23 Ballverluste sind zu viel! Tigers verlieren mit 87:99 in Bremerhaven – 1:1-Ausgleich nach Spiel zwei
Ausgleich! Die Eisbären Bremerhaven haben das zweite Spiel im Playoff-Viertelfinale vor 2.800 Zuschauern in der Stadthalle zu Bremerhaven gegen die Tigers Tübingen verdient mit 99:87 (51:41) gewonnen. Damit kann die Mannschaft von Eisbären-Trainer Steven Key die Serie im Playoff-Viertelfinale zum 1:1 ausgleichen. Dabei sah es zu Beginn noch gut aus für die Gäste. Nach drei Minuten führten die Schützlinge von Trainer Danny Jansson mit 13:0, ein 12:0-Lauf bis zur sechsten Minute brachte den Tübinger Gegner jedoch zurück ins Spiel. In der Folge leisteten sich die Schwaben insgesamt zu viele Fehler und spielten zu ungenau. Nach dem 41:51-Rückstand zur Halbzeit lagen die Raubkatzen in Minute 23 beim Stand von 43:62 satte 19 Zähler im Hintertreffen. Doch das Jansson-Team konnte sich nochmals mit Energie zurück ins Spiel kämpfen. Nach 34 Minuten betrug der Rückstand beim Stand von 79:80 nur noch ein Zähler. Der Gastgeber brachte das Spiel aber dank zahlreicher Freiwürfe aber dann doch noch sicher ins Ziel. Beim Gastgeber konnten gleich fünf Akteure zweistellig punkten, Robert Oehle führte das eigene Team mit 20 Zählern an. Topscorer der Partie wurde Aatu Kivimäki, der vor allem in der zweiten Halbzeit aufdrehte und auf 22 Punkte kam, gefolgt von Zac Seljaas mit 21 Punkten. Ein wesentlicher Grund für die Niederlage waren 23 Ballverluste auf Tübinger Seite, die anderen Statistiken waren akzeptabel.
Nun heißt es, Mund abwischen, schnell regenerieren und bereit sein für das dritte Spiel am kommenden Mittwoch. Spielbeginn ist um 19:30 Uhr in der Paul Horn-Arena. In dieser Begegnung dürfte eine Vorentscheidung fallen, denn der Sieger benötigt dann nur noch einen Sieg für das Erreichen des Halbfinales. Tickets gibt es im Onlineshop, beim Schwäbischen Tagblatt in Tübingen sowie am Spieltag ab 18:30 Uhr an der Abendkasse.
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Erstes Viertel (19:24):
Die Raubkatzen starteten wie in der ersten Partie. Mit viel Energie und schnellem Spiel führten die Gäste nach 124 Sekunden bereits mit 10:0. Kivimäki netzte vor der ersten Auszeit der Eisbären einen Dreier in den Korb. Seljaas erhöhte mit einem weiteren Dreier nach drei Minuten sogar auf 13:0, ehe der Gastgeber aufwachte und selbst einen 12:0-Lauf auf das Parkett setzte. Gespielt waren sechs Minuten. Die Begegnung war nun auf Augenhöhe, wobei die Schwaben immer wieder mit Center Oehle unter den Körben Probleme hatten. Jansson nahm 2:54 Minuten vor dem Ende des ersten Abschnitts beim Stand von 15:14 sein erstes Timeout. Die Energie und Genauigkeit ließ im eigenen Spiel nach. Die Tübinger konnten in der Folgezeit die Führung zwar halten, zufrieden war der Finne in Diensten der Schwaben aber nicht. Gleichzeitig konnte die Key-Truppe vermehrt bessere Aktionen setzen. Nach zehn Minuten stand es 24:19 für die Tigers Tübingen. Seljaas war mit zehn Zählern Topscorer der Partie, Oehle traf für die Eisbären mit neun Punkten am besten. Problematisch beim Tübinger Kontrahenten waren erneut sieben Ballverluste. Die Duell um die Rebounds gestaltete sich mit 9:8 für das Jansson-Team ausgeglichen.
