Perfekter Auftakt! 83:67-Derbysieg in Kirchheim
Die Tigers Tübingen sind mit einem Sieg in die neue Spielzeit 2021/2022 in der BARMER 2. Basketball Bundesliga gestartet. Bei den Kirchheim Knights setzte sich die Mannschaft von Trainer Danny Jansson vor circa 600 Zuschauern nach einer deutlichen Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit mit 83:67 (43:47) durch. In der ersten Halbzeit sah es unter den Körben nicht gut aus, die Mannschaft von Co-Trainer Brian Wenzel hatte hier mit 24:10 die Lufthoheit. Dadurch lag der Gastgeber in den ersten 20 Minuten zumeist in Front. Dies änderte sich nach dem Seitenwechsel, das Rebounding wurde besser (35:42), dazu ging man effektiver zu Werke – vor allem in der Defense. Schritt für Schritt kamen die Raubkatzen besser in die Partie. Mit zwei Zählern von Mateo Šerić zum 49:47 (23. Minute) wurde die Führung zurückerobert. Diese gab man dank konzentrierter Spielweise nicht mehr aus der Hand. Die höchste Führung war beim 85:63 Sekunden vor dem Ende. In der zweiten Halbzeit kassierten die Raubkatzen nur ganze 20 Punkte, ein Spitzenwert. Topscorer des Spiels war Seric mit 22 Zählern, Ryan Mikesell mit 18 Punkten, neun Rebounds und über 35 Minuten Einsatzzeit lieferte Sicherheit und Qualität ab. Ein wichtiger Faktor war Till Jönke, der in kritischen Phasen Verantwortung übernahm und Ruhe ins Spiel brachte. Beim Gastgeber traf Noah Starkey mit 14 Punkten am häufigsten. Hier geht`s zur Statistik! Hier geht`s zum Relivestream!
Das nächste Spiel bestreiten die Raubkatzen am kommenden Samstag bei den VfL SparkassenStars Bochum. Hochball ist um 19 Uhr.
Erstes Viertel (26:22):
Die Tigers starteten mit Aatu Kivimäki, Timo Lanmüller, Ryan Mikesell, Daniel Keppeler und Mateo Šerić in die Partie. Von Beginn an schlossen beide Kontrahenten ihre Angriffe hochprozentig ab. Von Nervosität nichts zu spüren. Till Pape erzielte nach drei Minuten das 8:4 für den Gastgeber. Zwei Minuten später brachte Joanic Grüttner Bacoul per Korbleger die Raubkatzen erstmals mit 12:11 in Führung. Es folgte ein Dreier von Lanmüller zum 15:11 – Auszeit Kirchheim nach sechs Minuten. Und dieses Timeout sollte fruchten. Mit Aleksa Bulajic und Justin Pierce bereiteten die Kirchheimer den Raubkatzen enorm Probleme. Bis 77 Sekunden vor dem Viertelende folgte ein 12:2-Lauf zum 23:17 – Auszeit Tübingen. Highlight des ersten Abschnitts war der Buzzer Beater von Kivimäki zum 22:26. Die Jansson-Schützlinge hatten in der Anfangsphase vor allem bei den Rebounds Probleme, dazu ließ man alle vier Freiwurf an der Linie unnötig liegen. Pierce, Akim-Jamal Jonah und Kivimäki waren mit jeweils sechs Zählern die besten Punktesammler.
