Bild: Dennis Duddek

Spiel in Düsseldorf aus der Hand gegeben

29 März 2025

Letzte Woche mit einem Punkt gegen Dresden gewonnen, nun mit einem Zähler gegen Düsseldorf verloren. Die Tigers Tübingen haben das Auswärtsspiel vor 921 Zuschauern im CASTELLO bei den ART Giants Düsseldorf mit 83:84 (45:27) verloren. Im dritten Spiel unter Interimstrainer Eric Detlev war es gleichzeitig die erste Niederlage und ein herber Rückschlag im Kampf um die Playoffs. Die Partie war von zwei unterschiedlichen Halbzeiten geprägt. Während die Raubkatzen in den ersten 20 Minuten alles im Griff hatten, startete das Team von Trainer Achmadschah “Cha Cha” Zazai nach dem Seitenwechsel (57:38) eine massive Aufholjagd und sicherte sich in einer spannenden Schlussphase noch den kaum mehr geglaubten Sieg. Ein letzter Wurf von Philip Hecker aus der Distanz ging beim Stand von 83:84 daneben, die Rheinländer sicherten sich damit den achten Saisonsieg und machten ihrerseits einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt. Die Tigers Tübingen rutschten mit der Niederlage vorerst auf den neunten Rang ab.

Samuel Idowu sorgte in Minute 19 für das 43:22, was die höchste Tübinger Führung im Spiel war. Die Basis für eine gute zweite Halbzeit war mehr als gelegt, doch die Hausherren kamen mit viel Energie zurück auf das Feld und drehten die Begegnung Schritt für Schritt. Der Rückstand wurde minütlich verkürzt. Ajare Sanni netzte bei noch 88 zu spielenden Sekunden aus der Distanz zur eigenen 77:74-Führung ein. Diesen knappen Vorsprung sollten die ART Giants Düsseldorf dann nicht mehr hergeben.

Nach 122 Sekunden im Spiel hatten die Rheinländer beim Stand von 6:0 die höchste Führung inne. Die Raubkatzen bekamen den Düsseldorfer Center Alexander Richardson während des gesamten Spiels nicht in den Griff. Der 21-Jährige legte mit 16 Punkten und 17 Rebounds ein Double Double auf. Topscorer der Partie waren Emil Marshall für den Sieger und Kenny Cooper für den Verlierer mit jeweils 26 Zählern. Stark war auch Sanni mit 18 Punkten, sieben Assists und fünf Rebounds. Die Rebounds gingen mit 43:37 an die Zazai-Truppe, dazu war man bei den Assists mit 18:13 vorne. Ein Manko aus Tübinger Sicht waren auch acht vergebene Freiwürfe (17 Treffer bei 25 Versuchen, 68 Prozent).

Schiedsrichter: Edris Naim, Tobias Kazda, Benjamin Sellering

Kommissar: Amirhossein Safarzadeh

Hier geht’s zur Statistik! Hier geht’s zum Re-Livestream!

Auch am kommenden Wochenende sind die Tigers Tübingen auswärts gefordert. Am Sonntag, den 6. April 2025, treten die Raubkatzen bei den Uni Baskets Münster an, einem Konkurrenten um die Playoffs. Hochball ist um 18 Uhr in der Sporthalle am Berg Fidel. Mit dieser Partie wird auch der 30. Spieltag der Saison 2024/2025 abgeschlossen. Im Hinspiel mussten sich die Schwaben im ersten Heimspiel der Runde deutlich mit 67:85 geschlagenen geben. Am heutigen Samstag spielte die Mannschaft von Trainer Götz Rohdewald bei den Bozic Estriche Knights Kirchheim und musste eine 91:96-Niederlage einstecken. Kirchheim nimmt nun den achten Platz ein, es folgen Tübingen und Münster auf den weiteren Rängen.

