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Tolle Teamleistung sichert 96:87-Sieg gegen Rostock

12 Okt 2019

Vierter Sieg im fünften Spiel. Die Tigers Tübingen haben auch das zweite Heimspiel gegen die ROSTOCK SEAWOLVES nach einer konzentrierten Leistung über die gesamte Spieldauer mit 96:87 (50:42) gewonnen. Die Partie wurde von beiden Kontrahenten erbittert und mit hohem Einsatz geführt. Nach anfänglichen Schwierigkeiten kamen die Schützlinge von Tigers-Trainer Doug Spradley immer besser in Fahrt. Nach der 33:32-Führung durch Sven Stammberger lag man bis zur finalen Sirene nicht mehr in Rückstand.

Die Schwaben mussten erneut ohne Center Philipp Neumann auskommen. Der 27-Jährige laboriert immer noch an seiner Fingerverletzung. Jedoch sind die Raubkatzen optimistisch, dass Neumann beim nächsten Spiel in Chemnitz wieder auf dem Feld stehen kann. Der Anfang gestaltete sich schwer, die SEAWOLVES lagen zumeist immer ein paar Zähler in Front. So beispielsweise nach drei Minuten durch Kalidou Diouf beim Stand von 12:7. Beide Teams hatten über die gesamte Spieldauer mit Foulproblemen zu kämpften. Nach zehn Minuten führten die Tigers knapp mit 27:26. Im weiteren Verlauf waren die Tigers jedoch immer einen Tick besser und konnte die Führung leicht ausbauen. Zur Halbzeit stand es 50:42.

In der Crunchtime konzentriert geblieben

Bild: Pressefoto Ulmer / Markus Ulmer

In der zweiten Halbzeit waren die Tigers von Beginn an die bessere Mannschaft. Kapitän Wolf erhöhte in Minute 21 erstmals auf eine zweistellige Führung (52:42). Diese konnten die Schwaben dann auch ins Ziel bringen. In der Crunchtime spielten Justin Strings, Diante Baldwin und Marvin Smith dann groß auf und sicherten den Sieg. Baldwin war es vorbehalten, mit einem Buzzer Beater den 96:87-Endstand herzustellen. Rostocks Malik Pope war mit 16 Punkten Topscorer der Partie. Bei den Tübingern konnten sich alle eingesetzten Spieler in die Punkteliste eintragen. Wolf traf mit 15 Zählern am häufigsten, Strings, Besnik Bekteshi und Sven Stammberger mit guten acht Zählern am wenigsten, was erneut die Ausgeglichenheit des Tübinger Kaders unterstreicht und für die gute Teamleistung spricht. Das Reboundduell gewannen die Tübinger mit 37:30. Alle anderen Statistiken gestalten sich hingegen äußerst ausgeglichen. Weiter geht es für die Tigers Tübingen am kommenden Freitag mit einem Auswärtsspiel bei NINERS Chemnitz. Hochball ist um 19:30 Uhr in der Richart-Hartmann-Halle.

Zu den Statistiken

Die Stimmen

Doug Spradley (Trainer Tigers Tübingen): “Vielen Dank für die Glückwünsche. Zu den Ausführungen meines Trainerkollegen kann ich nicht viel hinzufügen. Meine Mannschaft hat als Team eine starke Leistung abrufen können. Vor allem im Reboundverhalten haben wir deutlich besser agiert, als noch am Mittwoch. Für uns Trainer war dieses Spiel nicht immer einfach, da es sehr viele Ereignisse auf dem Parkett gab, auf die wir reagieren mussten. Der Gewinner war heute auch der Fan, der ein tolles Spiel gesehen hat.”

Milan Škobalj (Trainer ROSTOCK SEAWOLVES): “Glückwunsch an Coach Spradley und seine Tübinger Mannschaft zu diesem Sieg. Ich denke, die Zuschauer haben heute ein gutes Spiel von beiden Mannschaften gesehen. Die Partie war drei Viertel sehr eng, im Schlussviertel haben wir dann einige schlechte Entscheidungen getroffen und sind als Verlierer vom Platz gegangen. Hier müssen wir daraus lernen und dies besser machen. Die Statistiken sind insgesamt sehr ausgeglichen, Kleinigkeiten haben über Sieg und Niederlage entschieden.”

Der Spielfilm

Erste Halbzeit

Erstes Viertel

1. Minute: Starting Five: Diante Baldwin, Kris Davis, Roland Nyama, Justin Strings und Enosch Wolf.

2. Minute: Nach 109 Sekunden kassiert Strings bereits sein zweites Foul. Michael Jost trifft nach einem Foul jenseits der Dreierlinie alle drei Freiwürfe zum 5:3. Der US-Amerikaner muss gleich auf der Bank Platz nehmen.

