Saison vorzeitig beendet – Spieler abgereist
Die BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA und ProB beendet ihre Saison! Dies wurde am Montag bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung der 41 Clubvertreter in Frankfurt beschlossen. Absteiger wird es sowohl in der ProA als auch der ProB nicht geben. Die NINERS Chemnitz und Eisbären Bremerhaven erhalten das sportliche Aufstiegsrecht in die easyCredit BBL.
Es war keine einfache Entscheidung, welche die Clubvertreter am Montag treffen mussten. Denn die derzeitige Situation kann für viele Standort nicht nur kurz-, sondern auch langfristig existenzbedrohend werden. „So viele Fragezeichen hatten ich und meine Kollegen wohl noch nie im Kopf. Die derzeitigen Entwicklungen können die komplette Sportlandschaft in Deutschland verändern“, berichtet Robert Wintermantel, Geschäftsführender Vorstand der ProBasket Tübingen AG.
Sofortiges Saisonende beschlossen
Doch die rapiden Entwicklungen rund um die Ausbreitung des neuartigen Corona-Virus „Covid-19“ lassen als einzige sinnvolle Konsequenz nur ein sofortiges Ende der Spielzeit 2019/2020 in der BARMER 2. Basketball Bundesliga zu: „Die Gesundheit ist unser höchstes Gut und wir müssen dazu beitragen die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus so gut es geht zu verlangsamen. Wir wollen keine Fans, Spieler und Mitarbeiter in Gefahr bringen. Zudem erlauben die Gegebenheiten bei den Vereinen vor Ort keinen fairen Wettkampf mehr. Deswegen sehen wir keine andere Möglichkeit, als den Spielbetrieb vorzeitig zu beenden. Wir sehen in absehbarer Zeit keine Möglichkeit, den Spielbetrieb unter Berücksichtigung der Gesundheit, Wirtschaftlichkeit und gleichen Wettkampfbedingungen wieder aufzunehmen. Diese Entscheidung ist nicht nur sportlich, sondern auch wirtschaftlich eine sehr schwierige Situation für alle Beteiligen“, so der Geschäftsführer der BARMER 2. Basketball Bundesliga Christian Krings. Während in der drittklassigen ProB zumindest die Hauptrunde bereits abgeschlossen ist, wären in der ProA noch vier, beziehungsweise fünf, Partien zu spielen gewesen. Bei den meisten Vereinen der ProA entfallen so zwei bis drei Heimspiele, bei einer Playoff-Teilnahme auch mehr. Wichtige Einnahmen, die allen Vereinen fehlen werden. Bei den Tigers Tübingen betrifft dies die Heimspiele gegen Science City Jena und die PS Karlsruhe Lions. “Das trifft uns und alle anderen Vereine natürlich hart. Die wirtschaftlichen Folgen sind derzeit noch nicht abzusehen”, erklärt Wintermantel.
Trotzdem sind jene wirtschaftlichen Konsequenzen in diesen Tagen zwar nicht unbedeutend, jedoch zweitrangig. Denn für uns alle hat die Gesundheit unserer Mitmenschen und die Bewältigung der derzeitigen Krise allerhöchste Priorität: „Wir müssen alle solidarisch zusammenhalten. Das gilt für uns im Sport, aber noch wichtiger für unsere Gesellschaft. Jeder kann jetzt einen Teil zur Bewältigung dieser Krise beitragen. Das beginnt bereits beim Einkaufen für die Nachbarn und Bekannten, die vielleicht zu den Risikogruppen zählen“, so Wintermantel.
Chemnitz und Bremerhaven erhalten sportliches Aufstiegsrecht – keine Absteiger
Bezüglich der Auf-und Abstiegsregelung wurde entschieden, die derzeitigen Tabellenstände der ProA und ProB als Abschlusstabellen zu erklären. Der Erst- und Zweitplatzierte der ProA (NINERS Chemnitz und Eisbären Bremerhaven) erhält somit das sportliche Aufstiegsrecht in die easyCredit BBL. Das sportliche Aufstiegsrecht in die ProA steht den Erstplatzierten der ProB Nord (Itzehoe Eagles) und ProB Süd (scanplus baskets Elchingen) zu. Das in der Spiel- und Veranstaltungsordnung der BARMER 2. Basketball Bundesliga festgelegte Nachrückverfahren für einen Aufstieg zwischen der ProA und ProB bleibt bestehen. Aufgrund der vorzeitigen Beendigung der Saison wurde zudem beschlossen, dass kein Bundesligist aus der ProA in die ProB und kein Bundesligist aus der ProB in die Regionalliga absteigt.
Die genauen Ligenstärken und Ligenzusammensetzungen für die ProA und ProB in der BARMER 2. Basketball Bundesliga können erst nach dem Lizenzierungsverfahren festgelegt werden.
Spieler bereits abgereist!
Auch für die Spieler hat das vorzeitige Ende der Spielzeit konkrete Auswirkungen. Besonders für die Akteure aus Übersee gestalteten sich die vergangenen Tage nicht einfach. Eine Rückkehr in die Heimat wurde durch den von den USA verhängten Einreisestopp für Bürger aus dem Schengenraum deutlich komplizierter. Auch der Flugverkehr von Europa in die Vereinigten Staaten wurde zuletzt heruntergefahren. Deshalb haben sich die Verantwortlichen bereits in den vergangenen Tagen darum bemüht, die Abreise der Spieler zu organisieren. So konnten Tanner Graham und Sven Stammberger (beide Kanada) sowie John Jordan, Kris Davis, Diante Baldwin, Marvin Smith und Justin Strings (alle USA) am heutigen Dienstag ihre Heimreise antreten.