzeitig entschieden. Es ging nur noch um den direkten Vergleich, welchen sich die Tübinger Basketballer von der Freiwurflinie sicherten. Mit 103 erzielten Punkten lieferten die Schwaben dazu die beste Offensivleistung der laufenden Saison 2024/2025 in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ab. Topcorer des Spiels war Bochums Peter Kalthoff mit 26 Zählern, gefolgt von Teamkollege Keith Braxton Jr mit 23 Punkten. Beim Sieger konnten sich gleich fünf Akteure zweistellig in die Punkteliste eintragen. Angeführt von Samuel Idowu mit 17 Punkten. Besonders David Cohn (16 Punkten) und Jay Nagle (13 Zähler) profitierten vom Trainerwechsel bei den Tigers Tübingen. Treffsicher präsentierten sich die Schwaben vor allem von der Freiwurflinie: Bei 36 Versuchen gelangen 32 Treffer, was gute 89 Prozent bedeuten. Die Rebounds gingen mit 40:38 knapp an Bochum. Positiv waren zudem 23 Tübinger Assists im Spiel. Mit 16 Siegen und zwölf Niederlagen verbessern sich die Raubkatzen vorerst auf den siebten Tabellenplatz. Die Blau-Weißen liegen mit einem Sieg mehr und und einer Niederlage weniger auf dem Konto direkt davor.
Schiedsrichter: Danjana Rey, Marco Behm, Kerstin Kammann
Kommissarin: Thomas Pohl
Hier geht’s zur Statistik! Hier geht’s zum Re-Livestream!
Am kommenden Wochenende spielen die Tigers Tübingen im Heimspiel gegen die Dresden Titans. Die Sachsen gewann hr Heimspiel mit 88:84 gegen den BBC Bayreuth. Beide Kontrahenten sind noch in Reichweite um die begehrten Playoff-Plätze. Um dieses Ziel weiter verfolgen zu können, benötigen beide Mannschaften jedoch einen Sieg. Ausgetragen wird die Partie am Samstag, den 22. März 2025, um 19:30 Uhr in der Paul Horn-Arena. Tickets für die Begegnung gibt es im Onlineshop sowie am Spieltag ab 18:15 Uhr an der Abendkasse.
Erstes Viertel (14:25):
Detlev schickte zu Beginn David Cohn, Kenny Cooper, Kapitän Till Jönke, Melkisedek Moreaux und Samuel Idowu auf das Spielfeld. Die ersten Tübinger Punkte erzielte Idowu per Dunking nach genau 102 Sekunden. Die Blau-Weißen spielten in der Defense zunächst mit einer Zone und stellten die Gäste vor Probleme. Der Anfang gehörte somit zunächst auch dem Gastgeber, nach drei Minuten führten die Bañobre-Schützlinge mit 7:2. Auch unter neuer Regie an der Seitenlinie kamen die Schwaben zunächst schlecht ins Spiel. Nach fünf Minuten lagen die VfL SparkassenStars Bochum mit 12:6 in Front. Eine Minute später brachte Detlev Silas Oriane ins Spiel, der in den vergangenen Begegnungen unter Domenik Reinboth keine Minuten sah. Für das erste Highlight der Partie sorgte Jay Nagle für die Tigers in Minute sieben: Nach einem misslungenen Dreier von Miles Tention donnerte der US-Amerikaner den Ball per Dunking in den Korb der Hausherren. Es war gleichzeitig der 12:14-Anschlusstreffer. Für die erste Tübinger Führung war dann Cohn verantwortlich, der in Minute acht zwei Freiwürfe erfolgreich zum 16:14 für die Schwaben einnetzte. Die Gäste waren nun in der Partie angekommen und übernahmen in kürzester Zeit das Zepter. Der Detlev-Truppe gelang ein 17:0-Lauf bis zum Ende des ersten Viertels. Auch deswegen, weil man selbst in der Defense auf eine Zone umstellte. Bochum gelang in den letzten viereinhalb Minuten kein einziger Zähler mehr. Topscorer der Partie war Peter Kalthoff für Bochum mit sieben Zählern, für die Raubkatzen war Vincent Neugebauer mit sechs Punkten bester Schütze. Die Rebounds gingen knapp mit 10:9 an Bochum.
