Bild: Pressefoto Ulmer / Markus Ulmer

Ohne Chance in Ehingen! 91:104-Niederlage gleichbedeutend die vierte Niederlage in Serie

24 Okt 2018

Tigers mit vierter Niederlage in Folge. Die Mannschaft von Aleksandar Nadjfeji kommt in der BARMER 2. Basketball Bundesliga nicht in Tritt und verliert auch das Nachholspiel beim TEAM EHINGEN URSPRING. Erneut war es die eigene Defensive, die den Tübingern das Leben schwer machte.

Die Tigers Tübingen haben das Wiederholungsspiel beim TEAM EHINGEN URSRPING vor 600 Zuschauern beim TEAM Ehingen Urspring mit 91:104 (46:50) verloren. Von Anfang an dominierte die Mannschaft von Trainer Domenik Reinboth die Begegnung, vor allem gegen das effektive Fast-Break-Spiel des Gastgebers fanden die Raubkatzen überhaupt kein Mittel. Satte 30 Zähler schenkte der Kontrahent dem Team von Trainer Aleksandar Nadjfeji ein. Bereits das erste Viertel, das mit 30:21 an die Gastgeber ging, offenbarte erneut die großen Schwächen in der Defensive. Als Dominique Uhl direkt zum Auftakt in das zweite Viertel mit zwei Zählern auf 32:21 erhöhte, war der Rückstand bereits zweistellig. Das Spiel der Tübinger zu statisch und durch Ballverluste geprägt. Doch die Tigers steckten nicht auf und verkürzten bis zur Halbzeit auf 46:50, noch war ein positiver Spielausgang greifbar.

Und danach sah es zunächst auch aus. Bis Mitte des dritten Viertels hatte das Nadjfeji-Team seine beste Phase und konnte sich die Führung zurückerobern und diese immer wieder behaupten. Letztmals nach 27 Minuten per Dreier durch Aaron Brennan zum 68:66. Gegen Ehingens Seger Bonifant fanden die Tigers jedoch keine Mittel. Der US-Amerikaner erzielte 21 Punkte seiner insgesamt 39 Zähler im dritten Abschnitt. Damit brachte er seine Mannschaft im Alleingang auf die Siegerstraße. Der Schlussabschnitt war ein Schaulaufen der Reinboth-Truppe: Es sollte alles gelingen, während die Tigers nur noch in konfuse Aktionen verfielen. Erneut erlaubte man sich 19 Ballverluste, zu viel um ein Spiel in der BARMER 2. Basketball Bundesliga siegreich gestalten zu können. Robertas Grabauskas (13 Punkte, elf Rebounds) und Kapitän Tyler Laser (zehn Zähler, zwölf Assists) erzielten zwar ein Double Double, die schwache Leistung der gesamten Mannschaft konnten aber auch diese beiden Spieler nicht aufpolieren. Weiter geht es bereits am Samstag mit einem Heimspiel gegen die Baunach Young Pikes, Spielbeginn ist um 20 Uhr in der Paul Horn-Arena.

Die Stimmen:

Domenik Reinboth (Trainer TEAM EHINGEN URSPRING): “Vielen Dank für die Glückwünsche. Es war ein wahnsinniges Spiel meiner Mannschaft. Ich habe das Gefühl gehabt, diese Partie geht nie zu Ende. Jeder Spieler hat sich heute ein Lob verdient. Vor allem natürlich unsere großen Spieler, die sich gegen die physisch stärkeren Tübinger behaupten konnten. Ich möchte nicht wissen, wie viele Ellenbogen sie heute abbekommen haben. Dazu hat Seger Bonifant mit 39 Punkten einen Sahnetag erwischt. Der zweite Sieg in Serie tut gut. Es war aber schwerer, wie es aussah, denn Tübingen hat sich lange nicht abschütteln lassen. Im vierten Viertel haben wir nur 16 Punkte abgegeben, das war unser Ziel. Insgesamt bin ich natürlich sehr zufrieden und glücklich.”