Zweites Viertel (21:21):
Der Gastgeber bestimmte weiter das Spielgeschehen und lag zumeist einige Zähler in Front. Vor allem unter den Körben taten sich die Tigers enorm schwer, körperlich war man vor allem gegen Jonah, Noah Starkey und Till Pape unterlegen. Bakary Dibba ließ zwei Freiwürfe liegen, erst Mikesell traf die ersten beiden Freiwürfe nach 15 Minuten zum 29:33. Die Tübinger suchten ihr Glück aus der Distanz und waren hier immer wieder erfolgreich, was den Rückstand nicht allzu groß werden ließ. Zehn von 20 Würfen (50 Prozent) gingen durch die gegnerische Reuse. Eine Minute später kassierte Daniel Keppeler (37:34) jedoch schon sein drittes Foul und musste auf der Bank Platz nehmen. Dafür brachte Till Jönke neue Energie von der Bank. 94 Sekunden vor der Halbzeit kassierte Pierce ein technisches Foul, nachdem er das Foul an Teamkamerad Jonah nicht akzeptierte. Zwei von drei Würfen saßen, 40:41 in der 20. Minute. Šerić war es auch, der Sekunden vor der Halbzeit per Dreier den 43:43-Ausgleich erzielte. Kirchheim konnte nochmals kontern, mit 47:43 ging es für den Gastgeber in die Pause. Vor alle Big Man Starkey hatten die Raubkatzen überhaupt nicht im Griff, der immer wieder per Dunking abschloss. 24:10-Rebounds für die Ritter sprachen eine deutliche Sprache zur Überlegenheit unter den Körben. Starkey war mit zwölf Zählern Topscorer der Begegnung, bei den Gästen traf Mikesell mit elf Punkten am häufigsten.
Drittes Viertel (12:23):
Die Jansson-Schützlinge kamen gut aus der Halbzeit, ein 6:0-Lauf bis zur 23. Minute brachte die Führung (49:47) zurück. Insgesamt strahlten die Tübinger nun mehr Energie und Entschlossenheit aus. Nach 24 Minuten sah sich Wenzel zu einer weiteren Auszeit gezwungen – die Gäste überzeugten in dieser Phase mit einem 11:1-Run zum 54:49. Es folgten einige wilde Aktionen auf beiden Seiten, die Trainer standen kopfschüttelnd an der Seitenauslinie. Über zwei Minuten fielen keine Punkte. Ein Dreier von Mikesell sowie ein Korbleger unter dem Korb von Keppeler beendeten die Durststrecke zumindest auf Tübinger Seite. Nächste Auszeit von Kirchheim nach 27 Minuten beim Stand von 59:51 für die Gäste. Die Raubkatzen konnten die Schwächephase des Gastgebers recht effektiv nutzen. Es folgte noch der erste Dunking der Tübinger durch Joanic Grüttner Bacoul zum 61:52 nach 28 Minuten – es war der höchste Vorsprung der Raubkatzen. Ein Vier-Punkt-Spiel der Teckstädter durch Marlon Stewart zum 57:61 konterte Erol Ersek mit seinen ersten Punkten per Dreier zum 64:57. Beide Kontrahenten spielten nun mehr die Zone in der Defense. Final gingen die Gäste mit einer 66:59 in den letzten Abschnitt. Šerić war mit 15 Zählern neuer Topsorer des Spiels. Bei den Rebounds griff die Jansson-Truppe nun deutlich besser zu.
Viertes Viertel (8:17):
Auch der Start in die letzten zehn Minuten gehörte den Tigers. Angeführt von einem sehr starken Šerić wurde der Vorsprung auf zwölf Zähler nach 34 Minuten ausgebaut. Die Anzeigetafel zeigte ein 73:61 für die Gäste an. Das dominante Spiel über die Big Men war bei den Knights wie verflogen. Starkey verstopfte nach 35 Minuten bereits zum dritten Mal aus Sicht der Kirchheimer – sechs einfache Punkte wurden vergeben. Gleichzeitig witterten die Unistädter nun ihre Siegchance. Es folgte nur wenige Sekunden später ein wertvoller Steal von Jönke, der per Korbleger zum 75:61 abschloss – Wenzel bat seine Schützlinge ein weiteres Mal zum Gespräch auf die Bank. Gegen die Zone der Tigers tat sich der Kontrahent nun ohne Lösung schwer, dies gab Selbstvertrauen. Bei der höchsten Führung (79:63, 16 Zähler, 38. Minute) musste der heute glücklose Keppeler mit seinem fünften Foul aus dem Spiel. Die Leistungssteigerung hatte einen Namen: Jönke. Der Routinier brachte nun viel Linie und Sicherheit ins Spiel. Dies inspirierte auch die Teamkollegen. Mikesell machte mit einem spektakulären Dunk zum 83:65 ganze 51 Sekunden vor dem Ende den Sack zu, nachdem der US-Amerikaner zuvor noch ein unsportliches Foul kassierte. Wenig später war Schluss, die Tigers feierten einen perfekten 83:67-Auftaktsieg in die neue Saison.