Zweites Viertel (22:26):
Tom Alte beendete den Tübinger Lauf per Dunking nach genau 75 Sekunden zum 16:25-Zwischenstand. Was man nach kurzen Anlaufproblemen sehen konnte, dass die Raubkatzen befreit aufspielten. So auch Neugebauer, dem fünf Punkte in Folge zum 30:16 nach 13 Minuten gelangen. Bañobre nahm bei 6:48 Minuten auf der Uhr dann die erste Auszeit der Begegnung. Seine Schützlinge hatten seit Mitte des ersten Viertels komplett den Faden verloren. Zuvor traf Philip Hecker einen Dreier zur 33:19-Führung für die Tigers Tübingen. Für den Gastgeber übernahm Kalthoff vermehrt Verantwortung. Mit fünf Zählern in Folge zum 24:33 war der US-Amerikaner bereits bei 14 Punkten angelangt – gespielt waren 15 Minuten. Detlev agierte ruhig von der Seitenlinie, ganz anders wie sein Vorgänger. Für eine Auszeit sah der 49-Jährige auch noch keine Notwendigkeit. Erfreulich war auch zu notieren, dass Cooper nach seiner langen Verletzungspause wieder spritziger auf den Beinen war und seinem Team einigen Input gab. Nach einem weitere Dreier von Idowu zum 40:24 nahm Bañobre bei noch 3:54 Minuten auf der Uhr eine weitere Auszeit. Bei seinem Team sollte einfach nichts fallen. Bis dahin konnten die Schwaben auch alle elf Freiwürfe verwandeln. Die Raubkatzen legten den nächsten 13:0-Lauf auf das Parkett. Erst Keith Braxton Jr beendete den zweiten Run der Schwaben per Dreier zum 27:46 nach 18 Minuten. Bis zur Halbzeit konnten die Westdeutschen den Rückstand noch etwas zu verkürzen. Die Raubkatzen gingen mit einem 51:36-Vorsprung in die Pause. Topscorer der Partie war weiterhin Kalthoff mit 16 Zählern, für Tübingen kam Neugebauer als bester Schütze auf elf Punkte. Von der Freiwurflinie verwandelten die Gäste traumhaft alle 13 Würfe sicher ins Ziel. Dazu lagen die Rebounds mit 19:16 bei den Schwaben.
Drittes Viertel (19:24):
Cohn eröffnete den zweiten Durchgang nach 25 Sekunden per Dreier zum 54:36. Zuvor hatten die Westdeutschen im ersten Angriff gleich den Ball verloren. Bochum spielte in der Defense weiter mit einer Zone, so auch zumeist Tübingen. Die ersten Minuten waren etwas wild auf beiden Seiten. In der 23. Minute führten die Raubkatzen mit 56:42. Auch aus der Distanz hatte Cooper auf Tübinger Seite ein gutes Händchen. Eine Minute später legte der US-Amerikaner den Ball zum 59:44 in die Reuse des Gegners ab. Der Vorsprung zur Halbzeit konnten die Tigers somit halten. Die Blau-Weißen investierten jedoch nun deutlich mehr, um den Rückstand in den einstelligen Bereich zu drücken. Bisher ohne Erfolg. Der Einsatz bei den Gästen war wie in den letzten Wochen immer da. Jedoch gestaltete sich das eigene Spiel deutlich flüssiger mit mehreren erfolgreichen Aktionen in der Offensive. Nach einem Offensiv-Foul holte sich Neugebauer noch ein technisches Foul ab. Braxton Jr brachte den Freiwurf in Minute 26 aber nichts ins Ziel. Die Schwaben lagen weiterhin mit 61:48 in Front. Bochum tat sich mit der Tübinger Zone weiterhin schwer, um