Aleksandar Nadjfeji (Trainer Tigers Tübingen): “Glückwunsch an Coach Reinboth zu diesem verdienten Sieg. Wir konnten überhaupt keine Antwort auf das Fast-Break-Spiel sowie im Spiel “Eins gegen Eins” gegen den Gegner finden. Dazu haben wir viel zu nervös agiert, bereits im ersten Viertel waren wir auf der Verliererstraße. Im dritten Viertel konnten wir uns zwar zurückkämpfen und in Führung gehen, das große Problem bleibt jedoch die Konstanz. Das war eine schmerzhafte Niederlage. Jeder im Team muss aufwachen, an sich arbeiten, weniger Fehler machen, damit wir auch Spiele gewinnen können. Darum geht es letztendlich.”

Die wichtigsten Aspekte des Spiels im Überblick:

2. Minute: Tigers-Trainer Aleksandar Nadjfeji nimmt bereits nach 83 Sekunden seine erste Auszeit. Nach zwei Ballverlusten von Tyler Laser und Jacob Mampuya führt der Kontrahent schnell mit 5:2.

5. Minute: Das TEAM EHINGEN URSPRING bestimmt die Anfangsphase durch viele schnelle Punkte mit 16:11. Über eine gute Verteidigung tankt sich die Mannschaft von Trainer Domenik Reinboth Selbstvertrauen für die Offensive.

7. Minute: Bis zum 24:16 für Ehingen erzielt Kevin Yebo sieben Zähler in Serie für den Gastgeber. In der Defensive bekommen die Raubkatzen über eine Zonenverteidigung keinen Zugriff auf den Gegner.

10. Minute: In einer offensiv-geprägten Partie bestimmen weiter die Reinboth-Schützlinge das Spielgeschehen. Aufmerksam in der Verteidigung und mit Überraschungseffekten im Angriff sind die Tigers zumeist nur zweiter Sieger. Erneut kassiert die Nadjfeji-Truppe viel zu viele Punkte in einem Viertel. Noch will nicht viel im Spiel der Tigers gelingen. Spielstand: 30:21.

11. Minute: Erstmals führt der Gegner der Tübinger zweistellig – 32:21. Gleichzeitig der größte Vorsprung in der bisherigen Partie.

13. Minute: Während sich die Tübinger jeden einzelnen Zähler hart erkämpfen müssen, laufen die Ehinger viele Fast-Break-Angriffe – mit Erfolg. Dazu trifft Ehingen hochprozentig aus der Distanz.  Spielstand 36:27.

15. Minute: Bei den Raubkatzen kann einzig Bozo Djurasovic mit mehreren guten Aktionen dagegenhalten. Und trotzdem: Ehingen ist weiter das bessere Team. Spielstand 44:36.

18. Minute: Reinboth nimmt sein erstes Timeout, um seine Schützlinge neu einzustellen. Die Raubkatzen können auf 42:47 verkürzen. Vor allem gegen Tim Hasbargen mit elf Punkten, Tanner Leissner mit zehn Zählern und Big Man Kevin Yebo mit neun Punkten findet die Raubkatzen kein Gegenmittel.

20. Minute: Die Tigers Tübingen kommen gegen Ende des zweiten Viertels etwas besser in die Begegnung. Zur Halbzeit führt der Gastgeber aber mit 50:46. Das gute Zusammenspiel der Reinboth-Mannschaft belegen 17 Assists. Die Zahl 17 scheint magisch bei Ehingen zu sein: 17 Zähler werden nach Fast-Break-Angriffen erzielt, während die Gäste ihrerseits in dieser Wertung punktlos bleiben. Die Tübinger sind bisher nur einmal in Führung: Dies beim Stand von 2:0 nach wenigen Sekunden. Djurasovic und Robertas Grabauskas sind mit zehn Zählern die bisher besten Punktesammler auf Seiten der Raubkatzen. Von den wichtigen Stützen Reed Timmer (vier Punkte) und Laser (drei) kommt bisher viel zu wenig.

21. Minute: Mampuya trifft den ersten Wurf nach der Halbzeit per Buzzer Beater zum 49:50.

22. Minute: Elijah Allen bringt seine Mannschaft per Korbleger erstmals seit der ersten Minute wieder in Führung. Spielstand 51:50.

