Bild: Pressefoto Ulmer / Markus Ulmer

Ohne Chance! 68:106-Niederlage gegen die NINERS Chemnitz

12 Nov 2023

Die Tigers Tübingen bleiben nach dem vierten Heimspiel der Saison 2023/2024 in der easyCredit Basketball Bundesliga weiter ohne Sieg. Vor 2.878 Zuschauern in der Paul Horn-Arena hat die Mannschaft von Trainer Danny Jansson nach einer schwachen Leistung mit 68:106 (36:53) gegen einen starken Gegner der NINERS Chemnit verloren. Manchmal wünscht man sich ja, dass man hellsehen kann. Jansson hatte sich angesichts der Verletzung von Timo Lanmüller gegen Krišs Helmanis als dritten Center und für Erol Ersek entschieden (siehe Dschungelgeflüster). Als im dritten Viertel Kao Akobundu-Ehiogu bereits vier Fouls gesammelt hatte und Daniel Keppeler gar mit fünf Fouls auf der Bank saß, war nicht nur angesichts des Spielstands von 55:79 nach 30 Minuten das Spiel entschieden. Ob Helmanis allerdings die beiden Point Guards DeAndre Lansdowne und Wesley Van Beck in der ersten Halbzeit am Punkten gehindert hätte, darf zurecht bezweifelt werden. Die Gäste von Trainer Rodrigo Pastore zeigten jedenfalls eindrucksvoll, warum sie in der Spitzengruppe der easyCredit BBL stehen: In allen relevanten (und irrelevanten) Statistiken (Wurfquote, Rebounds, Assists, Steals, Blocks, Ballverluste) waren sie den Schwaben überlegen und gewannen nebenbei auch jedes einzelne Viertel. Tübingen war nicht einmal in Führung, Chemnitz hatte beim Stand von 106:68 kurz vor Schluss mit 38 Zählern die höchste Führung inne. Bei den Tigers war Jimmy Boeheim mit 16 Punkten bester Punktesammler, Jhivvan Jackson kam auf 14 Zähler. Bei Chemnitz ragten aus einer insgesamt starken Truppe Van Beck (28 Punkte) und Lansdowne (23 Zähler) heraus.

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Weiter geht es für die Tigers Tübingen am kommenden Wochenende mit dem Auswärtsspiel bei den Basketball Löwen Braunschweig. Gespielt wird am Samstag, den 18. November 2023. Hochball ist um 18:30 Uhr in der Volkswagen Halle in Braunschweig.

Erstes Viertel (19:23):

Coach Jansson musste zwangsweise seine gewohnte Starting-Five ändern. Anstatt des verletzten Lanmüller begann Zac Darko-Kelly. Jackson erzielte die ersten Tübinger Punkte zum 2:2 nach 65 Sekunden, allerdings kamen die Tigers in den ersten Minuten mit der aggressiven Verteidigung der Gäste überhaupt nicht zurecht. So dauerte es gute drei Minuten, ehe sich Boeheim unter dem Korb gegen Jonas Richter durchsetzte und zum 4:7 punktete (vierte Minute). Danach waren die Schwaben besser im Spiel und Akobundu-Ehiogu konnte in der sechsten Minute zum 11:11-Zwischenstand ausgleichen. Die Raubkatzen kämpften und warfen sich nach jedem Ball, doch der bärenstarke Lansdowne sorgte mit insgesamt zehn Punkten im ersten Abschnitt dafür, dass der Rückstand zwei Minuten später doch plötzlich auf 13:21 angewachsen war. Doch erneut kämpften sich die Schwaben ran und hatten Rückstand bis zur ersten Viertelpause wieder halbiert (19:23).