gute Akzente zu setzen. Einzig Kalthoff (18 Punkte) hatten die Detlev-Schützlinge nicht gut im Griff. Nach zwei weiteren Zählern von Neugebauer zum 65:48 nahm Bañobre bei 3:10 Minuten noch eine weitere Auszeit. Mit dem Auftritt seines Teams konnte der Spanier weiterhin nicht zufrieden sein. Neugebauer bestätige damit seine zuletzt gute Form. 15 Zähler und neun Rebounds lautete die bisherige Ausbeute. Bei 1:54 Minuten auf der Uhr vergab Cohn im 16. Versuch den ersten Freiwurf, den zweiten Wurf machte der US-Amerikaner aber zum 68:53 rein. Vier Sekunden vor dem Ende des dritten Abschnitts legte Cooper den Ball per Korbleger zum 75:55 ins Ziel. Topscorer des Spiels war weiterhin Kalthoff mit 20 Zählern, die Raubkatzen hatten in Neugebauer mit 15 Punkten ihren besten Schützen. Die Rebounds gingen mit 30:23 an die Gäste. Beim Gastgeber waren bereits 13 Ballverluste zu notieren, acht Stück davon von Braxton Jr.
Viertes Viertel (37:28):
Dass die Tigers einen guten Tag erwischten, belegte auch der Dreier von Moreaux nach 40 Sekunden zum 78:55. Der Dreier, nicht gerade die Stärke des 27-Jährigen. Es war gleichzeitig die höchste Tübinger Führung im Spiel. Bochum gab sich noch nicht geschlagen, doch der Rückstand konnte nicht entscheidend verkürzt werden. In Minute 33 dunkte Idowu nach langem Anlauf den Ball zum 82:64 in den gegnerischen Korb. Bei noch 5:52 Minuten auf der Uhr nahm Detlev dann seine erste Auszeit in der Partie. Seine Schützlinge führten zu diesem Zeitpunkt weiter komfortabel mit 84:68. Neben dem Endergebnis war auch direkte Vergleich für beide Kontrahenten nun im Fokus. Die Schwaben hielten den Vorsprung weiter konstant hoch. In Minute 36 traf Cohn den nächsten Dreier zum 89:71, im Gegenzug musste Neugebauer mit seinem fünften Foul das Feld verlassen. 15 Punkte und neun Rebounds waren erneut eine gute Ausbeute. Mit einem 7:0-Lauf brachten sich die Westdeutschen wieder etwas in Reichweite, Idowu konnte den Lauf mit zwei Freiwürfen zum 91:78 genau 3:30 Minuten vor dem Ende beenden. Bañobre kassierte 42 Sekunden später ein technisches Foul, es folgte direkt im Anschluss ein zweites technisches Foul von den Unparteiischen. Der Spanier tobte und musste die Halle verlassen. Cooper stand an der Linie und legte beide Freiwürfe zum 93:80-Zwischenstand im gegnerischen Korb ab. In der Schlussphase ging es für beide Mannschaften nur noch um den direkten Vergleich. 75 Sekunden vor dem Ende nahm Detlev beim Stand von 95:87 seine zweite Auszeit. Der direkte Vergleich war nun egalisiert. Beide Kontrahenten standen in den finalen Sekunden nun oft an der Freiwurflinie. 30,6 Sekunden vor dem Ende nahm Bochums Co-Trainer Peter Topalski beim Stand von 89:101 eine weitere Auszeit. Cohn verwandelte bei 4,8 Sekunden beide Freiwürfe zum 103:92, Topalski bat seine Schützlinge letztmals zum Gespräch auf die Bank. Es sollte aber nichts passieren. Tübingen ging als Sieger vom Platz, dazu mit dem direkten Vergleich.
