Bild: Sebastian Hopp

NINERS überrennen die Tigers! 68:104-Niederlage in Chemnitz

03 Nov. 2018

Die Tabelle lügt nicht. Tabellenführer NINERS Chemnitz hat die Spitzenposition mit dem siebten Sieg in Serie eindrucksvoll verteidigt. Gegen die Tigers Tübingen setzte sich die Mannschaft von Trainer Rodrigo Pastore vor 2778 Zuschauern in der Richard-Hartmann-Halle dank einer starken Leistung mit 104:68 (52:39) durch. Die Raubkatzen blamierten sich mit der fünften Niederlage im siebten Spiel dabei auf ganzer Linie. Bereits nach dem ersten Viertel brachten sich die Sachsen mit 29:15 auf die Siegerstraße. Die NINERS waren ihrem Gegner gefühlt in allen Belangen überlegen. Zur Pause führte der Gastgeber “nur” mit 52:39, damit waren die Schützlinge von Trainer Aleksandar Nadjfeji noch gut bedient. Die Begegnung plätscherte vor sich hin, ohne dass die Schwaben in Reichweite kommen konnten. Besonders bitter war der Schlussabschnitt aus Tübinger Sicht: Mit 26:8 demonstrierte der Tabellenführer seine Vormachtstellung in dieser Begegnung, die Tigers leisteten sich sieben Ballverluste in nur einem Viertel. Das 104:68 war gleichzeitig auch der höchste Vorsprung in der Partie für die Pastore-Truppe. Beim Gastgeber waren Malte Ziegenhagen und Ivan Elliott mit jeweils 18 Zählern die besten Punktesammler, bei den Schwaben trafen Reed Timmer und Bozo Djurasovic mit jeweils zwölf Punkten am besten. 31 Assists der NINERS belegen eine starke Mannschaftsleistung, in welcher die Sachsen 32 von 39 Würfe (82 Prozent) aus dem Zwei-Punkte-Bereich verwandelten. Diese extrem harte Niederlage muss erst einmal verdaut werden. Weiter geht es für die Raubkatzen bereits am kommenden Freitag mit einem Heimspiel gegen Phoenix Hagen. Hochball ist um 20 Uhr in der Paul Horn-Arena.

Die Stimmen:

Rodrigo Pastore (Trainer NINERS Chemnitz): “Vielen Dank für die Glückwünsche. Heute gibt es nicht viel zu sagen. Ich bedanke mich bei meinen Spielern und den Fans für diesen unglaublichen Abend. Meine Mannschaft hat viel Spaß am Spiel, dies hat sich am Ende der Begegnung auch eindrucksvoll im Ergebnis niedergeschlagen. Ich bin zufrieden, stolz und glücklich über diesen Sieg.”

Aleksandar Nadjfeji (Trainer Tigers Tübingen): “Glückwunsch an Coach Pastore und seiner Mannschaft zu diesem verdienten Sieg. Wir haben heute alle erlebt, warum Chemnitz an der Tabellenspitze steht. Sie haben hervorragenden Team-Basketball gespielt und uns in jeder Sicht vor zu große Probleme gestellt. Leider konnten wir erneut in der Verteidigung keine Akzente setzen, dazu haben wir uns wieder zu viele Ballverluste erlaubt. Dazu war heute auch unsere Offensive nicht gut. Diese Niederlage ist hart und tut extrem weh. Wir müssen einen Weg finden, damit wir in allen Belangen einfach besseren Basketball spielen.”

Die wichtigsten Aspekte des Spiels im Überblick:

1. Minute: Die Tigers starten mit Tyler Laser, Reed Timmer, Jacob Mampuya, Aaron Brennan und Enosch Wolf. Beim Gastgeber sitzt Topscorer Malte Ziegenhagen zunächst auf der Bank.

4. Minute: Verhaltener Start beider Mannschaften. Die NINERS führen mit 8:6, alle Zähler erzielen die deutschen Akteure in Form von Jonas Richter und Robin Lodders mit jeweils vier Punkten.