Zweites Viertel (17:30):

Das zweite Viertel begann kurios aus Tübinger Sicht. Akobundu-Ehiogu knockte versehentlich Till Jönke aus, der dann in der Verteidigung fehlte. Chemnitz nutzte die Überzahl eiskalt aus und versenkte einen Dreier von van Beck zum 26:19 in Minute elf. Zudem hatten die Tigers in dieser Phase Pech mit einigen Schiedsrichter-Entscheidungen, sodass der Rückstand plötzlich zweistellig war (19:30, zwölfte Minute). So sammelte Akobundu-Ehiogu in kürzester Zeit drei Fouls und blieb nach einer Auszeit von Coach Jansson in der 13. Minute den Rest des Viertels auf der Bank. Nach der Auszeit wurde es zumindest offensiv etwas besser auf Seiten der Tübinger, doch defensiv waren nun plötzlich riesige Löcher vorhanden, sodass der Rückstand sich bei etwa zehn Punkten einpendelte. Ein weiteres tat die Dreierquote: Während die Sachsen vier von neun Dreier (44 Prozent) versenkten, dauerte es bis zur 17. Minute, ehe Jackson den ersten Distanzwurf für die Tigers verwandeln konnte (30:39). Bis zur Pause sollte der Rückstand allerdings wieder deutlich anwachsen. Vor allem die beiden Chemnitzer Point Guards waren es, die den Tübingern weh taten: Van Beck (20 Punkte) und Lansdowne (14 Zähler) sorgten fast im Alleingang für den 36:53-Rückstand zur Pause.

Drittes Viertel (19:26):

17 Punkte Rückstand, dazu jeweils drei Fouls von Akobundu-Ehiogu und Keppeler – die Hypothek hätte auch kleiner sein können. Aber die Tigers machten es sich weiterhin auch selbst schwer: Nach einem erfolgreichen Dreier von Jackson zum 39:57 nach 22 Minuten kassierten die Jansson-Schützlinge von van Beck den nächsten Distanzwurf zum 39:60. Positiv bis dahin waren allerdings die Rebounds der Tübinger: Mit 13:16-Abprallern standen sie in dieser Statistik relativ gut da. Unglücklich für die Jansson-Truppe wurde es dann allerdings nach knapp 25 Minuten: Neben Akobundu-Ehiogu hatte da auch Keppeler sein viertes Foul von den Referees aufgebrummt bekommen, blieb allerdings notgedrungen auf dem Feld. Die Sachsen forcierten nun folgerichtig das Spiel unter dem Korb und konnten so noch im dritten Viertel Keppeler mit dem fünften Foul aus dem Spiel nehmen. Dennoch gaben sich die Tigers nicht auf und hielten weiter dagegen. Doch ehrlicherweise war beim Stand von 55:79 das Spiel nach dem dritten Abschnitt bereits gelaufen.

Viertes Viertel (13:27):

Die NINERS Chemnitz machten auch zu Beginn des letzten Viertels gleich klar, dass sie sich heute die Butter nicht mehr vom Brot nehmen lassen würden: Sowohl aus der Distanz, als auch unter dem Korb punkteten sie nahezu in jedem Angriff und gaben den Raubkatzen nicht die kleinste Gelegenheit zu einem eigenen Run. Entsprechend machte sich in dieser Phase auch Frust bei den Hausherren breit, was auch an der Körpersprache zu sehen war. Das ist vielleicht auch das, was man den Schwaben heute vorwerfen kann. Das sah auch Coach Jansson so und nahm gut sechs Minuten vor dem Ende beim stand von 60:91 nochmals eine Auszeit. Danach sah auch die Körpersprache wieder besser aus und es wurde versucht, das Spiel ordentlich zu Ende zu spielen. Richtige Highlights waren auf beiden Seiten nicht mehr vorhanden, vielleicht noch die 100 Punkte-Marke von Chemnitz gut zwei Minuten vor dem Ende. Lansdown dunkte den Ball zum 101:66 durch den Tübinger Korb. Und so gingen die Zuschauer nach dem schlechtesten Saisonspiel der Tigers Tübingen und der 68:106-Niederlage mit gemischten Gefühlen nach Hause.

