Bild: Dennis Duddek

Spiel im zweiten Viertel verloren – Trier holt das dritte Spiel gegen Tübingen

06 Mai 2025

Die Tigers Tübingen haben das dritte Spiel im Playoff-Viertelfinale bei den VET-CONCEPT Gladiators vor 4.240 Zuschauern in der SWT Arena zu Trier deutlich mit 75:94 (33:59) verloren. Bereits zur Halbzeit war die Begegnung praktisch entschieden, als die Mannschaft von Trainer Jacques Schneider deutlich mit 59:33 in Vorsprung lag. Es war die höchste Führung in der Begegnung überhaupt. Das zweite Viertel ging mit 34:15 an die Moselstädter. Im dritten Viertel konnten sich die Gäste nochmals herankämpfen, mehr als elf Zähler kamen die Schwaben aber mehrfach nicht mehr heran. So beispielsweise in der 27. Minute durch einen Dreier von Tigers-Kapitän Till Jönke zum 57:66. Die Moselstädter spielten die Partie im vierten Viertel souverän zu Ende und liegen in der Serie nun mit 2:1 in Front. Topscorer der Partie war Maik Zirbes, dem in 18:48 Minuten starke 23 Zähler gelangen. Gegen den bulligen Center fanden die Gäste um Trainer Eric Detlev nie ein Mittel. Vier weitere Akteure des Gastgebers konnten zweistellig punkten, Marco Hollersbacher gelang mit elf Punkten und 13 Rebounds ein Double Double. Gerade die Rebounds (47:36 für Trier) waren ein großes Problem in diesem Spiel. Bei der Detlev-Truppe kamen mit Miles Tention, Samuel Idowu, Kenny Cooper und Melkisedek Moreaux gleich vier Spieler auf zwölf Punkte. Der Sieger lag auch bei den Assists (23:16) vorne. Problematisch aus Tübinger Sicht war die schwache Quote aus der Distanz. Nur fünf Treffer bei 22 Versuchen (23 Prozent) sollten gelingen. Die Raubkatzen lagen nur beim 2:0 nach 52 Sekunden selbst in Front. Positiv ist, dass sich die Tigers Tübingen nach dem Ausscheiden der VfL SparkassenStars Bochum (siehe Dschungelgeflüster) für den BBL Pokal in der Saison 2025/2026 qualifiziert haben.

Schiedsrichter: Aleksandar Rogic, Tobias Kazda, Johann Gessner

Kommissar: Marco Kapitz

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Weiter geht es in der Playoff-Serie mit dem vierten Spiel am Donnerstag, den 8. Mai 2025, in Tübingen. Beginn ist um 20 Uhr in der Paul Horn-Arena. Tickets für das Spiel gibt es im Onlineshop sowie ab 18:15 Uhr an der Abendkasse.

Erstes Viertel (25:18):

Beide Kontrahenten starteten mit einer Zone in der Defense. Idowu eröffnete die Partie nach 52 Sekunden mit den ersten Punkten zum 2:0 für die Gäste. Der Gastgeber verlegte zunächst drei Würfe, ehe Marten Linßen nach 118 Sekunden den 2:2-Ausgleich markierte. Die Fehlerquote war in der Anfangsphase hoch. Spürte man etwa den Druck auf beiden Seiten? Idowu erzielte nach vier Minuten das 4:4, ehe postwendend Behnam Yakhchali den ersten Dreier für die Moselstädter zum 7:4 einnetzte. Auf Tübinger Seite tat es ihm Cooper nach fünf Minuten gleich und erzielte den 9:9-Ausgleich. Cooper kassierte bei noch 4:50 Minuten auf der Uhr ein technisches Foul, gleichzeitig sein zweites Vergehen. Triers Kapitän Zirbes erzielte bis 4:12 Minuten vor dem Ende des Viertels sieben Zähler in Folge zum 17:13. Die Hausherren legten meist vor, die Raubkatzen konnten aber nachlegen. So beispielsweise Tention in Minute acht per Zweier zum 17:17. Die Schneider-Truppe suchte zumeist Zirbes unter dem Korb, der sich immer wieder positiv in Aktion spielen konnte. Beim 21:18 nach acht Minuten war der ehemalige Nationalspieler bereits bei neun Punkten angelangt. Die Schwaben hatten Probleme bei den Rebounds. Zirbes steuerte bis zur Schlussminute vier weitere Zähler zum 25:18-Zwischenstand für Trier bei. So stand es auch nach der ersten Sirene. Kein Wunder, dass Zirbes mit 13 Punkten auch Topscorer nach dem ersten Viertel war. Für Tübingen war Cooper mit fünf Punkten bester Schütze. Die Rebounds lagen mit 16:10 bei Trier.