5. Minute: Nadjfeji nimmt sein erstes Timeout. Noch läuft beim Stand von 10:6 für Chemnitz nichts im eigenen Spiel zusammen. Gegen die Zonenverteidigung der Sachsen finden die Tigers kein Mittel.

7. Minute: Chemnitz gelingt innerhalb von vier Minuten ein 11:0-Lauf. Besnik Bekteshi trifft den ersten Dreier im siebten Versuch zum 9:15 aus Tübinger Sicht.

9. Minute: NINERS-Geburtstagskind Ivan Elliott (32 Jahre) läuft heiß. Sieben Zähler in nur knapp drei Minuten sind seine Ausbeute bei 100 Prozent Trefferquote.

10. Minute: Ein Viertel zum Vergessen. Chemnitz gewinnt dank einer konzentrierten Leistung den ersten Abschnitt mit 29:15. Gegen das hohe Pressing haben die Tigers keine Idee. Ziegenhagen erzielt mit dem letzten Wurf des Viertels seine ersten drei Zähler.

12. Minute: Was ist nur mit den Tigers los? Die Pastore-Truppe führt die Raubkatzen teilweise vor. Ziegenhagen nimmt so langsam an Fahrt auf. Die Nummer 03 erzielt fünf Zähler in Serie zum 37:19-Zwischenstand. Nadjfeji muss bereits die nächste Auszeit nehmen.

13. Minute: Elliott erhöht den Vorsprung per Drei-Punkt-Spiel bereits auf über 20 Punkte (40:19).

15. Minute: Die Raubkatzen wollen es aus der Distanz erzwingen. Doch der Erfolg ist nicht da. Zwei Treffer bei elf Versuchen sprechen Bände, dazu kassiert man wieder viel zu leichte Punkte in der Transistion-Defense.

16. Minute: Der Ball läuft viel besser beim Gastgeber, dazu imponieren die Fans mit lautstarker Unterstützung. Spielstand: 47:26.

19. Minute: Bereits vor der Halbzeitpause kassieren die Schwaben wieder über 50 Punkte (52:33). Die Defense zeigt sich heute erneut nicht in guter Verfassung. So wird es schwierig, das Spiel zu gewinnen.

20. Minute: Pastore nimmt 24 Sekunden vor der Halbzeitpause sein erstes Timeout, jedoch ohne Erfolg. Den Tigers gelingt in kürzester Zeit ein 8:0-Lauf zum Ende des zweiten Viertels. Reed Timmer trifft per Buzzer Beater zum 39:52 aus Tübinger Sicht. Die Führung geht dank einer starken Gesamtleistung der Chemnitzer Mannschaft in Ordnung. 18 Assists nach 20 Minuten belegen dies – die Schwaben können bisher nur sechs Assist verteilen. Ausgerechnet der langjährige BBL-Profi Elliott ist an seinem Ehrentag mit 16 Zählern zur Pause bester Werfer, bei den Raubkatzen trifft Timmer mit neun Zählern am besten. Das Reboundduell von 20:17 können die Nadjfeji-Schützlinge nicht besser verwerten.

21. Minute: Die Tübinger beginnen die zweite Halbzeit mit Laser, Timmer, Nemanja Nadjfeji, Elijah Allen und Robertas Grabauskas. NINERS-Spielmacher Virgil Matthews erzielt innerhalb einer Minute vier Punkte zum 56:39.

22. Minute: Passende Situation zum Spiel auf der Gegenseite: Timmer wirft zwei Freiwürfe daneben.

23. Minute: Chemnitz startet mit einem 7:0-Lauf  in die zweite Halbzeit, den Allen mit seinen ersten Punkten per Dreier zum 59:42 für Chemnitz stoppt.

26. Minute: Nächstes Timeout Tübingen. Nach erneuten zwei Zähler von Elliott per Tempogegenstoß erhöhen die Sachsen auf 66:42. Die NINERS bleiben am heutigen Tag das bessere Team. Bozo Djurasovic trifft drei Freiwürfe zum 45:66, gleichzeitig erst fünf Punkte der Tigers in diesem Viertel. Wenige Momente später sorgt Matthews per Dreier zum 69:45 für die bisher höchste Führung in der Partie.

