Basketball 2. Bundesliga 2022/2023 28. Spieltag 25.03.2023 Tigers Tuebingen – Bayer Giants Leverkusen JUBEL Tigers; Zac Seljaas FOTO: ULMER Pressebildagentur xxNOxMODELxRELEASExx

Playoffs in der Tasche – 86:79-Sieg gegen die BAYER GIANTS Leverkusen

25 Mrz 2023

Nach dem Offensiv-Feuerwerk am vergangenen Wochenende gegen die Nürnberg Falcons BC bekamen die 2.091 Fans in der Paul Horn-Arena beim 86:79 (37:34)-Sieg gegen die BAYER GIANTS Leverkusen zwar nicht die großen Highlights zu sehen, dafür war das Spiel spannend bis ins vierte Viertel. Mit diesem hart umkämpften Sieg sind nun auch die Playoffs definitiv gesichert. In Abwesenheit des emotionalen Leaders Till Jönke (siehe Dschungelgeflüster) avancierte Zac Seljaas zum Energizer und führte seine Mannschaft mit einem energiegeladenen Start ins Schlussviertel zum letztlich verdienten Sieg. Seljaas wurde nicht nur Topscorer (24 Punkte) des Spiels, sondern sammelte auch mit zehn Rebounds die meisten Korbabpraller aller Spieler ein. Als Lohn für das Double Double war die erneute Auszeichnung zum Tress “man of the match”. Unterstützung bekam der US-Amerikaner vom Duo Krišs Helmanis und Delante Jones, die jeweils 14 Punkte erzielten. Bei der Mannschaft von Trainer Hansi Gnad traf Jose De Oliveira Neto mit 15 Zählern am besten. Die höchste Führung der Gäste betrug in der 13. Minute beim Stand von 24:17 sieben Punkte, die Tigers waren in Minute 33 beim Stand von 68:55 im Schlussabschnitt mit 13 Zählern in Front.

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Bereits in einer Woche treten die Tigers Tübingen erneut in der Paul Horn-Arena. Gegner sind am Samstag, den 1. April 2023, die RÖMERSTROM Gladiators Trier. Insgesamt steht den Jansson-Schützlingen noch sechs intensive Spiele vor den Playoffs an. Nach Trier folgen Duell gegen Gießen, Hagen, Dresden und Karlsruhe – allesamt heiße Kandidaten für die Playoff-Teilnahme. Zum Abschluss der Hauptrunde geht es für die Raubkatzen am Samstag, den 29. April 2023, dann noch zum Spiel nach Schwenningen.

Erstes Viertel (17:19):

Die Tigers kamen gut ins Spiel und konnten auch das erste Highlight für sich verbuchen. Von Timo Lanmüller bedient, stopfte Seljaas den Ball nach zwei Minuten zum 6:2 durch die Reuse der Rheinländer. Die nächsten vier Zähler (6:6, dritte Minute) gingen dann aber auf das Konto der Gnad-Truppe, die mit de Oliviera Neto den in der Anfangsphase auffälligsten Spieler auf dem Parkett in ihren Reihen hatten. Die Gäste verteidigten stark, sodass es kaum einfache Würfe für die Tigers gab. Nach fünf Minuten stand es folgerichtig 8:11 aus Sicht der Raubkatzen. Der erste erfolgreiche Dreier der Begegnung ging auf das Konto von Erol Ersek und sorgte für den 11:11-Ausgleich nach sechs Minuten. Es entwickelte sich ein ausgeglichenes Viertel, die Führung wechselte hin- und her. Beide Teams engagiert, phasenweise aber auch recht wild, spielten. Mit der Schlusssirene des Viertels sorgte Abdul Mohamed für den 17:19-Zwischenstand.

