Ohne Chance gegen Karlsruhe

26 Nov 2018

In der Regionalliga Südwest bleibt es spannend. Favoriten gibt es bis auf Speyer und Koblenz keine. Jeder kann jeden schlagen. Bestes Beispiel hierfür – die Ergebnisse vom Wochenende. Kellerkind Crailsheim schlägt daheim Saarlouis. Und das deutlich mit über 30 Punkten Unterschied. Kronberg, vor dem Spieltag noch auf einem Abstiegsplatz, schlägt Stuttgart und klettert auf Platz sieben. Nur einen Sieg trennt den derzeitigen Tabellenletzten Mainz von Kronberg. Die Liga ist ausgeglichener denn je, deshalb ist jeder Sieg überlebenswichtig in der Saison 2018/2019. Ob am Ende zehn Siege für den Klassenerhalt reichen, ist fraglich. Wie viele Absteiger es gibt, steht derzeit noch in den Sternen. Es kommt ganz drauf an, wie viele Teams aus der ProB Süd in die Regionalliga Südwest kommen. Stand jetzt: kein Einzige! Was bedeuten würde, dass es nur einen direkten Absteiger gibt. Um am Ende der Saison nicht ganz unten zu stehen, braucht das Team von Trainer Manu Pasios demnach noch einige Siege.

Eine gute Gelegenheit hierfür wäre das Spiel gegen Karlsruhe gewesen. Ohne ihren besten Spieler (Rouven Rössler) traten die Badener gestern in Tübingen an. Wegen einer Oberschenkelverletzung wurde der 38-jährige ehemalige BBL-Spieler geschont. Kapital konnten die junge Tübinger Mannschaft daraus nicht schlagen. Das Gegenteil war der Fall. Man wurde regelrecht vorgeführt. Am Ende stand es 45:75 aus Sicht des Gastgebers. Von einer indiskutablen Leistung seiner Mannschaft sprach Pasios nach der Partie. „Es ist immer eine Frage wie man verliert. Letzte Woche haben wir gekämpft, gut gespielt und verloren. Trotzdem war ich zufrieden mit dem Auftritt meiner Mannschaft. Diese Woche habe ich nichts von dem gesehen, was uns diese Saison auszeichnet. Keine Intensität, keine Defense, kein Teamplay“, haderte Pasios mit seinem Team.

Nach maximal durchschnittlicher Leistung in den ersten 20 Minuten und zwölf Punkten Rückstands zur Halbzeit (29:41) verlor man spätestens Mitte des dritten Viertels komplett den Faden. Lediglich drei, in Zahlen 3, mickrige Pünktchen erzielten die SV-ler in dieser Phase des Spiels. Im letzten Abschnitt wurde ein wenig Ergebniskosmetik betrieben, am Ende waren es 30 Punkte Unterschied. „Eine schallende Ohrfeige haben wir am Sonntag kassiert“, wunderte sich Pasios ein Tag später noch immer über das Auftreten seines Teams. Um direkt hinterher zu schieben: „Solche Spiele gibt’s. Wir dürfen nicht zu viel drüber nachdenken und am Samstag wieder unser anderes Gesicht zeigen“, betont Pasios. Dann kommen nämlich die jungen Wilden der Crailsheim Merlins in die Uhlandhalle. Das Team von Kai Buchmann ist ähnlich jung aufgestellt wie die Tübinger. Mit einem feinen Unterschied und der heißt: Arsenio Arrington. Der US-Amerikaner zerlegte mit seinen 31 Punkten Saarlouis praktisch im Alleingang. Spielbeginn ist um 15 Uhr.

von Tobias Fischer