Spannung pur in Nürnberg! Marvin Heckel gelingt der Siegwurf in der Schlusssekunde
Zweiter Sieg im dritten Spiel. Die Tigers Tübingen haben das Auswärtsspiel bei den Nürnberg Falcons BC vor 1.850 Zuschauern, darunter auch 25 Fans aus Tübingen, in der KIA Metropol Arena Nürnberg mit 79:77 (36:45) gewonnen. Dies war jedoch ein hartes Stück Arbeit. Die Mannschaft von Trainer Domenik Reinboth präsentierte sich vor allem in der ersten Halbzeit nicht wach genug. So liefen die Schwaben die ganze Zeit einem Rückstand hinterher. Den höchsten Vorsprung erspielte sich das Team von Trainer Virgil Matthews nach sieben Minuten beim Stand von 21:11. Zur Halbzeit betrug der Rückstand beim 36:45 ganze neun Zähler. Nach dem Seitenwechsel jedoch ein anderes Bild. Die Raubkatzen agierten nun bissiger, verteidigten besser und setzten auch im eigenen Angriff bessere Akzente. So ging der Abschnitt mit 25:15 an die Gäste. Kenny Cooper erzielte in Minute 27 beim 54:51 die erste Tübinger Führung. Das Momentum lag nun bei den Raubkatzen, jedoch ließen sich die Franken nicht abschütteln. Die Partie war zudem geprägt von zahlreichen technischen Fehlern auf beiden Seiten. Nürnberg leistete sich 28 Ballverluste, Tübingen deren 21. Das Reinboth-Team lag bis in die Schlussphase zumeist mit ein paar wenigen Zählern vorne, den Sack konnte man aber nicht entscheidend zumachen. Zwei Minuten vor dem Ende führten die Schwaben mit 75:70, doch die Hausherren kämpften sich zurück. Tim Köpple (17 Punkte) traf 8,6 Sekunden vor dem Ende jedoch nur einen Freiwurf zum 77:77-Ausgleich für Nürnberg. Es roch nach Verlängerung. Doch Marvin Heckel düste von “Coast to Coast” und legte den Ball 0,8 Sekunden vor Rambo zum 79:77 in den Korb der Franken. Bei den Rebounds hatten die Schwaben mit 25:33 das Nachsehen. Insgesamt gibt es noch viel Verbesserungspotential, um die nächsten Aufgaben erfolgreich angehen zu können. So auch die Quote aus der Distanz: Nur vier von 18 Versuchen (22 Prozent) gingen durch die gegnerische Reuse. Der höchste Tübinger Vorsprung datierte in Minute 36 beim 71:66. Topscorer der Partie war Cooper mit 20 Punkten, Samuel Idowu zeigte mit 18 Punkten ebenfalls eine gute Leistung. Bester Punktesammler bei den Franken war Routinier Julius Wolf mit 19 Punkten.
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Schiedsrichter: Maximilian Meiler, Stefan Fingerling, Joshua Holtermann
Kommissar: Axel Riek
Am Samstag, den 12. Oktober 2024, empfangen die Tigers Tübingen die ART Giants Düsseldorf. Spielbeginn ist um 19:30 Uhr in der Paul Horn-Arena. Tickets gibt es im Onlineshop sowie am Spieltag ab 18:15 Uhr der Abendkasse.
Erstes Viertel (23:21):
Der Gastgeber startete mit viel Energie in die Partie. Gabriel Kalscheur riss von Beginn an das Spiel an sich. Der US-Amerikaner erzielte nach drei Minuten die 8:4-Führung für Nürnberg. Beide Kontrahenten starteten zunächst mit einer Zone in der Defense. Nach einem Dreier von Wolf zum 11:4 nahm Reinboth bei noch 6:41 Minuten auf der Uhr eine frühe Auszeit. Der 41-Jährige machte intensiv seinen Frust über das bisher Geleistete seiner Mannschaft auf der Bank deutlich. Es wurde im Anschluss etwas besser, doch die Franken hatten zunächst weiter die Nase vorne. Mit einem Dreipunktspiel erhöhte Kalscheur auf 16:11 nach fünf Minuten. Die Schwaben kamen einfach nicht richtig in die Partie. Christian Feneberg erzielte eine weitere Minute später das 21:11, erstmals lagen die Matthews-Schützlinge zweistellig in Front. Es entwickelte sich zudem ein Privatduell zwischen Kalscheur und Cooper. Der Nummer 22 der Raubkatzen gelang per Korbleger das 13:21 – gespielt waren sieben Minuten. Gegen die Nürnberger Zone tat sich die Reinboth-Team nach wie vor schwer, um gute Aktionen erfolgreich abzuschließen. Mit einem 10:2-Lauf kämpften sich die Tigers Tübingen in den Schlussminuten des ersten Viertels jedoch ins Spiel. Entscheidend war dabei der Einsatz von Kapitän Till Jönke. Zudem wurde das Tempo angezogen. Final gingen die Franken mit einem 23:21 in die erste Viertelpause. Topscorer der Begegnung war Wolf mit acht Zählern, auf Tübinger Seite kamen Cooper und Melkisedek Moreaux auf jeweils sechs Punkte.
