Start-Ziel-Sieg für Oldenburg – Tübingen unterliegt mit 63:79
Die Tigers Tübingen haben das Auswärtsspiel bei den EWE Baskets Oldenburg vor 6.200 Zuschauern in der zum 26. Mal in Folge ausverkauften Heimspielstätte der Donnervögel mit 63:79 (28:42) verloren. Die Raubkatzen mussten bei den Niedersachsen personell enorm geschwächt antreten (siehe Dschungelgeflüster). Doch auch die Donnervögel vermissten ein Quartett aus Chaundee Brown Jr., Charles Manning Jr., Max DiLeo und Norris Akbakoko. Die Mannschaft von Trainer Danny Jansson lag während des gesamten Spiels gar nicht in Front, beim 13:14 war man nach sieben Minuten am engsten am Team von Trainer Pedro Calles dran. Die Raubkatzen starteten miserabel in die Begegnung, nach vier Minuten lagen die Gäste mit 0:10 in Rückstand. Diese Hürde war insgesamt zu hoch, um gegen die Niedersachsen etwas mitnehmen zu können. Die Partie war geprägt von vielen Fehlern auf beiden Seiten, ein Augenschmaus war es für die Zuschauer wahrlich nicht. Die Tigers kämpften jedoch bis zum Schluss und kamen in Minute 32 nochmals auf 56:65 heran. Zu mehr sollte es aber nicht reichen. In Minute 39 lagen die Tigers Tübingen beim 59:76 am höchsten zurück. Topscorer war Geno Crandall für Oldenburg mit 20 Zählern. Für die Gäste kam der gut aufgelegte Erol Ersek auf 18 Punkte. Viele Probleme hatten die Schwaben bei den Rebounds, die überdeutlich mit 49:33 an den Sieger gingen. Für die Jansson-Schützlinge war es die neunte Niederlage in Serie, mit dem 17. Sieg im 32. Saisonspiel qualifizierten sich die EWE Baskets Oldenburg für die Play-Ins.
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Bereits am kommenden Donnerstag, den 9. Mai 2024, geht es für die Tigers Tübingen mit dem letzten Heimspiel der Saison 2023/2024 in der easyCredit BBL gegen die Veolia Towers Hamburg weiter. Hochball ist um 17 Uhr in der Paul Horn-Arena. Tickets gibt es im Onlineshop sowie am Spieltag ab 15:45 Uhr an der Abendkasse.
Erstes Viertel (24:15):
Die Donnervögel kamen deutlich besser in die Partie. Vor allem bei den Rebounds griffen die Norddeutschen viel besser zu. Auch in der Offensive sollte den Schwaben zunächst überhaupt nichts gelingen. Bei noch 6:32 Minuten auf der Uhr musste Jansson seine erste Auszeit nehmen. Die Oldenburger führten ohne Mühe bereits mit 9:0, alle fünf Tübinger Würfe fanden bisher nicht das Ziel. 15 Sekunden später gelang Ersek per Korbleger die ersten zwei Zähler zum 2:10-Zwischenstand. Speziell mit Brekkott Chapman hatten die Raubkatzen unter den Körben so ihre liebe Mühe. Im weiteren Verlauf stellten die Gäste auf eine Zone in der Defensive um. Fast nach exakt sechs Minuten netzte Ersek aus der Distanz zum 7:12 ein. Und Ersek war weiter der Mann auf Tübinger Seite. Kurz danach gelang dem Deutsch-Österreicher sogar der nächste Dreier zum 10:14. Von seinen Teamkollegen war jedoch noch nicht viel zu sehen, bis Frank Gaines in Minute sieben ebenfalls aus der Distanz zum 13:14 verkürzen konnte. Die Schwaben waren nun in der Partie angekommen. Crandall markierte bis zum Viertelende jedoch noch acht Zähler und brachte seine Farben nach zehn Minuten mit 22:15 in Führung. Per Buzzer Beater sorgte Ebuka Izundu für den 24:15-Zwischenstand nach zehn Minuten. Crandall war mit zehn Zählern Topscorer der Begegnung, für Tübingen erzielte Ersek mit acht Zählern die meisten Punkte für sein Team. Die Rebounds lagen mit 16:7 deutlich bei den Donnervögeln.