Zweites Viertel (32:17):
Nach zwei Zählern von Mateo Šerić zum 30:21 nach zwölf Minuten riss der Faden im Tübinger Spiel. Die Fehlerquote erhöhte sich, dazu spielten die Raubkatzen einfach nicht genau genug. Oftmals stand man auf der Außenlinie, was Ballverluste zur Folge hatte. In Minute 16 gelang Jarelle Reischel mit zwei Punkten zum 34:33 die erste Führung im Spiel und in der Serie überhaupt für Bremerhaven. Die Tigers konnten in der Defense in dieser Phase zu wenig Druck ausüben und gestatteten dem Gegner immer wieder leichte Punkte. Kapitän Gianni Otto beendete mit einem langen Dreier zum 36:39 nach 18 Minuten einen 18:3-Lauf der Norddeutschen. Die Partie war nun komplett auf den Kopf gestellt. Mit dem Lauf wuchs auch das Selbstvertrauen der Key-Truppe. In der Schlussminute erzielte Lennard Larysz mit einem Dreier zum 51:41 erstmals eine zweistellige Führung. Die Schwaben waren komplett durcheinander. Dies machte sich auch Jansson bemerkbar, der 15 Sekunden vor dem Ende des zweiten Abschnitts noch ein technisches Foul kassierte. Insgesamt war es ein Viertel zum Vergessen. Seljaas war mit 13 Punkten weiterhin Topscorer des Spiels, beim Gastgeber traf Simon Krajcovic mit zehn Punkten am besten. Problematisch war, dass die Raubkatzen bereits 14 Ballverluste hatten. Beide Teams präsentierten sich gut aus der Distanz. Bremerhaven traf fünf von sieben Dreiern (45 Prozent), Tübingen sechs von 14 Versuchen (43 Prozent).
Drittes Viertel (21:27):
Die Jansson-Truppe startete nicht gut in die zweite Halbzeit. Matt Freeman und Matt Frierson netzten jeweils zwei Dreier ein – nach 23 Minuten führten die Seestädter deutlich mit 62:43. Es war gleichzeitig die höchste Führung im Spiel überhaupt. Doch die Schwaben steckten nicht auf. Angeführt von Spielmacher Kivimäki erzielten die Tübinger bis zur 26 Minute einen 14:2-Lauf und verkürzten den Rückstand beim Stand von 60:66 auf sechs Zähler. Die Eisbären konnte diesen Vorsprung bis zum Ende des dritten Abschnitts halten, mehrere Spieler des Gastgebers konnten sich in dieser Phase der Begegnung in Szene setzen und auch punkten. Final ging es mit einer 72:68-Führung für den Gastgeber in den Schlussabschnitt. Kivimäki war mit 17 Zählern neuer Topscorer des Spiels, gefolgt von Teamkollege Seljaas mit 16 Punkten sowie Oehle beim Tübinger Gegner mit ebenfalls 16 Punkten. Mit einer guten Quote aus der Distanz (acht von 16 Dreiern, 50 Prozent) konnten Bremerhaven die zwischenzeitlich hohe Führung herausspielen. Überraschend war, dass die Rebounds mit 21:13 bei den Gästen lag.
Viertel Viertel (27:19):
Im ersten Tübinger Angriff erzielte Mateo Šerić aus dem Getümmel heraus den 70:72-Anschlusstreffer. In der Folge übernahm jedoch Bremerhavens Aufbauspieler Larysz das Zepter und erzielte acht Zähler in Serie für seine Farben. Nach 33 Minuten führte der Gastgeber mit 80:77 – das Spiel stand nach wie vor auf Messers Schneide. Šerić konnte eine Minute später sogar auf 79:80 verkürzen, zu mehr sollte es aber nicht mehr reichen. Ein Faktor war, dass die Schwaben nach 3:15 Minuten bereits die Teamfoulgrenze erreicht hatten und Bremerhaven die zahlreichen Freiwürfe effektiv verwandelte. Drei Minuten vor dem Ende führte das Key-Team mit 90:81. Einen Lacher gab es noch, als Oehle alleinstehend unter dem Tübinger Korb einen Dunking vergab. Doch auch diesen Fauxpas brachte Bremerhaven an diesem Tag nicht mehr aus der Ruhe. Der Gastgeber spielte die Partie sicher nach Hause. In der Vorschlussminute schied Timo Lanmüller mit seinem fünften Foul aus, Jansson nahm 65 Sekunden vor dem Ende beim Stand von 86:95 nochmals ein Timeout. Doch es sollte nichts mehr bringen. Die Eisbären setzten sich mit 99:87 gegen die Tigers Tübingen durch und erzielten damit den 1:1-Zwischenstand nach zwei Spielen im Playoff-Viertelfinale.