Die Stimmen zum Spiel:

Danny Jansson (Trainer Tigers Tübingen): “Glückwunsch an Coach Rodrigo Pastore und seine Chemnitzer Mannschaft. Es war heute eine der schlechtesten Leistungen seit geraumer Zeit. Alles, was unsere Identität ausmacht, also Druck zu machen und aktiv in der Defense zu sein, war nicht vorhanden. Es hat nichts funktioniert. Nachdem Timo Lanmülller ausgefallen ist, haben wir uns entschieden, Krišs Helmanis nicht zu nominieren. Wir brauchten Spieler auf den Flügeln. Doch dies hat in keiner Weise geklappt. Unser großen Spieler waren nicht aktiv. Dazu ist Mateo Šerić noch verletzt ausgeschieden. Taktisch war es im Nachhinein ein Fehler. Es ist egal, ob man mit einem Punkt oder mit 100 Punkten verliert. Wichtig ist, wie man darauf reagiert.”

Rodrigo Pastore (NINERS Chemnitz): “Es war schön, nach vielen Jahren mal wieder in Tübingen gewesen zu sein. Mein Glückwunsch an die gesamten Organisation zum Aufstieg in die BBL. Heute war es ein schwieriges Spiel für Tübingen, Mateo Šerić war nicht fit und Timo Lanmüller verletzt. Tübingen ist in guten Händen, sie werden gut gecoached. Wir wissen, was es heißt mit sechs Niederlagen in die Saison zu starten. Die BBL ist eine starke Liga. Glückwunsch auch an meine Mannschaft, wir haben es gut gemacht. Vor allem nach den vielen Reisen in den letzten Wochen. Defensiv war es eine sehr gute Leistung, auch in der Offensive machen wir gute Fortschritt. Wir sind zu einem frühen Zeitpunkt der Saison schon recht weit. Es freut mich dazu sehr, dass Kevin Yebo wieder gespielt hat. Dominic Lockhart wird hoffentlich auch bald wieder zur Verfügung stehen.”

Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:

Helmanis darf nicht, Lanmüller kann nicht: Erneut musste Tübingens Trainer Danny Jansson einen Importspieler für das Duell gegen die NINERS Chemnitz streichen. Der deutsche Pass für Erol Ersek lässt noch auf sich warten. Gegen die Sachsen traf es Center Krišs Helmanis. Grund dafür ist auch die Verletzung von Timo Lanmüller, der am gestrigen Samstag im Training mit dem Sprunggelenk umgeknickt war. Trotz umgehender Behandlung bei Physiotherapeut Johannes Katzmaier war ein Einsatz für den 22-Jährigen nicht möglich. Am morgigen Samstag wird Lanmüller von unseren Teamärzten Prof. Dr. Philip Kasten und Dr. Philipp Calgéer vom Orthopädisch Chirurgischen Centrum in Tübingen/Mössingen entsprechend untersucht. “Wir benötigen einen Flügelspieler, deswegen fiel die Entscheidung gegen Helmanis aus”, sagte Jansson beim Abschlusstraining in der Paul Horn-Arena am Vormittag.

Chemnitzer Duo wieder im Kader: Bei den NINERS Chemnitz stand mit Kevin Yebo und Dominic Lockhart zwei Spieler wieder im Kader, die zuletzt verletzungsbedingt gefehlt hatte. Nach Rückenbeschwerden stand Yebo wieder 16 Minuten auf dem Feld und erzielte 13 Zähler. Allerdings merkte man es der Nummer 53 der Chemnitzer noch an, dass der Körper noch nicht richtig rund läuft. Lockhart stand nach einer Knieverletzung zwar wieder im Team, NINERS-Coach Rodrigo Lockhart entschied sich jedoch gegen einen Einsatz. Damit wartet Lockhart weiter auf sein Saisondebüt.

Weitere Tickets ab Montag erhältlich: Ab Montag, den 13. November 2023, werden die Tickets für die Spiele gegen die Bamberg Baskets (22. Dezember 2023), den FC Bayern München Basketball (26. Dezember) und die Würzburg Baskets (8. Januar 2024) im Onlineshop der Tigers Tübingen freigeschaltet. Speziell für die Spiele rund um Weihnachten empfiehlt es sich, schnellstmöglich Tickets zu sichern. Die Nachfrage für diese Partien ist besonders groß! Im ersten Spiel des neuen Jahres kommt es einem Wiedersehen mit Zac Seljaas und seinem neuen Team, den Würzburg Baskets. Jetzt Tickets krallen!