Revanche geglückt! 98:72-Erfolg gegen den VfL SparkassenStars Bochum
Vor 1150 Zuschauern (Saisonrekord) hatten die Tigers Tübingen nur im ersten Viertel Probleme mit den VfL SparkassenStars Bochum. Nach der 65:72-Niederlage im Hinspiel waren die Schwaben besonders motiviert und nahmen beim letztlich ungefährdeten 98:72 (46:38)-Sieg zudem den Wind der letzten Heimsiege mit. Die Tigers gewannen alle vier Viertel, die zweite Halbzeit sogar mit 52:34. Es war der fünfte Sieg in Serie. Erneut war eine ausgeglichene Mannschaftsleistung der Schlüssel zum Erfolg. Sechs Spieler punkteten zweistellig. Einen Spieler hervorzuheben ist tatsächlich schwer, zu ausgeglichen war das Scouting verteilt. Die erste Playoff-Teilnahme rückt somit immer näher. Bester Punktesammler auf Seiten der Tigers war Aatu Kivimäki mit 16 Zählern und fünf Assists, der Finne wurde im Anschluss zum Tress “man of the match” bestimmt. Der höchste Vorsprung war in Minute 37 beim Stande von 93:60. Bester Werfer der Partie war der Bochumer Dominic Green mit 25 Punkten.
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Erstes Viertel (25:22):
Die ersten vier Zähler der Begegnung gingen innerhalb der ersten 60 Sekunden zum 4:0 auf das Konto der Hausherren, die den Ball offensiv gut bewegten. Wie zuletzt bestachen die Hausherren zu Beginn mit einer hohen Trefferquote. Nach einem Dreier von Timo Lanmüller führten die Raubkatzen 9:4 – gespielt waren gerade einmal zweieinhalb Minuten – dann war es aber vorübergehend vorbei mit der Tübinger Herrlichkeit. Der Mannschaft von Trainer Felix Banobre hielt stark dagegen und legte nun einen 9:0-Lauf zum 13:9 nach fünf Minuten hin – vor allem Dominic Green spielte die Tigers-Defensive ein ums andere Mal schwindelig und erzielte Punkt um Punkt. Die Hausherren blieben stolze drei Minuten ohne jeden Korberfolg. Erol Ersek beendete dann die Tübinger Durststrecke von der Freiwurflinie und erzielte das 11:13 in Minute sechs. Es entwickelte sich ein Viertel auf Augenhöhe. Der Außenseiter aus Bochum war nicht gewillt, die Punkte kampflos in Tübingen zu lassen. Gianni Otto gelang in der achten Minute – lautstark vom Tübinger Publikum gefeiert – aus der Distanz der 19:19-Ausgleich, kurz darauf war es Isaiah Crawley, der vier Zähler in Folge (23:19, zehnte Minute) erzielte und die Schwaben wieder in Führung brachte. Mit einer 25:22-Führung ging es dann in die erste Viertelpause.
Zweites Viertel (21:16):
Der zweite Abschnitt begann wieder besser für die Hausherren: Offensiv wie defensiv packten sie gut zu beim Rebound und vorne traf Mikesell seinen ersten Dreier zum 30:24 nach zwölf Minuten. Die Folge war eine Auszeit der Bochumer. Auch danach behielten die Schwaben die Lufthoheit und bauten auch dank dreier Airballs in Folge durch die Gäste aus dem Ruhrpott in der Folge die Führung sukzessive aus. Aatu Kivimäki sorgte dann kurz darauf mit einem Dreier für die erste zweistellige Führung (36:25, 15. Minute). Coach Danny Jansson wechselte zudem munter durch, ohne dass der Spielfluss ins Stocken kam. Auf Bochumer Seite kam nun Green zurück und erzielte umgehend die nächsten Punkte zum 30:38 nach 16 Minuten für sein Team. Das bis dahin gute Spiel der Tigers quittierten die 1150 Fans in der Paul-Horn-Arena (bis auf einige mitgereiste Bochumer) mit Standing-Ovations. Ersek ließ sich besonders motivieren und wurde zum zweiten Mal in diesem Spiel beim Dreier gefoult und traf wiederum alle drei Freiwürfe zum 44:34 in Minute 18. Bis zum Pausentee tat sich am Abstand der beiden Teams nicht mehr viel und so ging es nach einer ordentlichen Halbzeit der Raubkatzen mit einem 46:38 in die Kabinen.