Die Stimmen zum Spiel:
Eric Detlev (Trainer Tigers Tübingen): “Ich bin wahnsinnig froh, dass die Jungs so ein tolles Spiel gemacht haben. Für mich war es eine ungewohnte Situation. Ich bin am Dienstag, Mittwoch reingerutscht und musste die Mannschaft zunächst richtig kennenlernen. Wir haben frei aufgespielt, das Team hat es gut gemacht. Dazu hatten wir vielleicht auch das Glück, dass wir Bochum heute auf dem falschen Fuß erwischt haben.”
Félix Bañobre (Trainer VfL SparkassenStars Bochum): “Glückwunsch an Coach Eric Detlev und seine Tübinger Mannschaft zum Sieg. Ich muss mich heute entschuldigen, dass wir nicht besser ins Spiel bekommen sind. Dies vor allem in der Defense. Das Spiel war hässlich und hart. Nun gilt unser Fokus darauf, uns auf die nächste Partie gegen Karlsruhe zu konzentrieren.”
Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:
Update zum Personal: Eric Detlev konnte bei seinem Debüt als Trainer der Tigers Tübingen auf zehn Akteure zurückgreifen. Jonas Niedermanner (Sprunggelenk) und Joshua Schwaibold (Hand) fallen bekanntlich noch weiter aus. Eine Rückkehr ist zumindest bei Niedermanner in den nächsten Tagen absehbar. Jamison Overton wird am Dienstag bei Dr. Bernhard Schewe vom Orthopädisch Chirurgischen Centrum in Tübingen und Mössingen in der Steinlachklinik in Mössingen operiert. Im Anschluss wird der 25-Jährigen für mindestes drei Monate ausfallen. Kurzfristig musste Detlev auf Marvin Heckel wegen Rückenbeschwerden verzichten. Der eigentlich geplante Einsatz von Silas Oriane in der Regionalliga gegen die SG EK Karlsruhe am gleichen Tag musste somit über den Haufen geworfen werden. Auch ohne den 20-Jährigen setzte sich das Team von Trainer Troy Culley gegen die Badener mit einem 70:56-Erfolg und haben praktisch den Klassenerhalt gesichert. Bei den VfL SparkassenStars Bochum fehlte Tamenang Choh krankheitsbedingt. Wir wünschen allen Spielern eine schnelle Genesung!
Erster Sieg in Bochum: Die Tigers Tübingen sind bisher bei drei Auswärtsspielen bei den VfL SparkassenStars Bochum angetreten. In den ersten zwei Duellen gab es jeweils eine Niederlage. Beim ersten Auftritt am 25. September 2021 musste sich die Raubkatzen den Westdeutschen mit 65:77 geschlagen geben. Es war gleichzeitig das erste Heimspiel der Blau-Weißen in der BARMER 2. Basketball Bundesliga. Auch in der folgenden Spielzeit 2022/2023 setzten sich die Schützlinge von Trainer Félix Bañobre am 11. März 2023 gegen das damalige Team von Trainer Danny Jansson mit 98:82 durch. Im dritten Anlauf gelang den Schwaben nun der erste Sieg bei den VfL SparkassenStars Bochum. Und dies auch auf eine beeindruckende Weise und besonderen Umständen.
Rückkehr an die alte Wirkungsstätte: Für David Cohn war es auf Seiten der Tigers Tübingen eine besondere Partie. Der 29-Jährige, der seit zwei Monaten bei den Raubkatzen unter Vertrag steht, spielte in der vergangenen Saison 2023/2024 noch bei den VfL Sparkassen Stars Bochum. Somit war es für den Point Guard die Rückkehr an die alte Wirkungsstätte. Auch nach seinem Abgang im vergangenen Sommer hatte der US-Amerikaner einen Bezug zu den Blau-Weißen, Cohn konnte sich bei den Westdeutschen fit halten und hielt sich gleichzeitig bei seiner Verlobten Lies in Dortmund auf. Bei seiner Rückkehr stand der 29-Jährige knapp 27 Minuten auf dem Feld. Seine Ausbeute: 16 Punkte, sechs Steals, vier Assists und zwei Rebounds. “Es war schön, wieder hier gewesen zu sein. Der Sieg versüßt natürlich alles.”, berichtete Cohn.