Zweites Viertel (22:15):
Köpple startete mit zwei Dreiern für die Franken zum 29:23 in den zweiten Abschnitt – gespielt waren 64 Sekunden. Der Point Guard lenkte das Spiel des Tübinger Kontrahenten. Doch auch die Schwaben trafen in der Folge aus der Distanz. Miles Tention zirkelte den Ball hinter der 6,75-Meter-Linie in den gegnerischen Korb und verkürzte auf 26:29. Matthews nahm bei 7:28 Minuten auf der Uhr ebenfalls sein erstes Timeout. Die Partie wurde intensiv auf beiden Seiten geführt, jedoch auch mit zahlreichen Fehlern. In dieser Phase der Begegnung war für das Spiel wenig ansehnlich für die Zuschauer auf den Rängen. Kalscheur war in Minute 15 beim Stand von 31:26 bereits beim dritten Foul angelangt. Für Nürnberg drückte weiterhin Köpple massiv aufs Tempo. Der 24-Jährige erzielte nach 16 Minuten mit dem nächsten Dreier das 36:28. Die vielen kleinen Fehler der Raubkatzen machten es unmöglich, sich dem Gegner weiter zu nähern. Zudem gab es auch einige höchst-fragwürdige Entscheidungen der Schiedsrichter – und dies bis in die Schlussphase der Begegnung hinein. Wolf schraubte den Vorsprung der Franken starke zwei Minuten vor der Halbzeitpause wieder auf zehn Zähler (40:30). Final ging es mit einem 45:36 für Nürnberg in die Halbzeitpause. Neuer Topscorer des Spiels war Köpple mit 13 Punkten, auf Tübinger Seite kam Cooper auf zehn Zähler. Moreaux und Samuel Idowu waren ebenfalls mit jeweils drei Fouls vorbelastet.
Drittes Viertel (15:25):
Das Spiel begann nach Wiederanpfiff äußerst wild auf beiden Seiten, inklusive dem vierten Foul von Kalscheur nach 75 Sekunden. Punkte waren noch nicht zu notieren. Idowu erzielte in Minute 22 die ersten zwei Zähler des Spiels zum 38:45. Matthews musste das Spiel seiner Mannschaft bereits nach 124 Sekunden mit einem sehr frühen Timeout unterbrechen. Die Schwaben traten nun deutlich besser auf. Bis in Minute 24 gelang dem Reinboth-Team ein 10:2-Lauf zum 46:48, ehe erneut Wolf in Minute 25 aus der Distanz das 51:48 für seine Mannschaft erzielte. Jedoch war man weiterhin bei den Rebounds nicht aufmerksam genug, dazu prägten weitere technische Fehler den Tübinger Auftritt. Wolf beging bei noch 3:25 Minuten ein offensives Foul, es war gleichzeitig das vierte persönliche Vergehen des Routiniers. Cooper glich von der Linie zum 51:51 aus. Und Cooper war es im nächsten Angriff, der die erste Führung erzielte. Dem US-Amerikaner gelang per Dreipunktspiel das 54:51, gleichzeitig war für Kalscheur mit dem fünften Foul das Spiel nach 27 Minuten vorzeitig beendet. In dieser Phase war vor allem Idowu auffällig, der beim 57:53 bereits auf 16 Punkte kam. Nach acht Punkten von Daniel Monetroso zum 57:58 für die Franken nahm Reinboth 105 Sekunden vor dem Viertelende eine Auszeit. Bei noch 1:10 Minuten auf der Uhr traf Ričards Vanags per Dreier das 61:58, es waren die ersten Punkte für den Letten überhaupt im Trikot der Schwaben. Final ging es mit einer knappen 61:60-Führung für die Gäste ins Schlussviertel. Wolf für Nürnberg und Idowu für Tübingen waren mit jeweils 16 Zählern beste Punktesammler ihrer Mannschaft.
Viertes Viertel (17:18):
Mit Selbstvertrauen erzielte Vanags fünf Zähler in Folge zum 65:63 nach 32 Minuten. Die Partie stand auf Messers Schneide. Beide Kontrahenten kämpften verbissen um jeden einzelnen Punkt. In dieser Phase begingen beide Mannschaften viele Fouls, sodass die Partie äußerst zerfahren war. Silas Oriane gelang nach 35 Minuten das 67:65, bevor sich Idowu ein unsportliches Foul gegen Nelson Okafor leistete. Okafor traf jedoch nur einen Freiwurf zum 66:67. Wolf übernahm bei den foulbelasteten Franken immer wieder Verantwortung, verlor aber auch immer wieder den Ball. Auf Tübinger Seite spielte sich vermehrt Cooper in den Vordergrund, dem per Dreier das 71:66 gelang. Matthews nahm bei noch 4:12 Minuten auf der Uhr eine weitere Auszeit. Moreaux musste mit seinem fünften Foul 37 Sekunden später das Feld verlassen. Die Nummer 23 der Raubkatzen kam auf zwölf Zähler. Spannung pur in der KIA Metropol Arena zu Nürnberg. Tention erzielte mit zwei Freiwürfen das 75:70 – 122 Sekunden waren noch zu spielen. Auf der anderen Seite machte es Köpple mit einem Dreier zum 73:75 ganze 61 Sekunden nochmals extrem spannend – Auszeit Tübingen. Und Wolf tat es seinem Teamkollegen nach und versenkte 26 Sekunden vor dem Ende den Ball aus der Distanz zur 76:75-Führung für Nürnberg – erneute Auszeit von Tübingen. 10,9 Sekunden vor dem Ende bewies Cooper Nervenstärke und traf beide Freiwürfe zum 77:76 für seine Farben – Auszeit Nürnberg. Und weiter ging es von der Freiwurflinie: Köpple traf nur einen Wurf zum 77:77. Ballbesitz Tübingen und noch 5,6 Sekunden zu spielen. Von “Coast to Coast” legte Marvin Heckel den Ball per Korbleger ganze 0,8 Sekunden zum 79:77 in den gegnerischen Korb. Das war der Sieg!