Erstes Viertel (13:16):

Die ersten zwei Punkte gingen auf das Konto des Gastgebers. Marshall traf nach 13 Sekunden per Korbleger zum 2:0. Marshall war es auch, der den ersten Dunking der Partie zum zwischenzeitlichen 6:0 für die Zazai-Truppe bei 7:58 Minuten auf der Uhr verwertete. Die Schwaben warteten noch auf den ersten Zähler. Dies war dann David Cohn vorbehalten, der nach Foul von Isaiah Hart beim Dreier alle drei Freiwürfe zum 3:6 verwandelte. Gespielt waren 165 Sekunden. Die Schwaben kamen so langsam ins Spiel. Melkisedek Moreaux holte nach vier Minuten per Dunking die ersten Führung zum 7:6 für die Gäste. Hart beendete einen Tübinger 10:0-Lauf mit einem Zweier zum 8:10 nach fast exakt fünf gespielten Minuten. Unter den Körben setzte in der Anfangsphase vor allem Düsseldorfs Richardson einige gute Aktionen, vor allem bei den Rebounds. Die Begegnung gestaltete sich weiter auf Augenhöhe. Felix Edwardson holte per Dreier die Führung zum 11:10 nach sechs Minuten zurück. Beide Kontrahenten leisteten sich aber auch einige Fehler im Spiel, der Spielstand mit wenigen Zählern belegte dies. Sanni, im Hinspiel mit 41 Punkten erfolgreich, erzielte in Minute acht seine ersten zwei Zähler von der Freiwurflinie zum 13:10-Zwischenstand. Cooper verwandelte 76 Sekunden vor Ende des ersten Viertels seinen zweiten Dreier und besorgte die abermalige 15:13-Führung für die Schwaben. Final gingen die Detlev-Schützlinge mit einem knappen 16:13-Vorsprung in die erste kurze Pause. Topscorer war zunächst Cooper mit acht Zähler, für Düsseldorf war Marshall mit vier Zählern bester Schütze. Die Rebounds waren mit 13:13 ausgeglichen.

Zweites Viertel (14:29):

Die Rheinländer hatten in der aktuellen Phase Probleme in der Offensive. Nach 13 Sekunden erzielte Moreaux die ersten zwei Zähler im zweiten Viertel zur 18:13-Führung. Cooper blieb auch im dritten Versuch aus der Distanz ohne Fehler und traf zum 21:15 nach 13 Minuten. Der Tübinger Point Guard war erneut auffälligster Spieler bei den Schwaben. Direkt im Gegenzug sorgte Landsmann Jay Nagle für das 23:15. In der Defense agierte das Detlev-Team immer wieder mit einer Zone und stellte den Gastgeber weiter vor Schwierigkeiten. Die Raubkatzen beherrschten nun die Partie, ohne vorerst richtig davonziehen zu können. Nach einem Dreier von Miles Tention zum 26:17 nahm Zazai bei 5:57 Minuten auf der Uhr die erste Auszeit der Begegnung. Direkt mit Wiederaufnahme des Spiels war Moreaux per Korbleger erfolgreich. Das 28:17 bedeutete die erste zweistellige Führung der Partie. Moreaux hatte sich für das Spiel gegen sein ehemaliges Team viel vorgenommen. In Minute 16 donnerte der 27-Jährige den Ball zum 32:20 krachend durch die Düsseldorfer Reuse. Die Zone der Schwaben zeigte weiter Wirkung bei den Rheinländern. Hart leistete sich gegen Cohn eine Minute später ein unsportliches Foul und ging mit dem dritten Vergehen auf die Bank. Der US-Amerikaner in Diensten der Schwaben traf jedoch nur einen Wurf von der Linie zum 33:20. Weiter ging es zunächst nur in Richtung Düsseldorfer Korb. Tigers-Kapitän Till Jönke netzt bei 3:03 Minuten auf der Uhr beide Freiwürfe zum 37:20 ein. Mit einem Dreipunktspiel erhöhte Idowu in der 18. Minute sogar auf 40:20. Parallel kassierte Hart ein technisches Foul auf der Bank, für den US-Amerikaner war das Spiel damit vorzeitig beendet. Es war zudem der zweite 10:0-Lauf der Raubkatzen im Spiel. Die Tigers spielten auch clever, Vincent Neugebauer leistete sich erst 130 Sekunden vor der Halbzeit das erste Tübinger Foul im zweiten Viertel. Idowu war für die höchste Führung in der Begegnung verantwortlich. Der US-Amerikaner verwandelte einer Zweier in Minute 19 zum 43:22. Final ging es mit einem 45:27-Vorsprung für die Gäste in die Halbzeitpause. Topscorer der Partie war weiterhin Cooper mit elf Zählern, für die Hausherren war Marshall mit sieben Zählern bester Schütze. Die Rebounds lagen mit 21:18 bei den Schwaben.