Die Stimmen zum Spiel:
Danny Jansson (Trainer Tigers Tübingen): „Ich freue mich natürlich über den Sieg, weil es ein Erfolg des Teams war. In der ersten Halbzeit hatten wir ziemliche Probleme bei den Rebounds und im eigenen Angriff. Dies haben wir in der Halbzeitpause angesprochen. Eine bessere Konzentration, bessere Angriffe und verbessertes Zupacken beim Rebound haben das Match gedreht. Till Jönke hat uns heute viel Erfahrung von der Bank gegeben. Das war wichtig. Über das gesteigerte Selbstvertrauen hatten wir das Spiel immer mehr im Griff und haben am Ende verdient gewonnen.“
Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:
Herzlichen Glückwunsch!: Beim Saisonauftakt fehlte unser Betreuer Martin Kurz, der ansonsten gefühlt bei jedem Spiel dabei ist. Der Grund ist jedoch ein freudiger. Martin Kurz und seine Ehefrau Rebekka sind am Donnerstag Eltern eines gesunden Mädchens geworden. Wir wünschen der nun vierköpfigen Familie für die Zukunft alles Gute, viel Freude, Glück und Gesundheit für den neuen Lebensabschnitt. Wir bedanken uns gleichzeitig für die tatkräftige Unterstützung in der Vergangenheit und auch weiterhin in der Zukunft! Einmal Tigers, immer Tigers!
Ex-Trainer Igor Perovic in der Heimat: Leider gab es zum Saisonauftakt kein Wiedersehen mit Igor Perovic, der von 2005 bis 2015 als Spieler, Co-Trainer und Trainer bei den Raubkatzen nachhaltige Spuren hinterlassen hat. Der inzwischen 47-Jährige weilte aufgrund eines Trauerfalls in seiner serbischen Heimat in Belgrad. Wir wünschen Igor Perovic und seiner Familie in diesen schweren Stunden viel Kraft und Zuversicht. Gleichzeitig sind wir in Gedanken bei unserem langjährigen Angestellten! Vertreten wurde Perovic durch Co-Trainer Brian Wenzel sowie David Rösch, einst auch viele Jahre in Tübingen aktiv.
Spezielle Rückkehr: Das erste Spiel einer Saison ist immer etwas besonderes. Für Ryan Mikesell eine spezielle Rückkehr nach Kirchheim. Im zweiten Spiel (5. März 2021) für die Tigers in der Saison 2020/2021 verletzte sich der US-Amerikaner im zweiten Viertel am rechten Sprunggelenk – es folgte das vorzeitige Saisonaus. Nun kehrte Mikesell nach Kirchheim zurück. „Ich hatte im Vorfeld mit einigen Leuten über diese Begegnung gesprochen. Ich hatte hier vor einem halben Jahr kein Glück. Doch das ist Sport“, sagt der 24-Jährige, dessen Verletzung wieder vollständig auskuriert ist.
Neu hinter der Bande: Markus und Stephan Wohnus sind seit vielen Jahren Fans der Tigers Tübingen. Zuletzt als tatkräftige Unterstützer bei den Ordnern und als Schiedsrichterbetreuer, dazu auch in der Corona-Saison 2020/2021 als wichtige Kräfte in der Organisation. Mit Beginn der neuen Runde werden die Zwillinge den Raubkatzen auch im Betreuerteam der Mannschaft helfen. Premiere hatten die beiden beim Saisonauftakt in Kirchheim. „Wir freuen uns, dabei zu sein“, berichten die neuen Mitglieder der Mannschaft.
Wiedersehen mit Kilian Fischer: Neu bei den Kirchheim Knights ist Kilian Fischer. Der 19-Jährige spielte zuletzt bei den Young Tigers Tübingen im NBBL- und JBBL-Team. Im letzten Jahr absolvierte der gebürtige Nürtinger sein Freiwilliges Soziales Jahr an der Tübinger Geschwister-Scholl-Schule, im Sommer 2020 machte Fischer sein Abitur an Partnerschule der Raubkatzen. Nun ist Fischer in Kirchheim gelandet. „Er macht seine Sache gut. Wir sind sehr zufrieden mit ihm“, berichtet Chris Schmidt, Geschäftsführer Sport bei den Rittern.