Die Stimmen zum Spiel:
Domenik Reinboth (Trainer Tigers Tübingen): “Ich denke, wir sind heute mit einem blauen Auge davongekommen. Nürnberg hat vor allem in der ersten Halbzeit ein starkes Spiel gemacht. Zur Halbzeit haben wir ein paar Sachen verändert und sind besser in die Partie gekommen. Am Ende war es natürlich sehr spannend, beide Mannschaften hätten den Sieg verdient gehabt. Wir hatten ehrlicherweise das Glück heute auf unserer Seite. Wir sind weiterhin in einem Findungsprozess und müssen uns weiter verbessern.”
Virgil Matthews (Trainer Nürnberg Falcons BC): “Glückwunsch an Coach Domenik Reinboth und seine Tübinger Mannschaft zu diesem Sieg. Wir haben speziell in der ersten Hälfte ein gutes Spiel gemacht. In der Halbzeit haben wir die Ballverluste angesprochen und wollten es besser machen. Doch dabei ist es leider geblieben. Die Ballverluste haben uns heute den Sieg gekostet. 28 Ballverluste sind einfach viel zu viel. Daran müssen wir arbeiten und es das nächste Mal besser machen. Das Spielende war sehr aufregend, leider mit dem schlechteren Ende für mein Team.”
Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:
Zum Personal: Die Schwaben mussten kurzfristig auf zwei Spieler verzichten. Jonas Niedermanner und Philip Hecker meldeten sich am Freitag krank und konnten auch am Spieltag nicht mit dem Team nach Nürnberg fahren. Zwei kurze Schockmomente gab es zudem im Abschlusstraining am Samstag. Kenny Cooper bekam einen Ellenbogen ins Gesicht und zog sich eine Platzwunde unterhalb des rechten Auges zu. Vincent Neugebauer erlitt ein Eisbein in der Wade. Beide Akteure konnten in Nürnberg jedoch mitwirken. Wir wünschen den beiden Erkrankten und gute und schnelle Genesung! Beim Gastgeber fehlten Evan Taylor, Leo Saffer und Matthew Meredith.
Ehemalige Raubkatzen im Fokus: Parallel zu den Tigers Tübingen spielten in der easyCredit BBL die SKYLINERS Frankfurt gegen den SYNTAINICS MBC aus Weißenfels. Oder auch Timo Lanmüller (null Punkte) und Christoph Philipps (drei Zähler) gegen Gianni Otto (kein Einsatz). Als Sieger entführten die Gäste beim 79:69-Erfolg die Punkte aus Frankfurt. Dazu empfing die BG Göttingen mit Jimmy Boeheim (zehn Punkte) den deutschen Meister FC Bayern München Basketball. Die Gäste setzten sich zum Abschluss “der Wiesn” in der Heimat mit 95:81 durch. Bereits am Samstag gelang den MLP Academics Heidelberg mit sechs ehemaligen Tübinger Gesichtern ein 72:65-Auswärtserfolg bei den Basketball Löwen Braunschweig. Für die Kurpfälzer war es der dritte Sieg im vierten Spiel. Topscorer der Begegnung war Bakary Dibba mit 17 Punkten.
Neuer Trainer beim SV 03 Tübingen: Nach einem schwachen Start in die Saison 2024/2025 der Fußball-Bezirksliga mit zwei Siegen und fünf Niederlagen trat Trainer Jürgen Mössmer anfangs der Woche zurück. Am Freitag präsentierte der Nulldrei mit Patrik Bölzle den Nachfolger. Der 46-Jährige war zuvor bereits beim SV Weiler, dem SV Wendelsheim sowie beim TV Derendingen (Frauen) als Trainer tätig. Bölzle spielte in der Jugend und bei den Aktiven selbst beim SV 03 Tübingen, nun die Rückkehr an die alte Wirkungsstätte. Beim Debüt gegen den TSV Eningen gelang Bölzle ein 1:0-Sieg. Torschütze war Melwin Ruckgaberle in der 55. Minute. Herzlichen Glückwunsch!