Zweites Viertel (20:15):

Das wilde Spiel auf beiden Seiten setzte sich auch im zweiten Viertel fort. Viele Unterbrechungen sorgten zudem dafür, dass kein Spielfluss aufkommen wollte. Die ersten Punkte gingen nach zwei Minuten auf das Konto der Leverkusener, als Robert Drijencic per Dreier auf 22:17 erhöhte. Die Unkonzentriertheiten und fehlende Kommunikation in der Tübinger Verteidigung gipfelte eine Zeigerumdrehung später, als drei Tigers sich vom Ball wegdrehten und der Leverkusener de Oliveira freie Bahn zum Dunking hatte (24:17, 13. Minute). Folgerichtig bat Coach Jansson zur Auszeit. Ganze drei Minuten dauerte es, ehe Lanmüller mit einem Dreier die ersten Punkte der Schwaben zum 20:24 erzielen konnte. Der Finne in Diensten der Tübinger brachte dann mit Aatu Kivimäki und Gianni Otto beide Spielmacher, um das Spiel zu ordnen. Dennoch war in der Offensive kaum ein Durchkommen für die Tigers. Nach der tollen offensiven Leistung letzte Woche gegen Nürnberg sahen die Zuschauer in der Paul Horn-Arena basketballerische Magerkost. Nach 17 gespielten Minuten leuchtete ein dürftiges 26:26 von der Anzeigetafel, ehe Jekabs Beck die Führung mit einem Freiwurf zum 27:26 zurückeroberte. Bis zur Halbzeit blieb es in einem Spiel auf Augenhöhe knapp (37:34).

Drittes Viertel (19:20):

Auch der Start in die zweite Halbzeit blieb umkämpft und eng. Die Gäste konnten nach 22 Minuten zum 39:39 ausgleichen, ehe die Tigers wieder eine Schippe drauflegten und mit 44:41 eine Minute später in Führung gehen konnten. Weil sich die Hausherren aber immer noch zum Teil haarstäubende Fehler erlaubten, blieben die Gäste weiter im Spiel. Ein Leverkusener 6:0-Lauf sorgte für einen erneuten Führungswechsel (47:44, 25. Minute). Weiterhin hatten die Tigers große Mühe, eine Struktur in die Offensivaktionen zu bekommen und sich gute Würfe zu erspielen. Jansson wechselte nun munter durch, ohne durchschlagenden Erfolg. Da aber auch die Rheinländer viele Punkte liegen ließen, blieb das Spiel offen. Das Spiel plätscherte so dahin, ehe Ersek und Delante Jones zwei Dreier in Folge einnetzten und so die Tübinger in der 28. Minute wieder mit 52:50 in Führung brachten. Giants-Coach Gnad unterbrach den Tübinger Lauf mit einer Auszeit. Kurze Zeit später ging es mit einer knappen 56:54-Führung in den letzten Spielabschnitt.

Viertes Viertel (30:25):

Energizer Seljaas eröffnete den Schlussabschnitt mit einem Dreier zum 59:54 nach 31 Minuten. Lanmüller und Helmanis legten sechs weitere Zähler nach, so hatten sich die Tigers binnen 90 Sekunden erstmals eine zweistellige Führung erspielt (65:55). Seljaas beendete den 12:1-Start in das Viertel erneut mit einem Dreier zum 68:55 nach 33 Minuten. Doch drei hanebüchene Aktionen in der Offensive brachten die Rheinländer wieder zurück ins Spiel. Seljaas und Jones trugen ihr Team nun offensiv, konnten aber über die unübersehbaren Lücken in der Verteidigung nicht hinweg täuschen. Beim Stand von 77:70 für die Hausherren gut drei Minuten vor dem Ende war weiterhin alles drin. Gnad roch Lunte und nahm nochmals eine Auszeit. Wiederum Seljaas sorgte jedoch schnell mit zwei weiteren Zählern zum 79:70 bei Gnad für Ernüchterung. Noch waren 188 Sekunden zu spielen. So pendelte sich die Führung der Tigers in den letzten fünf Minuten um die zehn Zähler ein. Den sprichwörtlichen Deckel drauf machte dann der finnische Nationalspieler Kivimäki mit einem umjubelten Dreier 66 Sekunden vor der Schlusssirene zum 83:73. Der verworfene Bonusfreiwurf trübte die Freude (und Erleichterung) auf Tübinger Seite nicht. Am Ende stand ein hart umkämpfter 86:79-Erfolg gegen aufopferungsvoll kämpfende Gäste aus Leverkusen.

