SV 03 Tigers Tübingen fahren sechsten Saisonsieg ein
Eine wahre Achterbahn der Gefühle durchlebte Tübingens Regionalliga-Trainer Manu Pasios am Sonntagabend beim Heimerfolg gegen den Tabellenvierten Idstein. „Das Spiel hat mich gefühlsmäßig zehn Jahre altern lassen“, gab Pasios nach dem Spiel zu. 76:75 (44:35) hieß es nach 40 hart umkämpften Minuten. Dabei sah man drei Minuten vor Ende der Partie bei sieben Punkten Rückstand schon wie der sichere Verlierer aus, ehe sich die beiden NBBL-Spieler Matti Sorgius und Timo Fischer ein Herz fassten und ihr Team mit tollen Aktionen zurück auf die Siegerstraße brachten.
Somit gehören die SV 03 Tigers Tübingen derzeit zu den heißesten Teams der Rückrunde. Vier Rückrundenpartien sind bisher gespielt, dreimal gingen die Mannen um das Trainergespann Pasios und Marius Dieterle dabei als Sieger vom Platz. Mit Fellbach und Idstein wurden zwei Teams aus der oberen Tabellenhälfte geschlagen. „Was wir diese Saison leisten, ist aller Ehren wert“, zollt Pasios dem Team zum x-ten Mal Respekt. Bedenkt man, dass die Tübinger praktisch von Saisonbeginn auf ihre beiden Topscorer der letzten Saison, Nemanja Nadjfeji und Rouven Hänig verzichten müssen und mit Timo Liebelt der „Defense-Minister“ der Mannschaft ebenfalls verletzungsbedingt fehlt, kann man vor dem jungen Team nur den Hut ziehen. Mit nun sechs Siegen auf dem Konto stehen die SV 03 Tigers Tübingen zwar immer noch weit unten in der Tabelle, haben aber nun Anschluss ans Mittelfeld gefunden.
Während die Meisterschaft (Karlsruhe) im Endeffekt entschieden ist, sieht es, was den Abstieg betrifft, ganz anders aus. „Die Liga ist dieses Jahr unglaublich ausgeglichen. Die Teams nehmen sich gegenseitig die Punkte weg. Es kann im Endeffekt bis auf die ersten drei, vier Teams noch jeden erwischen“, wagt Pasios noch keine Prognose im Hinblick auf mögliche Abstiegskandidaten.
Umso wichtiger ist dieser, nicht eingeplante, Sieg über Idstein. Dabei standen die Vorzeichen auf die Partie alles andere als gut. Sorgius, Mirjan Broening und Nico Hihn konnten die ganze Woche wegen Verletzungen und Krankheit nicht trainieren. „Matti und Mirjan haben mir vor der Partie grünes Licht gegeben, was ihren Einsatz betriff. Nico war eigentlich gar nicht eingeplant. Aber er wollte es unbedingt probieren“, so Pasios über seine drei Sorgenkinder. Dass Leistungsträger Hihn am Sonntag nicht ganz auf der Höhe war, konnten die Tübinger im Nachhinein verkraften, da ein anderes Tübinger Talent am Wochenende seine „Coming-Out-Party“ feierte. Mit zwölf Punkten, zwei Assists und zwei Steals war Youngster Timo Fischer der insgeheime Matchwinner der Partie. „Timo ist mittlerweile nicht mehr wegzudenken aus unserer Rotation“, lobt Pasios den 17-Jährigen, der sich bisher über seine starke Defense definiert hat. Auch in der Offensive setzte Fischer wichtige Akzente.
Weiter geht es am Sonntag mit einem Auswärtsspiel in Saarlouis (17:30 Uhr).
SV 03 Tigers Tübingen: Zacek 19, Sorgius 13, Fischer 12, Hihn 9, Broening 8, Schwaibold 5, Kienzle 2, Skaistlauks, Rojas, Palaciglu, Charlier (dnp)