Drittes Viertel (25:16):

Die Frage war nun, wie Düsseldorf auf den Rückstand und das Fehlen von Hart reagieren sollte. Die Antwort: mit viel Energie! Marshall eröffnete den zweiten Durchgang nach 43 Sekunden per Dreier zum 30:45. Nach einem 5:0-Lauf der Zazai-Truppe beendete Idowu die Flaute nach genau zweieinhalb Minute per Dunking zum 47:32. Die Rheinländer spielten nun viel schneller, leisteten sich aber immer wieder haarsträubende Fehler, um den Rückstand weiter verkürzen zu können. Für Hart übernahm nun vor allem Sanni. Nach einem Mitteldistanzwurf von jenem Sanni zum 36:48 nahm Detlev bei 6:17 Uhr auf der Uhr seine erste Auszeit im Spiel. Die Tübinger Reaktion folgte im ersten Angriff: Cooper netzte aus der Distanz zum 51:36 ein. Es war der vierte Dreier im fünften Versuch (80 Prozent) für den 26-Jährigen. Eine Minute später kassierte Cooper jedoch sein drittes Foul. Die Rheinländer zeigten nun ein anderes Gesicht, doch die Schwaben konnten sich noch behaupten. Tention markierte nach 16 Minuten das 56:44 aus der Distanz. Auf der Gegenseite war immer wieder Richardson mit guten Aktionen im Spiel. Der Düsseldorfer Youngster war schon bei zehn Zählern und 14 Rebounds angelangt. Auch Hecker bewies sein Händchen jenseits der 6,75-Meter-Linie und holte das 59:44 in Minute 27. Leider versuchten es die Raubkatzen in dieser Phase des Spiels mit zu vielen Würfen aus der Distanz. Der Gastgeber drückte nun weiter mächtig auf das Tempo. Grant Teichmann gelang 77 Sekunden vor Ende des dritten Abschnitts ein Vierpunktspiel zum 50:59. Die Begegnung war wieder offen. Nach 30 Minuten führten die Tigers noch mit 61:52. Topscorer war nun Marshall mit 16 Punkten, dem drei Dreier im dritten Viertel gelangen. Für die Raubkatzen war Cooper mit 14 Zählern bester Schütze. Die Rebounds lagen mit 32:30 beim Gastgeber.

Viertes Viertel (32:22):

Marshall war es auch, der nach 31 Sekunden den nächsten Dreier zum 55:61 erzielte. Teichmann konnte mit zwei weiteren Punkten zum 57:61 in Minute 31 verkürzen. Es deutete sich eine spannende Schlussphase an. Doch Idowu per Korbleger und Cooper per Dreier verschafften sich nach 32 Minuten beim Stand von 66:57 wieder etwas Luft. Jedoch waren die Raubkatzen schon bei drei Teamfouls angelangt, bei 6:55 Minuten auf der Uhr erhöhte Tention auf Foul Nummer vier. Die Detlev-Schützlinge leisteten sich nun zu viele Fehler. Richardson donnerte den Ball per Dunking zum 61:68 nach 34 Minuten durch den Tübinger Korb. Der 21-Jährige war mit großer Wucht im Spiel, während die Gäste nun schwankten. Cooper kassierte bei 5:49 Minuten auch noch sein viertes Vergehen. Sanni verkürzte von der Freiwurflinie auf 63:68, im nächsten Angriff sogar auf 65:68 – gespielt waren 35 Minuten. Detlev verzichtete (noch) auf eine Auszeit. Dreier Nagle für Tübingen zum 71:65 in Minute 36, ein erneuter Dreier von Marshall zum 68:71 – Detlev nahm bei 3:39 Minuten dann doch eine Auszeit. Seine Mannschaft war auf dem besten Weg, einen hohen Vorsprung noch mehr als leichtfertig herzugeben. Sanni war nun wie im Hinspiel erneut das Tübinger Schreckgespenst. Der US-Amerikaner verkürzte bei 3:03 Minuten auf der Uhr mit einem Zweier auf 70:71. Exakt 29 Sekunden später war dann der 72:72-Ausgleich perfekt. Sanni war wieder in Aktion und netzte zwei Freiwürfe ein. Spannung pur im CASTELLO zu Düsseldorf. 100 Sekunden vor Ende des vierten Viertels nahm Zazai beim Stand von 74:74 eine weitere Auszeit. Das Momentum lag nun eindeutig auf Seiten der Rheinländer. Natürlich war es Sanni, der seit der Anfangsphase die Führung für Düsseldorf zurückholte. Mit einem weiten Dreier gelang dem US-Amerikaner das 77:74 – Auszeit Tübingen bei noch 88 Sekunden Restspielzeit. Die Tigers waren komplett von der Rolle. 29 Sekunden vor dem Ende nahm Zazai bei einer 79:75-Führung seine letzte Auszeit im Spiel. Die ART Giants Düsseldorf waren ihrerseits auf dem besten Weg, ein starkes Comeback zu krönen. Die letzten Sekunden hatten es dann noch in sich. Die Schwaben foulten, um die Uhr anzuhalten und hofften auf gute Würfe. Marshall traf neun Sekunden vor Rambo zum 84:80. Cooper konnte ganze vier Sekunden vor dem Ende per Dreier nochmals auf 83:84 verkürzen. Dabei blieb es aber auch. Marshall vergab den ersten Freiwurf und verwarf absichtlich den zweiten Wurf. Hecker hatte noch die Chance per Dreier auf den Sieg, doch der Ball ging daneben.

