Tigers Gegner-Check 18/19 – Teil 3
Teil 3 des Tigers Gegner-Checks 18/19 bringt euch mit den MLP Academics Heidelberg und den RÖMERSTROM Gladiators Trier zwei Teams näher, denen das Playoff-Halbfinale oder noch mehr zuzutrauen ist. Außerdem erklären wir euch, warum die ROSTOCK SEAWOLVES kein gewöhnlicher Aufsteiger sind.
Offizielle Bezeichnung: MLP Academics Heidelberg
Spielstätte: Halle des Olympiastützpunktes (1.512 Plätze)
Trainer: Branislav Ignjatovic
Platzierung 2017/2018: 3. (Hauptrunde), Playoff-Viertelfinale (2:3 gegen Trier)
Entfernung von Tübingen: 102 Kilometer (Luftlinie)
Heimspiel am: Freitag, 14. Dezember 2018
Auswärtsspiel am: Sonntag, 20. Januar 2019
Die MLP Academics Heidelberg entstammen der Basketball-Abteilung des USC Heidelberg, die auf eine lange und erfolgreiche Tradition zurückblickt: Zwischen 1957 und 1977 gewann der Club aus der Rhein-Main-Region neunmal die deutsche Meisterschaft, Heidelberg wurde zu einer echten Basketball-Hochburg. Auch die Liste der Namen, die in der schönen Universitätsstadt auf Korbjagd gingen, liest sich beeindruckend: Danilo Barthel (FC Bayern München und deutscher Nationalspieler), Paul Zipser (zuletzt Chicago Bulls) oder der 122-fache Nationalspieler Pascal Roller, der seine Karriere 2011 beendete, lernten beispielsweise beim USC das Basketballspielen. Mittlerweile geht man als MLP Academics an den Start, doch an der Tatsache, dass sich die Spieler in Heidelberg wohlfühlen, hat sich nichts geändert. Denn wie ist es sonst zu erklären, dass Topspieler Shyron Ely bereits zum dritten Mal das Heidelberger Trikot trägt oder der Tigers-Publikumsliebling der vergangenen Saison, Phillipp Heyden, zur kommenden Spielzeit zurückkehrt? Zudem läuft es auch sportlich: 2017/2018 spielte man mit 19 Siegen aus 30 Partien eine starke Saison und sicherte sich den dritten Platz nach der Hauptrunde, bevor man im Playoff-Viertelfinale denkbar knapp an den RÖMERSTROM Gladiators Trier scheiterte. In Person von Branislav „Frenkie“ Ignjatovic verfügen die Academics über einen der besten und renommiertesten ProA-Trainer, der zuvor von 2008 bis 2014 in Kirchheim unter Vertrag stand.
Offizielle Bezeichnung: RÖMERSTROM Gladiators Trier
Spielstätte: Arena Trier (5.900 Plätze)
Trainer: Christian Held
Platzierung 2017/2018: 6. (Hauptrunde), Playoff-Halbfinale (1:3 gegen Crailsheim)
Entfernung von Tübingen: 223 Kilometer (Luftlinie)
Heimspiel am: Sonntag, 23. Dezember 2018
Auswärtsspiel am: Sonntag, 11. November 2018
Das Ende der TBB Trier bedeutete den Anfang der RÖMERSTROM Gladiators Trier, könnte man behaupten. Denn nachdem der langjährige Bundesligist beziehungsweise die dazugehörige Treveri Basketball AG im März 2015 Insolvenz beantragen musste und im weiteren Saisonverlauf auch sportlich in die ProA abstieg, wurde die Trierer Ballsportbewegung GmbH neu gegründet. Diese wiederum übernahm unter dem Namen Gladiators Trier (damals noch ohne „RÖMERSTROM“) das Zweitliga-Teilnahmerecht der Treveri Basketball AG. Unter dem neuen Branding haben die Trierer nun drei Spielzeiten absolviert, jedes Mal wurden die Playoffs erreicht. Zuletzt scheiterte man erst im Halbfinale am späteren Aufsteiger Crailsheim Merlins, nachdem im Viertelfinale überraschend die MLP Academics Heidelberg bezwungen worden waren. Dass der Wiederaufstieg in die easyCredit BBL zeitnah gelingen kann, scheint auch in Anbetracht der Spielstätte alles andere als unrealistisch: Mit der 2003 eröffneten und 5.900 Zuschauer fassenden Arena Trier verfügen die Moselstädter über eine große und relativ moderne Halle, die gute Platzierungsmöglichkeiten für Sponsoren bietet. Gut möglich also, dass die Gladiatoren um Publikumsliebling Jermaine Bucknor und den 30-jährigen Head Coach Christian Held in absehbarer Zeit wieder im deutschen Basketball-Oberhaus auf Korbjagd gehen. Für Neu-Tiger Robert Nortmann werden die beiden Duelle gegen Trier etwas Besonderes: Von Dezember 2017 bis Mai 2018 stand der Center bei den Rheinland-Pfälzern unter Vertrag.
Offizielle Bezeichnung: ROSTOCK SEAWOLVES
Spielstätte: StadtHalle Rostock (4.550 Plätze)
Trainer: Milan Skobalj
Platzierung 2017/2018: 3. (Hauptrunde ProB Nord), Playoff-Vizemeister (Finalserie gegen Elchingen)
Entfernung von Tübingen: 660 Kilometer (Luftlinie)
Heimspiel am: Freitag, 11. Januar 2019
Auswärtsspiel am: Sonntag, 16. Dezember 2018
Ohne Frage gehören die ROSTOCK SEAWOLVES zu den interessantesten Projekten in der BARMER 2. Basketball Bundesliga. In der letzten Saison noch in der ProB Nord beheimatet, wollen die Seelöwen 2018/2019 auch eine Spielklasse höher für Furore sorgen – und das ist ihnen absolut zuzutrauen. Zum einen ist es den Mecklenburg-Vorpommern gelungen, mit Jordan Talbert und Chris Frazier zentrale Stützen der letztjährigen ProB-Vizemeister-Spielzeit zu halten, dazu kamen mit Oliver Clay (Science City Jena), Michael Jost und Martin Bogdanov (beide Crailsheim Merlins) ProA- bzw. ProB-erfahrene Akteure. Mindestens genau so wichtig für den Erfolg der SEAWOLVES ist der Rückhalt der Stadt Rostock. Der Zweitliga-Aufsteiger, der kürzlich ein eigenes eSports-Team gegründet hat, ist in der Großstadt an der Ostsee extrem beliebt und erfreut sich einer großen Fanbasis. So überrascht es nicht, dass die Rostocker 2017/2018 den mit Abstand höchsten Zuschauerschnitt der ProB verzeichneten. 3.119 Menschen besuchten im Schnitt die Heimspiele in der StadtHalle Rostock – ein unfassbar hoher Wert für die ProB, den in derselben Saison sogar zwei Spielklassen höher in der easyCredit BBL nur elf Clubs überbieten konnten. Wer meint, dass das Potential jetzt ausgeschöpft ist, täuscht sich jedoch gewaltig, denn die StadtHalle bietet 4.550 Zuschauern Platz. Somit betrug die Auslastung zuletzt „nur“ 69 Prozent, was die Verantwortlichen in der kommenden Runde weiter in die Höhe treiben wollen. Nimmt man all diese Fakten zusammen, wird klar, dass die ROSTOCK SEAWOLVES kein typischer Aufsteiger sind und schon 2018/2019 ein legitimer Kandidat für die Playoffs sein werden.