Bild: Dennis Duddek

Ohne Chance in Crailsheim

01 Feb. 2025

Die Tigers Tübingen haben das Spiel bei den HAKRO Merlins Crailsheim in der Arena Ilshofen vor 2.393 Zuschauern, darunter knapp 40 Fans aus Tübingen, deutlich mit 51:83 (30:40) verloren. Herzlichen Dank für die Unterstützung! Es war gleichzeitig die höchste Saisonniederlage der Mannschaft von Trainer Domenik Reinboth. Dazu kamen nur 51 erzielte Zähler – ein Minusrekord für die Schwaben in der laufenden Saison 2024/2025 der BARMER 2. Basketball Bundesliga. Der Gastgeber setzt damit seinen positiven Trend fort und ist nun seit zehn Begegnungen ungeschlagen. Die Tigers waren im Duell der beiden ehemaligen Erstligisten das klar unterlegene Team. Alle vier Viertel gingen an die Mannschaft von Trainer David McCray. Bereits im ersten Abschnitt (25:11) mussten die Raubkatzen abreißen lassen. Von diesem Rückstand erholten sich die Schwaben bis zum Spielende nicht mehr. Die Merlins traten mit einer enormen Intensität auf, gegen die sich die Raubkatzen nicht behaupten konnten. Der Endstand von 83:51 war gleichzeitig der höchste Vorsprung in der Begegnung, die Reinboth-Schützlinge lagen während der gesamten 40 Minuten nicht in Front. Topscorer der Begegnung war Tyreese Blunt mit 18 Punkten, gefolgt von Vincent Shahid mit 17 Zählern. Der ehemalige Tübinger Daniel Keppeler kam in knapp 22 Minuten auf acht Punkte und sechs Rebounds. Für die Gäste kam Samuel Idowu als einziger Akteur mit elf Zählern auf eine zweistellige Punktausbeute. Die Rebounds gingen mit 45:33 an den Sieger. Nur drei Treffer bei 15 Versuchen aus der Distanz (15 Prozent) sowie elf vergebenen Freiwürfen bei 33 Würfen (67 Prozent) waren Faktoren für die neunte Niederlage im 21. Saisonspiel. Die Raubkatzen bleiben damit weiter auf dem neunten Tabellenplatz. Crailsheim liegt mit 15:6-Erfolgen nun auf Rang drei.

Schiedsrichter: Aleksander Moskovic, Edris Naim, Oliver Murmann

Kommissar: Christian Grupp

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Am kommenden Wochenende steht der dritte von insgesamt vier Doppelspieltagen der Saison 2024/2025 in der BARMER 2. Basketball Bundesliga auf dem Programm. Die Tigers Tübingen werden dabei doppelt vor heimischer Kulisse spielen. Zunächst treten die Raubkatzen am Samstag, den 7. Februar 2025, gegen die Eisbären Bremerhaven an. Hochball ist um 20 Uhr in der Paul Horn-Arena. Am Sonntag, 9. Februar, treffen die Reinboth-Schützlinge auf die EPG Guardians Koblenz. Spielbeginn ist dann um 17 Uhr in der Paul Horn-Arena. Tickets gibt es im Onlineshop sowie an den Spieltagen jeweils 75 Minuten vor Spielbeginn.

Erstes Viertel (25:11):

