Tigers Gegner-Check 18/19 – Teil 2
Im zweiten Teil des Tigers Gegner-Checks stellen wir euch mit Phoenix Hagen und den Artland Dragons zwei ehemalige Erstligisten vor. Auch dabei sind die VfL Kirchheim Knights, gegen die wir in der kommenden ProA-Saison zwei Derbies spielen werden.
Offizielle Bezeichnung: Phoenix Hagen
Spielstätte: Arena am Ischeland (3.145 Plätze)
Trainer: Kevin Magdowski
Platzierung 2017/2018: 8. (Hauptrunde), Playoff-Viertelfinale (0:3 gegen RASTA Vechta)
Entfernung von Tübingen: 335 Kilometer (Luftlinie)
Heimspiel am: Freitag, 9. November 2018
Auswärtsspiel am: Samstag, 2. Februar 2019
Phoenix Hagen sollte jedem, der sich etwas intensiver mit dem deutschen Basketball beschäftigt, ein Begriff sein. Eine alt-ehrwürdige Arena, enthusiastische Fans und eine bewegte Basketball-Geschichte am Standort Hagen – ein echter Traditionsclub eben. Umso größer war das Entsetzen in Basketball-Deutschland, als die Nordrhein-Westfalen Ende 2016 einen Insolvenzantrag stellten und folglich nicht mehr am Spielbetrieb der easyCredit BBL teilnahmen. Mithilfe von großartiger Unterstützung von Sponsoren sowie Privatpersonen gelang es den Feuervögeln, das endgültige Ende des Vereins abzuwenden. Schnell wurde beschlossen, dass der Neustart ab der Saison 2017/2018 in der ProA stattfinden sollte – jedoch ohne den langjährigen Trainer und Ex-Nationalspieler Ingo Freyer. Zur Freude aller Phoenix-Fans wurde den Feuervögeln die ProA-Lizenz im Mai 2017 tatsächlich erteilt, nachdem Geschäftsführer Patrick Seidel und sein Office-Team ganze Arbeit geleistet hatten. Als neuer Trainer wurde Club-Ikone Matthias Grothe verpflichtet, der sein Amt jedoch leider nicht lange ausüben konnte: Am 31. Oktober 2017 verstarb Grothe als Folge seiner Krebserkrankung. Der neue Head Coach Kevin Magdowski setzt vor allem auf junge, deutsche Talente, die von ausländischen Profis unterstützt werden. Wer sich etwas näher mit Phoenix Hagen auseinandersetzen möchte, dem sei der einstige Kinofilm „Phoenix in der Asche“ empfohlen. Der 2011 erschienene Film behandelt die Schwierigkeiten eines kleineren BBL-Vereins und den harten Abstiegskampf.
Offizielle Bezeichnung: VfL Kirchheim Knights
Spielstätte: Sporthalle Stadtmitte (1.800 Plätze)
Trainer: Mauricio Parra
Platzierung 2017/2018: 9.
Entfernung von Tübingen: 32 Kilometer (Luftlinie)
Heimspiel am: Sonntag, 18. November 2018
Auswärtsspiel am: Samstag, 16. Februar 2019
Die zwei Aufeinandertreffen mit den VfL Kirchheim Knights werden aus mehreren Gesichtspunkten etwas Besonderes. Zum einen wäre da die kurze Distanz zwischen den beiden Städten: Gerade einmal 32 Kilometer trennen Kirchheim und Tübingen – mit dem Auto locker in 45 Minuten zu erreichen. Man darf sich also auf ein echtes Derby zwischen den Rittern und den Tigern freuen. Und auch unter sportlichem und emotionalem Blickwinkel wird dieses Duell viel bieten. Denn kaum zu glauben: Die Raubkatzen Jacob Mampuya, Enosch Wolf, Elijah Allen sowie Besnik Bekteshi trugen alle schon das Trikot der Kirchheimer und werden somit auf ihr ehemaliges Team treffen. Besonders aufgeregt und motiviert vor den beiden Begegnungen mit Kirchheim werden Bekteshi und Allen sein. Während Allen 2017/2018 das Ritter-Trikot trug, ist Bekteshi in Kirchheim aufgewachsen und wohnt während der Offseason auch heute noch dort. Darüber hinaus wird sich sicher noch der eine oder andere Tigers-Fan an Mauricio Parra erinnern, der von 2003 bis 2007 Co-Trainer in Tübingen war. Zur neuen Saison übernimmt der Spanier die Kirchheim Knights als Head Coach, nachdem er bis zuletzt als Assistenztrainer bei den EWE Baskets Oldenburg unter Vertrag stand. Andreas Kronhardt, der von 2008 bis 2010 die Schuhe für die Tigers schnürte, hat sich mittlerweile zu einem gestandenen ProA-Center entwickelt und spielt seit 2015 in Kirchheim.
Offizielle Bezeichnung: Artland Dragons
Spielstätte: Artland Arena (3.000 Plätze)
Trainer: Florian Hartenstein
Platzierung 2017/2018: 1. (Hauptrunde ProB Nord), Playoff-Viertelfinale (0:2 gegen Iserlohn Kangaroos)
Entfernung von Tübingen: 468 Kilometer (Luftlinie)
Heimspiel am: Samstag, 1. Dezember 2018
Auswärtsspiel am: Samstag, 9. März 2019
Von allen aktuellen Zweitliga-Teams haben die Artland Dragons die wohl erfolgreichste Geschichte: Etliche Teilnahmen an den easyCredit BBL-Playoffs, zahlreiche Auftritte auf internationalem Parkett und sogar der deutsche Pokalsieg im Jahr 2008. Eigentlich also ein Club, der nach wie vor fest zum Inventar der Bundesliga gehören sollte – und das obwohl Quakenbrück, wo die Dragons beheimatet sind, gerade einmal rund 13.000 Einwohner zählt. Zur Überraschung aller Beteiligten sollte es nach der Saison 2014/2015 jedoch zu einem massiven Einschnitt im Quakenbrücker Profibasketball kommen. Ein Jahr zuvor hatte man, angeführt vom ehemaligen Tigers-Trainer Tyron McCoy, den damals amtierenden Meister Brose Bamberg sensationell aus dem Playoff-Viertelfinale verabschiedet, weshalb die Enttäuschung über den elften Rang am Ende der Spielzeit 2014/2015 umso größer war. So entschied man sich, den Profibetrieb vorerst einzustellen, was in einer damaligen Pressemitteilung wie folgt begründet wurde: „Die BBL hat sich enorm weiterentwickelt, und die Gesamtetats der Konkurrenten sind gestiegen, so dass es für die Dragons nicht mehr möglich ist, den gewachsenen Ansprüchen gerecht zu werden. Der Standortnachteil (zu kleine Halle, zu wenig Top-Sponsoren), den Quakenbrück und die Dragons gegenüber anderen Basketball-Klubs haben (Berlin, München, Frankfurt, Bamberg, Bonn, Ulm), hat nun zum Ende des Bundesliga-Basketballs im Artland geführt.“ Doch die Fans der Dragons waren nicht bereit, dies einfach so hinzunehmen und überzeugten den Gesellschafter, unter dem Namen Artland Dragons in der ProB an den Start zu gehen. Dort sicherten sich die Drachen zuletzt den ersten Rang nach der Hauptrunde, scheiterten jedoch im Playoff-Viertelfinale an Iserlohn. Dennoch gehen sie 2018/2019 in der ProA an den Start, nachdem Bundesliga-Absteiger Rockets aus Erfurt sein Teilnahemrecht nicht wahrgenommen hatte.