4. Minute: Die Anfangsphase gehört klar den Gästen. Fehler der Tigers werden sofort bestraft und in Körbe umgemünzt. Vor allem in der Transistion-Offense punkten die Seestädter zuverlässig. Davis kontert mit einem Dreier zum 10:12.

6. Minute: Das Spiel ist enorm intensiv. Beide Kontrahenten wissen, um was es geht. Nyama steht an der Freiwurflinie und holt mit zwei Freiwürfen die erste Führung (15:14). Wenig später kassiert auch Wolf sein zweites Foul, ein unsportliches Foul gegen Malik Pope. Der US-Amerikaner holt die Führung von der Linie zurück. Eine sehr fragwürdige Entscheidung von Schiedsrichter Moritz Reiter.

8. Minute: Erste Auszeit von Rostock. Tanner Graham taucht unter dem Korb durch und legt den Ball in den Korb. Mit einem 5:0-Lauf für die Raubkatzen steht es 20:18 für den Gastgeber. Beim Rebound müssen die Schwaben jedoch viel besser zugreifen und zweite Chancen vermeiden. Reiter ist in Fahrt und verhängt auch gegen Grant Sitton ein unsportliches Fouls. Wolf netzt beide Freiwürfe zum 22:20 ein.

10. Minute: Das erste Viertel ist vorbei. Tübingen führt mit 27:26. Neben Wolf und Strings ist auch Marvin Smith schon mit zwei Fouls vorbelastet. Eine schwere Hypothek für den weiteren Spielverlauf. Interessant ist heute, dass die Unparteiischen jeden kleinsten Kontakt auf beiden Seiten ahnden. Wolf ist mit neun Zählern bisher bester Punktesammler der Partie. Die Hausherren müssen vorerst viel Smallball spielen.

Zweites Viertel

12. Minute: Die Ostdeutschen haben bereits vier Teamfouls kassiert. Ab dem nächsten Vergehen gehen die Schwaben nun jedes Mal an die Linie. Die Spradley-Truppe tut sich vor allem im Angriff aktuell schwer. Spielstand: 27:29.

13. Minute: Besnik Bekteshi erzielt von der Linie den 29:29-Ausgleich. Auch bei den SEAWOLVES haben inzwischen vier Spieler zwei Fouls gesammelt. Die Begegnungen ist von vielen Unterbrechungen geprägt.

15. Minute: Auch die Raubkatzen nehmen ihre erste Auszeit beim Stand von 31:32. Beide Mannschaften wissen nicht richtig, wie sie wegen der Linie Schiedsrichter agieren sollen. Die Spieler zeigen sich auf beiden Seiten verunsichert.

17. Minute: Die Tigers spielen nun eine Zone und erzwingen mehr Fehler beim Gegner. Davis trifft aus der Distanz zum 40:34, der bisher höchste Vorsprung der Unistädter. So kann es weitergehen. Die Gäste nehmen ihre zweite Auszeit. Die Stimmung ist verhalten gut im weiten Rund.

19. Minute: Auch der Gegner hat auf eine Zonenverteidigung umgestellt. Baldwin zündet zwei Mal den Turbo und bringt sein Team auf 46:42 in Front.

20. Minute: Die Mannschaften gehen beim Stand von 50:42 in die Pause. Bei den Tigers schmoren Wolf, Strings und Smith weiter foulbelastet auf der Bank. Aber die Teamkollegen können diesen Ausfall bisher kompensieren. Andere Akteure springen in die Bresche.

Zweite Halbzeit

Drittes Viertel

21. Minute: Die Tigers kommen gut aus der Pause. Wolf ist es, der mit zwei Zählern das 52:42 markiert. Erstmals ist der Vorsprung zweistellig.

24. Minute: Aktuell dominieren beide Verteidigungen. Bisher sind erst sechs Zähler gefallen. Nyama kassiert beim Stand von 54:44 sein viertes Foul. Das tut weh. Die Raubkatzen haben bereits die Teamfoulgrenze erreicht.

27. Minute: Die Tigers bleiben vorne. Davis netzt den nächsten Dreier zum 61:50 ein. Das Spiel ist weiter enorm hart und intensiv geführt. Die Zone der Schwaben greift weiter sehr gut.

28. Minute: Einige Unkonzentriertheiten nutzen die Gäste aus und verkürzen auf 55:61. Spradley nimmt sofort seine nächste Auszeit. Bis auf Chase Adams haben alle eingesetzten Spieler auf beiden Seiten schon gepunktet.

30. Minute: Mit einem 66:58 für die Tigers geht es in die finalen zehn Minuten. Der Gastgeber kann den Vorsprung aktuell halten, jedoch sind die Gäste weiter stets gefährlich. Jetzt heißt es, Zähne zeigen und weiter dagegenhalten. Wolf ist mit 15 Zählern Topscorer der Begegnung.