Drittes Viertel (27:15):
Die zweite Halbzeit begann mit einem Highlight. Aus siebeneinhalb Metern traf Kivimäki in der Anfangsminute zum 49:38 und wurde zudem nach dem Wurf gefoult. So bekamen die Tigers erneut die Kugel und netzten wieder aus der Distanz ein – Spielstand: 52:38. Die Tigers dominierten nun das Spiel und zeigten viel Spielfreude. Vorne gelangen nun auch die ganz schweren Dinge, defensiv wurden die Krallen ausgefahren. Erneut war es ein wilder Kivimäki-Dreier, der die Jansson-Truppe in der 24. Minute mit 57:39 in Front brachte. Crawley gelang in der gleichen Minute zudem ein Dreipunktspiel zum 60:39. Nach 250 gespielten Sekunden erzielte Terrell Vinson den ersten Zähler nach dem Wechsel für die Gäste zum 40:60. Die Gäste schienen nach diesem angezählt. Mitte des Viertels überdrehten die Tigers offensiv etwas und suchten mitunter zu wilde Abschlüsse. Konsequenz: die nächsten drei Minuten erzielten die Tübinger keinen Zähler mehr. Da aber auch die Gäste wenig Zählbares auf das Parkett zaubern konnten, blieb es bei einer deutlichen 20-Punkte-Führung (64:44; 27. Minute). Mit einem deutlichen 73:53 ging es dann auch in die letzte Viertelpause. Der Drops schien gelutscht.
Viertes Viertel (25:19):
Den Schlussabschnitt eröffnete Dibba mit einem Monsterdunk zum 75:53 in der 31. Minute, die Fans waren gleich wieder auf Betriebstemperatur. Die Tübinger waren nun in allen Belangen überlegen, während bei den Bochumern Björn Rohwer kurzzeitig die Nerven verlor. Nach einem Pfiff gegen sein Team regte er sich fürchterlich auf und kassierte zwei technische Fouls hintereinander (33. Minute). Da er jedoch Auswechselspieler, ging das Foul gegen die Bank. Daniel Keppeler nutzte beide Freiwürfe und erhöhte auf 81:54. Trotz des komfortablen Vorsprungs trieb Jansson seine Spieler vor allem in der Verteidigung immer wieder lautstark an. Ob er die folgende Schwächephase vorhergesehen hatte, ist nicht sicher, doch kurz wurden die Tigers etwas nachlässig, ehe erneut Dibba mit einem Steal und anschließenden Dunk die Fans erneut euphorisierte (85:58, 35. Minute). Die Tigers zauberten nun No-look-Pässe (Kivimäki auf Mateo Šerić zum 83:58 in Minute 36) oder Alley-Oops (Šerić auf Crawley zum 88:58, gleiche Minute) aus dem Hut und beseitigten die letzten Zweifel an der Revanche nach der Niederlage im Hinspiel. Die letzten Minuten war Schaulaufen angesagt mit der Frage, ob erneut die 100-Punkte-Mauer durchbrochen werden sollte. Dies schafften die Tigers zwar nicht mehr, aber letztendlich gingen die Fans dennoch mit dem 98:72-Sieg gut unterhalten und zufrieden nach Hause.