Die Stimmen zum Spiel:

Eric Detlev (Trainer Tigers Tübingen): “Nach so einem Spielverlauf bin ich nun bedient. Wir haben in der ersten Halbzeit sehr viel richtig gemacht. Wir konnten alles das umsetzen, was wir uns vorgenommen hatten. Spannend es dann in der zweiten Hälfte, dass wir alles das, was in der ersten Halbzeit erfolgreich war, aufgehört haben zu tun. Wir haben es in Offense und Defense nicht geschafft, was wir eigentlich tun wollten.”

Achmadschah Zazai (Trainer ART Giants Düsseldorf): “Es fällt natürlich ein Stein vom Herzen. Uns wurde immer gesagt, dass wir gut mitspielen. Nun haben wir mit Crailsheim und Tübingen zwei Playoff-Kandidaten geschlagen. Das Team hat viel Charakter und zeigt dies auch auf dem Spielfeld. Und dies ohne unserer Topscorer und Kopf der Mannschaft Isaiah Hart in der zweiten Hälfte. Von 100 Leuten haben 101 Personen in der Halbzeitpause nicht mehr an uns geglaubt. Und dann spielen wir so eine zweite Halbzeit. Ich bin sehr stolz auf mein Team, es war ein wichtiger Sicht für den Klassenerhalt.”

Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:

Update zum Personal: Die Tigers Tübingen haben die Begegnung bei den ART Giants Düsseldorf mit zehn Akteuren absolviert. Marvin Heckel stand Trainer Eric Detlev kurzfristig nicht zur Verfügung. Der 27-Jährige hat Probleme mit dem linken Sprunggelenk. Nach gemeinsamer Absprach wurde auf einen Einsatz von Heckel bei den Rheinländern verzichtet. Mit einem längerfristigen Ausfall sollte aber nicht zu rechnen sein. Ebenfalls nicht in Düsseldorf mit dabei war Joshua Schwaibold, der sich nach seiner Handverletzung aber wieder im Training befindet. Beim Gastgeber fehlte der jüngste Neuzugang Jarelle Reischel ebenfalls mit einer Handverletzung.

Oriane bei der “Zwoiden” im Einsatz:  In der Regionalliga kämpfen die SV 03 Tigers Tübingen nach dem verlorenen Spiel am grünen Tisch beim VfL Kirchheim doch noch um den Klassenerhalt. Am Samstag spielte die Mannschaft von Trainer Troy Culley parallel beim TSV Wieblingen. Leistungsträger Prince Ebwea Bile weilte abgesprochen bei einer Hochzeit in Kanada, dafür rückte Silas Oriane in den Kader. Der 20-Jährige erzielte beim 78:59-Auswärtssieg dabei 27 Punkte. Mit diesem Erfolg macht die “Zwoide” eine großen Schritt in Richtung Klassenerhalt.

Alpi-Fanfahrt nach Gießen: Für das Spiel der Tigers Tübingen bei den GIESSEN 46ers bieten der Tübinger Fanklub Neckar Tigers e. V. sowie die Gruppierung Massimo 03 einen Bus ins Hessische an. Die Partie steigt am Ostersamstag, den 19. April 2025, um 19 Uhr in der Sporthalle Ost. Für die Alpi-Fanausfahrt kann man sich ab sofort per Mail unter tigers-away@mail.de anmelden. Die Fahrtkosten sowie ein Stehplatzticket belaufen sich auf 28 Euro, ermäßigte Tickets sind für 25 Euro erhältlich. Mitglieder der Neckar Tigers e. V. zählen jeweils zwei Euro weniger. Wer einen Sitzplatz haben möchte, muss acht Euro mehr investieren. Jetzt anmelden!