Viertes Viertel

32. Minute: Zwei Dreier von Bekteshi und Graham – und es steht 72:61. Beide Mannschaften erlauben sich nun mehr Fehler, das Punkten wird insgesamt für beide Kontrahenten einfacher. Und dennoch: Um jeden Ball wird extrem hart gekämpft.

33. Minute: Smith gelingt ein artistischer Wurf zum 76:63. Die SEAWOLVES nehmen die nächste Auszeit. So hoch wie jetzt war die Führung noch nicht. Alle Raubkatzen bringen volle Energie auf das Feld. Vor allem Stammberger reiht sich in eine gute Teamleistung sehr gut ein.

35. Minute: Point Guard Bekteshi kassiert auch sein viertes Foul. Im nächsten Spielzug auch Smith mit dem vierten Foul belastet. Bei den Gästen trifft es Adams und Pope. Spielstand: 78:67. Jetzt muss die Ruhe bewahrt werden!

37. Minute: So schnell kann es gehen. Sechs zügige Punkte der Seestädter und der Vorsprung (82:76) ist nur noch bei sechs Punkten. Auszeit bei den Tigers.

39. Minute: Ein Dreier und ein Rebound in der Defense von Smith und es steht 90:82. Von der Freiwurflinie trifft die Tübinger Nummer 1 einen Wurf zum 91:82.

40. Minute: Mit einem Buzzer Beater sichert Baldwin den 96:87-Erfolg für die Raubkatzen. Der Spielmacher wird zum Tress “man of the match” gekürt, weil er das gesamte Spiel seiner Mannschaft kontrolliert und hervorragend geführt hat. Die Fans feiern ihre Mannschaft, der Sieg geht nach einer guten und konzentrierten Leistung so in Ordnung. Glückwunsch an die Mannschaft!

Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel


Schweigeminute für Terroropfer

Vor der Partie zwischen Tübingen und Rostock gab es eine Schweigeminute für die Terroropfer aus Halle. Die BARMER 2. Basketball Bundesliga und auch wir sind schockiert und fassungslos über die Vorfälle vom vergangenen Mittwoch. Wir möchten in diesen schweren Stunden unser Mitgefühl und unsere Anteilnahme gegenüber den Hinterbliebenen der Opfer ausdrücken und den Opfern dieser grausamen Tat gedenken. In einer Sportart wie dem Basketball wollen wir jeden Tag eine interkulturellen und weltoffenen Gesellschaft leben, in der weder Religion, Hautfarbe oder Herkunft als Anlass für Hass und Gewalt Platz findet. Daher spricht sich die BARMER 2. Basketball Bundesliga und alle Vereine nochmals offen und in aller Deutlichkeit gegen Rassismus, Antisemitismus und jegliche Form der Diskriminierung aus.

Auf Reisen quer durch die Republik

Die ROSTOCK SEAWOLVES sind das Team in der BARMER 2. Basketball Bundesliga, welches die größten Entfernungen zur Absolvierung der 16 Auswärtspartien bewältigen muss. Insgesamt stolze 20.660 Kilometer, was einen Schnitt von 1.291,25 Kilometer pro Begegnung ausmacht. Besonders hart traf es die Seestädter unter der Woche. Am Mittwoch spielten die Gäste noch in Leverkusen, kehrten im Anschluss nach Rostock zurück, wo sich das Team am frühen Freitagmorgen erneut mit dem Bus auf die Autobahn machte. Dieses Mal hieß das Ziel Tübingen. “Das sind schon sehr weite Entfernungen”, sagte SEAWOLVES-Pressesprecher Thomas Käckenmeister, der die Mannschaft zu jedem Auswärtsspiel begleitet. Die kürzeste Entfernung ist nach Bremerhaven, einfache Strecke 355 Kilometer.

Diverses in Kürze

Versprechen gehalten: Beim Catering wurden die Getränke in Mehrwegbechern angeboten. Dazu alle Softdrinks direkt mit Pfand aus der Flasche. Ferner wurde der Preis von Mineralwasser (0,5l) von drei auf 2,50 Euro herabgesetzt.

Das Spiel live im Netz: Das zweite Heimspiel wurde live und exklusiv auf der Plattform von www.airtango.live im Internet ausgestrahlt. Zur Sicherheit war ein Telekom-Techniker am frühen Nachmittag nochmals vor Ort und hat die Upload-Geschwindigkeit getestet. Im ersten Heimspiel musste Aufgrund massiver technischer Probleme der Internetverbindung die Live-Übertragung ausfallen.

Am vierten Spieltag haben die Regionalliga-Basketballer des SV 03 Tübingen beim TV Idstein knapp mit 70:74 verloren.