“Jeder negative Gedanke ist Energieverschwendung” – Tanner Graham im Interview
Die letzten Wochen und Monate waren für Tigers-Rookie Tanner Graham nicht einfach. Nach einem vielversprechenden Saisonstart lief es für den Forward gegen Jahresende immer zäher. Sowohl die persönlichen Statistiken, als auch die Spielzeit gingen spürbar zurück. Im Interview spricht Graham über sein erstes Jahr als Profi, nicht immer einfache Zeiten und die bevorstehenden letzten Saisonspiele.
Tanner, dein erstes Jahr als Profi führte dich gleich auf einen neuen Kontinent und in ein fremdes Land. Wie gefällt es dir hier in Deutschland und Tübingen?
Ich liebe es hier in Deutschland. Das Land ist ein wunderbarer Ort zum Leben und ich denke, die Basketball-Ligen hier sind unglaublich gut geführt. Deutschland ist der Perfekte Ort, um seine Karriere zu beginnen.
Aber auch Tübingen ist richtig toll und meiner Heimatstadt in Kanada sehr ähnlich. Beide haben eine ähnliche Einwohnerzahl und beide sind Studentenstädte. Ich fühle mich hier sehr wohl.
Du bist mit deiner Freundin auch viel herumgereist. Was habt ihr gesehen?
Meine Freundin und ich lieben es zu reisen. Wenn sie hier ist und wir frei haben, versuchen wir immer, das auch auszunutzen. Wir waren zweimal in den Alpen – an der österreichisch-bayerischen Grenze und in der Schweiz. Wir haben im Dezember viele Weihnachtsmärkte in der Region besucht und sind zuletzt zu den Bad Uracher Wasserfällen gefahren. In der Faschingszeit waren wir zudem in Köln und haben den ganzen Trubel mitgemacht.
Beim Hinspiel in Hagen hattest du mit 16 Punkten und fünf Rebounds dein bisher bestes Spiel für die Tigers. Was ist damals gut gelaufen?
Ich erinnere mich, dass ich sehr aktiv am Korb war. Zudem gelangen mir gleich zu Beginn ein paar einfache Körbe. Das brachte mich in einen guten Rhythmus. Das hat meinem Spiel gutgetan. Generell denke ich aber nicht, dass ich irgendetwas anders als sonst gemacht habe, sondern ich habe einfach mein Spiel gespielt.
Für dich begann just nach diesem Spiel keine einfache Zeit. Sowohl deine Statistiken als auch deine Spielzeit gingen in der Folge merklich zurück. Wie kommst du mit dieser Situation zurecht?
Ehrlich gesagt war es ziemlich schwer für mich. Ich möchte da draußen sein und meinem Team helfen. Mein Ansatz ist es, jeden Tag mit der Einstellung anzugreifen, besser zu werden und dem Team zu helfen. Jeder negative Gedanke meiner Gefühle gegenüber der Situation ist Energieverschwendung. Ich versuche, meine Gefühle auf produktive Weise zu kanalisieren und sie als Motivation zur Verbesserung zu nutzen. Ich möchte unabhängig meiner persönlichen Situation positive Energie für das ganze Team ausstrahlen.
Das ist sehr respektabel! Helfen dir auch deine Mitspieler dabei, so positiv zu bleiben?
Auf jeden Fall! Sonst wären wir ja kein Team. Wir waren in dieser Saison mit einigen schweren Situationen konfrontiert. Doch wir konnten uns alle immer auf das Mannschaftsgefüge verlassen. Jeder ist für jeden da und unterstützt ihn. Meine Mitspieler ermutigen mich ständig und fordern mich heraus, besser zu werden. Ich kann auch zu ihnen gehen, um zu reden und Dinge von meiner Brust zu bekommen.
Spätestens am Freitag beginnt die Saison-Crunchtime. Was können wir in den letzten Wochen von der Mannschaft erwarten?
Diese letzten Spiele werden das Ergebnis der gesamten Saison bestimmen. Deshalb kann jeder von uns erwarten, dass wir extrem hart und extrem motiviert spielen werden. Wir wollen noch in die Playoffs und wir werden gegen alle Widrigkeiten ankämpfen, um dieses Ziel zu erreichen. Unser Team hat bereits so viel durchgemacht, dass ich denke, wir sind in besonderer Weise auf die bevorstehenden Herausforderungen vorbereitet.