Zweites Viertel (18:13):
Nach dem äußerst schwachen Start konnte sich die Jansson-Truppe vor allem in der Defense steigern. Die Rebounds waren aber weiter die große Achillesferse bei den Raubkatzen und führte ständig zu zweiten Wurfchancen für die Calles-Schützlinge. Chapman erzielte die ersten Zähler im zweiten Abschnitt nach 125 Sekunden zum 26:15. Evan Maxwell verbuchte 20 Sekunden später per Korbleger zum 17:26 die ersten Punkte für die Tigers. Doch auch bei Oldenburg lief nicht alles rund. Izundu erhöhte in Minute 15 auf 31:19, der US-Amerikaner konnte sich erneut unter den Körben durchsetzen. Bei den Schwaben spielte sich immer wieder Ersek in den Mittelpunkt. Mit einer schönen Einzelaktion verkürzte der 25-Jährige in Minute 16 auf 21:33 – zwölf Punkte standen für die Nummer elf schon zu Buche. Bei noch 3:46 Minuten auf der Uhr nahm auch Calles beim Stand von 34:23 sein erstes Timeout. Seine Schützlinge agierten zuletzt etwas leichtfertig und ließen einige gute Chancen ungenutzt. Für die nächsten 57 Sekunden hagelte es ein Festival an Ballverlusten auf beiden Seiten. Für Jansson ein Turnover zu viel. Der Finne nahm beim Stand von 23:36 in Minute 18 seine nächste Auszeit. Izundu dunkte zuvor den Ball durch die Tübinger Reuse. Beide Kontrahenten beendeten das zweite Viertel mit weiteren Fehlern. Bei den Raubkatzen fehlte Point Guard Jhivvan Jackson an allen Ecken und Enden im Spielaufbau und im Scoring. Ein Highlight gelang noch Tigers-Kapitän Gianni Otto mit einem Buzzer Beater aus der Distanz mit Brett zum 28:42-Halbzeitstand, der insgesamt ein gutes Spiel machte. Topscorer waren Crandall und Izundu mit jeweils 13 Punkten, für die Schwaben kam Ersek auf zwölf Punkte. Die Rebounds lagen mit 26:14 bei den Huntestädtern.
Drittes Viertel (23:26):
Nach schönem Anspiel von Timo Lanmüller erzielte Maxwell im dritten Versuch nach 19 Sekunden mit einem Dreipunktspiel das 30:42. Die Tübinger ließen sich in der Defense aber zu oft und zu einfach ausspielen. Len Schoormann gelang per Dunking das 48:33 in der 23. Minute. Oldenburgs Spielmacher DeWayne Russell war in der ersten Hälfte noch ohne Punkt. Nach exakt 23 Minuten traf der US-Amerikaner per Dreier zum 51:35-Zwischenstand. Die Donnervögel hatten die Partie im Griff, auch wenn man sicherlich nicht überzeugen konnte. Dafür war das eigene Spiel einfach zu fehlerhaft. Schrecksekunde auf Tübinger Seite dann bei noch 5:02 Minuten auf der Uhr, als Ersek mit dem Sprunggelenk umknickte. Die beste Raubkatze an diesem Tag konnte jedoch weiterspielen. Ersek war mit 16 Zählern bester Punktesammler beim Jansson-Team. Haarsträubend waren bei den Gästen jedoch zahlreiche Ballverluste und Fehler insgesamt. Vor allem unter den Körben wurden die Württemberger immer wieder geschlagen. Jansson nahm in Minute 27 beim Stand von 39:56 die nächste Auszeit. “Wir benötigen Stopps”, forderte der Finne von seinen Schützlingen ein. Doch auch bei den Norddeutschen lief es nicht optimal, zumindest aus Sicht von Calles, der 138 Sekunden vor dem Viertelende beim Stand von 56:45 eine weitere Auszeit nahm. Gaines konnte unmittelbar nach Wiederaufnahme der Begegnung per Dreier den Rückstand auf zehn Zähler (48:58) drücken. Die Unterlegenheit bei den Rebounds war jedoch die Ursache, dass man das Spiel nicht noch enger gestalten konnte. Gaines war es auch, dem per Buzzer Beater das 54:65 nach 30 Minuten gelang. Der Einsatz war auf jeden Fall da, die vielen Fehler erlaubten aber kein besseres Ergebnis. Crandall war mit 17 Zählern Topscorer des Spiels, für die Raubkatzen kam Ersek auf 16 Punkte. Die Rebounds lagen mit 32:23 bei den Donnervögeln.
Viertes Viertel (14:9)
Auch im letzten Abschnitt dauerte es einige Zeit bis Körbe fallen sollten. Ersek gelang nach 119 Sekunden per Korbleger das 56:65. Nach langer Zeit war der Rückstand aus Tübinger Sicht wieder im einstelligen Bereich. Das Spielgeschehen war weiterhin geprägt von vielen Fehlern auf beiden Seiten. So war es auch offensichtlich, dass beide Kontrahenten Probleme im Scoring hatten. In Minuten 35 stand es erst 68:59 für den Gastgeber. Oldenburg kam erst zu drei Zählern, Tübingen zu fünf Punkten. Das Oldenburger Publikum spürte dies und unterstützte das eigene Team weiterhin gut. In der 37. Minute handelte sich Aatu Kivimäki ein unsportliches Foul gegen Crandall ein. Der US-Amerikaner verwandelte jedoch nur einen von zwei Freiwürfen zum 72:59. Den Schwaben lief insgesamt die Zeit davon, um noch enger an den Gegner heranzukommen. Wenig später schmetterte erneut Izundu den Ball zum 74:59 durch die Tübinger Reuse und unterstrich die Unterlegenheit der Schwaben bei den Korbabprallern. Der Oldenburger Center war von den Raubkatzen nicht in den Griff zu bekommen. Jansson nahm 181 Sekunden vor dem Ende nochmals eine Auszeit. Crandall erzielte in Minute 39 mit dem 76:59 die höchste Führung für die Niedersachsen. In den letzten zwei Minuten kam Joshua Schwaibold noch zu seinem zweiten Einsatz in der easyCredit BBL. Der insgesamt gute spielende Daniel Keppeler beendete die Partie mit zwei Freiwürfen 63:79-Endstand.