Die Stimme zum Spiel:
Danny Jansson (Trainer Tigers Tübingen): “Das war ein intensives Spiel. Wir haben uns im zweiten Viertel selbst in den Fuß geschossen. Der Fokus war an beiden Enden des Feldes weg, in dieser Phase haben wir die Kontrolle über die Partie verloren. Bremerhaven hat zeitgleich die Rolle des Fahrers im Spiel übernommen und nicht mehr hergegeben. Wir sind zwar nochmals zurückgekommen, wir konnten in der zweiten Halbzeit aber Lennard Larysz nicht stoppen, der uns fast im Alleingang geschlagen hat.”
Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:
Alle Mann an Bord: Im zweiten Spiel im Playoff-Viertelfinale konnte Trainer Danny Jansson auf alle zwölf Akteure wie bereits am Freitag zurückgreifen. Mit dabei war somit auch Erol Ersek, der sich im letzten Duell am Finger der linken Hand verletzte. „Es geht“, sagte der 24-Jährige direkt nach dem Spiel. Jansson setzte elf von zwölf Akteuren ein, nur Miles Osei erhielt keine Spielzeit. Ansonsten war auch die Vorbereitung für das Spiel in Bremerhaven gut. Der Tübinger Tross kam am Samstagmorgen gut durch, Busfahrer Marko Wannenmacher musste nur eine Pause machen. Am Abend stand noch eine Einheit in der Trainingshalle der Eisbären Bremerhaven an. Am Sonntagmorgen wählten nur einzelne Akteure aufgrund des frühen Spielbeginns noch eine kurze Einheit in der Stadthalle Bremerhaven. Direkt nach der Partie ging es zurück nach Tübingen, wo das Team gehen 4 Uhr am Montagmorgen erwartet wird.
Vielen Dank fürs Einspringen!: Im zweiten Spiel bei den Eisbären Bremerhaven mussten die Schwaben auf ihre beiden Physiotherapeuten verzichten. Claudia Michelmann war erkrankt, Johannes Katzmaier privat nicht verfügbar. Glücklicherweise konnte man mit David Fridrich einen Physiotherapeuten findet, der kurzfristig einsprang. Und dies war auch nicht selbstverständlich, denn der 26-Jährige ist Stammspieler beim Verbandsligisten TSG Tübingen, die am Samstag beim Tabellenführer TSV Esslingen antreten musste und dort mit 1:2 unterlag. “Ich war schon ein paar Mal dabei und wollte das unbedingt machen”, so Fridrich. Wir bedanken uns herzlich für die Bereitschaft, diesen wahnsinnig aufwendigen Tripp nach Bremerhaven mitzumachen und die Spieler mit den kleinen oder etwas größeren Wehwehchen zu behandeln.
Frankfurt neben Bayreuth zweiter BBL-Absteiger: Am heutigen Sonntag fand auch der letzte Spieltag in der easyCredit Basketball Bundesliga statt. Nachdem medi bayreuth bereits seit einigen Wochen als erster Absteiger feststand, erwischte es am letzten Spieltag die FRAPORT SKYLINERS aus Frankfurt. Die Hessen konnten zwar ihr Auswärtsspiel bei der BG Göttingen mit 88:82 gewinnen, doch auch der direkte Konkurrent SYNTAINICS MBC aus Weißenfels war mit einem 79:69-Erfolg gegen die HAKRO Merlins Crailsheim erfolgreich. Damit bleibt das Team aus Sachsen-Anhalt mit elf Siegen erstklassig, während die Frankfurter (zehn Siege) nach der letzten Saison 2021/2022 auch in dieser Spielzeit sportlicher Absteiger sind.