Die Stimme zum Spiel:

Danny Jansson (Trainer Tigers Tigers Tübingen): “Wir haben heute ein enges Spiel gesehen, welches erst in den letzten sieben Minuten entschieden wurde. In den ersten 33 Minuten haben wir zu viele Fehler gemacht und konnte nicht an unser gewohntes Spiel anknüpfen. Zac Seljaas war der Schlüsselfaktor in dieser Partie. Er hat in der entscheidenden Phase wichtige Dreier getroffen und so auch seine Teamkollegen mitgenommen. In der letzten Minuten konnten wir dann defensiv auch wichtige Akzente setzen und zahlreiche Rebounds sammeln.”

Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:

Keppeler und Jönke krank zu Hause: Die Trainingswoche gestaltete sich für die Schwaben schwierig. Trainer Danny Jansson fehlte bis Donnerstag krankheitsbedingt, dazu der noch weitere Wochen ausfallende Center Daniel Keppeler (Finger). Zahlreiche Spieler waren zudem krankheits- und verletzungsbedingt angeschlagen und konnten nicht alle Einheiten absolvieren. Komplett nicht zur Verfügung stand Till Jönke. Der emotionale Leader der Mannschaft plagt sich mit einer Mandelentzündung herum und hat bis auf weiteres absolutes Sportverbot. Keppeler erkrankte gegen Ende der Woche ebenfalls. Beide Akteure verfolgten die Partie von zu Hause aus. Wir wünschen allen Raubkatzen eine schnelle Genesung, damit das Team endlich mal wieder vollzählig und sorgenfrei an den Start gehen kann!

Zertifizierung im Nachwuchsbereich: In den letzten drei Tagen hatten die Tigers Tübingen Besuch aus Köln und Berlin. Jonas Stehling (Spielleiter 2. Basketball Bundesliga) sowie Christian Steinberg (externer Berater) statteten dem Basketball-Standort Tübingen einen Besuch ab, um sich ein Bild über die Nachwuchsarbeit vor Ort zu machen. Dabei wurden Gespräch mit allen Beteiligten im Tübinger Nachwuchs geführt. So mit den beiden hauptamtlichen Jugendtrainern Manu Pasios und Hans Georg Kienzle, Klaus Körmös (Mini-Trainer), Claus Sieghörtner (Abteilungsleiter SV 03 Tübingen), Eric Detlev (Sportdirektor), Jansson (Trainer Tigers Tübingen), Jascha Maus (General Manager Tigers Tübingen) sowie Nachwuchsspielern und Eltern. “Wir sind jetzt auf der Zielgeraden für diese Saison. Jeweils neun Vereine aus der ersten und zweiten Liga werden in dieser Saison 2022/2023 unter die Lupe genommen. Der Rest der Vereine folgt dann in der kommenden Spielrunde”, sagte Steinberg, der bis 2020 bei der Basketball Bundesliga GmbH beschäftigt war und seither für das Institut für Spielanalyse in Potsdam tätig ist. Apropos Jugend: Die Regionalliga-Mannschaft des SV 03 Tigers Tübingen gewann am Samstagmittags das letzte Saisonspiel gegen die Basketball Akademie Gießen 46ers mit 85:74 (48:44). Das U18-Team der Young Tigers Tübingen setzte sich zum Abschluss der Gruppe B mit einem 104:67 (49:30)-Erfolg beim USC Freiburg durch. Es war der 17. Sieg im 18. Saisonspiel.

Suchowerskyj ersetzt Sieghörtner: Die Partie gegen die BAYER GIANTS Leverkusen wurde von Jurij Suchowerskyj am Mikrofon begleitet. Sieghörtner war aus privaten Gründen verhindert, einer seiner Vorgänger sprang kurzfristig ein und übernahm den Ablauf in gewohnt ruhiger und besonnener Art. “Wenn ich Zeit habe, springe ich immer wieder gerne ein”, sagte Suchwerskyj, der ansonsten als immer noch begeisterter Zuschauer die Spiele der Raubkatzen in der Paul Horn-Arena von den Rängen verfolgt. Wir bedanken uns bei Suchowerskyj für das Einspringen!

von Tobias Fischer