Ohne Chance nach dem zweiten Viertel! Empfindliche 80:103-Niederlage in Hamburg
Die Tigers kassieren am Samstagabend eine deutliche 80:103-Niederlage (32:46) bei den Hamburg Towers. Dabei dominieren die Hanseaten sowohl die Rebounds (40:24) als auch die Assists (25:12). Auch gelingt es der Mannschaft von Mike Taylor, die Tübinger Guards aus dem Spiel zu nehmen. Tigers-Kapitän Tyler Laser holt sich zudem zwei technischen Fouls ab und wird in die Kabine geschickt.
Wenn ein Spieler mit der Schlusssirene von der Mittellinie in den Korb trifft, erwartet man eigentlich Freudensprünge. Doch am Samstagabend war dieses Kunststück von Bozo Djurasovic nur der Schlusspunkt in einem Spiel, aus dem die Tigers Tübingen ihre Lehren ziehen werden. Denn eigentlich sollte es das Topspiel des dritten Spieltags in der BARMER 2. Basketball Bundesliga werden. Und in den ersten zehn Minuten war es das auch. Zumindest bewegten sich beide Teams dort noch auf Augenhöhe. Die Tigers zeigten sich bissig und entschieden das Viertel durch einen wilden Buzzer-Beater von Laser zum 24:21 für sich. Doch bereits ab dem zweiten Spielabschnitt zogen die Towers unaufhaltsam davon. Egal, was die Tübinger versuchten, die Truppe von Trainer Mike Taylor spielte sich in einen wahren Rausch und war das bessere Team. Saßen bei den Tigers gegen Hanau noch die Dreier, so fielen in Hamburg selbst die freien Würfe nicht – über den Spielverlauf fanden nur 25 Prozent der Würfe von Downtown ihr Ziel. Und auch der zuletzt bärenstarke Reed Timmer wurde von seinem Gegenspieler Hrvoje Kovacevic weitestgehend abgemeldet. Die beiden US-Amerikaner des Gastgebers, Andrew Barham (24 Punkte) und Beau Beech (18 Zähler, neun Rebounds), bekamen die Raubkatzen hingegen nie in den Griff und mussten zudem der kurzen Rotation unter den Körben Tribut zollen. Die beiden Hamburger Big Men um Jannik Freese (19 Punkte, sechs Rebounds) und Justin Raffington (15 Zähler, sieben Rebounds) wussten ihre Vorteile effektiv zu nutzen. So drehte sich das Spiel bis zur Halbzeit und die Tigers mussten mit einem Rückstand von 14 Zählern zum Pausentee.
Auch nach dem Seitenwechsel sollte sich das Bild nicht ändern. Zwar kamen die Raubkatzen schwungvoll aus der Kabine, verkürzten nochmals auf zehn Punkte, doch die Towers hatten immer eine Antwort und spielten einen starken Team-Basketball. Als Kapitän Laser in der 32. Minute mit zwei technischen Fouls des Feldes verwiesen wurde, stand es bereits 53:73 – die Niederlage war nicht mehr abzuwenden. Zwar ezielten die Tigers am Ende starke 80 Punkte und sechs Raubkatzen punkteten zweistellig, Rückkehrer Enosch Wolf mit 14 Zählern am häufigsten, doch mit 103 Punkten des Gegners, reicht das nicht. Für die Schwaben eine schwere Niederlage, die es erstmal zu verdauen gilt. Ein großer Dank gilt an die mitgereisten Fans, die die Mannschaft von Anfang bis zum Ende toll unterstützt haben. Im Heimspiel gegen die Nürnberg Falcons BC am kommenden Sonntag, den 14. Oktober (17:30 Uhr/ Paul Horn-Arena) heißt es nun, die Niederlage mit einem Sieg vergessen zu machen.
Die Stimmen:
Mike Taylor (Trainer Hamburg Towers): “Wir hatten im Vorfeld großen Respekt vor der Tübinger Mannschaft. Dementsprechend haben wir unter der Woche gut gearbeitet und waren einfach heiß auf dieses Spiel. Unser Game-Plan, die Guards der Tigers aus der Partie zu nehmen, ist sehr gut aufgegangen. Ich bin heute komplett mit der Vorstellung meines Teams zufrieden, das war toller Basketball. Der Ball ist gut gelaufen, in der Verteidigung waren wir aggressiv und im Angriff haben wir sehr gut abgeschlossen. Diese Begegnung war der nächste Schritte für diese Mannschaft. Ich bin dankbar, Trainer dieser Mannschaft zu sein.”