Der Gastgeber kam schnell und gut in die Partie. Nach 57 Sekunden führte das McCray-Team bereits mit 6:0. Alle Zähler gingen auf das Konto von Shahid. Die ersten Tübinger Punkte erzielte Jonas Niedermanner bei 8:47 Minuten auf der Uhr zum 2:6-Zwischenstand. Die Raubkatzen starteten in der Defense mit einer Zone. Die Crailsheimer drückten jedoch weiter immens auf das Tempo und machten es den Schwaben im eigenen Angriff sehr schwer für gute Abschlüsse. Nach drei Minuten führten die Zauberer mit 10:2, angepeitscht vom eigenen Anhang auf den Rängen. Es folgten drei Minuten ohne Zählbares auf beiden Seiten. Die Raubkatzen waren spürbar eingeschüchtert von der Stimmung in der Arena Ilshofen. Es sollte einfach nichts gelingen. Reinboth musste die Begegnung bei 4:06 Minuten auf der Uhr unterbrechen, um sein Team beim Stand von 2:11 neu einzustellen. Idowu sorgte nach sieben Minuten für den ersten Lichtblick: Der Dreier saß zum 5:13. Die Intensität, die der Tübinger Gegner an den Tag legte, war bemerkenswert. So wie McCray einst als Spieler auf dem Feld agierte. Die Tigers kämpften sich jedoch so langsam ins Spiel, Shahid erhöhte nach neun Minuten per Dreier aber auf 19:9. Bei 4,2 Sekunden kassierte David Cohn ein technisches Foul wegen Floppings gegen Shahid. Der US-Amerikaner erzielte im Anschluss bereits seinen zehnten Zähler per Freiwurf zum 25:11 und war Topscorer des Spiels. Mit diesem Ergebnis endeten auch die ersten zehn Minuten. Für Tübingen war Idowu mit drei Punkten bester Schütze. Die Rebounds lagen mit 13:7 beim Gastgeber.

Zweites Viertel (15:19):

Keppeler erzielte nach 23 Sekunden die ersten Punkte im zweiten Abschnitt zum 27:11. Die Raubkatzen kamen mit dem hohen Druck der Crailsheimer weiterhin nicht zurecht. Die Folge: Die Tübinger erlaubten sich zu viele Fehler, was die McCray-Schützlinge immer wieder geschickt ausnutzen konnten. Merlins-Kapitän Maurice Stuckey erhöhte bei noch 7:55 Minuten auf der Uhr mit einem Freiwurf auf 32:14. Crailsheim hatte die Begegnung weiter richtig im Griff. Die Tigers blieben in der Defense bei der Zone, den erwünschten Erfolg brachte es aber nicht wirklich ein. Auch die Ballverluste waren ein großes Thema bei den Gästen. Blunt erzielte in Minute 16 das 36:18, Crailsheim hatte doppelt so viele Punkte wie die Gäste auf dem Konto. Vor allem war es aus Tübinger Sicht schwierig, unter dem gegnerischen Korb abzuschließen. Immer wieder wurden die Raubkatzen gestoppt, mit oder ohne Foul. Doch auch von der Freiwurflinie ließ man einige einfache Zähler liegen. Nach zwei Punkten von Idowu zum 22:36 nahm McCray 132 Sekunden vor der Halbzeitpause seine erste Auszeit. Dazu wurde der US-Amerikaner beim Korb von Landsmann Brock Gardner gefoult. Den Freiwurf verwandelte Idowu nach Wiederaufnahme der Begegnung zum 23:36. Insgesamt waren die Tigers trotz des Rückstands nun besser in der Begegnung angekommen. Marvin Heckel drückte den Rückstand mit zwei Zählern zum 27:36 unter zehn Punkte – noch waren 72 Sekunden zu absolvieren. Es war gleichzeitig das Ende eines 9:0-Laufs der Gäste. Mit vier schnellen Punkten von Keppeler und Devin Goodman stand es 41,7 Sekunden vor der Pause jedoch wieder 40:27 für Crailsheim, Reinboth nahm eine weitere Auszeit. Wenig später war das zweite Viertel beendet. Die HAKRO Merlins Crailsheim gingen mit einem 40:30-Vorsprung in die große Pause. Shahid und Idowu waren mit zehn Zählern jeweils Topscorer ihrer Teams. Die Rebounds lagen mit 20:17 weiter beim Tübinger Kontrahenten.