24. Minute: Djurasovic schließt den ersten Schnellangriff für die Tübinger zum 57:54 ab. Die Raubkatzen kommen insgesamt konzentrierter aus der Halbzeitpause. Vermehrt wird Center Grabauskas unter dem Korb gesucht, der seine Sache in seinem zweiten Spiel gut macht. Nadjfeji scheint die richtigen Worte gefunden zu haben.

26. Minute: Aaron Brennan nimmt seinen ersten Wurf und trifft aus der Distanz zum 65:61. Das Spiel bleibt auf Messers Schneide.

27. Minute: Ehingens Seger Bonifant trifft acht Zähler in Folge. Auszeit Nadjfeji beim Stand von 65:66.

30. Minute: Der Gastgeber nimmt das Heft wieder in die Hand. Angeführt vom überragenden Bonifant, der 21 Zähler seiner 32 Punkte im dritten Abschnitt erzielt. Alles, was der US-Amerikaner macht, hat Hand und Fuß. Ehingen geht mit einer 81:75-Führung in den Schlussabschnitt. Leider kassieren die Tigers erneut zu viele Zähler in der Defensive, 31 an der Zahl.

33. Minute: Ehingen kommt besser in die letzten zehn Minuten. Bonifant erhöht mit einem Freiwurf auf 86:77. Allen scheidet zudem mit dem fünften Foul aus.

35. Minute: Nadjfeji muss die nächste Auszeit nehmen. Es läuft einfach nichts zusammen, Ehingen wird es im Angriff viel zu leicht gemacht. Spielstand 90:81.

36. Minute: Yebo begeistert das Ehinger Publikum per Dunking zum 95:81.

38. Minute: Leissner macht die 100 Punkte voll. Auch der Bonuswurf von der Linie sitzt. Spielstand 101:85.

40. Minute: Das TEAM EHINGEN URSPRING setzt sich verdient mit 104:91 durch. Bonifant ist mit 39 Zähler der Spieler des Tages. Bei den Schwaben können zwar fünf Akteure zweistellig punkten, bester Punktesammler ist Djurasovic mit 16 Zählern. Das kann die große Enttäuschung nach der vierten Niederlage hintereinander aber nicht wegwischen.

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Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:

Tigers mit ungewohntem Gefährt unterwegs: Für das Nachholspiel der Tigers Tübingen beim TEAM EHINGEN URSPRING stand der etatmäßige Tigers-Bus von Partner KM-Reisen aufgrund einer lang geplanten Ausfahrt ins italienische Padua samt Fahrer Konstantin Divitajkin nicht zur Verfügung. Den Transfer übernahm kurzerhand die Firma Kocher aus Tübingen. Fahrer Franz Lanz brachte die Raubkatzen sicher auf die Schwäbische Alb und freute sich gleichzeitig, einmal die Tigers fahren zu können. „Ich habe schon einige Spiele der Tigers in der Paul Horn-Arena mitverfolgt. Umso schöner war es, heute einmal live dabei zu sein”, sagte Lanz. Leider konnte er bei seinem Ausflug mit den Tigers keinen Sieg feiern.

Erneuter Fansupport: Gute 40 Tübinger Fans machten sich erneut auf den Weg in Richtung Ehingen, um die eigene Mannschaft zu unterstützen. An den Fans lag es nicht, dass das Spiel nicht gewonnen werden konnte. Leidenschaftlich wurde die Nadjfeji-Truppe mit Sprechgesängen unterstützt, leider ohne Erfolg. Die Tigers Tübingen bedanken sich für den tollen Support in erneut schwierigen Zeiten.

Aufeinandertreffen von Ex-Raubkatzen im EuroCup: Am heutigen Mittwoch trafen im EuroCup die Teams von MoraBanc Andorra und ratiopharm ulm aufeinander. Dabei kam es zu einem Wiedersehen der letztjährigen Raubkatzen Reggie Upshaw (Andorra) und Tyron McCoy (Ulm). Am Ende setzten sich die Spanier mit 103:95 durch, Upshaw steuerte acht Zähler und vier Rebounds zum Erfolg bei. Derweil läuft es auch bei den ambitionierten Ulmer noch überhaupt nicht rund. Im achten Pflichtspiel setzte es bereits die siebte Niederlage. Zu wenig für die erfolgsverwöhnten Ulmer um Trainer Thorsten Leibenath.