Aleksandar Nadjfeji (Trainer Tigers Tübingen): “Wir hatten heute große Probleme mit der Disziplin. Die Spieler müssen die Entscheidung der Schiedsrichter akzeptieren. Das habe ich im Vorfeld mehrfach betont, leider war davon heute nichts zu sehen. Die beiden technischen Fouls von Kapitän Tyler Laser belegen dies. Nach dem guten ersten Viertel ist bei uns der Faden gerissen, wir konnten nicht mehr dagegenhalten. Insgesamt müssen wir besser verteidigen und uns im Angriff nicht in Einzelaktionen verzetteln. Vor uns liegt noch eine Menge Arbeit. Mit diesem Auftritt meiner Mannschaft kann ich selbstverständlich nicht zufrieden sein. Dies schmälert aber in keinster Weise die ausgezeichnete Leistung der Mannschaft von Mike Taylor. Glückwunsch zu diesem verdienten Erfolg.”
Die wichtigsten Aspekte des Spiels:
1. Minute: Tigers-Kapitän Tyler Laser erzielt nach 20 Sekunden die ersten Punkte der Begegnung zur 2:0-Führung.
3. Minute: Nach einem Steal von Achmadschah Zazai vollendet Beau Beech per Dunking zur ersten Führung (5:4) für den Gastgeber. Der US-Amerikaner trifft im nächsten Angriff den ersten Dreier der Partie zu einem 8:0-Lauf und gleichzeitigen 8:4-Führung.
7. Minute: Besnik Bekteshi verkürzt mit den die ersten Zähler für seinen neuen Club zum 17:12 für den Gastgeber.
10. Minute: Bis in die Schlussminute gelingt den Raubkatzen ein 9:0-Run zur 21:19-Führung. Laser war es vorbehalten den letzten Angriff per Buzzer Beater aus der Distanz zur 24:21-Viertelführung zu vollenden. Teamkollege Reed Timmer bleibt in den ersten zehn Minuten ohne Zähler, Gegenspieler Hrvoje Kovacevic steht dem US-Amerikaner mächtig auf den Füßen.
11. Minute: Den Towers gelingen in nur 52 Sekunden sechs Punkte in Folge zum 27:24. Auszeit Tübingen.
12. Minute: Timmer schließt ein Fast-Break-Spiel zur erneuten 28:27-Führung ab. Gleichzeitig die ersten Zähler des US-Amerikaners.
16. Minute: Kapitän Laser geht voran und übernimmt Verantwortung: Zwei Zähler zum 35:31 für Hamburg verhindern einen noch größeren Rückstand für die Tigers. Das Spiel ist zerfahren.
18. Minute: Die Towers haben einen Lauf: Beech gelingen fünf Zählern in Serie zur erstmaligen zweistelligen Führung (42:32).
20. Minute: Nemanja Nadjfeji erhält 18 Sekunden vor der Halbzeit seine ersten Minuten in der zweiten Liga und sichert sich gleich einen Rebound. Zur Halbzeit steht es 46:32 für den Gastgeber, gleichzeitig der höchste Vorsprung. Beech ist mit 14 Zählern Topscorer der Begegnung.
24. Minute: Die Tigers kommen gut aus der Halbzeitpause, doch die Hansestädter haben immer die bessere Antwort, Beech auf Barham und es steht 57:42 – größter Vorsprung der Partie. Auszeit Tübingen.
27. Minute: Hamburgs Jannik Freese nutzt abermals die Schwäche unter den Körben zum 62:49 aus.
28. Minute: Alley-Oop-Anspiel von Beech auf Tevonn Walker, der erfolgreich zum 64:49 verwandelt. Der Ball läuft bei der Taylor-Truppe viel besser.
30. Minute: Justin Raffington schließt ein Drei-Punkt-Spiel zum 71:51 ab. Erstmals führen die Towers mit 20 Zählern Differenz. Wenige Sekunden später geht das dritte Viertel mit 73:53 zu Ende. Der Gastgeber hat das Spiel in jeder Situation im Griff.