Drittes Viertel (25:14):

Keppeler eröffnete den dritten Abschnitt nach 83 Sekunden mit zwei Punkten zum 42:30. Defensiv versuchten die Raubkatzen nun mehr Druck zu erzeugen und verteidigten mit mehreren Spielern in der gegnerischen Hälfte. Mit einem 6:0-Lauf verkürzte das Reinboth-Team auf 36:42 nach 24 Minuten. Nun ließen auch die Crailsheimer einige Würfe liegen und waren nicht mehr so richtig im Rhythmus. Doch dies war nur von kurzer Dauer, LaDarien Griffin erhöhte mit einem Dreipunktspiel auf 49:39 nach 25 Minuten. Das Spiel war weiter von hoher Einsatzbereitschaft beider Mannschaften geprägt, die Raubkatzen liefen dem Rückstand aus dem ersten Viertel aber weiter hinterher. Stuckey netzte aus der Distanz zum 52:39 ein – Reinboth nahm bei 4:37 Minuten auf der Uhr die nächste Auszeit. Die Crailsheimer machten weiter das Spiel schnell und suchten viele Abschlüsse. Nach 26 Minuten betrug der Tübinger Rückstand beim 39:55 wieder 16 Zähler. Es war die bisher höchste Führung im Spiel. Eine Minute später erhöhte Keppeler sogar auf 57:39. Cohn wurde 124 Sekunden vor Ende des dritten Viertels (59:40) beim Dreier von Goodman gefoult, der Tübinger Point Guard traf jedoch nur zwei von drei Freiwürfen zum 42:59-Zwischenstand. Den schönsten Spielzug des bisherigen Spiels schloss Gardner in der Schlussminute zum 65:44 ab. Shahid passte den Ball zuvor auf den freistehenden Mann unter dem Korb. So stand es auch nach 30 Minuten. Shahid war mit 15 Zählern Topscorer der Begegnung für Tübingen war weiterhin Idowu mit elf Punkten bester Schütze. Die Rebounds lagen mit 33:27 beim Gastgeber.

Viertes Viertel (18:7):

In der ersten Minute ging es gleich mit einigen Punkte los. Gaines erzielte in den ersten 57 Sekunden fünf Zähler in Folge zum 70:47. Zuvor netzte Jay Nagle mit seinen ersten Zählern aus der Distanz zum 47:67 ein. Genau 17 Sekunden später war für den US-Amerikaner des Gastgebers die Begegnung mit dem fünften Foul beendet. Zehn Punkte standen auf seinem Arbeitsnachweis. Die Merlins hatten eine gute Ausgangslage, den zehnten Sieg in Serie einzufahren. Zu dominant traten die McCray-Schützlinge weiter in diesem Spiel auf. In Minute 34 führten die Crailsheimer nach einem Korbleger von Goodman komfortabel mit 72:50 – Reinboth nahm die nächste Auszeit. Der 42-Jährige musste aber auch erkennen, dass das Spiel bereits verloren war. Es ging jetzt nur noch um Schadenbegrenzung. In Minute 36 erhöhte Goodman mit einem Dreipunktspiel auf 77:50. Von den Raubkatzen kam einfach nichts mehr, jedoch vom Gastgeber. Shahid erzielte eine Minute später das 79:50. Der Point Guard war nun schon bei 17 Zählern angelangt. Die Raubkatzen verstrickten sich nun vermehrt in Einzelaktionen, die nicht von Erfolg geprägt waren. Dazu kamen weitere Fehler, die Gäste erlebten einen total gebrauchten Tag. Goodman gelang 47,2 Sekunden das 81:50. Wenig später war das Spiel nach einem 13:1-Lauf mit dem 83:51-Endstand beendet.