29. Minute: Nach einem Steal verwandelt Djurasovic zwei einfache Punkte per Korbleger zum 55:70. Timeout Chemnitz.

30. Minute: Mit dem nächsten Buzzer Beater verkürzt Timmer per Dreier zum 60:78.

32. Minute: Matthew Vest erzielt die ersten vier Zähler des letzten Viertels zum 82:60 – Timeout Tübingen. Leider gibt es aus Sicht der Raubkatzen nichts positives zu bereichten. Die NINERS sind den Schwaben deutlich überlegen.

35. Minute: Matthew Scott erhöht nach einem erneuten Steal auf 91:64 – die neue höchste Führung in der Begegnung.

36. Minute: Die Tigers sind komplett von der Rolle. Scott erhöht auf 95:64, Timeout Tübingen. Ein 17:4-Lauf der Sachsen demonstriert den Klassenunterschied beider Mannschaften. Kein Spieler der Raubkatzen bäumt sich gegen die Niederlage auf, man kann es nicht anders ausdrücken.

38. Minute: Georg Voigtmann macht per Freiwurf die 100 Zähler voll. Spielstand 100:66 – die höchste Führung des Spiels.

40. Minute: Mit der Schlusssirene hat das Drama aus Tübinger Sicht ein Ende. Chemnitz gewinnt die Begegnung mit 104:68.

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Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:

Ein Blick in die Vergangenheit: Das letzte Pflichtspiel gegen Chemnitz bestritten die Tübinger Basketballer vor fast exakt 14 Jahren. Am 16. November 2004 setzte sich die damalige Mannschaft von Trainer Pat Elzie nach einer wahren Pokalschlacht gegen die Sachsen mit 88:84 durch. Zur Halbzeit lagen die Raubkatzen in ihrem ersten Erstligajahr nach dem dritten Aufstieg in das deutsche Basketball-Oberhaus noch mit 34:42 im Hintertreffen, am Ende konnte sich das Team um Kevin Burleson & Co. nach einem Kraftakt noch in die nächste Runde kämpfen. Im Achtelfinale bezwang man auswärts die Artland Dragons zu Quakenbrück mit 85:67 – und dies ohne Brian Jones und im Rahmen einer Tagesfahrt. Im Viertelfinale war nach einer 74:82-Niederlage bei RheinEnergy Köln dann Endstation.

Viel Glück beim Examen: Jonas Bender und Johannes Katzmaier sind seit dieser Saison 2018/2019 die neuen Physiotherapeuten bei den Tigers Tübingen. Mit viele Einsatz, Leidenschaft und fachlichem Können versorgen die beiden neuen Gesichter die Raubkatzen, damit diese bestmöglich die Trainingseinheiten und den Spielbetrieb meistern können. In Chemnitz hatte Bender Dienst, obwohl beide von kommendem Montag bis Mittwoch in Ludwigsburg das Examen (schriftlich, mündlich und praktisch) zur Weiterqualifikation zum “Manuellen Therapeuten” ablegen. So nutzte Bender in jeder freien Phase die Zeit, um sich auf die Prüfungen vorzubereiten. An dieser Stelle wünschen die Tigers Tübingen den Physiotherapeuten für die anstehenden Prüfungen viel Glück und Erfolg!

Sportstadt Chemnitz: Chemnitz ist mit circa 250.000 Einwohnern die dritt-größte Stadt im Freistaat Sachsen. Vor allem der Sport spielt in der ehemaligen Karl-Marx-Stadt eine wichtige Rolle. Die NINERS Chemnitz spielen bekanntlich in der BARMER 2. Basketball Bundesliga, die ChemCats Chemnitz sogar in der Damen Basketball-Bundesliga. Doch nach wie vor ist König Fußball die Nummer eins in Chemnitz: Der Chemnitzer FC führt derzeit die Regionalliga Nordost mit 14 Siegen in Serie zum Saisonstart mit zehn Zählern Vorsprung vor dem Berliner AK an. Gegen den 1. FC Lokomotive Leipzig zog es satte 7439 Zuschauer in das Stadion Chemnitz. Komplettiert wird der Spitzensport in Chemnitz durch das Damen-Drittliga des Handball-Verein Chemnitz.