SV 03 Tigers Tübingen starten mit einem Erfolg ins neue Jahr
Die letzten beiden Partien im alten Jahr gegen Saarlouis und Gießen gingen verloren. Umso schöner, dass die Regionalliga-Mannschaft von Trainer Manu Pasios direkt im ersten Spiel nach dem Jahreswechsel ein Ausrufezeichen setzen konnte. Beim deutlichen 98:54 (43:34)-Heimerfolg gegen den direkten Tabellennachbarn Kronberg fand das Team um Kapitän Hans Georg Kienzle erst spät ins Spiel. Dann aber in Manier eines hungrigen Tigers.
Dass das Spiel gegen den MTV Kronberg am Samstag überhaupt hat stattfinden können, lag an zwei Personen die mit der Partie eigentlich gar nichts am Hut hatten, aber zur Hilfe eilten, weil Pasios ein “SOS” sendete. Aus einem unerklärlichen Grund wollte die Spielfeldbeleuchtung der Uhlandhalle nicht so recht funktionieren. Mit lediglich 50 Prozent Leuchtkraft, schätzt Pasios, war es viel zu dunkel in der Halle. An eine Spieldurchführung war nicht zu denken. Die Tübinger versuchten alles in ihrer Macht stehende, um die Lichtanlage zum Laufen zu bringen, doch ohne Erfolg. In seiner Not versuchte es Pasios bei Petar Filipovic, der sich als Hausmeister jahrelang um die Halle kümmerte. Doch auch er war mit seinem Latein schnell am Ende. Ein Fachmann musste her. Und der kam innerhalb von zehn Minuten aus Tübingen-Bühl angefahren. „Dieter wird das schon richten“, meinte Filipovic in Richtung Pasios, der nicht nur eine Panik-Schweißperle auf der Stirn hatte. Und tatsächlich: es wurde hell in der Uhlandhalle! Dirk sei Dank! Kurze Zeit später trafen sich beide Mannschaft zum Hochball in der Spielfeldmitte. „Ein riesen Dank sowohl an Petar als auch an Dirk! Ohne die beiden wären wir aufgeschmissen gewesen“, weiß das gesamte Team die Mithilfe der Beiden sehr zu schätzen.
Kronberg musste kurzfristig auf gleich mehrere Personen verzichten, darunter auch Head Coach Milo Crnjac. Zudem fehlten die drei Leistungsträger Ben Karbe, Yannick Schicktanz und Noah Litzbach. Während sich das junge Guard-Talent Karbe derzeit in den USA aufhält, hat Topscorer Litzbach die Winterpause genutzt, um sich einem anderen Verein (TV Langen) anzuschließen.
Tübingens Trainer Pasios konnte derweil aus den Vollen schöpfen. Beide Teams taten sich zu Beginn der Partie schwer. Unter den Augen von Tigers-Trainer Danny Jansson, der neben seiner Lebensgefährtin Linda, seine halbe Mannschaft im Schlepptau hatte, brauchten die Tübinger lange, um in die Spur zu finden. Nach zwanzig energielosen Minuten sollten es die jungen Tübinger dann mit Beginn der zweiten Halbzeit endlich schaffen, den Power-Button zu drücken. Dann ging alles ganz schnell. Aus einem 43:34 (Halbzeitstand) wurde innerhalb kürzester Zeit ein 22-Punkte-Vorsprung (63:41, 25. Minute). Bis zum Viertelende waren es bereits 34 Punkte Differenz. Am Ende hätte man die 100 fast noch geknackt, doch das wäre vielleicht des Guten zu viel gewesen.
Eine merkwürdige Partie, viele Einzelaktionen und wenig Teamplay sah Trainer Pasios am Samstag. „Ergebnisse sind für mich zweitrangig. Ich freu mich, wenn wir gewinnen. Aber ich freu mich noch viel mehr, wenn ich eine Entwicklung sehe“, so Pasios.
Jetzt gilt die volle Konzentration auf Samstag. Zur ungewohnten Zeit um 15 Uhr empfangen die Tübinger die Flashers aus Fellbach zum Derby. Wie immer wird in der Uhlandhalle gespielt.
SV 03 Tigers Tübingen: Dibba 20, Hihn 17, Žáček 14, Charlier 11, Hänig 10, Schüler 8, Palacioglu 7, 8 Rebounds, Zenkel 7, Schwaibold 2, Thieme 2, Kienzle
von Tobias Fischer