SV 03 Tübingen klettern nach Sieg über Stuttgart auf Rang drei
Zur Primetime am Samstagabend um 19 Uhr empfing die Regionalliga-Basketballer des SV 03 Tübingen den MTV Stuttgart zum Derby. Man kennt sich. Nicht nur aus zig Spielen in den letzten Jahren. Nein, es ist mehr, was die beiden Teams verbindet. Man pflegt eine regelrechte Freundschaft. Kresimir Miksa, Marco Schlafke, Falko Meyer-Hübner, Radi Tomasevic, Peter Klemm, um nur einige Spieler zu nennen, trugen in den letzten Jahren sowohl das gelbe-schwarze Trikot der Neckarstädter, als auch die roten Farben des MTV Stuttgart. Die beiden Trainer Manu Pasios und Thorsten Böhringer kennen und schätzen sich seit Jahren. Zur Saison 2013/2014 bündelte man die Kräfte und schickte ein starkes NBBL-Team ins Rennen. Der damalige NBBL-Trainer Pasios coacht heute die Regionalliga der Tübinger. Zusammen mit Assad Irshad, einem MTV-Urgestein, betreute der heute 37-jährige Grieche damals das U19-Bundesligateam. Beide Trainer sind noch heute gute Freunde. Doch sobald es zum Sprungball geht, ruht die Freundschaft für 40 Minuten. So auch am Samstagabend. Beide Teams wollten unbedingt gewinnen. Stuttgart verlor letzte Woche unglücklich vor eigener Kulisse gegen Saarlouis und war auf Wiedergutmachung aus. Die jungen Wilden aus Tübingen wollten ihre Siegesserie ausbauen, um dem Spitzenduo aus Speyer und Koblenz auf den Fersen zu bleiben.
Nach vielen Monaten des Zuschauens verdammt, gab Jeferson Hiller sein Saisondebüt, während Nemanja Nadjfeji für das wichtige ProA-Spiel am Sonntag geschont wurde. „Hiller wieder auf dem Platz zu sehen, war für mich schöner, wie der Sieg an sich“, freute sich Pasios über das Mitwirken seines Schützlings. Am Ende kam Hiller auf knapp 14 Minuten Einsatzzeit und erzielte dabei vier Punkte. Vier von 76 Tübinger Punkten, die am Samstag reichen sollten, um als Sieger vom Platz zu gehen. Die Defense satt wieder einmal hervorragend, sodass der Gegner auf magere 65 Punkte kam. Zu wenig, um ein Auswärtsspiel zu gewinnen, die rund 40 Stuttgarter Fans sorgten für eine tolle Atmosphäre.
Dass sich seine Tübinger am Ende einer hart umkämpften Partie mit 76:65 durchsetzen konnten, hat für Pasios vor allem einen Grund: Rouven Hänig. Woche für Woche liefert der Power Forward konstant starke Statistiken ab. 22 Punkte bei einer Trefferquote von 90 Prozent, dazu 19 Rebounds – das ist einfach nur beeindruckend.
Aber auch die jüngeren Spieler haben mal wieder gezeigt, dass sie bereits sind für höhere Aufgaben. Mirjan Bröning, Daniel Zacek, Nils Schmitz und Matti Sorgius, der erstmals in der Starting-Five stand, erzielten zusammen knapp die Hälfte aller Tübinger Punkte.
Wohin die Reise für das Tübinger Team in dieser Saison geht, wird sich um Weihnachten zeigen. Bis dahin geht es noch gegen die Schwergewichte der Liga Saarlouis, ProB-Absteiger Karlsruhe, Speyer und Koblenz.
SV 03 Tigers Tübingen: Hänig 22, 19 Rebounds, Schmitz 12, Schüler 11, Broening 11, Zacek 7, Breoning 6, Hiller 4, Schwaibold 3, Liebelt, Skaistlauks, Emanuel Francisco