Zweites Viertel (34:15):

Die Trierer blieben in der Defense bei der Zone, was in den ersten zehn Minuten recht gut funktioniert hatte. David Cohn eröffnete den zweiten Abschnitt nach 24 Sekunden mit zwei Freiwürfen zum 20:25. Moreaux stopfte bei 8:33 Minuten auf der Uhr den Ball per Dunking 24:27 durch die Trierer Reuse und sorgte kurzzeitig für Stille in der SWT Arena. Die Partie war erneut ausgeglichen, so wie die bisherigen zwei Duelle auch. Nolan Adekunle und Yakhchali trafen bis zur 14. Minute dann allerdings zwei Dreier in Serie – Detlev nahm beim Stand von 24:33 die erste Auszeit der Begegnung in Anspruch. Die Moselstädter nahmen nun das Spiel so richtig auf. Es hagelte weitere Dreier gegen die Raubkatzen. Marcus Graves, Yakhchali und Adekunle netzten jenseits der 6,75-Meter-Linie zum 42:26 ein – Detlev musste 87 Sekunden später wieder eine Auszeit nehmen. So kam es auch, dass Philip Hecker zwei Freiwürfe daneben legte. Ganz schnell wurde die Begegnung einseitig. Zirbes legte in Minute 16 vier Punkte nach und erhöhte auf 46:26 – es war ein 13:0-Lauf für die Moselstädter. Erst Cooper konnte den Run der Schneider-Truppe 3:58 Minuten vor der Halbzeitpause mit zwei Freiwürfen zum 28:47 beenden. Kein Mittel fanden die Raubkatzen gegen Center Zirbes, der machen konnte, was er wollte. Dazu sollte bei den Schwaben nichts fallen, egal von wo geworfen wurde. Zirbes war es auch, der in der 19. Minute mit einem Zweier zum 52:28 die bisher höchste Führung im Spiel erzielte. Hollersbacher beendete die ersten Halbzeit mit zwei Punkten zum 59:33. Die Partie war frühzeitig entschieden. Topscorer war Zirbes mit 21 Punkten. Für die Gäste war Idowu mit acht Punkten bester Schütze. Die Rebounds lagen klar mit 26:16 bei den Moselstädtern, dazu die Assists mit 16:7. Problematisch war, dass die Raubkatzen nur zwei Treffer bei 13 Versuchen aus der Distanz (15 Prozent) trafen.

Drittes Viertel (17:30):

Idowu eröffnete den dritten Abschnitt nach 20 Sekunden zum 35:59. Doch die Moselstädter kontrollierten weiter das Spielgeschehen. Nach 22 Minuten führte Trier mit 63:39. Graves leistete sich bei 7:42 Minuten auf der Uhr ein unsportliches Foul gegen Moreaux, der beide Freiwürfe zum 41:63-Zwischenstand verwandelte. Das Schneider-Team hatte in dieser Phase zwar nicht mehr den vollen Fokus auf das Spiel, der Vorsprung war jedoch weiter deutlich. So nach 24 Minuten beim Stand von 63:43. Den Raubkatzen gelang dann bis zur 25. Minute ein 10:0-Lauf, Schneider bat bei 5:12 Minuten Restzeit auf der Uhr seine Schützlinge zum Gespräch auf die Bank. Schneider brachte nun Routinier Zirbes zurück auf das Feld, der nach 18 Sekunden mit einem Freiwurf den Lauf der Gäste zum 64:47 beenden konnte. Die Tigers spielten nun befreit auf. Tention und Jönke trafen aus der Distanz, nach 27 Minuten schmolz der Trierer Vorpsrung beim 66:57 auf neun Zähler. Den Schwaben gelangen in dieser Phase viele schnelle Abschlüsse. Nach 28 Minuten traf Tention per Korbleger zum 61:72 – man war wieder in Reichweite zum Gegner. Das Trierer Publikum war nun da und unterstützte die eigene Mannschaft. Jonas Niedermanner verkürzte nach einem Offensiv-Foul von Zirbes mit zwei Freiwürfen 22,2 Sekunden vor Ende des dritten Viertels auf 63:74. Unter die magische Grenze von zehn Zählern konnten die Raubkatzen den Rückstand aber nicht drücken. Die VET-CONCEPT Gladiators Trier gingen mit einer 76:63-Führung in die finalen zehn Minuten. Zirbes war mit 22 Punkten weiter Topscorer der Begegnung, für Tübingen kamen Tention, Idowu und Moreaux als beste Schützen auf jeweils zwölf Zähler. Die Rebounds lagen mit 34:28 weiter bei Trier.