32. Minute: Die Nerven liegen Blank bei den Tigers. Laser kassiert zwei technische Fouls und muss den Innenraum verlassen. Enosch Wolf, Elijah Allen und Aaron Brennan sind mit vier Fouls belastet. Noch sind keine Punkte im letzten Abschnitt gefallen. Spielstand 73:53. Beech und Raffington verwandeln vier Freiwürfe in Serie zum 77:53 – die höchste Führung des Spiels.
36. Minute: Die Towers machen was sie wollen. Es gelingt alles, die Tübinger sind hingegen komplett von der Rolle. Ein Dreier von Zazai lässt die Edel-Optics-Arena beben. Das 92:66 ist die höchste Führung für die Norddeutschen – Auszeit Tübingen.
38. Minute: Barham per Dreier schraubt den Vorsprung auf unglaubliche 28 Punkte hoch – Spielstand 97:69.
39. Minute: Freese macht die 100-Punkte-Marke voll. Der Hamburger Center legt den Korb ohne große Gegenwehr zum 101:76 ab. Das Spiel ist längst entschieden. Die Towers feiern ihre Mannschaft!
40. Minute: Barham und Brennan kassieren ihr fünftes Foul. Nadjfeji gelingt der erste Punkt in der zweiten Liga zum 103:77. Djurasovic trifft den letzten Korb per Buzzer Beater zum 103:80.
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Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:
Hamburg – ein Standort für Liga eins: Die Hamburg Towers bestreiten ihre Heimspiele in der Edel-Optics-Arena. Die für 3.400 Zuschauer fassende Halle liegt auf dem Hamburger Inselpark und hat das Flair für Erstliga-Basketball. “Die Arena erinnert mich an die Trierer Basketballstätte, nur etwas kleiner”, berichtete Tigers-Trainer Aleksandar Nadjfeji bei der ersten Besichtigung im Rahmen des Trainings am Freitagabend. Neben den Spielen der Hamburg Towers, finden in der Arena verschiedenste Publikumsevents statt. Von Box-WM-Kämpfen, über Konzerte bis hin zu internationalen Dart-Turnieren können die Zuschauer hier die begeisternde Atmosphäre in der Edel-Optics-Arena genießen. Durch die enge Bauweise kommt eine gute Stimmung auf, jeder Sitzplatz verfügt über einen eigenen Schalensitzplatz. Integriert in das Gebäude ist zudem ein Hallenbad mit Außenfläche. Einzig die sehr warmen Temperaturen waren für Spieler und Zuschauer etwas unangenehm.
Wiedersehen mit Trainer Mike Taylor: Seit dieser Spielzeit gibt Mike Taylor die Kommandos an der Hamburger Seitenlinie. Bereits am Vormittag beim Abschlusstraining kam es zum Aufeinandertreffen mit denTigers. Auch seine Ehefrau Alice sowie Sohnemann Luke waren zugegen. Taylor zeigte sich im Vorfeld erfreut über diese Partie, die einen besonderen Stellenwert für den US-Amerikaner aufgrund der familiären Herkunft seiner Frau aus der Universitätsstadt am Neckar sowie den vielen Derbys zwischen Ulm und Tübingen besitzt. Auch nach dem Ende des Spiels hatte Taylor gut lachen. Der 46-Jährige ist froh wieder ein Team über eine gesamte Saison betreuen zu können. “Mir hat die tägliche Arbeit in der Halle gefehlt. In Hamburg sehe ich großes Potential zeitnah in die Bundesliga aufzusteigen”, betonte Taylor.
Neuansetzung Spiel gegen Ehingen: Das abgebrochene erste Saisonspiel zwischen dem TEAM EHINGEN URSPRING wird am Mittwoch, den 24. Oktober 2018, um 19 Uhr neu angesetzt. Darauf einigten sich beide Vereine, nachdem die Spielleitung der BARMER 2. Basketball Bundesliga auf eine Neuansetzung der Begegnung entschieden hat. Alle erworbenen Tickets behalten ihre Gültigkeit.
Bild: MSSP – Michael Schwartz