Die Stimme zum Spiel:
Danny Jansson (Trainer Tigers Tübingen): “Ich freue mich sehr über diesen Sieg, da Bochum ein sehr gut gecoachtes Team ist. Heute haben wir es geschafft, offensiv wie defensiv eine stabile Leistung abzurufen. Elf von zwölf Spielern konnten punkten, das belegt eine ausgeglichene Teamleistung. Sehr erfreulich ist, dass wir zu Beginn des dritten Viertels hellwach waren. Das war zuletzt oft unser Problem. Am Ende hat die Mannschaft durchgezogen und nicht nachgelassen. Eine gute Leistung mit einem guten Ergebnis.”
Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:
Corona bei RASTA Vechta: Die hohen Corona-Fallzahlen haben nun auch wieder die BARMER 2. Basketball Bundesliga erreicht. RASTA Vechta meldete am Freitagvormittag insgesamt fünf neue positive Corona-Fälle. Zwei Spieler wurden einen Tag vor der Partie gegen Medipolis SC Jena positiv getestet. Somit musste die Partie kurzfristig abgesagt und neu angesetzt werden. Ein neuer Spieltermin steht noch nicht fest.
Corona auch bei den PS Karlsruhe LIONS: Im Lauf des Samstagvormittags wurde eine weitere Partie des 29. Spieltags in der BARMER 2. Basketball Bundesliga kurzfristig abgesagt. Bei den PS Karlsruhe LIONS hat es gegen Ende der Woche mehrere Corona-Fälle innerhalb der Mannschaft gegeben. Das Spiel bei den wiha Panthers Schwenningen musst daraufhin ebenfalls abgesagt werden. Dies kann auch für die Tigers Tübingen Auswirkungen haben. Am Sonntag, den 20. März 2022, empfangen die Schwaben den Kontrahenten aus dem Badischen. Beide Vereine stehen bereits in Kontakt und tauschen sich regelmäßig aus. Bei weiteren Fällen ist die Partie in einer Woche gefährdet. Sobald es Informationen gibt, werden wir auf unseren Kanälen informieren. Eine mögliche Verlegung der Partie gegen das TEAM EHINGEN URSPRING am kommenden Donnerstag auf das Wochenende ist nicht möglich. Zwar hat das Tabellenschlusslicht spielfrei, jedoch starten die Ehinger in die NBBL-Playoffs.
Bochum erstmals in Tübingen: Das Gastspiel der VfL SparkassenStars Bochum in Tübingen war der erste Auftritt in der Paul Horn-Arena. Die Westdeutschen stehen kurz vor dem vorzeitigen Verbleib im deutschen Basketball-Unterhaus. Insgesamt hat sich der Standort aus dem Revier sehr positiv entwickelt. Nicht nur sportlich, sondern auch strukturell. “Wir haben während der Saison verbesserte Trainingsmöglichkeiten erhalten. Insgesamt haben wir in der Stadt um im Verein eine Euphorie. Der Verein befindet sich auf einem guten Weg”, berichtete Geschäftsführer Tobias Steinert beim gemeinsamen Austausch am Vormittag.
Berichterstattung vor Ort: Dass die Professionalisierung bei den VfL Sparkassen Stars in Bochum in die richtige Richtung geht, belegt auch die Tatsache, dass die Gäste vor Ort von der Partie berichteten. Alexander Mihm als Pressemanager war mit der Mannschaft mitgereist. “Ich bin eigentlich immer dabei. Wir wollen unsere Fans bestmöglich informieren”, so Mihm. Dazu kam eine Fotografin, die Bilder von der Partie knipste. Oftmals sind keine Medienvertreter des Gegners in der Paul Horn-Arena gegenwärtig. Umso mehr freuen wir uns, dass die Bochumer stark in Tübingen vertreten waren.
Absage in der Regionalliga: Die Partie in der Regionalliga zwischen dem MTV Stuttgart und den SV 03 Tigers Tübingen am morgigen Sonntag ist kurzfristig wegen Corona-Fällen beim Gastgeber abgesagt worden. Die Begegnung muss neu angesetzt werden. Ein neuer Termin steht jedoch noch nicht fest.