Viertes Viertel (18:12):

Der bisher blasse Roland erzielte nach acht Sekunden die ersten Punkte zum 78:63 für die Moselstädter. Der US-Amerikaner war erst bei fünf Zählern angelangt. Die Hausherren konzentrierten sich nun wieder besser und ließen die Gäste nicht näher herankommen. Clayton Guillozet gelang nach 33 Minuten das 84:65, dazu leisteten sich die Schwaben wieder vermehrt Fehler im eigenen Spiel. Bei noch 7:23 Minuten auf Uhr erhielt Marvin Heckel die ersten Minuten seit dem Trainerwechsel von Domenik Reinboth auf Detlev. Und die Raubkatze mit der Nummer 47 fügte sich gleich mit zwei Punkten zum 67:84 in Minute 34 erfolgreich ein. Die Moselstädter beendeten die kurze Schwächephase und hatten das Spiel nun wieder im Griff. Nach 35 Minuten führte die Schneider-Truppe mit 86:67. Der zweite Sieg im dritten Duell stand kurz bevor. Hollersbacher verscheuchte die letzten Zweifel einer Niederlage mit einem Dreier zum 89:73 nach 37 Minuten. Die Fans feierten ihre Mannschaft. Die Begegnung nahm nun seinen Lauf, die Schwaben konnten leider nicht mehr kontern. Beide Trainer wechselten nun ordentlich durch, das Spiel war final entschieden. Guillozet machte mit dem nächsten Dreier zum 94:75 den Deckel in der Schlussminute drauf. Mit diesem Spielstand endete dann auch die Partie.

Die Stimmen zum Spiel:

Eric Detlev (Trainer Tigers Tübingen): „Glückwunsch an Trier. Sie haben toll gespielt und eine gute Leistung abgerufen. Wir waren leider frühzeitig im Hintertreffen, diesen Rückstand konnten wir nicht mehr aufholen. Positiv war, wie wir nach der Pause aufgetreten sind. Wir haben gezeigt, dass wir auch spielen können. Die Serie ist noch nicht zu Ende. Wir werden am Donnerstag nochmals mit frischem Mut neu angreifen.“

Jacques Schneider (Trainer VET-CONCEPT Gladiators Trier): “Wir haben erlebt, was die Playoffs auch von den Spielern fordert. Heute waren wir die Mannschaft, die eine gewisse Galligkeit an den Tag gelegt hat. Unser Kapitän Maik Zirbes hatte 21 Punkte in neun Minuten in der ersten Halbzeit. Das war eine Ansage und hat uns geholfen. Wir hatten viele gute Abschlüsse, mit den Guards und den Bigs haben wir es besser gemacht. Dazu haben wir die Rebounds gewonnen. Unser Ziel muss es sein, am Donnerstag nicht fünf oder zehn Prozent weniger an den Tag legen.”

Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:

Update zum Personal: Die Tigers Tübingen konnten das dritte Spiel der Playoff-Viertelfinal-Serie in Trier erneut in Bestbesetzung bestreiten. “Alle Spieler sind fit und heiß für das nächste Match”, sagte Trainer Eric Detlev im Vorfeld der Partie. Joshua Schwaibold blieb als 13. Akteur erneut nur die Rolle des passiven Zuschauers von der Tübinger Bank aus. Beim Gastgeber fehlte Amir Hinton. Der US-Amerikaner verletzte sich im zweiten Spiel in Tübingen am Sprunggelenk und konnte gegen die Raubkatzen am Dienstag nicht mitwirken. Für Hinton rückte Aimé Olma in den Kader.

News aus der Liga: Die Dresden Titans werden zukünftig nicht mehr in der BARMER 2. Basketball Budnesliga an den Start gehen. Die Sachsen haben aufgrund finanzieller Schwierigkeiten den Lizenzantrag für die zweite Liga zurückgezogen. Damit steht der Klub als erster Absteiger in die drittklassige ProB fest. Der auslaufende Vertrag mit Geschäftsführer Michael Born wird zudem nicht verlängert, auch Trainer Fabian Strauß wird die Dresden Titans nach insgesamt sechs Jahren verlassen. Damit bleiben die Artland Dragons aus Quakenbrück als zweiter sportlicher Absteiger neben RASTA Vechta II nun doch zweitklassig. Auch bei den PS Karlsruhe LIONS gibt es eine Veränderung auf der Trainerbank. Aleksandar Šćepanović wird die Badener nach vier Jahren am Stück mit unbekanntem Ziel verlassen. Insgesamt war der 42-Jährige sechs Jahre in Karlsruhe tätig.

Playoffs im Überblick: Science City Jena steht als erstes Team im Playoff-Halbfinale. Die Thüringer deklassierten im dritten Duell die VfL SparkassenStars Bochum mit 102:77. Für die Mannschaft von Trainer Björn Harmsen war es der dritte Erfolg im dritten Spiel. Die HAKRO Merlins Crailsheim setzten sich in einem erneut engen Spiel gegen Phoenix Hagen mit 94:91 durch und gehen in der Serie damit mit 2:1 in Führung. Den ersten Sieg im dritten Anlauf gelang hingegen den Eisbären Bremerhaven. Die Seestädtern bezwangen die GIESSEN 46ers mit 83:69 und verkürzte die Serie auf 1:2. Weiter geht es mit den vierten Spielen am Donnerstag, den 8. Mai 2025. Jena kann sich ausruhen und wartet auf den nächsten Gegner zwischen Bremerhaven und Gießen.