Bild: Pressefoto Ulmer / Markus Ulmer

Oberbürgermeister Boris Palmer empfängt die Raubkatzen im historischen Gerichtssaal

24 Mai 2022

Letzter Termin für die Tigers Tübingen in dieser Saison 2021/2022. Und der Weg führte die Mannschaft von Trainer Danny Jansson am Montag ins Rathaus, Oberbürgermeister Boris Palmer hatte die Raubkatzen bereits vor dem Finale eingeladen. Einzig Joanic Grüttner Bacoul war schon am Montagvormittag in den Urlaub abgereist, der Rest des Teams sowie große Teile der Geschäftsstelle nahmen die Einladung gerne an. Im historischen Hofgerichtssaal ließ das Tübinger Stadtoberhaupt in fließendem Englisch die Saison Revue passieren. Der 49-Jährige hatte den Raubkatzen am Samstag im Finale gegen Rostock in der Paul Horn-Arena live vor Ort die Daumen gedrückt. Im Vorfeld des Finales war Palmer nach eigenen Aussagen auch mit seinem Rostocker Amtskollegen Claus Ruhe Madsen in Kontakt. Dass es am Ende nicht ganz gereicht hat, schmerzte auch Palmer. “Tübingen ist trotzdem stolz auf euch”, sagte der Oberbürgermeister, der den Verbleib nicht nur negativ sieht. “In der ersten Bundesliga haben die Tigers viele Spiele verloren. Das war oft deprimierend, jetzt ist anders. Getreu nach dem Motto: Lieber der Schmied in Tübingen, also das Schmiedle in Stuttgart”, betonte Palmer.

Palmer: “Den letzten Wurf in der ersten Halbzeit werde ich nie vergessen.”

Basketball in Tübingen – das hatte auch Palmer in dieser Saison wie so viele anderen Menschen in der Stadt sowie in der Region Neckar/Alb emotional gepackt. “Mir wurde immer gesagt: Wenn du zu den Tigers gehst, dann verlieren sie. Dies hat sich in dieser Saison geändert. Wir konnten viele Siege einfahren, die Menschen sind sehr oft zufrieden und glücklich nach Hause gegangen”, sagte das Stadtoberhaupt. Auch wenn es zur Meisterschaft nicht ganz gereicht hat, das Spiel wird dem 49-Jährigen in Erinnerung bleiben. “Den letzten Wurf in der ersten Halbzeit werde ich nie vergessen. Wer war das nochmal?”, fragte Palmer nach dem Namen des Schützen in die Runde. Kapitän Gianni Otto hob daraufhin mit einem Grinsen im Gesicht sofort den Arm.

Dass den Tübinger Basketballern das Geld für den Aufstieg in die erste Bundesliga gefehlt hat, ist auch Palmer nicht entgangen. Eine Parallele zog er dabei auch zum kleinen Empfang. “Wir haben hier auch nur Brezeln, ohne Butter. Für Sportler ist das ohnehin besser. Dazu Wasser und Apfelsaft”, witzelte Palmer. Doch der Politiker machte den Raubkatzen auch etwas Mut für die Zukunft. “Wir werden schauen, dass wir ein paar Menschen finden, die das Budget erhöhen können”, so Palmer, der sich im Anschluss vor allem mit Jansson und Geschäftsstellenleiter Jascha Maus austauschte. Die Geschichte des Rathauses durfte bei diesem Termin aber auch nicht vergessen werden. Und so erzählte Palmer detailliert über die knapp 500-jährige Vergangenheit des Hauses und dieses speziellen Raums, bevor der circa einstündige Termin im Tübinger Rathaus langsam ausklang.

von Tobias Fischer