Bild: Pressefoto Ulmer / Markus Ulmer

SV 03 Tigers Tübingen verlieren Spiel und Spieler

23 Sep. 2019

Fünf Minuten waren im ersten Viertel der Regionalliga-Partie zwischen den VfB Gießen Pointers und den SV 03 Tigers Tübingen gespielt, als Aksels Skaistlauks bei einem Reboundduell mit Gegenspieler Falko Theilig zusammengestoßen war. Beide hielten sich anschließend den Kopf. Sekunden später war der Boden bereits blutüberströmt. Während Theilig mit einem kleineren Cut noch glimpflich davon kam, erwischte es Skaistlauks umso heftiger. Per Krankenwagen kam der Lette ins Uniklinikum Gießen und wurde dort mit sage und schreibe 18 Stichen genäht. „Das war ein Schock für uns“, so Trainer Manu Pasios über die Situation.

Nachdem Rouven Hänig bereits Anfang der Woche auf Grund des 70. Geburtstags seines Vaters für das Spiel abgesagt hatte, standen Pasios nach fünf gespielten Minuten nur acht Mann zur Verfügung. Gießen hingegen konnte aus dem Vollen schöpfen. Auch der ehemalige Junioren-Nationalspieler Theilig konnte nach kurzer Behandlung wieder ins Spielgeschehen eingreifen. Er war es auch, den man nie richtig in den Griff bekam. Neben Theilig, waren es vor allem US-Import Tyrell Sturdivant und Scharfschütze Christoph Kenntemich, die den jungen Tübingern das Leben schwermachten. Während Sturdivant in der Tübinger Zone für Unruhe sorgte und in den ersten 20 Minuten auf 15 Punkte kam, erzielte Kenntemich seine Punkte vorrangig aus der Distanz. Fünf von sieben Distanzwürfen, entspricht einer 72-prozentigen Quote von Downtown. „Er war der Joker. Ihn hatte ich ehrlich gesagt nicht auf der Rechnung“, gestand Pasios nach der Partie ein.

Nach nervösem Start und schneller zweistelliger Führung der Pointers, fanden die Tübinger ab Mitte des ersten Viertels besser in die Partie. Dank Neuzugang Nico Hihn, der in seinem ersten Spiel für Tübingen direkt zum Topscorer (21 Punkte) avancierte, kämpfte man sich trotz 10:26-Rückstands nach zehn Minuten zurück ins Spiel und verkürzte bis zur Halbzeitpause auf 29:38.

Die Tübinger Fullcourt-Presse zeigte allmählich Wirkung. Resultat: Man kam während des dritten Abschnittes bis auf vier Punkte heran. Dass es nicht zum Ausgleich oder gar zur Tübinger Führung kam, lag einzig und allein an der 100-prozentigen Trefferquote der Hausherren aus der Distanz. „Die fünf Dreier von Kenntemich und Pavlovic haben uns im dritten Viertel das Genick gebrochen“, so Pasios über die vielleicht entscheidende Phase des Spiels. Am Ende ging die Partie zwar mit 69:79 verloren, dennoch war Pasios nicht unzufrieden mit der Leistung seiner Spieler. „Wir haben 25 Minuten guten Basketball gespielt. Nächstes Mal werden es 30 Minuten sein und dann gewinnen wir die Partie“ gibt sich Pasios zuversichtlich. Einen tollen Einstand feierten die beiden Ex-Derendinger Hansi Kienzle und Timo Rojas. Kienzle kam auf beachtliche zwölf Punkte, während Bulldozer Rojas mit seiner starken Defense die gegnerischen Bigman spätestens in Halbzeit zwei zur Weißglut brachte.

Am Sonntag, den 29. September 2019, kommt es bereits zum ersten Derby der Saison. Um 17:30 Uhr empfangen die Tübinger in der hemischen Uhlandhalle die Flashers aus Fellbach.

Young Tigers Tübingen: Hihn 21, Kienzle 12, Zacek 12, Sorgius 7, Broening 6, Rojas 5, Schwaibold 4, Emanuel Francisco 2, Skaistlauks