Die Stimmen zum Spiel:
Danny Jansson (Trainer Tigers Tübingen): „Obwohl es heute über viele Phasen ein ausgeglichenes Spiel war, haben beide Teams nicht konstant gespielt. In einer Phase geben wir den Ball weg und fünf Minuten später war es dann Oldenburg. Mit sieben Minuten Restzeit waren wir neun Punkte zurück. Das war der Punkt, wo wir überraschend wieder ins Spiel kommen konnten. Gegen ein physisch überlegenes Team konnten wir uns dann aber keine defensiven Rebounds sichern. Es gab gute Sachen in unserem Spiel, aber auch viele Dinge, die wir für die nächste Woche verbessern müssen.“
Pedro Calles (Trainer EWE Baskets Oldenburg): „Glückwunsch an unsere Spieler zum Sieg. Es war kein einfaches Spiel. Tübingen spielt mit unterschiedlichen Stilen und heute auch einem unerwarteten Roster. Der Fokus war heute nicht so, wie wir ihn benötigen. Man hat gemerkt, dass es eine Woche mit mehreren Spielen war und wir eine kürzere Rotation hatten. Nicht immer haben wir es geschafft, die Intensität oben zu halten. Ich bin glücklich über den Sieg, aber wir müssen uns weiter verbessern. Am Montag geht es wieder an die Arbeit.“
Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:
Update zum Personal: Auch in Oldenburg musste Trainer Danny Jansson zusätzliche Ausfälle neben den langzeitverletzten Spielern Jimmy Boeheim (Daumen) und Kaodirichi Akobundu-Ehiogu (Hand) beklagen. Till Jönke, der am Mittwoch gegen Braunschweig bereits geschwächt auflief, ist nun richtig krank. Das Comeback von Georgios Kalaitzakis nach seiner Muskelverletzung lässt weiter auf sich warten. Dazu fiel auch noch Topscorer Jhivvan Jackson kurzfristig aus. Der Point Guard verletzte sich im Spiel gegen die Basketball Löwen Braunschweig an der Leiste. Eine MR-Untersuchung in der Radiologie am Universitätsklinikum Tübingen soll Aufschluss über die Schwere der Verletzung geben. Das gleiche Prozedere wird auch mit Kalaitzakis in Form einer Verlaufskontrolle durchgeführt. Wir wünschen allen verletzten Spielern sowie Jönke eine schnelle Genesung!
Entscheidung vertagt: Auch nach dem 32. Spieltag der Saison 2023/2024 in der easyCredit BBL steht noch kein Absteiger fest. Die Niederlage der Tigers Tübingen bei den EWE Baskets Oldenburg konnten die Kontrahenten aus Heidelberg (Niederlage gegen Ulm) und Crailsheim (Niederlage gegen Bamberg) nicht nutzen, um die Raubkatzen in Liga zwei zu schützen. So müssen die kommenden zwei Spieltage über die Absteiger aus dem deutschen Basketball-Oberhaus entscheiden. Tübingen und Crailsheim haben auf den zwei Abstiegsplätzen derzeit die schlechtesten Chancen auf den Ligaverbleib. Vor dem Spieltag am Sonntag kann es auch noch den SYNTAINICS MBC aus Weißenfels sowie die ROSTOCK SEAWOLVES treffen.
Fanausfahrt nach Heidelberg: Zum letzten Spiel der Saison 2023/2024 in der easyCredit BBL bieten die Tigers Tübingen, der Tübinger Fanklub Neckar Tigers sowie die Fangruppierung Massimo 03 eine Fanausfahrt nach Heidelberg an. Zwei Bussen werden sich auf den Weg in die Kurpfalz machen. Abfahrt ist am Sonntag, den 12. Mai 2024, um 11:45 Uhr vom Tübinger Busbahnhof und um 12 Uhr von der Paul Horn-Arena. Erwachsene zahlen für die Busfahrt, das Ticket, Getränke und einem T-Shirt 22 Euro und 16 Euro für den ermäßigten Preis. Wir bedanken uns an dieser Stelle ganz besonders bei unserem Bierpartner Alpirsbacher Klosterbräu, der die Fanausfahrt mit den Bussen, Getränke und T-Shirts unterstützt! Anmeldungen sind per Mail unter tigers-away@mail.de möglich!