Die Stimmen zum Spiel:

Domenik Reinboth (Trainer Tigers Tübingen): „Glückwunsch an David McCray und seine Crailsheimer Mannschaft zu einem verdienten Sieg. Wir sind offensiv und defensiv heute überhaupt nicht ins Spiel gekommen, vor allem offensiv. Dies hat sich schon im ersten Viertel herauskristallisiert. Es war natürlich auch der Intensität unseres Gegners geschuldet. Dazu haben wir einige offene Würfe auch leichtfertig liegen gelassen. Das hat dann am Ende auch zu dieser hohen Niederlage geführt.“

David McCray (Trainer HAKRO Merlins Crailsheim): „Wir haben von der ersten Minute an unsere Intensität ins Spiel gebracht und über die 40 Minuten gute Defense gespielt. Im zweiten Viertel hatten wir ein paar Probleme aber danach konsequent verteidigt. Tübingen hat viel Druck gemacht und Ballverluste erzwungen, das hat mir natürlich nicht gefallen. Im Großen und Ganzen muss ich aber sagen, dass ich sehr stolz und glücklich über die Performance meiner Mannschaft bin.“

Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:

Schwaibold opertiert: Joshua Schwaibold ist am Donnerstag in der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik in Tübingen von Dr. Pascal Hentschel an der linken Hand operiert worden. Der Bruch des Mittelhandknochens wurde gerade gemacht und mit Schrauben fixiert. Die Operation wurde ambulant durchgeführt, Schwaibold konnte nach dem Eingriff die Klinik wieder verlassen. “Mir geht es soweit ganz gut”, sagte das Tübinger Eigengewächs. Der 26-Jährige wird den Schwaben gute zwei Monate nicht zur Verfügung stehen. Wir bedanken uns bei Operateur Dr. Hentschel und dem gesamten Team für den schnellen Eingriff und wünschen Joshua Schwaibold eine schnelle und gute Genesung! Beim Spiel in Crailsheim war die Raubkatze mit der Nummer 19 als mentale Unterstützung auf der Bank dabei.

Update zum Personal: Die Tigers Tübingen konnten beim Auswärtsspiel bei den HAKRO Merlins Crailsheim mit elf Akteuren antreten. Neben dem frisch operierten Joshua Schwaibold (Hand) fehlte weiterhin Kenny Cooper. Der 26-Jährige verletzte sich vor drei Wochen im Spiel gegen den Nürnberg Falcons BC an der linken Wade. Cooper macht dank der intensiven und guten Betreuung mit Athletiktrainer und Physiotherapeut Benedikt Cords zwar gute Fortschritte, dennoch wird der US-Amerikaner noch einige Wochen nicht zur Verfügung stehen. “Die Verletzung muss komplett ausgeheilt sein, bevor er wieder ins Mannschaftstraining einsteigen kann”, betonte Cords.

Ein Abgang, ein Neuzugang: Die HAKRO Merlins Crailsheim haben zwei Wochen vor der Wechselfrist (15. Februar 2024) nochmals ihren Kader verändert. Callum Lawson gehört ab sofort nicht mehr der Mannschaft von Trainer David McCray an. Der Vertrag mit dem 28-Jährigen wurde aufgelöst, der Brite wechselt nach Island. Der Abgang ist sicherlich zu verkraften, in 19 Partien kam Lawson in zwölf Minuten Spielzeit auf 2,8 Punkte. Neu in Crailsheim ist hingegen der US-Amerikaner Theo John. Der 26-Jährige war in dieser laufenden Runde 2024/2025 noch ohne einen Verein. In der abgelaufenen Saison 2023/2024 kam John für den niederländischen Erstligisten Dinar Groningen in gut 23 Minuten auf 8,4 Punkte und 6,0 Rebounds. Mit dieser Verpflichtung untermauern die HAKRO Merlins Crailsheim ihre Ambitionen, im Kampf um den direkten Wiederaufstieg in die easyCredit BBL ein gewichtiges Wort mitzureden. Der 2,06 Meter große Center fehlte im Spiel gegen die Schwaben jedoch krankheitsbedingt.